Hallo, ich lese schon einige Zeit mit und finde das Forum sehr informativ. eEgentlich hatte ich vor, mir mit Reiki, mit dem ich gute Erfolge erziele, selbständig zu machen. Ich bin mir nun aber nach dem Erlebnis mit einerm Geistheiler nicht mehr sicher, ob dies der richtige Weg für mich ist.
Durch Zufall bot sich mir die Gelegenheit, bei dem Geistheiler zu assistieren. Wie so viele, hatte er die Heilaufgabe angeblich von der Muttergottes bekommen und fliegt nun um die Welt, um seine Aufgabe zu erfüllen. angeblich einer der besten seines Faches, der auch Heilerausbildungen macht. Neugierig wie ich bin, habe ich gerne zugesagt (sonst hätte ich wohl als "Patient" erscheinen müssen).
Ich will dem Mann seine Fähigkeiten nicht absprechen, er ist sicher in der Lage viel zu bewirken. Aber beim Geld ist er beinhart. Kassiert wird jeweils für einen Tag im voraus. Er läßt sich von den Patienten ihre Beschwerden schildern und teilt dann mit, wie viele "Operationen" benötigt werden. Unter 10 "Operationen" zu je 75 geht erst einmal gar nichts. Die "Operationen" sehen folgendermaßen aus:
Schröpfen mittels eines Plastikbechers - zuerst wir die Haut mit einem kleinen messerchen angeritzt - und je nachdem, wie tief der Schnitt ist, sammelt sich Blut bzw. "schlechte Materie" im Schröpfglas an.
"Bauch-OP": der Heiler drückt einen Finger in die Bauchdecke und löffelt mit einem Suppenlöffel und klarem Wasser "schlechte Materie" heraus. Die gelöffelte Flüssigkeit ist trüb, gelblich mit kleinen Fitzelchen drin. der Heiler reib allerdings die zu "operierende" Stelle zuerst mit Olivenöl ein und verwendet normale Watte, die nun einmal Fitzel hinterläßt.
Lipom-Entfernung: der Heiler mach diesmal sichtbar mit dem Skalpell einen Schnitt und drückt das Lipom aus, versorgt wird die Wunde mit Leukoplast. Der Patient hat keinerlei Schmerzen - die treten erst einige Stunden nach dem Eingriff auf und sind nicht besonders schlimm.
Die Patienten, teilweise seit Jahren in Behandlung, glauben alle, daß er die Schnitte für das Schröpfen ohne Hautberührung macht. Sind die blind? - Er versteckt das kleine Messer nicht einmal. Bleibende Narben werden so interpretiert, daß eben der Heilungsprozeß nicht abgeschlossen sei bzw. weitere Behandlungen nötig seien. Sei wundern sich, daß er auf der "richtigen" Seite arbeitet, obwohl sie ihm ja Minuten davor ausführlich ihre Leidengeschildert haben. Den Patienten, oder soll ich besser "Kunden" sagen, werden tausende Euros aus der Tasche gezogen. Angeblich werden von den Spenden Kinderheime finanziert, der Heiler nimmt sich nur daß, was er zum Leben braucht (First-Class-Flüge und First-Class- Hotels). Die "Ausbeute" eines 4-tägigen Aufenthaltes: ca. 30.000,-- .
Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl zurückbehalten, es waren auch Menschen dort, die sich die "Eingriffe" eigentlich nicht leisten konnten, sich eventuell sogar verschuldet haben. Die auch von den Preisen überrumpelt wurden (75 pro Schröpfkopf/Bauchauslöffeln, 375 für die Lipomentfernung, die nun ja wirklich auch jeder Chirurg auf Kassenkosten durchführen kann...). Alten Menschen mit den typischen Altersbeschwerden wurden teilweise mehr als 3.000,-- aus der Tasche gezogen. Die meisten warten schon sehnsüchtig darauf, das er wiederkommt, um die "Behandlung" fortzusetzen.
Es kamen von den "Kunden" bislang nur positive Rückmeldungen. Ich bekam allerdings die Weisung, bloß nichts von dem Messer zu erzählen, weil sonst die Leute mißtrauisch würden und dann der Heilprozeß behindert werden könnte.
Für mich bleibt ein bitterer Nachgeschmack bei der ganzen Sache. So eine Art Schuldgefühl - auch wenn ich nichts mit dem Abkassieren und der Täuschung zu tun hatte und anscheinden, außer dem Heiler die einzige war, die die Täuschungen überhaupt wahrgenommen hat. Und ich bin mir nach diesem Erlebnis nicht mehr sicher, ob ich wirklich in einem verwandten Bereich (Reiki)arbeiten soll, auch wenn die Erfolge da sind.
