Gegen den Wind (geschrieben)

Bei Dir scheint's auf die Art zu funktionieren. Bei mir tat es das lange nicht.
Die Stimme des Herzens war bei mir genau das, was mich andauernd in die Irre führte, von einem Alptraum, Horrortrip in den nächsten.

Seither ist mein Verhältnis zu Herz, Emotionen, Gefühlen ein eher zweispältiges. Gefühle, gerade auch eigene, können auch lügen, einem etwas vorgaukeln, sich irren. Kann man sogar bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, verstehen, durchschauen lernen.

Und doch lag eigenartiger Weise gerade diese Stimme des Herzens nach all dem Anderen davor einmal doch richtig, das war dann genau so unglaublich psoitiv und auch in vielerlei Hinsicht hilfreich und schön, wie es alles davon in die andere, negative Richtung war.

Echt interessant. Anscheinend gehts nur mit "Herz und Verstand" und nicht bloß mit dem einen oder anderen.

Mag an mir und meinen eigenen Irrtümern auch liegen, dass der Weg bis dahin so steinig war. Aber, wenn ich im voraus wüsste, dass mir das nur auf die Art so begegnen würde, würde ich die Steine, die Probleme wieder in Kauf nehmen. Das war's zumindest wert. Oder wäre es wieder wert.
Ich hätte gerne auf einiges verzichtet, aber bin einfach glücklich das ich zumindest ein zwei Dinge überwunden habe.


Nur, sich selbst innerhalb einer derartigen Situation zu befinden, womöglich auch noch in einer emotional aufgeladenen, und zugleich eine neutrale Perspektive einnehmen zu können, ist mitunter etwas schwierig.

Absolut.
 
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Echt interessant. Anscheinend gehts nur mit "Herz und Verstand" und nicht bloß mit dem einen oder anderen.

Man könnte es auch etwas überspitzt sagen, etwas funktioniert, wenn sich die (scheinbaren) Widersprüche in einem größeren Ganzen ergänzen.

„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“
Albert Einstein


Ich bin beispielsweise auch lange dem "Glauben" gefolgt, Verstand böse, Herz gut. Hat nur so gar nicht funktioniert.

Also scheint es auch dabei um eine Art Balance ebenso wie eine interaktive Wechselwirkung zu gehen, bei der sich die "einzelnen Beteiligten" sozusagen über eine Art von Feedbackschleifen gegenseitig korrigieren, justieren, kalibrieren. Dann werden Dinge rund, eine Sache, ein Ganzes.

In der Natur funktioniert's ja auch so.

Ich hätte gerne auf einiges verzichtet, aber bin einfach glücklich das ich zumindest ein zwei Dinge überwunden habe.

Ich schätze, die Art von Erfahrungen bleiben niemandem erspart.
 
Man könnte es auch etwas überspitzt sagen, etwas funktioniert, wenn sich die (scheinbaren) Widersprüche in einem größeren Ganzen ergänzen.

„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“
Albert Einstein


Ich bin beispielsweise auch lange dem "Glauben" gefolgt, Verstand böse, Herz gut. Hat nur so gar nicht funktioniert.

Also scheint es auch dabei um eine Art Balance ebenso wie eine interaktive Wechselwirkung zu gehen, bei der sich die "einzelnen Beteiligten" sozusagen über eine Art von Feedbackschleifen gegenseitig korrigieren, justieren, kalibrieren. Dann werden Dinge rund, eine Sache, ein Ganzes.

In der Natur funktioniert's ja auch so.



Ich schätze, die Art von Erfahrungen bleiben niemandem erspart.


Eigentlich Schade das wir in der Schule nicht "auch" beigebracht bekamen Geist und Herz zu verstehen.
 
Eigentlich Schade das wir in der Schule nicht "auch" beigebracht bekamen Geist und Herz zu verstehen.

Vielleicht haben wir's nur verlernt...

Es ist möglich, nur ist der Weg kein einfacher. Davor stehen Schmerzen, Ängste, unangenehme Wahrheiten über sich selbst, die eigenen Schatten und Dämonen, also wer will da schon wirklich rein und durch?

