Gefahr durch den Islam?

das ist aus dem link, den du eingestellt hast...Seite 2

Fazit

Der Jugendanteil einer Gesellschaft ist ein demografischer Stressfaktor, der zum Ausbruch von Gewalt beitragen kann, wenn der Staat seinen Menschen keine wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Statistisch lässt sich eine solcher Zusammenhang zwar nachweisen, unklar bleibt jedoch, ob ein "youth bulge" lediglich Ausdruck des gesellschaftlichen Entwicklungsstandes ist, welcher Kriege begünstigt.

Betrachtet man Kriege und demografische Entwicklung im Verlauf der letzten 50 Jahre, so zeigt sich, dass es nicht möglich ist, ein Frühwarnsystem für Kriege allein auf demografische Indikatoren zu stützen. Ganz offensichtlich liegen Konflikten eine ganze Reihe komplex vernetzter Ursachen zu Grunde. Bei der systematischen Erforschung von Kriegsursachen müssen deshalb neben der demografischen Zusammensetzung weitere sozioökonomische, bevölkerungsgeografische, ethnische und religiöse Indikatoren mit einbezogen werden.
 
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Fazit

Der Jugendanteil einer Gesellschaft ist ein demografischer Stressfaktor, der zum Ausbruch von Gewalt beitragen kann, wenn der Staat seinen Menschen keine wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Statistisch lässt sich eine solcher Zusammenhang zwar nachweisen, unklar bleibt jedoch, ob ein "youth bulge" lediglich Ausdruck des gesellschaftlichen Entwicklungsstandes ist, welcher Kriege begünstigt.

Betrachtet man Kriege und demografische Entwicklung im Verlauf der letzten 50 Jahre, so zeigt sich, dass es nicht möglich ist, ein Frühwarnsystem für Kriege allein auf demografische Indikatoren zu stützen. Ganz offensichtlich liegen Konflikten eine ganze Reihe komplex vernetzter Ursachen zu Grunde. Bei der systematischen Erforschung von Kriegsursachen müssen deshalb neben der demografischen Zusammensetzung weitere sozioökonomische, bevölkerungsgeografische, ethnische und religiöse Indikatoren mit einbezogen werden.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die islamischen Staaten die ökonomische Benachteiligung in den kommenden Jahrzehnten weiter hinnehmen werden. Wenn man es nicht schafft, gerade den jungen Muslimen eine menschengerechte Zukunft zu bieten, so werden sie bestimmt versuchen, sie sich gewaltsam zu erkämpfen.

Ausserdem beziehen sich die Studien des Berliner Instututs für Bevölkerungsentwicklung nur auf die jüngere Geschichte (1950 bis 2000). Heinsohn hat Vergleiche in der Geschichte angestellt, die bis in die Zeit vor Christi Geburt zurück gehen. Er sieht durchaus Parallelen zwischen der Bevölkerungsentwicklung und gewaltsamen Auseinandersetzungen.
 
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die islamischen Staaten die ökonomische Benachteiligung in den kommenden Jahrzehnten weiter hinnehmen werden. Wenn man es nicht schafft, gerade den jungen Muslimen eine menschengerechte Zukunft zu bieten, so werden sie bestimmt versuchen, sie sich gewaltsam zu erkämpfen.

Ausserdem beziehen sich die Studien des Berliner Instututs für Bevölkerungsentwicklung nur auf die jüngere Geschichte (1950 bis 2000). Heinsohn hat Vergleiche in der Geschichte angestellt, die bis in die Zeit vor Christi Geburt zurück gehen. Er sieht durchaus Parallelen zwischen der Bevölkerungsentwicklung und gewaltsamen Auseinandersetzungen.

Hallo Opti :)

Die Parallelen sind ja auch eindeutig da.

Dieser "Junge Männer Überschuss" ist eine der Grundlagen, die Krieg wahrscheinlicher machen, unter vielen anderen.

