Gesamtschule

Ich denke also bei "Gesamtschule" an eine Auflösung extremer Niveauunterschiede im Frühstadium zugunsten einer menschlicheren/sozialen Entwicklung und langfristig entsprechende humane Auswirkungen auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Eine Aufsplitterung in Talentegruppen im Laufe der Schulzeit wird angebracht sein, aber vielleicht würde das Modell mehr Zeit für Orientierung bieten. Das Durchschnittsniveau mag zunächst vielleicht absinken, dafür aber breiter gestreut sein. Mit der globalen Wettbewerbsfähigkeit am Markt und in der Industrie schauts halt schlechter aus, wenn weniger Hochleistungsmenschen die Schulen verlassen, seis nun im Handels, Handwerks oder Planungswesen, wo auch immer.

l.G.W

dann würde ich dir eine private schule empfehlen ;) oder eine waldorfschule...
grüße polly
 
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Ja ich weiß eh. Auf breiter Ebene wäre das nicht zu verantworten. Am Ende würde sich die Welt aufhören zu drehen und wir würden wieder in der Steinzeit landen.:) ... und bekämen so eine zweite Chance für ein selbstgemachtes Paradiesgarterl auf Erden ohne Hochleistungsparolen. Statt "Wissen ist Macht" und "Höher, Schneller, Stärker" heißt die Devise dann: "Arbeite langsam und wisse, was du tust!"

Ich weiß :doof:. Aber ich überleg bereits fürs nächste Leben, welche Richtung ich da einschlagen könnt. Planung ist bekanntlich alles. Fast.

Privatschule? Wer soll das bezahlen? Mein hochleistungsschlafender Papa vielleicht? Nein, ich habs eingesehen. Das Kastenwesen ist nicht zu umgehen.

L.G.W. :)
 
Privatschule? Wer soll das bezahlen? Mein hochleistungsschlafender Papa vielleicht? Nein, ich habs eingesehen. Das Kastenwesen ist nicht zu umgehen.

L.G.W. :)

Genau das wird erst recht geschehen. 2-Klassengesellschaft. Die Reichen oder die, die es sich leisten wollen, schicken notgedrungen die Kinder auf eine Privatschule.

@ Polly: Wird in Ö diskutiert.
 
Indigomädchen;987923 schrieb:
Genau das wird erst recht geschehen. 2-Klassengesellschaft. Die Reichen oder die, die es sich leisten wollen, schicken notgedrungen die Kinder auf eine Privatschule.

@ Polly: Wird in Ö diskutiert.

Jaja, ich weiß, ich hab wieder rumidealisiert, nachdem ich das da heut gelesen hab.

wiki/Comenius schrieb:
Forderungen, alle Kinder des Volkes in einer Einheitsschule (Gesamtschule) zu unterrichten, lassen sich in Deutschland bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Comenius setzte sich in seinem Werk "Große Didaktik", im Unterschied zu zeitgenössischen Forderungen, drei verschiedene grundständige Schulen – Bauern-, Bürger- und Gelehrtenschulen – einzurichten, für ein einheitliches, in Stufen gegliedertes Schulsystem ein. Den Ausgangspunkt seiner pädagogischen Überlegungen stellte die Gleichheit aller Menschen vor Gott dar. http://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtschule

wiki/Comenius schrieb:
Im Mittelpunkt seiner Pädagogik steht eine christlich-humanistische Lebensgestaltung. Ein philosophischer Grundsatz seiner Pädagogik lautet: „omnes omnia omnino“ (lat.), das heißt: „Alle alles ganz zu lehren“. Comenius forderte nicht nur zwangsfreien Unterricht, sondern er lehnte Zwang in jeder Hinsicht ab. Das zeigt das Motto auf der Titelseite seines Orbis sensualium pictus: „Omnia sponte fluant, absit violentia rebus“ (lat.) das heißt: „Alles fließe aus eigenem Antrieb, Gewalt sei fern den Dingen“. Comenius sah Bildung der heranwachsenden Menschen zur Weisheit als den rettenden Weg, auf dem die Menschheit aus ihren verderblichen Irrtümern zurückfinde zu der Ordnung der Welt, wie Gott sie vorgesehen habe. http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Amos_Comenius