Kein einfacher Weg, wohl auch kein kurzer.
 
Erkennen, Erkenntnis


Liest man sich in Foren wie diesem so ein wenig durch die präsentierte Materie, so beschäftigt sich ein nicht unerheblicher Teil der Themen, Bereiche, Beiträge damit, anderen bestimmte Wege, Rezepte anzupreisen, um bestimmte Erfharungen zu machen, machen zu können, die wiederum im angeblichen Idealfall zu einer Art von tieferem Verständnis, einer sozusagen erweiterten Art von Erkenntnis führen sollen.

So ferne jemand auf dem Weg dorthin alles richitg gemacht hat, sprich, das ihm angepreisene, oder angedrehte Rezept penibelst genau befolgt hat.

Bei etwas näherer Betrachtung man jemandem dann aber ebenso auffallen, dass dieses Wunschziel anscheinend doch auf dieser Art von Wegen, mit Hilfe dieser Rezepte eher selten erreicht wird, oder erreicht worden ist.

Woran mag das liegen?

Nehmen wir einmal an, ein "Meister", jemand, der so etwas wie Erkenntnis erlangt hätte, was auch immer man darunter verstehen mag, versucht nun, diese an andere weiterzugeben, andere zu seiner "Erkenntnis"; sprich, seinem Glauben zu missionieren.

Wobei sich mir die Frage stellt, warum er sich überhaupt darum bemüht.

Ist Erkenntnis überhaupt weitergebbar, mitteilbar, kommunizierbar?

Meiner Ansicht nach überhaupt nicht! Geht einfach nicht, funktioniert nicht.

Das, worum es dabi eigentlich geht, ginge, funktioniert unter bestimmten Vorraussetzungen für jemandem im eigenen Kontext. Da aber dieser eigene Kontext zugleich immer ein individueller ist, so wie ein Fingerabdruck individuell ist, die eigene DNA eine individuelle ist, so scheint mir eben auch der Weg zu Erkenntnis ein jeweils individueller zu sein, stimmen bei anderen eben naturgemäß bereits einige Parameter nicht, in den meisten Fällen werden es wohl sogar die meisten Parameter, Voraussetzungen welcher Art auch immer sein, die ganz anders sind, kann klarer Weise auch nicht ein ähnliches Ergebnis herauskommen.

Oder, um es etwas metaphorisch auszudrücken, Malen nach Zahlen mag zwar als Resultat ein mehr oder weniger nettes Bild erzeugen, Kunstwerk ist es deswegen aber noch lange keines.

Menschen wollen so gerne alles organisiert, verwaltet, standardisiert haben, sogar, wie's aussieht, ihre angebliche Spiritualität, dabei mag gerade diese Art von Schubladisierung dem, was sie anscheinend suchen, durchaus hinderlich im Weg stehen.

Ich gehe inzwischen lieber als Arbeitshypothese davon aus, dass jemand, der missioniert, andere zu seinen "Glauben" bekehren will, was hier ja durchaus an der Tagesordnung ist, sich selbst eigentlich verlaufen hat. Wüsste er tatsächlich ein wenig Bescheid, hätte er tatsächlich ein Art von tieferem Verstehen Können, von Erkenntnis erlangt, so müsste er eigentlich die Unsinningkeit seinen Agierens ebenso erkannt haben, wie auch die Problematik dabei, nämlich die, jemandem, indem man ihm sozusagen den eigenen Weg aufdrängt, aufzwingt, damit erst recht in die Irre zu führen, also ihn eigentlich von dem für denjenigen möglicher Weise bestimmten oder zumindest besser geeigneten Weg abzubringen.

Etwas komplizierter wird es aber nun, wenn derjenige sich - aus Sicht des Erkennenden - ohnehin bereits selbst verlaufen zu haben scheint, also auch nicht mehr dem eigenen Weg folgt, sondern sich auf einem andere Irrweg verlaufen hat.

