gemeinsame Familienaufstellung mit Partner

Sonnenschein772

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Hallo, ich bin neu hier im Forum und würde gerne eure Meinungen zu dieser Situation wissen:

Ich war bis vor kurzem in einer Beziehung. Wir waren zwei Jahre zusammen und kannten uns davor schon ein Jahr. Unsere Liebe entwickelte sich quasi aus einer Freundschaft. Mein Partner hatte aber nach einiger Zeit, das Gefühl, dass er eben dieses Schmetterlingsgefühl nicht hat. Weil wir unsere Beziehung wollten und nicht einfach so aufgeben wollten, machten wir gemeinsam eine Familienaufstellung und erfuhren so, dass sein Vater auch nicht bei seiner Liebe bleiben konnte, es ging irgendwie um Trennung von liebe und sexualität. In dieser aufstellung, als die situation geheilt wurde, konnte mein Partner dann all die Gefühle spüren, die er so gerne wollte. Auch in meiner Familie war das thema Sexualität ein Thema. Jedenfalls waren wir einige Tag in diesem GEfühl, es war toll, doch dann war es wieder weg und nach einiger Zeit wurde mein Parnter wieder unsicher. ich machte nochmals eine Familienaufstellung so ca. 4 Monate später, in dieser Aufstellung bekam ich einen heiratsantrag von meinem Partner (also dem der die spielte) und es war eine glückliche Beziehung. Wieder einige Monate später zog sich mein Partner wieder zurück und ich machte noch eine Familienaufstellung, da ich eine Ausweg finden wollte. in dieser Aufstellung zeigte sich, dass er schwankte und sich weder für noch gegen mich entscheiden konnte. Weitere 3 Wochen später trennte er sich von mir. Nun sind wir getrennt. Meine Therapeutin (die uns auch eben gemeinsam betreute) meinte, es wäre alles möglich gewesen, es hätte sich ja in der zweiten Aufstellung gezeigt, aber er wäre eben ausgestiegen.

Mein Frage, da ich mich noch zuwenig auskenne:
Was zeigt sich wirklich in diesen Aufstellungen? Und wieso bekomme ich erst einen Heiratsantrag und dann eine trennung? habe ich etwas falsch gemacht? Bringt es etwas, wenn ich weiter an diesem Thema arbeite, denn offensichtlich ist ja irgendetwas immer noch nicht gelöst?
Schreibt mir bitte einfach mal eure Meinung, bin grade ziemlich verwirrt.

Danke und liebe Grüße
 
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Hallo,

Was sich durchzieht ist, dass Dir die Partnerschaft bald mal wichtiger war als dem Mann. Du hast Dich weiter geplagt - er offensichtlich nicht. In einer Aufstellung zeigen sich MÖGLICHKEITEN - sie sind kein Orakel mit Garantie.

Was mir bei Deiner Beschreibung fehlt ist, dass sich in den Aufstellungen gezeigt hätte, was beide tun können, um einander näher zu kommen un die Verbindung zu vertiefen und zu festigen - und dass Ihr dies auch umgesetzt hättet.

Durch eine Aufstellung kann man nichts erzwingen. Es war schon ein schlechtes Zeichen, dass Du bei der zweiten Aufstellung alleine warst - dass Dein Partner da nicht mehr teilgenommen hat. (Warum nicht ?).

Dreimal wegen demselben Anliegen eine Aufstellung zu machen - da kann es auch sein, dass etwas Entscheidendes unbeachtet geblieben ist. Es fällt mir auf, dass alles vor allem vom Partner abhängt - SEIN Vater hat ..., SEINE Gefühle waren etc.

Du schreibst kaum, welche hinderlichen Gründe von Dir (oder aus Deiner Familie) kamen. Auch dürfte sich immer mehr eine einseitige "Aufgabenverteilung" stattgefunden haben : Du hast Dich immer mehr ausschließlich ums Zusammenbleiben bemüht - und er war immer mehr für die Trennung zuständig.

