Geschenk

Jesus war damals hier und wirkte. Oder war es nur ein Mensch mit viel Wissen?
 
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Lass mich raten: Du hast keine Kinder. Das Lebendige wird wütend, wenn es nicht das bekommt, was es haben will. Das zu leugnen und es auf das böse Ego zu schieben bringt bei Kindern wenig. Wo ein gesunder Wille ist, gibt es Reibung. Kinder zeigen ihren Willen frei und offen, das ist gut und schön und sehr befreiend. Es ist ein Lernprozess den eigenen und den Willen anderer Menschen unter einen Hut zu kriegen. Es ist ebenfalls ein Lernprozesse zu akzeptieren, dass ein Wille nicht immer das kriegt, was er will. Ein weiterer Lernprozess ist mit den damit verbundenen Schmerzen umzugehen.
Kinder reagieren auf irrationale Vorschriften, die gemeinhin zu ihrer "Erziehung" eingesetzt werden, berechtigterweise mit Zorn. wenn man sie wachsen lässt, wie es ihnen entspricht, gibt es derlei zusammenstöße nicht. Kinder lernen in Wahrheit durch Nachahmung. da der mensch aber so unbewusst ist, verhält er sich inkohärent. er sagt zum Kind A, tut aber selbst B. wenn Kind dann B nachahmt, sieht er, was er an sich selbst nicht wahrhaben kann. er glaubt ja, er würde nach A handeln. anstatt aber sein Weltbild A in frage zu stellen, bestraft er sein Kind, und beschränkt dessen willen. und daraufhin wird das Kind -mit allem recht der welt -wütend. das ist eine folge der Verwirrung und der Hilflosigkeit, die es erleben muss.

des menschen wille ist per se nicht destruktiv, sondern schöpferisch.

die schmerzen, wenn man seinen willen nicht bekommt, ergeben sich aus den Vorstellungen darüber, wie die welt zu sein hätte. wer unbewust handelt, will die welt seiner Realität mittels willen unterwerfen. wer die welt akzeptieren kann, wie sie ist, wird sein handeln auf die Gegebenheiten abstimmen. aus freien stücken. und wird daran arbeiten, das lebendige allgemein und in anderen zu fördern. weil es das einzige ist, was sinn macht.

der wille eines menschen, der sich seiner selbst bewusst ist, ist grundsätzlich auf Kooperation, lebensförderung, und kreative Gestaltung ausgelegt. weil ihm klar ist, dass sein eigenes glück aufs engste mit dem glück der anderen verknüpft ist. jede Destruktivität liegt ihm fern.

Mein Wille - Dein Wille ist ein Dilemma. Nichts mehr zu wollen ist eine Art Selbstverteidigung, wenn man mit seinem Latein am Ende ist und den Schmerz nicht mehr ertragen kann und/oder will. Im Alleinsein gibt es dieses Dilemma nicht. Wer aus dem Alleinsein raus will, muss sich ihm stellen. Wer den eigenen Willen kennt, hat zumindest schon mal ein gutes Blatt in der Hand.

Zuerst kommt das Ich Bin, dann das Ich Will - vor dem viele zurückschrecken, mich eingeschlossen.
das unbedingte "seinen eigenen kopf durchsetzen" ist im grunde eine gesunde abwehr, gegen eine äußere Herrschaft, die irrational agiert - bei kindern wie bei "erwachsenen". nur unter solchen Voraussetzungen wird der wille destruktiv und kollidiert mit dem willen anderer.
 
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@WildSau

Hast Du Kinder oder nicht? Das hört sich so theoretisch an, dass ich vermute: nein. Außerdem fehlt bei Deiner Theorie was: das simple "Ich will die rote Schaufel" "Ich will die rote Schaufel". Wer bekommt sie? Einem Kind in einem bestimmten Alter ist es egal ob es sie NACH dem anderen Kind haben darf, es will sie JETZT. Darf der*die, der*die sie nicht als erstes bekommt, frustriert sein und weinen, schreien, kreischen, toben? Das ist ehrlich und echt.

der wille eines menschen, der sich seiner selbst bewusst ist, ist grundsätzlich auf Kooperation, lebensförderung, und kreative Gestaltung ausgelegt.
Das gilt nur für den erwachsenen Menschen, nicht für das innere Kind, das in jedem*r von uns steckt und leider viel zu oft ignoriert wird.
 