Soll man dann korrigierend eingreifen? Man könnte, aber in den meisten Fällen wird das ganz enfach nicht funktionieren, weil diese Art von Irrwegen, auf denen sich leider viele, viel zu viele zu bewegen scheinen, großteils auch über so etwas wie diverse Arten von Selbstschutzmechanismen verfügen, die Demjenigen suggerieren, dass sie auf dem richtigen Weg unterwegs wären.

Von außen betrachtet mag das durchaus erkennbar sein, nur sind die Möglichkeiten, verändernd eingreifen zu können, außer in die verkehrte Richtung, anscheinend äußerst limitiert.

Ist ein wenig so wie mit Kindern in der Pubertät. Als Eltern kann man das Beste versuchen, und doch wird es nichts bewirken, die Kids wollen nun einmal auf Teufel komm' raus unbedingt selbst in die Scheiße langen, genau diese Art von Erfahrung machen. Zumindest so lange, bis sich dabei genügend weniger angenehme Folgen und Resultate manifestiert haben, an denen man sich dann eventuell durchaus längere Zeit abarbeiten kann und muss, weil man eben glaubte, es besser zu wissen.

Früher oder später kommt die Wirklichkeit und sagt einem dann doch "Du hast Dich geirrt!" und stellt Dir den Irrtum auch noch in Rechnung.

Was nützt als so etwas wie Erkenntnis?

Anderen anscheinend eher wenig. Einem selbst vielleicht dabei, eine etwas weniger hohe Rechnung zu erhalten, sich eventuell etwas weniger oft zu irren, sondern zu lernen, mehr mit der Wirklichkeit, im Einklang mit ihr zu handeln, zu agieren, anstatt, wie meistens üblich, gegen sie.

Und vielleicht ist so etwas wie Erkennen, Erkenntnis eben kein Endziel, sondern der Weg, zumindest einer, der tatsächlich Sinn macht, erfüllen kann, beginnt erst damit, indem man im Kontext eines ein wenig größeren Ganzen - womit ich kein menschliches Kollektiv meine - Verstehen, Erkennen und eigenen Agieren versucht, miteinander synchron zu bringen, nach Möglichkeit in Einklang miteinander, ebenso in Einklang mit einer größeren, weitaus komplexeren Wirklichkeit.

Dann ginge es beispielsweise bei der Interaktion mit Anderen eben wohl auch nicht um eine Art Bekehrung zum eigenen "Glauben", sonderen vielleicht eher darum, zunächst einmal das Gegenüber als solches, als andersartiges Gegenüber wahrzunehmen, zu sehen, zu "erkennen", und zu versuchen, auf das, diese Andersartigkeit zu reagieren, anstatt einfach auf jemanden das Eigenen zu projizieren.

Und möglicher Weise wäre genau dieses etwas andere "Erkennen", nämlich das eines Gegenübers ohnehin das weitaus wichtigere und interessantere. Allerdings bedeutet das "Erkennen" eines Gegenübers, das Licht und die Dunkelheit gleichermaßen zu erkennen, wahrzunehmen, und wer möchte schon auf die Art von jemandem anderen gesehen, erkannt werden?

Wovor verbirgt jemand seine eigene Dunkelheit, seine eigenen Schatten denn tatsächlich? Vor den Anderen, wie derjenige glauben oder hoffen mag, oder viel mehr eigentlich vor sich selbst, und die Anderen sehen trotzdem auch das, was derjenige selbst nicht sehen, nicht wahrhaben, nicht akzeptieren will?

Auch eine Art von Erkennen. Die der Irrtümer über sich selbst.

So viele verschiedene Türen zum Erkennnen. Ganz ohne Rezepte.

Man muss sie nur öffnen...
 
Erkenntnis (auch)


Iech habe gehradä im Feasän geseeen das ien Döutschlahnd Kienda tailwaise ien dar Schuhlä nach Geh höhr schraibän lehnän.

Fiehl laichd sohldä mahn das hia auch ainmal broh bierän, damied siech die Juhsär hia glaih fiehl bessa fär stähn.

