Zitat:Begib dich hinab in die abgrundtiefste Bosheit,
die du dir vorstellen kannst, du bist rasend vor Zorn,
"ich setze voraus für dieses Beispiel" dass du eine
Tochter hast. Deine Tochter wurde ermordet.
Gerechtigkeit schreit in dir. Auge um Auge, die
Form der Rache. Doch "gerechte" Rache ist NUR
möglich, wenn der TÄTER auch eine Tochter hat
(Manche).
Negative Gerechtigkeit ist NICHT möglich, wenn
der Täter KEINE Tochter hat. Es bleibt nur das
Ausweichen auf Alternativen, um die Rache
auszuüben oder Verzeihen walten zu lassen. (Alle)
Dieses Beispiel geht ja bereits von der sehr seltsamen Vorstellung aus, dass diese Tochter eine Art Besitz von mir ist (ich weiß dass es Gesellschaften gibt, wo dies in diese Richtung läuft). Eigentlich müsste die Gerechtigkeit nämlich zwischen Opfer und Täter wiederhergestellt werden, aber das ist im Grunde wohl völlig unmöglich, da der Verlust des Lebens nicht mehr gut gemacht werden kann. Ich glaube nicht, dass man mit diesem Beispiel irgendwie weiter kommt.
Zitat:10 Leute und 30 Brötchen. Im Außen werden meist
auf "UNGERECHTE" Weise je 3 Brötchen verteilt,
oft selbst miterlebt in Einrichtungen. Dies kann
NIE "füe alle" Gerechtigkeit sein. Weil die Einen
weiterhin hungrig sind und die anderen satt wurden.
Gerechtigkeit ist hier nur DANN gegeben, wenn ALLE
hungrig bleiben ODER ALLE satt werden.
Positive Gerechtigkeit ist NUR INNEN möglich,
außen fast NIE erreicht (nur für manche).
Ok, ein Kleinkind wird durch die 3 Brötchen satt, der große Kerl möglicherweise nicht. Aber willst du jetzt Brötchen nach Körpergrösse verteilen? Ein ähnliches Beispiel wäre: Eine Familie hat zwei Kinder, ein Kind ist älter als das andere. Beide haben die gleiche Lieblingsspeise. Kriegen nun beide gleich viel auf den Teller? Soviel, dass der Jüngste satt wird, während der Ältere noch Hunger hat. Oder unterschiedlich viel? Dann beschwert sich der Jüngste aber, dass er weniger bekommt. Hier sehe ich die beste Lösung wohl darin beiden soviel auf den Teller zu geben, wie sie essen können.
Aber: Diese Lösung ist nur möglich, wenn die Ressource (Lieblingsspeise) im Überfluss vorhanden ist. Wenn wir dein Beispiel betrachten bedeutet das, dass
mehr Brötchen da sind, als alle essen können. Meine Intuition sagt mir, dass alle 3 Brötchen kriegen sollten, schon deshalb weil die größeren Leute leichter in der Lage sind, ihre Brötchen selbst zu verdienen
Man kann sich viele Gedanken machen. Man könnte z.B: Kindern die Noten nicht mehr nach absoluter Leistung geben, sondern im Verhältnis zu ihrem IQ.
Im Schwimmunterricht wird das in gewisser Weise oft bereits so gemacht, wenn man am Anfang zwischen Schwimmern und Nichtschwimmern aufteilt, und dann nach Fortschritt bewertet. Aber hier ist doch klar, dass sich der Intelligentere ungerecht behandelt fühlt, wenn eine eindeutig bessere Arbeit schlechter bewertet wird, was ich verständlich finde. Umgekehrt kann natürlich der "Dümmere" sagen, dass er viel mehr dafür gelernt hätte (nehmen wir an es war wirklich so), um eben halbwegs das Niveau des Intelligenten zu erreichen. Ja, das Leben ist hier auch (wie immer
) ungerecht.
Ich tendiere trotzdem dazu, dass man die Leistungen miteinander vergleicht und der besseren Arbeit die bessere Note gibt. Aber ich gestehe auch ein, dass das Leben davon abgesehen nicht gerecht ist. Darum muss es eben auch ein soziales Netz geben, was gewisse Ungerechtigkeiten auffängt.
Aber ja, irgendwo hört es mit der Gleichheit eben auf. Wenn jemand intellektuell zu einer Beschäftigung nicht in der Lage ist, dann ist er es einfach nicht. Und in vielen Berufen kann man sich Versagen nicht leisten im Interesse der Gesamtgesellschaft.
LG PsiSnake