Gefängnis - einfach nur grausam

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opti schrieb:
Ich würde deine Behauptung sogar noch weiter fassen. Allein die Vorstellung eines Gottes, entspringt einem kindlichen Wunschdenken. Aber Menschen die voller Angst, Wut und Hass sind, brauchen solch eine Vorstellung, um sich an irgendetwas festhalten zu können. Denn in sich selber finden sie keinen Halt, da dort statt Liebe, Ruhe und Friede nur überschäumender Hass ist. Und der dringt natürlich auch immer wieder nach außen.
Hm, muss hier mal was dazu sagen. Du beschreibst hier die Gottesvorstellung von Religiösen. Religiös ist man, wenn man Anhänger oder zumindest Sympathisant einer Religion ist. Man kann aber auch unabhängig von Religionen zu einem eigenen Glauben finden. Und hier gibt es viele Menschen, die davon überzeugt sind, dass es - um es mit Shakespeare zu sagen - Mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als der Mensch sich träumen lässt. Manche sprechen vom AllEins, manche vom Gesamtgöttlichen, andere vom Grossen allumfassenden Bewusstsein, andere haben gar keine Worte sondern nur die Überzeugung, dass da noch etwas ist, was weder personifiziert, noch in Worte gefasst werden muss.
Wenn man sich aber in der Öffentlichkeit bewegt und mit anderen Leuten unterhält, nennt man dieses eigentlich Undefinierte auch gerne mal der Einfachheit halber und dem schnelleren Verständnis wegen Gott. Selbst ich, die ganz sicher nicht an einen personifizierten Gott glaube, tue das manchmal.


Zum anderen Thema:
Wie es in den Gefängnissen zugeht, ist nicht nur abhängig vom allgemeinen sozialen Standart eines Landes, sondern auch in sehr grossem Mass von der Grösse des Gefängnisses. Je grösser ein Gefängnis ist, desto mehr mutiert es zum kleinen kriminellen Königreich. Die Rang- und Hackordnungen sind brutalst. Neuzugänge werden auch schon mal nebenher vergewaltigt, um sie gleich auf ihren Platz zu verweisen. Dies gilt nicht nur für Männer- sondern auch für Frauengefängnisse. Wenn letzteres auch nicht in dem Ausmass wie bei Männergefängnissen.
Wenn man sich einen sicheren Platz in der Hackordnung erkämpfen und bewahren kann, ist es aushaltbar. Schafft man das nicht, ist dies der Tod der psychischen und seelischen Gesundheit.

Nicht zu vergessen sind dann dabei auch manche Angestellte in Gefängnissen, die dort ihre Ich-Bin-Ein-Verhinderter-König-Allüren ausleben. Gefangene sinnlos schikanieren, erpressen und traktieren - einfach nur, weil sie halt in der Position sind, es zu können. Die wenigsten guten Menschen halten es länger als 2-4 Jahre aus, in einem Gefängnis zu arbeiten. Sie gehen an den Umständen zugrunde. Und wenn das schon für die Angestellten gilt, in welchem Mass muss das dann auf die Insassen zutreffen?

Das Schlimme im Gefängnis ist weniger das Eingesperrtsein und die kleine Fläche. Sondern es sind die psychologischen Abhängigkeiten und Spielchen, die die Insassen in den Wahnsinn treiben und leider meist als brutalere Menschen wieder in die Freiheit entlassen als sie es je zuvor waren.

Darum plädiere ich für:
- weniger Verurteilungen ins Gefängnis
- mehr Verurteilungen zu sozialer Arbeit
- mehr externe Bestrafungen (diese Fussringe zB, die einen aufs eigene Heim beschränken)
- kleinere Gefängnisse, wo der Staat nicht die Übersicht verliert und die Gefangenen zu blossen Nummern degenerieren
- besser Ausbildung von Angestellten
- die Gefängnisse sollten den Rückfälligen vorbehalten bleiben, die tatsächlich unbelehrbar immer wieder aufs Neue die Gesellschaft schädigen.
- eine Auftrennung von Gefängnissen in erstmalige Insassen, Schwerbrecher und Wiederholungstäter.

Ich garantiere, die Rückfallquote wäre unter solchen Bedingungen erheblich geringer.

Man kann es natürlich auch wie die USA halten, die Gefängnisse immer weiter privatisieren und dann das Problem haben, zu wenige Knastis zu haben, um die wirtschaftlichen Auflagen der Konzerne noch zu erfüllen, die die Besitzer der Gefängnisse sind. Sowas von voll daneben. Nichts anderes als moderne Sklaverei. Hier ist der Resozialisierungsgedanke völlig untergegangen zugunsten von Wirtschaftlichkeit.
 
