Gen-Kartoffel "Amflora" zugelassen

hi Opti - ichhab mein Wissen aus direkten Gesprächen und über Bücher, daher kenn ich nicht so viel Internetseiten zu dem Fachbereich. Aber was bei Wiki zum Thema Bestäubung oder auch Pflanzenzüchtung steht ist schon sehr gut.

LGInti
 
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ehrlich gesagt, die bürger wurden schon seit langen jahren nicht mehr gefragt, was sie eigentlich wollen.. traurig aber wahr
 
dann wirds aber mal zeit, dass die buerger
(ungefragt) sagen was sie wollen...
oder was bedeutet demokratie?

luo
 
Ich arbeite als Saatgutzüchter, habe also in diesem Bereich eine gewisse Kompetenz

Schlimm ist dass hier überhaupt Genpflanzen angemeldet werden dürfen, allerdings gibt es schon Unterschiede, eine differenzierte Betrachtung ist wichtig.

Kartoffeln werden vegetativ vermehrt da sie nicht sortenrein vererben, das heißt bei der normalen Vermehrung (Klone) passiert keine Kreuzung. Außerdem ist vielen Kartoffelsorten das Blühen weggezüchtet worden und selbst wenn fremder Pollen eine Kartoffelblüte befruchtet, dann ist die Genveränderung in den Nachkommen aus den Samen und nicht in den von dieser Pflanze geernteten Knollen.

Auch nicht so gefährdet für Kontamination sind die sogenannten Selbstbefruchter, da findet die Befruchtung in der meist geschlossenen Blüte mit eigenem Pollen statt. Wie da wären Leguminosen, Salat, Tomaten.

Gefährlicher ist es bei den Fremdbefruchtern durch Insekten, da wird alles was im Flugbereich der Insekten liegt gekreuzt.

Ganz gefährlich ist es bei Fremdbefruchtern durch Wind wie z.B beim Mais, hier ist der pollen darauf eingestellt durch die Luft weggetragen zu werden und irgendwo niederzugehen und Pflanzen zu befruchten. Die Gen-Maissorte Mon863 ist hier in Deutschland zugelassen und wird seit 2 Jahren gegen heftigen Protest angebaut.

Hier wird für genfreiheit gekämpft
http://www.bantam-mais.de/

LGinti

Inti, ich habe noch einige Verständnisfragen. Es wäre nett wenn du mir helfen würdest. Aber zuvor noch ein interessanter Hinweis, den ich gefunden habe.

Allgemein gilt 1555 als das Jahr, in dem die Kartoffel aus den Anden nach Spanien kam. Nach Europa wurde die Kartoffel zuerst wegen der schönen Blüte und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze importiert und als seltene Pflanze in botanische Gärten aufgenommen. Der Anbau in großem Stil begann etwa 1738 in Preußen. Die Kartoffel war also fast 200 Jahre lang eine reine Zierpflanze.

Nun aber zu meinen Fragen. Es wird gesagt, Kartoffeln werden vegetativ vermehrt. Dann sagst du aber, dass sie nicht sortenrein vererben. Wie soll man das verstehen? Die Kartoffeln bilden zu ihrer Vermehrung ja einen Tochter-Klon, der völlig identisch mit dem Mutter-Klon ist. Wie kann dabei denn die Sortenreinheit verloren gehen, wenn die genetische Information des Tochter-Klons identisch mit der Muttergeneration ist?

Die zweite Frage ist, wie kann fremder Pollen, die Kartoffelblüte befruchten? Ich denke, die Kartoffel vermehrt sich durch mitotische Zellteilung, in der also aus einer Zelle, zwei Tochterzellen entstehen. Wenn die Kartoffel durch fremden Pollen befruchtet wird, entspäche dieses dann nicht einer geschlechtlichen Fortpflanzung? Die ist aber doch bei Kartoffeln ausgeschlossen.

Die dritte Frage: Wenn die Kartoffel sich nur durch mitotische Zellteilung vermehren kann, warum hat sie dann noch Blüten, auch wenn man diese mittlerweile offensichtlich weggezüchtet hat?

Die vierte Frage: Da aber doch offensichtlich, wie du schreibst, fremder Pollen die Blüte befruchten kann, kann es zu Genveränderungen kommen, die aber nicht auf die Nachkommen übertragen werden. Dann würde aber in diesem Fall kein Klon erzeugt. Habe ich das richtig verstanden?

Entschuldige meine Unkenntnis und meine vielen Fragen. Aber vielleicht hast du ja auf die eine oder andere Frage eine Antwort.
 
... es war zugegebenermassen eine rhetorische frage
denn vielleicht gibt es hier noch den ein oder anderen,
der sich tatsaechlich von den gewaehlten* volksvertretern
vertreten fuehlt, und nicht versohlt...


luo :clown:

*ironie...
 
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