In der es ant. Ahlso giebt es niecht nua iehn där eh so Derrick aine Mähnge Ihr dümmer, sondärn iehn tswischän soh gaa iehn där Bett a go gieck.

Gaile Ih dä klobahlär Ahn bah suhng.

Fehr muht liech wihl mahn da mit dähn biehldungs tähnieschän Uhntär schitt zwieschän döutschähn uhnt Flühchd liengs Kiendäen ätwahs sähnkän, dah mied die siech hia bähsa ihn de griarän köhnen.
 
Erkenntnis (auch)


Iech habe gehradä im Feasän geseeen das ien Döutschlahnd Kienda tailwaise ien dar Schuhlä nach Geh höhr schraibän lehnän.

Fiehl laichd sohldä mahn das hia auch ainmal broh bierän, damied siech die Juhsär hia glaih fiehl bessa fär stähn.

In der es ant. Ahlso giebt es niecht nua iehn där eh so Derrick aine Mähnge Ihr dümmer, sondärn iehn tswischän soh gaa iehn där Bett a go gieck.

Gaile Ih dä klobahlär Ahn bah suhng.

Fehr muht liech wihl mahn da mit dähn biehldungs tähnieschän Uhntär schitt zwieschän döutschähn uhnt Flühchd liengs Kiendäen ätwahs sähnkän, dah mied die siech hia bähsa ihn de griarän köhnen.

Meine Güte....bis ich DAS entziffert hatte!
 
Warum ich in den öffentlicheren Unterforen hier (nach Möglichkeit) nichts mehr poste oder schreibe.


Unlängst geriet ich wieder einmal ein wenig in Versuchung, einen Thread in einem der sozusagen für offenere Diskussionen geeigneteren Unterforen zu erstellen.

Bei näherer Betrachtung der dort aktuell geführten Diskussionen, deren Verläufen, Inhalten ebenso wie der Teilnehmer in Kombination mit diversen diesbezüglichen vergangenen und aktuellen Erfahrungen nahm ich von diesem Vorhaben wieder schleunigst Abstand. Für mich ist es eher erschreckend, was dort üblicher Weise so abgeht, wenn ich ehrlich bin. Ebenso erschreckend allerdings, worauf, auf welche Inhalte, auf welche Bauernfänger Menschen reinfallen oder sogar reinfallen wollen.

Nach über 10 Jahren (inklusive diverser Pausen) habe ich mich an einiges hier wohl immer noch nicht so wirklich gewöhnt. Habe ich inzwischen auch nicht mehr vor. Eine Weile dachte ich, es wäre ratsam, sinnvoll, mich dem hier anscheinend üblichen Treiben zumindest ein wenig anzupassen, mit den Wölfen zu heulen, inzwischen tue ich mir das nicht mehr an. Ich bin nun einmal wohl nur bedingt soziale-Medien- und massenkompatibel und vermutlich ist das genau so weitaus stimmiger, als wenn es anders wäre.

Deshalb hier sozusagen - als Art (monologisierter) Mini-Thread im Thread - das, was dort ansonsten hätte stehen sollen, oder noch vor einigen Jahren - als hier zumindest noch ein paar Leute von ganz anderem Kaliber und mit ganz anderer Kompetenz als inzwischen großteils üblich, schrieben - gestanden wäre.

Dass genau diese Wenigen das Forum längst verlassen haben, sagt vermutlich ja auch was aus...
 
heilig - unheilig (Teil I)


Gibt es in dieser Welt überhaupt (noch) etwas Heiliges?

Was könnte das sein, was wäre das?

Was wäre heilig, was unheilig, und warum?

Ist jemand von Euch einmal etwas Heiligem begegnet? Oder auch etwas Unheiligem? So richtig, in echt? Hat es was verändert oder nicht?

Wie, wordurch vermag ein Mensch, vermögen Menschen Heiliges und Unheiliges voneinander zu unterscheiden? Wie vermögen sie das - falls überhaupt - wenn beispielsweise etwas Unheiliges aus der bescheidenen menschlichen Perspektive möglicherweise wie etwas Heiliges erscheinen mag? Oder etwas Heiliges unheilig?