So, wie ich es verstanden habe, muß daraus aber nicht zwangsläufig Krieg entstehen.Es kann auch zu einem Wirtschaftsaufschwung führen.

Vielleicht wäre ein Programm zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums nicht verkehrt?

Du hast aber durchaus recht.Wenn zu der demographischen noch die religiöse und soziale Komponente kommt, dann könnte es noch mehr Spannungen geben.

Liebe Grüße

Bonobo
 
Wenn denen dann auch noch eingeredet wird, dass Krieg eine prima Sache ist, dann könnte das ziemlich unangenehm werden.

Was meinst du?

Wenn das ein Mechanismus ist, was ja der Professor soundso behauptet, dann bleiben nicht viele Möglichkeiten, der Sache Herr zu werden.
Das ist bereits schon unangenehm.
Aber solange hier den Leuten auch eingeredet wird, das Krieg notwendig ist (nur ideologisch etwas anders), dreht sich die Spirale weiter, da hat der Professor recht mit dem Mechanismus.
Nur haben diese Zauberlehrlinge diesen Besen schon vor ein paar tausend Jahren in Bewegung gesetzt und unser Wirtschaftssystem beruht größtenteils darauf, das dieser Besen weiterkehrt.
Von mir aus können die sich gegenseitig den Schädel einschlagen wie sie lustig sind.
Ich werd nur sehen das meiner nicht dazwischen kommt. Ich hab denen schon damals gesagt, das die hier ihr Land alleine verteidigen können und ich nicht bereit bin, mich an den steinzeitlichen Spielchen von der Verteidung des Wasserloches beteilige.
Ergo, wenn es hier in Europa brenzlig wird, nehme ich mir ein Never-Come-Back Airlineticket nach Südamerika und leg mich wieder in die Sonne. Eins muß man denen da lassen. Da funktioniert nichts - also auch kein Krieg.
Und es gibt keinen Grund, das die sich das in diesen Terrorkrieg mit reinziehen lassen, oder dort Anschläge verübt werden.

Das ist meine Meinung - Warum soll ich hier ideologisch mein Leben verplempern. Politisch wird sich da nichts ändern, und wer meint, durch Politik etwas verändern zu wollen, ist in meinen Augen bescheuert.
Ich habe mir dieses Spiel hier lange genug angesehen um zu wissen, das ich mich nicht darin verheizen lasse, egal wie andere das in ihrem *Verantwortungsbereich* sehen oder sehen wollen.
Die einzige Verantwortung sie ich hier habe, ist für meine kinder und mich. Das mag jetzt einigen in ihren moralischen Vorstellungen egoistisch vorkommen, aber ich kann das vom ethischen Standpunkt vor mir selbst vertreten.
Eben weil ich meine Entscheidungen nicht aus einer irgendwie gearteten Verhaftung religöser, moralischer oder sonstigen eingeimpften Raster treffe.
 
Ich hatte dieses Thema zwar schon im Threat "Rechtsruck in Europa" angesprochen, aber dort war es wohl falsch platziert, weil dort überwiegend über die zunehmende Ausländerfeindlichkeit in den europäischen Staaten diskutiert wird. Darum möchte ich hier noch einmal auf die Gefahren zu sprechen kommen, die entstehen könnten, wenn die hohe Geburtenrate in den islamischen Staaten nicht gebremst wird.

Habt ihr gestern Abend zufällig das "Philosophische Kabinett" gesehen? Dort war auch der 1943 in Polen geborene Soziologe Gunnar Heinsohn eingeladen, der seit 1984 eine Professur an der Universität Bremen hat und dort seit 1993 das erste Europäische Institut für Völkermordforschung leitet.

Mit seinem Buch "Söhne und Weltmacht" liefert der Völkermordforscher Gunnar Heinsohn eine spannende und zugleich provokative Antwort auf den weltweit eskalierenden Terror.