Mir kommt vor, Du hast viel geschluckt, nur um das Zusammenbleiben nicht zu gefährden. Und dann wird man für den Partner halt oft mal uninteressant. Warum willst Du um jeden Preis jemanden an Dich binden, der Dir immer wieder zu verstehen gibt, dass Du es ihm nicht wert bist, sich voll und ganz für Euch und Euer Zusammensein einzusetzen ?

Vielleicht hast Du nicht zu wenig gemacht, sondern zu viel ?

Was Du schreibst, erweckt in mir den Eindruck, dass es beiden nicht wirklich um die Person des anderen ging - sondern UM ETWAS. Dir geht es um "DIE BEZIEHUNG" (nicht um den Mann !), ihm ging es um "SEINE GEFÜHLE" (nicht um Dich !). Ist es wirklich sinnvoll, einen Mann halten zu wollen, der bereits ohne gröbere reale Probleme immer davonläuft, wenn in ihm "keine Gefühle" da sind - was würde erst sein, wenn reale Probleme auftreten (zB. Schulden, Arbeitslosigkeit, Schwierigkeiten in der Erziehung etc. etc.)

Glaubst Du, dass mit der Eheschließung etwas anders würde ? Was wäre, wenn Du dann wieder mal in ihm nicht mehr DIE GEFÜHLE weckst - aber eine andere Frau dies tut ? Dann wäre er wieder weg ...

Nach Deinem Beitrag scheint mir weniger das zu lösende Problem, dass er geht - sondern dass Du nicht bereit bist, seinen Trennungswunsch zu respektieren sondern ihn um jeden Preis zu binden suchst (wie sehr er Dich auch verletzt.) Vielleicht erkennt er, dass er Dich liebt, wenn Du die Trennung respektierst und ernst nimmst - und Deinen eigenen Lebensweg gehst und Du aufhörst, beständig um ihn zu kreisen. (Vielleicht - muss aber nicht sein.)

Liebe Grüße, Reinhard
 
... danke für deine klare Darstellung. Wahrscheinlich hast du recht. Bei den Aufstellungen ging es auch immer um seine familie, meine war nur bei der ersten ein Thema. und dann dachte ich immer ich würde zu wenig tun und ich müsste mich ändern. ich wollte alle Probleme auf meiner Seite wegschaffen.
Er kam deswegen nicht mehr mit, weil er keine Zeit hatte. Außerdem meinte er es müsste mit einer aufstellung alles erledigt sein und naja, ich wollte sicherlich die Trennung nicht wahrhaben und verhindern. ich dachte wir könnten unsere Lernaufgaben vielleicht schon in der Beziehung lernen und nicht erst wieder hinterher.
Jetzt muss ich jedenfalls sehen, dass ich die Trennung akzeptieren kann und damit klarkomme. Werde also wieder eine Aufstellung machen, vielleicht kommt jetzt der Punkt hoch, wieso sich meine Beziehung so schwierig gestaltete.....
 
Sonnenschein772 schrieb:
Werde also wieder eine Aufstellung machen, vielleicht kommt jetzt der Punkt hoch, wieso sich meine Beziehung so schwierig gestaltete ...
Liebe Sunny,

Entschuldige, wenn ich da noch mal meinen "Senf" dazu gebe - bitte mach nicht noch eine 4. Aufstellung für die vergangene Beziehung.

Es gibt die Möglichkeit, einen Wunsch (unabhängig von einer Person) aufzustellen. In Deinem Fall wahrscheinlich den Wunsch nach Liebe und Partnerschaft. Dazu gehört Selbstständigkeit und Erwachsensein. Rein gefühlsmäßig versuchst Du einen Partner zu halten, wie ein Kind verzweifelt verhindern will, dass ein Elternteil nicht geht.