Woran hält man sich dann bei der Einschätzung? An die eigenen Gefühle, den eigenen Verstand, an das, was andere behaupten, einem sagen, an so etwas wie Intuition?

Wenn man auf etwas Unheiliges reinfallen kann, könnte man auch auf etwas Heiliges reinfallen? Beispielweise, wenn es irrtümlich bei einem gelandet ist, aber eigentlich für denjenigen gar nicht wirklich bestimmt wäre? Zum Thema gehört, wenn es um's Reinfallen geht, natürlich auch Scheinheiligkeit.

Welche Folgen kann eine Begegnung mit etwas Heiligem oder Unheiligem haben?

Kann sich etwas Heiliges in etwas Unheiliges verwandeln, oder etwas Unheiliges sich in etwas Heiliges? Wovon hängt das ab?

Kann etwas Heiliges auch wehtun, Leid verursachen, etwas Unheiliges sich trotzdem, oder gerade deshalb, toll anfühlen, positiv scheinen, oder hängt das gar nicht miteinander zusammen?

Ist etwas Heiliges oder Unheiliges eine lediglich subjektive Bewertung, Zuordnung, oder gäb es auch etwas allgemeingültig Heiliges oder Unheiliges, unabhängig von der individuellen Sichtweise oder Ansicht darüber?

Wie könnte man das dann definieren? Was macht es heilig, oder unheilig?

Sind Menschen überhaupt dazu fähig, "heilig" zu agieren, wenn ja, wie, oder liegt es in der Natur des Menschen, unvermeidlich Unheil anzurichten, unheilig zu agieren? Schließlich scheinen ja Menschen vom "Unheiligen" weitaus mehr fasziniert zu sein, werden davon mehr angezogen als von etwas "Heiligem". Sind also Menschen selbst im Grunde genommen etwas Unheiliges?

In heilig steckt ja auch das Heil, das Gesunde, Ganze, wieder ganz Gewordene, oder auch noch immer Unversehrte. Hätte etwas Heiliges auch etwas mit Gesundheit zu tun? Falls ja, mit welcher? Körperlicher, seelischer, geistiger, energetischer,...? Oder nicht?

 
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heilig - unheilig (Teil II)


Ergänzende "Gebrauchsanleitung":

Falls jemand dazu was sagen möchte, bitte ich möglichst um eigene, individuelle Antworten, Erklärungen. Die Antworten und Definitionen diverser esoterischer, religiöser, konfessioneller, weltanschaulicher oder marktwitschaftlicher Glaubenskonzepte sind mir durchaus weitestgehend selbst bekannt, um die geht's mir hier aber nicht.

Woran hier jemand glaubt, ob an Gott, die Kirche, welche auch immer, Jesus, Hare Krishna, Buddha, Allah, Geld, Neo-Liberalismus, westliche Werte, Donald Trump, den Weihnachtsmann, den Aufstieg, die Neutralität von Wissenschaft, Esoterik, Bewusstsein und Aufmerksamkeit, an das eigene Ego, eine bessere Welt, das Gute im Menschen, an das, was in der Zeitung steht, oder was auch immer, mag jeder halten, wie er will. So lange er/sie/es mich damit verschont.

Für mich ist Glaube - ganz gleichgültig woran - gleichbedeutend mit Aberglaube. Die Facetten, Erscheinungsformen, Inhalten mögen sich scheinbar ändern, oder auf etwas unterschiedlichen Schwerpunkten basieren, die zugrundeliegenden Strukturen, Muster ebenso wie die Irrtümer daran und darin sind dennoch meistens weitgehend identisch. Leider die Folgen auch. Für einen Gläubigen selbst ebenso wie für sein Umfeld. Aber ich schweife ab.

Wenn, dann geht es mir hier eher um so etwas wie eigene, individuelle Begegnungen mit etwas Heiligem oder Unheiligem im Leben selbst, als Teil des Lebens, des eigenen Erlebens selbst, im Idealfall als Teil von so etwas wie eigener Erkenntnis, eigenem Verstehen, noch idealer eigenem Verarbeiten, Reflektieren, Integrieren in einem größeren, ganzeren Kontext.