Heinsohn vertritt die These:

Wo Väter im Mittel mehr als zwei Söhne hinterlassen, komme es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Konflikten. Wiederhole sich dieser Überhang über mehrere Generationen, erwachse ein regelrechter Sprengsatz.

Die meisten islamisch geprägten Länder erleben diesen Prozess seit mehr als fünf Generationen. Sie haben die Zahl ihrer Menschen binnen eines Jahrhunderts von 150 auf 1200 Millionen Menschen verachtfacht, und, so Heinsohn, „die größte Sohneswelle der Menschheitsgeschichte“ produziert. Al-Qaida und Hamas wären damit keine politischen oder ideologischen Phänomene, sondern zwangsläufige Folge einer demografischen Entwicklung.

Wer dieser Tage in Lagos, Islamabad oder im Westjordanland unterwegs ist, könnte an dieser Idee Gefallen finden. Die Zentren bersten vor jungen Männern voller Testosteron, die Ansprüche und Erwartungen haben, aber kaum Aussicht auf soziale Anerkennung. Keiner braucht sie wirklich, und genau das bekommen sie zu spüren. Für Heinsohn stellen diese leicht radikalisierbaren Halbwüchsigen ein Millionenheer gewaltbereiter Krieger dar.

Mit eindrücklichen Beispielen aus der Aktualität und der Geschichte belegt er, dass weder religiöser Fanatismus noch Armut für tödliche Gewaltbereitschaft sorgen. Vielmehr erweist sich ein übergrosser Anteil perspektivloser Jugendlicher an der Gesamtbevölkerung als Hauptgrund für Unruhen, Terror und Krieg, bis hin zum Aufstieg und Fall ganzer Nationen.

Heinsohn behauptet, eine Bevölkerung von etwa 300 Millionen jungen muslimischen Männern, die in ihrer Heimat keine Perspektive finden, werden in den nächsten Jahrzehnten sich ihre Rechte erstreiten wollen. Diese Auseinandersetzung könnte zum Teil lokal in den entsprechenden Ländern, durch bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, stattfinden, sie könnte allerdings auch nach Europa überschwappen. Europa hätte dem wohl kaum etwas entgegen zu setzen.

Und was haben westliche Gesellschaften den Horden junger, zorniger Männer entgegenzusetzen? Nachwuchs, der eher mit den Gefahren der Verfettung vor dem heimischen Computer oder Fernseher zu kämpfen hat. Und Söhne, die oft nicht nur die einzigen Söhne, sondern auch die einzigen Kinder sind, auf deren Ausbildung viel Zeit, Mühe und Kosten verwandt wurde und die man eher nicht in Kriegen verheizt sehen will.

Gunnar Heinsohn in der taz: Der Hass auf den Westen - Zu viele Söhne
Welt am Sonntag: Ausblutende Landschaften
Die Zeit: Machen junge Männer Krieg?
Das interessante Sachbuch
Du vermengst Religion mit Demografie. Der Thread Titel lautet auf "Gefahr durch den Islam?" aber was du im allerersten Eintrag beschreibst, sind demografische Probleme.

Wie überall in den Medien wird somit auch hier und durch dich auf subtile Weise gezielt ein Zerrbild des Islams als Religion verbreitet. Der Islam als Religion wird systematisch schlecht gemacht, indem er mit Sachthemen in Verbindung gebracht wird, die logisch damit nichts zu tun haben.

Diese Strategie ist erstens polemisch, zweitens ist sie manipulativ (nicht umsonst hat sich NLP intensiv damit auseinandergesetzt, was dabei passiert, wenn man zwei Themen gedanklich miteinander verknüpft, die gar nicht zusammengehören).

In Wahrheit handelt es sich um zwei Probleme, nicht um eines: Erstens das Problem kultureller und weltanschaulicher Differenzen zwischen der christlichen und islamischen Welt, die verstärkt aufeinander prallen (werden), und zweitens das Problem der demografischen Bevölkerungsentwicklung sowohl bei uns in Westeuropa als auch im Nahen Osten.
 