Man kann in einer Aufstellung beispielsweise auch sich und die "partnerschaftliche Liebe" aufstellen - und dann schauen, was / wer zwischen "Euch" steht. Oder man kann auch Dich und einen "guten Partner" (den Du real noch nicht kennst) aufstellen - und schauen, wie es Dir mit ihm geht (auch : woran Du ihn erkennst), und was zu tun ist, damit Du ihn wirklich annehmen kannst.

Ein fröhliches Finden wünsche ich Dir !

LG, Reinhard
 
Sonnenschein772 schrieb:
... Bei den Aufstellungen ging es auch immer um seine familie, meine war nur bei der ersten ein Thema. .....
Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Ihr habt eine gemeinsame Aufstellung gemacht, in der *auch* deine Familiensituation vorgekommen war?
Danach hat sich was nicht so entwickelt, wie du wolltest und du hast allein eine Aufstellung gemacht und dabei die Schuld in seiner Familiengeschichte gesucht?
Und als es wieder kriselte hast du dir nochmal seine Familie *angeschaut*?

Unabhängig davon, ob du dieses Spiel weiter spielst - meine konkrete Frage - was erwartest du dir von (weiteren) Aufstellungen?
 
wir haben eine FA des 3. Jahrtausends gemacht, also wo man auch GEfühle und so aufstellt. Zwischen uns stand das Geheimnis und das hat sich als seine Oma entpuppt.
Wie ich alleine war habe ich ebenfalls nicht meine Familie aufgestellt (dies haben wir jeder nur beim ersten Mal gemacht), sondern eben ERfolg, Partnerschaft, Sexualität, Liebe, usw. und dabei hatte sich dann eben meine Partnerschaft als mein Freund zu erkennen gegeben, nur standen Liebe und Sexcualität weit auseinander, die rückten wir zusammen und dann bekam ich in der Aufstellung den Heiratsantrag, da ich dann nach einigenb Monaten dachte, es ändert sich nichts und es liebt wohl an meiner emotionalität oder ich wollte eben herausfinden, woran es liegt, dass wir uns zwar lieben aber irgendwie meinem Freund doch was fehlte und nach dem Spiegelgesetz müsste das ja dann bei mir fehlen, oder mir selbst an mir fehlen. So kam es dass ich mehrere aufstellungen machte, allerdings aber eben nicht Familie sondern Dinge... ich weiß nicht, ob das jetzt verständlich war, ich versteh es ja selbst nicht so richtig....leider......

Jetzt möchte ich nochmals eine Aufstellung machen und versuchen herauszufinden, warum es mit meinem Freund nicht so richtig geklappt hat, denn wir wollten es ja eigentlich beide, nur ist er dann irgendwann ausgestiegen, also muss da ja irgendwas sein, was ich noch nicht aufgelöst habe (das meine ich jetzt auch in Bezug auf kommende Partnerschaften,,, ist mir eh klar, dass ich jetzt mit meinem Ex-Freund nichts mehr ändern kann, aber ich möchte denselben Fehler nicht zweimal machen...). irgendwas muss sein, dass ich glückliche Partnerschaft nicht leben kann....?????

Bin für eure Meinungen sehr dankbar!
Lg
 
Sonnenschein772 schrieb:
wir haben eine FA des 3. Jahrtausends gemacht, also wo man auch Gefühle und so aufstellt.
"Familienaufstellung des 3. Jahrtausends" ??? Noch nie gehört - was ist das ?

"Gefühle", "das Geheimnis" etc. hat man auch schon im 2. Jahrtausend aufgestellt - das ist nichts Neues und eine selbstverständliche Möglichkeit bei ALLEN FamilienaufstellerInnen, die ich kenne.

Irgendwie klingt das alles schon ein bisschen komisch. Auch der "Heiratsantrag bei einer Aufstellung durch den Stellvertreter des Partners" - und der echte Partner nimmt sich nicht mal Zeit, um beim Seminar zu sein ? Was soll das ? (Aus meiner Sicht ist das weder sinnvoll noch zulässig, da es die Entscheidungsfreiheit des Partners verletzt.)