Würde mich freuen über weitere Erfahrungsberichte, Meinungen etc.....
LG
Niane
Durch Zufall bot sich mir die Gelegenheit, bei dem Geistheiler zu assistieren. Wie so viele, hatte er die Heilaufgabe angeblich von der Muttergottes bekommen und fliegt nun um die Welt, um seine Aufgabe zu erfüllen. angeblich einer der besten seines Faches, der auch Heilerausbildungen macht. Neugierig wie ich bin, habe ich gerne zugesagt (sonst hätte ich wohl als "Patient" erscheinen müssen).
Ich will dem Mann seine Fähigkeiten nicht absprechen, er ist sicher in der Lage viel zu bewirken. Aber beim Geld ist er beinhart. Kassiert wird jeweils für einen Tag im voraus. Er läßt sich von den Patienten ihre Beschwerden schildern und teilt dann mit, wie viele "Operationen" benötigt werden. Unter 10 "Operationen" zu je 75 geht erst einmal gar nichts. Die "Operationen" sehen folgendermaßen aus:
Schröpfen mittels eines Plastikbechers - zuerst wir die Haut mit einem kleinen messerchen angeritzt - und je nachdem, wie tief der Schnitt ist, sammelt sich Blut bzw. "schlechte Materie" im Schröpfglas an.
"Bauch-OP": der Heiler drückt einen Finger in die Bauchdecke und löffelt mit einem Suppenlöffel und klarem Wasser "schlechte Materie" heraus. Die gelöffelte Flüssigkeit ist trüb, gelblich mit kleinen Fitzelchen drin. der Heiler reib allerdings die zu "operierende" Stelle zuerst mit Olivenöl ein und verwendet normale Watte, die nun einmal Fitzel hinterläßt.
Lipom-Entfernung: der Heiler mach diesmal sichtbar mit dem Skalpell einen Schnitt und drückt das Lipom aus, versorgt wird die Wunde mit Leukoplast. Der Patient hat keinerlei Schmerzen - die treten erst einige Stunden nach dem Eingriff auf und sind nicht besonders schlimm.
Die Patienten, teilweise seit Jahren in Behandlung, glauben alle, daß er die Schnitte für das Schröpfen ohne Hautberührung macht. Sind die blind? - Er versteckt das kleine Messer nicht einmal. Bleibende Narben werden so interpretiert, daß eben der Heilungsprozeß nicht abgeschlossen sei bzw. weitere Behandlungen nötig seien. Sei wundern sich, daß er auf der "richtigen" Seite arbeitet, obwohl sie ihm ja Minuten davor ausführlich ihre Leidengeschildert haben. Den Patienten, oder soll ich besser "Kunden" sagen, werden tausende Euros aus der Tasche gezogen. Angeblich werden von den Spenden Kinderheime finanziert, der Heiler nimmt sich nur daß, was er zum Leben braucht (First-Class-Flüge und First-Class- Hotels). Die "Ausbeute" eines 4-tägigen Aufenthaltes: ca. 30.000,-- .
Ich habe einfach ein schlechtes Gefühl zurückbehalten, es waren auch Menschen dort, die sich die "Eingriffe" eigentlich nicht leisten konnten, sich eventuell sogar verschuldet haben. Die auch von den Preisen überrumpelt wurden (75 pro Schröpfkopf/Bauchauslöffeln, 375 für die Lipomentfernung, die nun ja wirklich auch jeder Chirurg auf Kassenkosten durchführen kann...). Alten Menschen mit den typischen Altersbeschwerden wurden teilweise mehr als 3.000,-- aus der Tasche gezogen. Die meisten warten schon sehnsüchtig darauf, das er wiederkommt, um die "Behandlung" fortzusetzen.
Es kamen von den "Kunden" bislang nur positive Rückmeldungen. Ich bekam allerdings die Weisung, bloß nichts von dem Messer zu erzählen, weil sonst die Leute mißtrauisch würden und dann der Heilprozeß behindert werden könnte.
Für mich bleibt ein bitterer Nachgeschmack bei der ganzen Sache. So eine Art Schuldgefühl - auch wenn ich nichts mit dem Abkassieren und der Täuschung zu tun hatte und anscheinden, außer dem Heiler die einzige war, die die Täuschungen überhaupt wahrgenommen hat. Und ich bin mir nach diesem Erlebnis nicht mehr sicher, ob ich wirklich in einem verwandten Bereich (Reiki)arbeiten soll, auch wenn die Erfolge da sind.
Würde mich freuen über weitere Erfahrungsberichte, Meinungen etc.....
LG
Niane