Aber das war ja 17. Jahrhundert. Das vergess ich immer. Alle alles ganz zu lehren. Bei dem heutigen Stand der Dinge würden wir bis zum Umfallen nur noch in die Schule gehen und keiner würd mehr Joben. Und alles fließe aus eigenem Antrieb, hat er gesagt, der freundliche Herr ..... ja, aber wohin, heut zu Tage, wohin? Das is mir die Frage?

Manchmal kommt mir vor, so wie der Mensch alle Flüsse regulieren muss, muss er auch überall den natürlichen Lebensfluss regulieren und das wirkt sich eben auf alles aus, Wirtschaft, Industrie auch auf die angepassten Bildungssysteme. Das Ergebnis ist Schnelllebigkeit, Spezialisierung und eine Illusion von Freiheit die keine mehr ist. Weil im Zentrum des GEschehens schon lang nicht mehr der Mensch sondern das menschliche Schaffen - die Produktivität - steht. So kommts mir manchmal vor. Aber vielleicht irr ich mich ja. Wär schön, wenn ich mich irren würd.

Ein Prosit auf den Geist der Zeit - mit Vollgas in die Ewigkeit. :fahren:

L.G.W :)
 
Ich sehs an einem kleinen Freund von mir. Für die Hauptschule war er zu gut und die Mutter hat ihn ja auch ein bissel in die Richtung Gym programmiert, weil sie halt wollt, dass er einen "guten" Abschluss hat und jetzt in der 3 hängt er hinten und vorne nach und ohne Nachhilfe geht da nix mehr. Und von Wochenenden kann auch keine Rede sein. Ein einziger Stress und Zwang. Und er is sicher kein Einzelfall. Gibt eben nicht nur hochbegabte Kinder sondern auch welche dazwischen und irgendwie sollt es da Lösungen geben wo alle glücklich sind damit.

Aber manchmal denk ich mir, wofür nachdenken über sowas. Die Welt gehört eh der Katz.

Auweh .... die graue Wolkn kommt scho wieda.

Husch Husch .... weg mit dir :)
 
Guten Morgen,

genau, das zwischen Hauptschule und Gym fehlt. Für die Hauptschule zu gut fürs Gym nicht aufnahmefähig genug.

Wird eine Zusammenführung auf jeden Fall bringen. Die Schlechteren schleudert´s und den Guten ist langweilig. Ein paar wenige freuen sich.

Eine Gesamtschule kann nur mit Leistungs- oder Neigungsgruppen funktionieren.

Da war letztens ein Gehirnwissenschaftler zum Thema Lernen im TV. Hochinteressant. Er sagte, dass wir die Kinder dann lernen lassen sollen, wenn ihr Gehirn dazu bereit ist. Mache sind mit 4 Jahren für Mathematik aufgeschlossen, dann heißt es nein. Wenn sie es in der Schule lernen sollen, ist der Zug abgefahren. Dann gibt es sinnloserweise Nachprüfungen ohne Ende, weil die Kinder nach vorgeschriebenem Plan lernen müssen.

Hoffe, dass sie bis 2010, wenn mein Zwerg in die Schule kommt, eine vernünftige Lösung gefunden haben.
 
Ich finde, es sollten Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten geschaffen werden, ähnlich wie es das bei Gymnasien ja schon gibt.

