Gefhle: wer ist dafr verantwortlich?

martina weigt

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Bremen
Ich sehe, dass hier viel das Gegenüber verantwortlich gemacht wird für die eigenen Gefühle.
Ich weiß, dass die Gefühle immer aus mir kommen, das kein anderer dafür etwas kann, sie auch nicht auslösen kann.
Damit unterstellen wir jedem auch die Absicht, uns z.B. verletzen zu wollen.
Sicher ist das auch mal die Absicht des Gegenübers. Aber Absicht hin oder her, wenn wir wissen, was wir sind, wenn wir uns so nehmen können, wie wir sind, wissen wir, dass andere uns nicht verletzen können.
Wir fühlen uns verletzt. Mit dem Satz: "Ich fühle mich verletzt!" übernehmen wir aber die Verantwortung für uns selber und für unsere Gefühle.
Wenn mich also ein Mann verläßt, ist der Satz: "Ich fühle mich verlassen!", der, der mich in die Eigenverantwortung bringt.
 
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Ein anderer kann für die eigenen Gefühle nur dann Verantwortlich werden, wenn der Zugang gewährt wird.

Man muß schon staunen, daß ein haufen von ein paar Millionen Pixeln die auf einem sonst neutralen Bildschirm aufleuchten bei vielen ein Gefühl auslösen können. *G*
 
martina weigt schrieb:
....wenn wir wissen, was wir sind, wenn wir uns so nehmen können, wie wir sind, wissen wir, dass andere uns nicht verletzen können......
....ich denke, viele vermeiden diese ausgewogenheit bewusst, weil sie nicht das postitive empfinden des gleichgewichts sehen/spüren, sondern angst haben vor einer "emotionellen leere".
es ist mitunter auch schwierig zu unterscheiden, wenn man "nicht mehr berührbar" ist,
(oder besser gesagt, für MICH ist es schwer zu unterscheiden):
bin ich innerlich tod oder bin ich so sehr ICH selber geworden, dass keiner mehr mich zu verletzen vermag???
lg chira
 
Meine Theorie:
Wir haben alle ein breites Spektrum an Gefühlen, das uns offensteht.
Von Liebe bis Hass, von Freude bis Hysterie, von Trauer bis Langeweile.
Mit zig Zwischentönen dazwischen.

Je nach Situation, in der wir uns befinden, kommt das eine oder andere Gefühl zum Vorschein. Wie das Licht - es sind alle Wellenlängen da, aber wir nehmen nur die eine oder andere als Farbe wahr, weil sie von einem bestimmten Untergrund reflektiert wird.

Im Laufe unseres Lebens lernen wir bestimmte Verhaltensmuster und manövrieren uns deswegen in bestimmte Situationen immer wieder rein. Das kann, muss aber nicht destruktiv sein.

Wir lernen, einen kausalen Zusammenhang zwischen Situation und Gefühl herzustellen. Der ist aber gar nicht real. Den einen erfüllt es mit Freude, auf einer Bühne zu stehen, den anderen mit Angst. Die Gefühle auf eine Situation sind gelernt.

Manche Gefühle sind angenehm, werden als positiv gewertet, nach ihnen werden wir süchtig.
Andere sind unangenehm, werden negativ bewertet, die versuchen wir zu vermeiden.
Wie schon gesagt, je nach erlernten Verhaltensmustern können wir auch nach unangenehmen Gefühlen süchtig werden.


Kurz: Die Gefühle sind in uns, wir spüren sie nur nicht alle ständig.

Aber das ist nur Theorie.

LG von Sansara

PS: Die Metapher mit dem Licht bringt mich auf die Idee: Wie fühlen sich alle Gefühle zusammen an? Löschen sie sich aus oder fühlt es sich an wie in tiefer Meditation (friedlich-freudig)?
 
Gefühle zu leugnen ist etwas, was ich mir nicht antue. Ich gestehe sie mir ein, aber ich kanalisiere sie nicht auf andere Menschen. Auch wenn die Berührung mit diesem Menschen sie in mir in Bewegung gebracht haben.
Früher bin ich oft auch in die Opferstellung gegangen, habe z.B. meinen Exmann dafür verantwortlich gemacht, dass es mir schlecht ging, auch meinen Vater, der mich geschlagen hat.
Diese Opferstellung habe ich verlassen, denn ich weiß nun, dass mein Sosein nicht das ausgelöst hat, was diese beiden Menschen mir zu zeigen hatten, sondern ich brauchte, konnte und durfte den Weg zu meiner Eigenliebe finden. Und dafür bin ich diesen beiden sehr sehr dankbar.
Immerhin habe ich zu meinem Exmann ein Superverhältnis inzwischen und zu meinen Vater habe ich auch nach fast über 20 Jahren Funkstille Kontakt aufgenommen.
 
martina weigt schrieb:
...... Opferstellung habe ich verlassen .....dafür bin ich diesen beiden sehr sehr dankbar.

Liebe Martina,

dass du das geschafft hast (und du klingst wirklich ehrlich), dazu
gratuliere ich dir aufrichtig! :)

:zauberer1

Auf dieser (von der Opferrolle erlösten) Ebene bietest du für andere
keine so große emotionelle Angriffsfläche mehr. Ein toller Selbstschutz,
der außerdem noch potientiellen "Tätern" den Wind aus den Segeln
nimmt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir mit dieser Haltung
viel besser geht.

Liebe Grüße,
Daisy
 
Ja, und das Gefühl der Liebe ist in uns, und es kann die anderen Gefühle überstrahlen, so wie bei mir, nicht immer, aber immer öfter. So kann ich nicht nur mich lieben, sondern auch viele andere Menschen, so auch die Mörder, die Kindesmißhandler, die Kriegsführer, bedingungslos, wertlos, urteilsfrei.
 
martina weigt schrieb:
So kann ich nicht nur mich lieben, sondern auch viele andere Menschen, so auch die Mörder, die Kindesmißhandler, die Kriegsführer, bedingungslos, wertlos, urteilsfrei.
Puh, also das fällt mir nach wie vor schwer!
LG
Elke
 
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es ist dasselbe wie mit kommunikation. es ist nicht möglich mit einem menschen in einem raum nicht zu kommunizieren.

bei kommunikationen schwingen immer gefühle mit.

wir haben immer einen anteil daran, wie sich das gegenüber fühlt.

es ist wie mit verantwortung... wir sind alle für alles verantwortlich (haben einen anteil/wirkung) und jeder ist für sich selbst verantwortlich und trifft seine eigenen entscheidungen.
 
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