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Quelle: http://oe1.orf.at/programm/200802041601.html
Medizin und Gesundheit *

Zu dem Thema Familienaufstellung - Möglichkeiten und Risiken diskutiert Dr. Christoph Leprich mit seinen Studiogästen: Roswitha Riepl, Psychotherapeutin (Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel) und Wirtschaftscoach; Ilse Gschwend, Psychotherapeutin (Gruppentrainerin, Systemische Familientherapeutin); Mag. Stefan Dörrer, Psychologe und Psychotherapeut

Es gibt mehrere Formen der Aufstellungsarbeit - die wohl bekannteste und umstrittenste ist das Familienstellen nach Bert Hellinger.

Bei einer Familienaufstellung werden von einer/m Klientin/en beliebige Personen aus dem Kreis der Anwesenden stellvertretend für Familienmitglieder räumlich so angeordnet, dass diese Aufstellung ihrer/seiner Wahrnehmung der Familiensituation entspricht. Durch diese nun sichtbar gemachte innere Realität ergeben sich meist bereits Veränderungen der bisherigen Sichtweise. Außerdem verhilft die Reaktion der beteiligten Personen dem Klienten zu Erkenntnissen.

So der Idealfall. In den letzten zehn Jahren aber wurde das Angebot von "Aufstellungs-Anbietern" unübersichtlich und es gab kaum Qualitätsstandards. Daher hat 2005 das Österreichische Gesundheitsministerium aufgrund zahlreicher Beschwerden von "Aufstellungsopfern" eigens eine Arbeitsgruppe einberufen, die eine Informationsbroschüre mit Warnhinweisen für einen ungefährlichen Umgang mit Familienaufstellungen erarbeitete!

Ursprünglich ist die Aufstellungsarbeit aus der Methode Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel in den 1930ern entstanden. Dann - etwa um 1960 - hat die Familientherapeutin Virginia Satir diese Technik ebenfalls aufgegriffen und unter dem Begriff Familienskulptur in die systemische Familientherapie eingebracht.

Seit Anfang der 1990 hat Bert Hellingers Methode des Familienstellens einerseits sehr viele Menschen angezogen, andererseits zu heftigen Debatten unter den Psychotherapie-Schulen geführt. Ein Teil der Kritik richtet sich gegen die Person Hellingers, ein Teil gegen die von ihm entwickelten Techniken. Hellinger wurde u. a. vorgeworfen, gegen einfachste Regeln der Psychotherapie zu verstoßen und seinen Klienten im Anschluss an eine Sitzung nicht zu helfen, die Eindrücke und die oft starke emotionale Anspannung zu verarbeiten.

Mittlerweile haben sich weitere Methoden der Aufstellung etabliert, z. B. die Strukturaufstellung von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd. Die Aufstellungsarbeit hat nun außerdem in den letzten Jahren auch außerhalb des psychotherapeutischen Kontextes so was wie einen Siegeszug angetreten. Diese Interventionsform wird zunehmend in Beratung, Supervision und Coaching von Unternehmen und Organisationen angewendet. Es werden Einzel- und Teamaufstellungen angeboten oder so genannte Strukturaufstellungen.

Wie wirksam ist nun diese so viele Menschen faszinierende psychotherapeutische Technik wirklich? Unter welchen Umständen kann eine Familienaufstellung gefährlich werden? Und wie können Firmen und Organisationen von dieser Technik profitieren?


Weitere Informationen:
Links:
Fachsektion Psychodrama, Soziometrie und Rollenspiel
Österreichisches Forum Systemaufstellungen - office@forum-systemaufstellungen.at
Falter - Artikel im Falter über die Aufstellungsarbeit nach Bert Hellinger
Bundesministerium für Gesundheit - Informationen zur Aufstellungsarbeit in Psychotherapie und Beratung
Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und Systemische Studien
Vereine zur Förderung der Bekanntheit und Qualität der Systemaufstellungsarbeit in Europa]
Bert Hellingers homepage
allgemeines Therapeutenverzeichnis
Aufstellerverzeichnis
Wiener Kreis für Organisationsaufstellungen
 
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dazu : Quelle: http://oe1.orf.at/programm/200802041601.html
Die Aufstellungsarbeit hat nun außerdem in den letzten Jahren auch außerhalb des psychotherapeutischen Kontextes so was wie einen Siegeszug angetreten.
Und schon stecken wir wieder mitten drin im journalistischen Lieblingsspiel: Wer g'winnt? Wer sind die Besiegten dieses "Siegeszuges"?

Abgesehen davon, dass auch und gerade "innerhalb des psychotherapeutischen Kontextes" das systemische Aufstellen eher auf sehr unterschiedliche Einschätzungen stößt und jedenfalls dort ganz gewiss keinen "Siegeszug" angetreten hat. Wie auch immer, warum sollte gerade da die veröffentlichte Meinung fundierter ausfallen... jedenfalls wurde der Link auf das Forum Systemaufstellungen mehrfach genannt, und das halte ich für wertvoll.

Alles Liebe,
Jake
 
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