@Opti:
Um das noch einmal zu verdeutlichen. Ich könnte beispielsweise jetzt noch meinem letzten Beitrag hinzufügen:

Auch die Nationalsozialisten bedienten sich dieses Mittels, indem zwei Themenbereiche gedanklich miteinander verknüpft wurden, die logisch miteinander nichts zu tun haben. So wird beispielsweise im Film "Jud Süss" wiederholt eine junge Frau durch das hässlich verzerrte Stereotyp eines Juden vergewaltigt. Damit versuchten die Nationalsozialisten gezielt das Judentum generell, also "den Juden" schlechthin, auf eine Ebene mit sexueller Ausbeutung und verbrecherischen Absichten zu stellen. Die beiden Themenbereiche "Judentum" und "Verbrechen/Vergewaltigung" wurden geschickt miteinander szenisch kombiniert, so dass unterschwellig die anti-semitische Botschaft verbreitet werden konnte. Der Film richtete sich gezielt an Unentschlossene, solche ohne klare anti-semitische Ansichten und verfehlte seinen Zweck, die Diffamierung, auch nicht.

Angenommen, ich würde diesen Zusatz noch unter meinen letzten Eintrag einfügen. Was würde dabei passieren? Ganz einfach: Ich würde unterschwellig den von dir angesprochenen Themenbereich "Islam/Demografie" mit dem Themenbereich "Nationalsozialismus/Judenverfolgung/Propaganda" in Beziehung setzen - obschon sie logisch besehen nichts miteinander zu tun haben. Ganz subtil hätte ich damit an die Leser des Threads ein Signal gesandt, ich hätte nämlich in ihnen eine gedankliche Verknüpfung dieser beiden Themenkreise geschaffen und sie somit für meine Zwecke manipuliert. Damit könnte ich dich schlecht machen, ohne überaupt etwas böses gegen dich gesagt zu haben: Ich hätte das Bild geschaffen, als würdest du dich der propagandistischen Mittel der Nazis bedienen, ohne das wirklich gesagt zu haben, und somit wäre jede weitere Stellungnahme von dir in diesem Thread dadurch "verunreingt". Ohne dass ich also dich offen diffamieren würde, würde ich dich auf elegante Weise schlecht machen.

Auf diese Weise verknüpfst du nun Islam und die Demografie. Ich bin sicher, du machst das nicht absichtlich, aber auch unabsichtlich ist es ein schwerwiegender Fehler, denn einmal mehr wird vom Islam ein Zerrbild gezeichnet. Es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, was du eigentlich behauptest und implizierst und was nicht.
 
Auf diese Weise verknüpfst du nun Islam und die Demografie. Ich bin sicher, du machst das nicht absichtlich, aber auch unabsichtlich ist es ein schwerwiegender Fehler, denn einmal mehr wird vom Islam ein Zerrbild gezeichnet. Es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, was du eigentlich behauptest und implizierst und was nicht.
Nun, in anderen Thematiken macht er das ja bekanntlich auch, d.h. grundlegende Kenntnisse einer Diskussion scheint er echt nicht zu besitzen, oder setzt sie gezielt außer Kraft.
Aber ich neige eher dazu, das es bei ihm Absicht ist, da er noch nirgendwo dazu Stellung bezogen hat.
 
Du vermengst Religion mit Demografie. Der Thread Titel lautet auf "Gefahr durch den Islam?" aber was du im allerersten Eintrag beschreibst, sind demografische Probleme.

Wie überall in den Medien wird somit auch hier und durch dich auf subtile Weise gezielt ein Zerrbild des Islams als Religion verbreitet. Der Islam als Religion wird systematisch schlecht gemacht, indem er mit Sachthemen in Verbindung gebracht wird, die logisch damit nichts zu tun haben.

Diese Strategie ist erstens polemisch, zweitens ist sie manipulativ (nicht umsonst hat sich NLP intensiv damit auseinandergesetzt, was dabei passiert, wenn man zwei Themen gedanklich miteinander verknüpft, die gar nicht zusammengehören).