Musisch begabte Kinder z. B. werden so gut wie gar nicht gefördert. Wenn sie nicht auch in Mathe und den anderen Hauptfächern gut sind, bleiben sie auf der Strecke.
Mir wurde vor ein paar Jahren folgender Fall bekannt: eine Viertkläßlerin, künstlerisch hochbegabt und vom Auftreten her reifer und verständiger als andere in dem Alter, aber in Mathe und Rechtschreibung nicht so doll, wahrscheinlich fehlt ihr der Draht dazu - die Mutter alleinerziehend, kann sich eine Privatschule nicht leisten, und so kommt das Kind auf die Hauptschule (auf der ihr herausragendes künstlerisches Talent natürlich auch nicht gefördert wird - außerdem, wie weit kommt man heute mit einem Hauptschulabschluß?)... ein trauriger Fall.
So werden die wahren Talente in das Hinterstübchen verdrängt und mittelmäßige Schüler herangebildet, die halbherzig "das machen, was sein muß", aber keine Freude am Lernen finden.

Wenn ich Kinder hätte, würde ich sie auf die Waldorfschule geben - sofern ich es mir leisten könnte.
 
hast du dich schon einmal Volkschullehrer gefragt, was diese tw. von den Eltern hören?
Die hören: Sie sind für die Erziehung von meinen Kindern verantwortlich, warum geht sie denn in die Schule.

Ja ich weiss, daß problem ist ja nicht die Schule ansich sondern,
daß Eltern noch mehr aufgeben sich ihren kindern zu widmen.
diese erscheinung bzw. diese folge dieses erziehungs-bildungs-systems, daß dafür die grundpfeiler geschaffen hat wirkt sich natürlich dann genau so aus,
daß eltern ja auch glauben, daß sie ihre kinder gar nicht erziehen können und brauchen, dafür gibts ja einrichtungen usw.

auf der einen seite könnte man sich denken ... ja gut schicken wir die kinder ein jahr fürher in die schule und geben ihnen gleich ganztagsbetreuung, dann wird den kindern die welt nicht von ihren eltern gezeigt, sondern von einem staat der ganz klar definiert was wo und wie und warum!

es geht nur darum zufrieden oder unzufriden zu sein.
man möchte den menschen unzufriden machen, damit er sich geknechtet fühlt und brav seine schuld abarbeitet, die er eigentlich nie hatte.
solche manipulation wird bei ganztagsschulen und früherer verstaatlichter erziehung immer extremer ... ein grund auszuwandern, doch woanders ist es nicht besser *g*

liebe grüße vom liber
 
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Ja ich weiss, daß problem ist ja nicht die Schule ansich sondern,
daß Eltern noch mehr aufgeben sich ihren kindern zu widmen.
diese erscheinung bzw. diese folge dieses erziehungs-bildungs-systems, daß dafür die grundpfeiler geschaffen hat wirkt sich natürlich dann genau so aus,
daß eltern ja auch glauben, daß sie ihre kinder gar nicht erziehen können und brauchen, dafür gibts ja einrichtungen usw.

auf der einen seite könnte man sich denken ... ja gut schicken wir die kinder ein jahr fürher in die schule und geben ihnen gleich ganztagsbetreuung, dann wird den kindern die welt nicht von ihren eltern gezeigt, sondern von einem staat der ganz klar definiert was wo und wie und warum!

es geht nur darum zufrieden oder unzufriden zu sein.
man möchte den menschen unzufriden machen, damit er sich geknechtet fühlt und brav seine schuld abarbeitet, die er eigentlich nie hatte.
solche manipulation wird bei ganztagsschulen und früherer verstaatlichter erziehung immer extremer ... ein grund auszuwandern, doch woanders ist es nicht besser *g*

liebe grüße vom liber


Hallo Liber

Ich finde deinen Beitrag sehr radikal und leider weniger differenziert.

Die dumme MilkaKuh brauchts ein wenig ausführlicher :)

Was genau meinst du mit Verstaatlichung der Erziehung und wieso hast du das ganz zu Anfang mit den Gesamtschulen in Verbindung gebracht? Ich verstehe bei dir den Gesamtzusammenhang nicht. Vllt machst du dir die Mühe, und umreißt das Thema noch mal mit ein paar treffenden Begrifflichkeiten und einigen erklärenden Worten am Rande?

LG

Kuh
 
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