Kann es sein, dass Du Dir überhaupt mit Trennungen schwer tust und auch dann bei jemanden zu bleiben versuchst, auch wenn es schon längst nicht mehr passt ? Das ist jetzt heikel - aber kann es ein, dass die Therapie nicht wirklich hilfreich war und auch hier ein Abschied oder ein Wechsel sinnvoll wäre ?

Wie ist es bei Dir mit Deiner Eigenverantwortung und mit Deiner Selbständigkeit ? Du delegierst möglicherweise zu viel an andere - der Freund, der Therapeut, die Aufstellung etc. Was ist mit Deinem Gespür, was (bzw. wer) passt und was (wer) nicht passt ?

LG, Reinhard
 
Sonnenschein772 schrieb:
... nur standen Liebe und Sexualität weit auseinander, die rückten wir zusammen ...
Ich habe es mir nochmals durchgelesen. Ich kann nur hoffen, dass es etwas differenzierter abgelaufen ist. So wie Du es hier beschreibst, so kann Aufstellungsarbeit nicht funktionieren.

Man kann doch nicht einfach alle Stellvertreter so herumrücken, wie man es gerne hätte - ohne die notwendigen Lösungsschritte zu gehen (bis sich in Deinem Beispiel Liebe und Sexualität im Zuge des Lösungsprozesses EIGENSTÄNDIG und ohne äussere Manipulation verbinden).

Wenn es so funktionieren würde, wie Du es beschreibst, dann bräuchte man bei einem Menschen nur alles aufstellen, was er sich wünscht, dann alles zusammenrücken - und schwuups, der Mensch lebt glücklich bis ans Ende seiner Tage.

So simpel geht es wirklich nicht, auch nicht im 3. Jahrtausend.

LG, Reinhard
 
... aber irgendwie kommt mir das auch alles komisch vor. vielleicht sollte ich mal eine FA bei jemand anderem machen.

Dass ich mit Trennungen ein Problem habe ist mir auch klar, vor allem, weil mir das immer wieder passiert. Aber das genau ist ja das, was ich mithilfe der FA lösen wollte, dass mir das nicht mehr so schwer fällt und was der Hintergrund ist. Nur ich muss sagen, ich könnte nicht behaupten, dass es mir jetzt besser geht - eher im Gegenteil, ich bin total verwirrt und hab das GEfühl, dass ich nicht weiter komme, mit dem was ich offensichtlich zu lernen habe, da ich immer noch nicht weiß woran es genau liegt und was ich falsch mache....

Könnt ihr mir vielleicht ein gutes Buch darüber empfehlen. Vielleicht verstehe ich es dann.

Außerdem fühle ich mich immer für alles und jeden verantwortlich. Also ich würde jetzt wirklich gerne einmal wissen, wieso es mit meinem Freund nicht geklappt hat. Liebe war eigentlich immer da. Wahrscheinlich habe ich ihn selbst fortgetrieben, wenn man nach dem Spiegelgesetz geht.

ich verstehe die Zusammenhänge einfach nicht wirklich. Nur wenn ich es jetzt nicht lerne, dann wird es mir ja das nächste Mal wieder so gehen - und das wäre halt schön, wenn ich es schaffen könnte.

lg
 
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Liebe Sunny,

nach meinem Gesamteindruck von dem, was Du schreibst, kommt es mir persönlich sinnvoller vor, wenn Du erstmal eine profunde und kontinuierliche Einzeltherapie machst. Drei insgesamt anscheinend ergebnislosen Aufstellungen noch eine vierte nachzuschieben klingt nicht sehr erfolgversprechend. In der Einzeltherapie kann ja auch geklärt werden, was man allenfalls in einer neuerlichen Aufstellung (in der es dann erstmals ausschließlich um Dich selbst geht) bearbeiten und lösen kann.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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