@WildSau

Hast Du Kinder oder nicht? Das hört sich so theoretisch an, dass ich vermute: nein. Außerdem fehlt bei Deiner Theorie was: das simple "Ich will die rote Schaufel" "Ich will die rote Schaufel". Wer bekommt sie? Einem Kind in einem bestimmten Alter ist es egal ob es sie NACH dem anderen Kind haben darf, es will sie JETZT. Darf der*die, der*die sie nicht als erstes bekommt, frustriert sein und weinen, schreien, kreischen, toben? Das ist ehrlich und echt.
du gehst davon aus, dass ein zweijähriges Kind noch ein unbeschriebenes blatt ist. das ist aber ein Irrtum. die Prägung, oder wenn du es so willst, die Programmierung, beginnt ab dem Moment der Zeugung, und wird spätestens dann schlagend, wenn das Kind auf der welt ist. ein zweijähriges Kind, das die rote schaufel haben möchte, hat in seinem kurzen leben vermutlich schon unzählige male die Erfahrung gemacht, dass, wenn es etwas in der Hand hält oder drauf rumkaut, und das der mama in dem Moment nicht passt, sie kommt, und es ihm kommentarlos aus der hand reißt. es hat also längst verinnerlicht: wenn ich die rote schaufel haben will, dann geh ich, und hol sie mir, weil so macht man das. wenn das dann ein erwachsener sieht, geht er vermutlich hin, und beginnt mit dem "erziehen": das tut man nicht! man muss schon teilen!" das kann das Kind aber nicht verstehen, weil die mama teilt ja ganz oft auch nicht, sondern nimmt sich einfach, was sie will. das meinte ich mit A predigen und nach B handeln.
wir wissen gar nicht, wie unsere Kinder sich verhalten würden, würden sie mit bewusst handelnden erwachsenen aufwachsen. weil diese Konstellation so gut wie nie vorkommt, in der heutigen welt.


Das gilt nur für den erwachsenen Menschen, nicht für das innere Kind, das in jedem*r von uns steckt und leider viel zu oft ignoriert wird.
das innere Kind sind ja im grunde nur eben genau diese Verletzungen und entwürdigungen, die wir von unseren Eltern im zuge des programmierungsprozesses erfahren haben. oder besser: der teil in uns, der diese Verletzungen spürt. aber wer unbewusst lebt, will ja zu diesem teil nicht hinspüren. nur weit weg damit! und lebt dann als "erwachsener" im grunde nicht anders, als der zweijährige, der sich einfach die rote schaufel holt. das kann man überall auf der welt beobachten.
 
Und weil ich allen betroffenen Esoforum-Usern aus 2018 gerne die Möglichkeit weitergeben möchte, ebenfalls zu lernen und zu erkennen, verlinke ich euch heute diesen alten Thread.
Ja leider sind die Menschen sehr, sehr unbewusst, nutzen wir doch nicht mal 10% unserer Fähigkeiten ...:)
 
das innere Kind sind ja im grunde nur eben genau diese Verletzungen und entwürdigungen, die wir von unseren Eltern im zuge des programmierungsprozesses erfahren haben.
Da Du meine Frage nicht beantwortet hast, ob Du selbst Kinder hast, gehe ich mal davon aus, dass Du keine hast. So theoretisch, wie Du die Sache angehst, macht es auf mich außerdem den Eindruck, dass Du auch Dein inneres Kind nicht sonderlich gut kennst. Kann das sein?

Ich kenne meins recht gut und habe andere Erfahrungen gemacht. Es hat sehr unterschiedliche Launen und Gefühle, es ist mal schlapp oder müde, mal quicklebendig und übersprudelnd glücklich, mal verletzt, mal verspielt, mal schmusig, mal ernst, mal traurig, mal will es meine Aufmerksamkeit nicht, weil ich bei etwas störe, mal ist es sehr anhänglich. Es ist ein Kind, so sind Kinder.

Keine Eltern der Welt können komplett verhindern, dass ihr Kind auch mal verletzt wird, sei es physisch, psychisch oder emotional. Erstens sind wir alle Menschen und machen nun mal Fehler, zweitens ist die Welt wie sie ist und drittens interpretiert jedes noch so junge Unterbewusstsein die Welt auf eine individuelle Art, jede*r ein wenig anders. Selbst wenn eine Familie total perfekt ist (definiere "perfekt", damit geht es schon los), lebt sie üblicherweise nicht unter einer Isolationsglocke, und das bedeutet, dass nicht nur die Eltern einen Einfluss auf ein Kind haben, sondern alles, was das Kind mit den Sinnen erfassen kann.

Verletzungen gehören dazu, sie liegen in der Natur des Lebens und Mensch-Seins, selbst wenn alle Menschen rund um die Uhr Licht und Liebe wären. Neugier und Entdeckergeist sind schön, bergen aber eben auch Gefahren. Ich habe meinem Kind nicht verboten neugierig zu sein, habe ihn experimentieren und rumprobieren lassen und war da, wenn was schief gegangen ist, denn nach meinem Verständnis ist es wenig sinnvoll Kindern aus eigener Angst und vermeintlicher Vorsicht zu enge Grenzen zu setzen. Jede*r hat ein Recht auf ein eigenes Weltbild, ich habe versucht ihm meins so wenig wie möglich überzustülpen - was natürlich nur bedingt umsetzbar ist.

Wer sich bewusst wird, dass das eigene innere Kind noch unter alten Verletzungen leidet und sich nicht frei entfalten kann, kann sich ihm zuwenden und den Dingen auf den Grund gehen. Es hilft, dem eigenen inneren Kind Aufmerksamkeit zu schenken, es zu erkennen, zu verstehen, zu trösten, zu ermutigen und es so zu heilen. Das ist ein individueller Prozess, jede*r ist anders, jede*r hat andere Bedürfnisse und Prioritäten.
 