In Wahrheit handelt es sich um zwei Probleme, nicht um eines: Erstens das Problem kultureller und weltanschaulicher Differenzen zwischen der christlichen und islamischen Welt, die verstärkt aufeinander prallen (werden), und zweitens das Problem der demografischen Bevölkerungsentwicklung sowohl bei uns in Westeuropa als auch im Nahen Osten.

Es sollte in den Threat tatsächlich in erster Linie um die demografischen Zusammenhänge gehen, hier speziell um einen hohen Prozentsatz junger Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, die für sich keine erstrebenswerte Zukunft sehen. Aber kann man diese Entwicklung wirklich vom Islam trennen? Wo würdest du die Ursachen dafür sehen, dass die islamische Bevölkerung in 100 Jahren (1900 bis 2001) von 160 Millionen auf 1,2 Milliarden zugenommen hat und dabei ihren Weltanteil von zehn auf zwanzig Prozent verdoppelte?
 
@Opti:
Um das noch einmal zu verdeutlichen. Ich könnte beispielsweise jetzt noch meinem letzten Beitrag hinzufügen:

Auch die Nationalsozialisten bedienten sich dieses Mittels, indem zwei Themenbereiche gedanklich miteinander verknüpft wurden, die logisch miteinander nichts zu tun haben. So wird beispielsweise im Film "Jud Süss" wiederholt eine junge Frau durch das hässlich verzerrte Stereotyp eines Juden vergewaltigt. Damit versuchten die Nationalsozialisten gezielt das Judentum generell, also "den Juden" schlechthin, auf eine Ebene mit sexueller Ausbeutung und verbrecherischen Absichten zu stellen. Die beiden Themenbereiche "Judentum" und "Verbrechen/Vergewaltigung" wurden geschickt miteinander szenisch kombiniert, so dass unterschwellig die anti-semitische Botschaft verbreitet werden konnte. Der Film richtete sich gezielt an Unentschlossene, solche ohne klare anti-semitische Ansichten und verfehlte seinen Zweck, die Diffamierung, auch nicht.

Angenommen, ich würde diesen Zusatz noch unter meinen letzten Eintrag einfügen. Was würde dabei passieren? Ganz einfach: Ich würde unterschwellig den von dir angesprochenen Themenbereich "Islam/Demografie" mit dem Themenbereich "Nationalsozialismus/Judenverfolgung/Propaganda" in Beziehung setzen - obschon sie logisch besehen nichts miteinander zu tun haben. Ganz subtil hätte ich damit an die Leser des Threads ein Signal gesandt, ich hätte nämlich in ihnen eine gedankliche Verknüpfung dieser beiden Themenkreise geschaffen und sie somit für meine Zwecke manipuliert. Damit könnte ich dich schlecht machen, ohne überaupt etwas böses gegen dich gesagt zu haben: Ich hätte das Bild geschaffen, als würdest du dich der propagandistischen Mittel der Nazis bedienen, ohne das wirklich gesagt zu haben, und somit wäre jede weitere Stellungnahme von dir in diesem Thread dadurch "verunreingt". Ohne dass ich also dich offen diffamieren würde, würde ich dich auf elegante Weise schlecht machen.

Auf diese Weise verknüpfst du nun Islam und die Demografie. Ich bin sicher, du machst das nicht absichtlich, aber auch unabsichtlich ist es ein schwerwiegender Fehler, denn einmal mehr wird vom Islam ein Zerrbild gezeichnet. Es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, was du eigentlich behauptest und implizierst und was nicht.

Man sollte den Versuch Gunnar Heinsohn's, die Zusammenhänge zwischen demografischen Ursachen und den daraus folgenden politischen Folgen, in erster Linie unter einem wissenschaftlichen Aspekt betrachten. Oder möchtest du Gunnar Heinsohn etwa antiislamische Motive unterstellen?

