Ich will nicht den globalen Handel, sondern die Globalisierung verboten haben. Das sind 2 paar Schuhe.
Was globaler Handel ist, kann sich jeder denken: Handel zwischen den Ländern.
Die Globalisierung jedoch, schafft sich Vorteile im Gegensatz zur Konkurrenz und spielt diese Vorteile gegen sie aus, um sie auszuschalten, z.B. freier Zugang zu allen Märkten der Welt, weniger bis keine Importsteuern (je nach Region)......
Wie soll ein Karstadt bei uns gegen ein Großkonzern konkurrieren, der seine Waren im Ausland für nix kauft, kaum bis keine Importsteuern zahlt und Karstadt total in Grund und Boden stampfen kann mit seinen Niedrigstpreisen, die nur so lange niedrig bleiben werden, bis die Konkurrenz noch aktiv ist. Danach..........kann man sich auf gesalzene Preise einstellen, denn ein Monopol hats in sich.
Ich achte sehr auf mein Einkaufsverhalten aber einer alleine wird da kaum was ausrichten können.
Unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze sind gefährdet. Wir müssen was dagegen tun.
Also, damit ich das richtig verstehe: Du kritisierst im wesentlichen, dass es Leuten nicht verboten wird, Waren zu kaufen oder zu verkaufen, ohne dafür willkürlich von irgend einem Staat festgesetzte Zölle zu bezahlen. Dann bist du ja sicher auch für die Wieder-Einführung der Zölle innerhalb der EU Länder, richtig? Oder gilt das nur für Waren, die zum Beispiel zwischen schwarzen Afrikanern und weißen Deutschen gehandelt werden? Ist das nicht ein bisschen rassistisch, selber gerne billige Tomaten aus Spanien zu kaufen aber von den Afrikanern zu verlangen, aus ihren mageren Einkommen noch hohe Zölle abzudrücken oder andersrum wegen hoher Importzölle ihre Waren nicht mehr loszuwerden, weil sie eben im großen und ganzen keine modernen Produktionsmethoden anwenden?
Der Grund für deinen Wunsch, wieder Zölle einzuführen ist, wenn ich dich richtig verstanden habe, dass Firmen oder Privatpersonen, die im Ausland einkaufen, weil sie da bestimmte Waren billiger bekommen, sich einen unrechtmäßigen Vorteil verschaffen damit gegen Firmen, die teurere Waren einkaufen? Dann nehmen wir also alle Preissenkungen der letzten paar Jahrzehnte zurück (mal sehen, wer sich dann noch einen Computer leisten kann...) und führen wieder faschistische Preisvorgaben ein, damit auch ja niemand jemanden jemals Konkurrenz über den Preis macht?
Globaler Handel als Handel zwischen Ländern hieße dann also in deinem Verständnis des Begriffs, Staaten kaufen mit dem Geld der steuerzahlenden Beherrschten Waren von anderen Staaten (Staaten produzieren keine Waren aus sich selbst heraus, es kann sich also nur um den Bürgern geraubte Waren handeln). Ja, das haben wir ja tatsächlich zu genüge, in Form von Staatskonzernen, die Bodenschätze an sich reißen und das Privileg, sie zu bergen und zu verkaufen dann bestimmte privilegierte Leute verkaufen, die auf diese Weise zu Großkonzernen werden, deren Monolpole übrigens ohne Ausnahme von Staaten eingerichtet und verteidigt werden.
Globalisierung bezeichnet einfach nur das Phänomen, das durch Fortschritt, Technik, verbesserte Produktionsmethoden und der Möglichkeit des Warenaustausches immer größere Bevölkerungsgruppen an der Produktion von Waren beteiligt sind, die nicht nur im eigenen Land (oder Dorf...) Abnehmer finden, das heißt, von einem globalen Handel profitieren.
Ich mutmaße mal, was du eigentlich meinst mit deiner Kritik ist die Kritik am Korporatismus, der eben kein Phänomen des globalen oder lokalen Handels oder der Globalisierung ist, sondern vielmehr das Resultat und beabsichtigte Ziel der Interventionen der Staaten in den freien Markt. Da bin ich ganz bei dir, auch wenn ich anmerken muss, dass für den Untergang von Karstadt Fehler des Managements verantwortlich waren, das es nicht geschafft hat, Kunden wie mir Waren anzubieten, die besser oder preiswerter sind, als bei der Konkurrenz.
lg