Falls es so etwas hier auch gibt. Sozusagen um etwas Heiliges fernab, völlig unabhängig von diversen Konzeptionen und Konfessionen.

Um etwas, das außerhalb all dessen ist, von woanders kommt, und sich auch nicht in menschliche Irrtümer, Normen und Vorstellungen einzwängen lässt.

Erfahrungen sind eine Sache, ihre Verabeitung, Verdauung, ihr Verstehen Können, ihr Erfassen eine ganz andere. Jemand kann also durchaus etwas oder auch alles Mögliche erleben, erlebt haben, ohne es jemals tatsächlich verarbeitet, verdaut, integriert zu haben. Wie geht man also nach derartigen Erfahrungen mit ihnen um, verarbeitet sie, kommt mit ihnen klar, und in Folge wie kommt man danach (noch) mit dieser Welt, in ihr klar?

Daher wäre es nett, wenn es hier ein Mal nicht um ideologische Glaubenskriege und Kreuzzüge gehen könnte, oder konkreter definiert, welcher - falsch verstandene - Irrtum nun der richtigere wäre, sondern doch um individuelle, aber reale Erfahrungen, Begegnungen, Erlebnisse.

Dabei ist mir durchaus klar, dass es nicht so einfach ist, eine ziemliche Hürde, in einem Forum wie diesem darüber etwas zu schreiben, denn meiner eigenen Erfahrung nach, aber auch als Resultat diverser Beobachtungen wird jemand, der sich das traut, oder sich unvorsichtiger Weise auf dieses Parkett bewegt, hier im Normalfall von Anderen ganz schön zerlegt und zerfetzt werden.

Mir geht's hier jedenfalls nicht um angelerntes oder anerzogenes Wissen aus dritter, vierter und sonstiger Hand, an das jemand glaubt oder auch nicht, auch diese Palette kenne ich zur Genüge. Ich muss auch zu nichts bekehrt werden, weil das bei mir ohnehin garantiert nicht funktionieren würde, sondern mir würde es um so etwas wie eigene Erfahrungen mit etwas Heiligem oder auch Unheiligem und dem Umgang damit gehen, um Erfahrungen, Verarbeitungen, Reflexionen darüber, wenn man so will.

Etwas konkreter deshalb die Frage: Gibt es auf, in dieser Welt etwas Heiliges, und wie vermag jemand es als solches zu erleben, zu erkennen, zu erfassen, zu verstehen, oder eben nicht?

Wie ließe es sich, unabhängig von menschlichen Konzeptionen, vom jeweiligen Glauben und seinen sozusagen systemimmanenten Verfälschungen und Verzerrungen inddividueller und kollektiver Wahrnehmung definieren? Falls das überhaupt möglich ist.

Oder entzieht sich das Heilige selbst der Definition, lässt sich nicht oder nur schwer in das unvollständige, fehlerbehaftete Korsett der Worte, der Sprache zwängen, ist und bleibt also naturgemäß etwas Undefinierbares, Unbeschreibbares, Undefinierbares?

Falls es sich so verhält, warum ist das so, falls nicht, wie, wodurch definiert es sich dann?

Erwünscht wären also interessante Argumente, Argumentationen, nachvollziehbare Schlussfolgerungen und Reflexionen zu diesem Thema.

Allerdings gehe ich nicht wirklich davon aus, dass ich hier unter diesen Vorraussetzungen die Art von Antworten, Reaktionen erhalten werde, die ich eigentlich gerne hätte. Daher kann man meine Fragestellungen hier durchaus auch gerne gleich als rein rhetorische Fragen im Raum stehen lassen.

Und vielleicht zumindest für sich selbst - abseits diverser öffentlicher Likes und Dislikes - einmal in Ruhe darüber nachdenken. Was vielleicht ohnehin bei diesem Thema weitaus sinnvoller wäre.

Mal sehen...
 
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