Da Du meine Frage nicht beantwortet hast, ob Du selbst Kinder hast, gehe ich mal davon aus, dass Du keine hast.
ich bin darauf nicht eingegangen, weil ich mich dazu nicht öffentlich äußern möchte. ;)

So theoretisch, wie Du die Sache angehst, macht es auf mich außerdem den Eindruck, dass Du auch Dein inneres Kind nicht sonderlich gut kennst. Kann das sein?
nicht ganz: mein inneres Kind ist einfach manchmal ein ziemlich nerdiger streber. :D
mir sagt aber generell das Konzept nicht so zu. ich konnte damit nie viel anfangen, den bedürftigen, verspielten, wünschenden, sehnenden, hoffenden, ehrgeizelnden teil von mir, als getrennte Einheit zu betrachten. aber für mich zu sorgen, wie es meine Eltern nicht konnten, wie ich es aber als kind gebraucht hätte, und auch heute noch brauche, habe ich vor langer zeit zu einer meine Hauptaufgaben gemacht.



Keine Eltern der Welt können komplett verhindern, dass ihr Kind auch mal verletzt wird, sei es physisch, psychisch oder emotional.
das ist wohl richtig. es macht aber einen himmelhohen unterschied, ob die Eltern systematisch (ohne böse Absicht zwar, aber aufgrund der eigenen Programmierung nicht anders könnend) an der Verletzung beteiligt sind, oder ob sie auf eine weise mit dem Kind umgehen, dass seine Lebendigkeit fördert.

Verletzungen gehören dazu, sie liegen in der Natur des Lebens und Mensch-Seins, selbst wenn alle Menschen rund um die Uhr Licht und Liebe wären. Neugier und Entdeckergeist sind schön, bergen aber eben auch Gefahren.
s.o. unsere welt ist darauf ausgelegt, Kinder "passend" zu machen. wenn alle menschen rund um die Uhr licht und liebe wären, gäbe es vermutlich auch Verletzungen, ja. aber nicht in dieser Systematik, wie das heute der fall ist.
menschen heute werden dazu erzogen, sich einzuordnen, anzupassen, Autoritäten zu akzeptieren, zu funktionieren, um einmal "etwas zu werden" (als ob sie nicht schon alles wären!). selbst wenn die Eltern die besten absichten haben.
wir haben es uns irgendwann angewöhnt, menschen zu beurteilen und zu bewerten. und das machen wir auch mit unseren kindern. eine enorm verletzende Praxis. der erste schritt ist schon mal, damit aufzuhören. das geht ganz leicht, indem man zwischen mensch und Handlung unterscheidet. eine Handlung zu verurteilen (z.b. Kind klaut einen Schokoriegel --> "du hast einen fehler GEMACHT") ist völlig legitim. einen menschen zu verurteilen ("du bist ein dieb" --> "du BIST ein fehler") nicht.

Wer sich bewusst wird, dass das eigene innere Kind noch unter alten Verletzungen leidet und sich nicht frei entfalten kann, kann sich ihm zuwenden und den Dingen auf den Grund gehen. Es hilft, dem eigenen inneren Kind Aufmerksamkeit zu schenken, es zu erkennen, zu verstehen, zu trösten, zu ermutigen und es so zu heilen. Das ist ein individueller Prozess, jede*r ist anders, jede*r hat andere Bedürfnisse und Prioritäten.
sehr richtig. ich würd noch die herzenswünsche dazufügen. diese zu identifizieren, ernst zu nehmen und nach Möglichkeit zu erfüllen, erzeugt ziemlich schnell eine gute (ver)Bindung zu einem selbst. :)
und mir fällt da gleich mal ein wie brené Brown vor ein paar jahren die Sache mit der Empathie dargestellt hat. das war so berührend, weil es so deutlich macht, dass es auf emotionaler ebene keine Trennung von ich und du gibt - sofern die menschen in der lage sind, zu FÜHLEN. und das gilt natürlich auch, für den erwachsenen menschen, der die Verbindung mit seinem "inneren Kind" aufnimmt. ja, so geht heilung. schneller und leichter noch geht's natürlich mithilfe eines anderen menschen. :)

 
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und mir fällt da gleich mal ein wie brené Brown vor ein paar jahren die Sache mit der Empathie dargestellt hat. das war so berührend, weil es so deutlich macht, dass es auf emotionaler ebene keine Trennung von ich und du gibt - sofern die menschen in der lage sind, zu FÜHLEN. vielleicht führt das jetzt zu weit, aber ich mag das Video kurz verlinken. ist nur ganz kurz, 3 min, und tut so gut. :)

Danke, danke, danke! Endlich kommt das Geschenk von dem du in deinem FredTitel redest. Du machst es gerne ein wenig spannend, oder? Finde ich innerlich ziemlich kindlich, aber ich mag das. ;);)
 
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