Was in den kommenden Jahrzehnten mit großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, ist eine erhöhte Gefahr gewaltsamer Auseinandersetzung durch die muslimischen Staaten. Ich glaube in diesem Punkt sind sich alle Fachleute einig. Ob diese Auseinandersetzungen überwiegend in Bürgerkriegen ausgetragen werden oder ob sie staatsübergreifend in kriegerischen und terroristischen Auseinandersetzungen staafinden stattfinden, in denen Europa ebenfalls mit hineingezogen wird, wird sich zeigen.
 
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Es sollte in den Threat tatsächlich in erster Linie um die demografischen Zusammenhänge gehen, hier speziell um einen hohen Prozentsatz junger Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, die für sich keine erstrebenswerte Zukunft sehen. Aber kann man diese Entwicklung wirklich vom Islam trennen? Wo würdest du die Ursachen dafür sehen, dass die islamische Bevölkerung in 100 Jahren (1900 bis 2001) von 160 Millionen auf 1,2 Milliarden zugenommen hat und dabei ihren Weltanteil von zehn auf zwanzig Prozent verdoppelte?
Die Frage ist sehr interessant, nicht zuletzt da es ja auch Statistiken gibt, gemäss denen christlich Konservative eine oft höhere Kinderzahl haben als gemässigte Christen oder Atheisten.

Die Frage ist: Was ist Ursache, was ist Wirkung und wie hängt alles zusammen? (Und um es vorweg zu nehmen: Das ist eine sehr schwierig zu beantwortende Frage.)

Es ist eine bekannte Tatsache, dass in früheren Zeiten in Europa eine grosse Zahl Kinder in gewisser Weise eine "Altersvorsorge" darstellte. Je mehr Kinder es gab, desto geringer das Risiko von Altersarmut, denn mehrere Kinder konnten gleichzeitig die Eltern unterstützen. Es gab damals also ökonomische Gründe, viele Kinder zu haben. Ich denke, dass in Ländern wie Afghanistan, aber vermutlich auch sogar in Ländern wie dem Iran, dieser Faktor durchaus auch heute noch eine Rolle spielt. Das wäre ein Faktor, der bei uns im Westen heute sehr viel weniger spielt. Wir besitzen ausgeklügelte Sozialsysteme, die Altersarmut verhindern (sollen), die es in jenen Staaten (noch?) nicht gibt. Das hätte alles nichts mit dem Islam als Religion zu tun.

Das ist aber bloss eine mögliche Erklärung. Es gibt durchaus auch andere, mit der Religion verknüpfte. So gelten in vielen Religionen auch heute noch eine grosse Anzahl Kinder als reichhaltige "Segnung Gottes", also quasi als Gunstbezeugung (in der Bibel spricht Gott in der Genesis zu den ersten Menschen: "Seid fruchtbar und vermehret euch!"). So kann es sein, dass durch die starke Säkularisierung, die wir hier im Westen in unserer Vergangenheit durchgemacht haben, dieser Wert in den Hintergrund getreten ist, während die wenigsten islamischen Länder (vielleicht mit Ausnahme der Türkei), diese Säkularisierung ebenfalls erlebt haben. Aber auch das wäre nicht zwingend etwas spezifisch im Islam vorkommendes, sondern schlichtwegs etwas religiöses, denn das gleiche Muster findet sich im Judentum und im Christentum.

Das wäre eine zweite mögliche Erklärung. Und es gibt noch weitere, die ich jetzt nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln kann.

Im übrigen ist die Zunahme einer "islamischen Bevölkerung" längst nicht einfach Demografie, sondern entsteht auch durch Missionierung. So wie die Buddhisten bei uns heute im Westen missionieren, missionieren sowohl die Christen in Afrika als auch die Moslems. Der Rückgang von diversen Naturreligionen zugunsten der grösseren Weltreligionen dürfte ebenfalls einen Beitrag beisteuern.
 
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