Gehirnwäsche?

Hallo Huperzia,

ich biete Dir eine vierte Deutung an: es hat nicht sollen sein - und das hat nun wirklich nichts mit Deinen persönlichen Verhaltensweisen und Einstellungen zu tun.

Es liegt doch eigentlich an Dir, welche dieser vielen verschiedenen Deutungsmöglichkeiten Du nun annimmst (gibt ja noch zig mehr). Lass Dich nicht verrückt machen von Menschen, die nicht in Dir drin stecken (und von Dir lass Dich aber auch nicht verrückt machen).

Mein Rat, nimm die Dinge, wie sie kommen und mach das Beste draus - natürlich darfst Du wünschen und hoffen und auch auf diese Wünsche und Hoffnungen hinarbeiten, aber wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht. Den Grund für das Nicht-Funktionieren kennt das Schicksal allein, vielleicht noch Du, aber sonst kann das niemand beurteilen...

LG
Ahorn
 
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@Condemn
Im Grunde geht es mir schon auch um Wahrheit(en) und Überzeugungen.
Das Problem ist für mich auch sobald es in einen Bereich geht wo wenige wirklich was wissen (nur glauben zu wissen) gerät man mitunter stark in Versuchung sich überzeugen zu lassen, weil diese und jene Zeichen, Hinweise, etc. ja so eindeutig sind. Da braucht man viel innere Festigkeit um nicht hineinzufallen. Daß einige wenige etwas wissen, kann ich aus eigenen Erfahrungen nicht bestreiten.

2x Hinterfragen finde ich grundsätzlich gut, aber die Distanz zum eigenen Denken verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.

Die Distanz läßt einen erst hinterfragen. All die Gedanken, zu denen man keine Distanz hat, klammern ihr Gegenteil aus und erscheinen auf die Art als absolut wahr. Zumindest für einen selbst, auch wenn man daraus kein allgemeines Gesetz ableiten würde. Damit sind die vielen "Ich kann das nicht" usw. gemeint und alle Gedanken, die eine hohe Bedeutung für "ICH" haben (zu haben scheinen). Die Bedeutung basiert wiederum auf den "Wahrheiten" die man in der Vergangenheit nicht hinterfragt hat und die streng unterteilen in "gut" oder "schlecht" für mich.

Beispiel: Jemand ist arbeitslos. Er liest eine Stellenausschreibung, alles passt eigentlich, aber aus gewissen negativen Erfahrungen hat er Überzeugungen (für ihn Wahrheiten... Angst vor dem Scheitern z.B.) gebildet und diese nie hinterfragt. Und diese Überzeugungen "antworten" jetzt auf seinen, eigentlich vorhandenen Willen, sich zu bewerben (eigene Gehirnwäsche ;) ). Sie nehmen ihm in kürzester Zeit jede Hoffnung und er läßt es dann gleich. Aus seiner Sicht eine vernünftige Entscheidung, denn damit schützt er sich ja nur... Er geht aus seiner Sicht nur mit Gegebenheiten um (Ich kann das ja doch nicht). Er kann das sogar als "Annehmen" ansehen.

Aber das was da in ihm reagiert wurde nie hinterfragt und so wird auch nicht die Entscheidung in der Gegenwart hinterfragt. Würde er aus der Distanz, dieses Muster bei einer anderen Person sehen, wüßte er gleich wo es hakt. Deshalb ist es auch so leicht, die Probleme anderer schon mal gedanklich zu lösen und kluge Sprüche zu bringen... Da hat man die Distanz. Bei den eigenen scheitert man solange bis man sie hat.

Das führt auch zu dem Paradox der Ratschläge von anderen. Würde man sie knallhart durchziehen können, würde das sehr oft zum Erfolg führen. Aber nicht unbedingt weil der Ratschlag selbst so unglaublich gut war... Sondern weil das Durchziehen einen unbedingten Willen verrät und diese Art Wille führt zur Abwesenheit von Zweifeln. Wenn ich Dir sage: Mach jeden Tag Liegestütze bis Du nicht mehr kannst, geh über die Grenzen Deines Körpers hinaus, und das Problem dass Du momentan als Dein größtes ansiehst, wird sich lösen. Was würdest Du denken? Natürlich in die Richtung, dass Liegestütze wohl eher wenig mit Deinem Problem zu tun haben, sicherlich nicht zu einer Lösung führen können, da keine rationale Verbindung besteht. Aber: Angenommen Du würdest mir glauben, das Liegestütze Dein Problem lösen und Deinen Willen ins Absolute treiben und Dir jeden Tag aufs neue dadurch beweisen, dass Du Grenzen durchbrichst, würde sich Dein Problem (ich nehme jetzt mal einfach an das Du irgendeins hast ;) ) sehr wahrscheinlich tatsächlich lösen. Die Abwesenheit von negativen Überzeugungen sind der Schlüssel. Hat man welche, hat man keinen absoluten Willen. Daher wird niemand so schnell Liegestütze machen um sein Finanzproblem zu lösen. ;)

Aber der Witz ist ja: Wieviele (da schließe ich mich voll ein) machen nicht mal das, was sie eigentlich für richtig und ratsam halten um ein Problem zu lösen? Und das ist nicht Dummheit oder Faulheit. Und selbst wenn... dann müsste man auch da nachfragen, warum dumm und warum faul? Was geschieht da psychologisch, dass jemand sich derart blockiert? Irgendetwas nimmt ihm/ihr die Hoffnung... Und das sind Überzeugungen. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger... Denn manche sind echt hart auszuräumen, weil man sie kaum erkennt (nicht glauben, ist auch """nu""" eine Überzeugung :D ).

VG,
C.
 
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