Das Kind heisst Menschen einsperren, damit daheim die Miete bezahlt werden kann, sagte der Gefängnisdirektor, allerdings mit Worten wie:
Die Gesellschaft...blablabla....man kann doch nicht einfach....blablabla.....

hat er recht ?

ist resozialisierung und rehabilitierung wirklich eine Absicht der Gesetzgebung ?

Wurden uns die Regeln für ein liebevolles Miteinander nicht schon längst mitgeteilt?

ohne Gesetze ?

Die Recht haben wollen werden recht haben wollen.

Was kann jeder Einzelne tun ?



Alles Liebe

Rudolf
 
TIGERMAUS schrieb:
Die tägliche Herausforderung ist doch ein zulassen der Person selbst.

hallo,

du meinst also, es ist eine person... die herausfordert ? also dann wenn sie fordert... ist sie zugelassen ?

Keine tägliche Herausforderung hätte vielleicht die Folge nicht mehr funktionieren zu müssen. Es würde oder erschaft die Zufriedenheit.

ja... aber ich frage mich, ob es die person ist... die uns herausfordert.

Wie kommst du darauf das wir keine eigene Natur besitzen?

weil wir uns selbst nicht erschaffen haben.

Sicher haben wir die, jeder von uns besitzt seine eigene persönliche Natur.

wenn dieses tatsächlich so wäre... was kann man dann damit tun ? (mit der person). ist es mir dann etwa möglich, mich selbst herauszufordern ? das kann doch nicht sein oder ?

Sonst wären ja die Menschen tot oder b.z.w. würden lauter Zombies sich auf der Erde fortbewegen.

LG Tigermaus

wer sagt dir, dass es nicht so ist ?

cu
 
Ellinaelea schrieb:
Langeweile kenn ich nicht. Aber wenn du tatsächlich keine andere Motivation als Unzufriedenheit kennst... tja.. da bleibt mir glatt die Spucke weg :)

hallo,

nenn mir doch bitte einmal dann ein anderes beispiel ;-) oder bist du etwa... zu geizig ?

cu
 
handwerker schrieb:
hallo,

nenn mir doch bitte einmal dann ein anderes beispiel ;-) oder bist du etwa... zu geizig ?
Wie wärs denn mit der Motivation, anderen eine Freude bereiten zu wollen? Oder die Motivation, seine Zufriedenheit mit anderen teilen zu wollen? Oder die Motivation, seine eigene Zufriedenheit noch vergrössern zu wollen? Oder die Motivation, aufgrund der eigenen Zufriedenheit noch mehr dazu lernen zu wollen?
Dies nur so als Basisgedanken. Es gibt noch unzählige andere.

Ich bedaure echt jedes Lebewesen, dass sich nur aufgrund von Unzufriedenheit weiter entwickeln kann und keine anderen Herausforderungen im Leben sieht.
 
das beste beispiel für die schwächen des rechtssystems stand heute in der bild zeitung (ja, das ist natürlich nicht die lektüre, aus der man seine fundierten informationen beziehen sollte, aber man muss auch versuchen zu verstehen was das volk so glaubt und liest).

jedenfalls stand da -und das glaube ich auch- dass dieser eine in den anschlägen vom 11. september verwickelte typ doch tatsächlich jetzt auf freiem fuss ist bis zur nächsten verhandlung, weil ihm die richter vertrauen, dass er nicht "abhaut". so die kurzfassung. dem wurde gegenübergestellt, dass mit kleine gaunern und taschendieben usw viel strenger verfahren wird, die sitzen ein!

ich bin da einfach nur sprachlos, genauso wie die sache mit den lockangeboten für asylbewerber, damit sie deutschland freiwillig wieder verlassen. is klar, und die deutschen erfrieren im winter weil sie sich kein dach über dem kopf leisten können. was stand da, 50000 euro haben die einem geboten, wenn er freiwillig ausreist und der hat angeblich noch frech geantwortet, dass er für 100000 geht :lachen: (wobei man bei solchen artikeln aus besagter lektüre vorsichtig sein muss, was man glauben sollte und was nicht) da kann doch was nicht stimmen? klar, soll man asylbewerber nicht schlecht behandeln, aber das ist doch wohl maßlos übertrieben?!!


liebe grüße -fingal-
 
Ellinaelea schrieb:
Wie wärs denn mit der Motivation, anderen eine Freude bereiten zu wollen? Oder die Motivation, seine Zufriedenheit mit anderen teilen zu wollen? Oder die Motivation, seine eigene Zufriedenheit noch vergrössern zu wollen? Oder die Motivation, aufgrund der eigenen Zufriedenheit noch mehr dazu lernen zu wollen?
Dies nur so als Basisgedanken. Es gibt noch unzählige andere.

hallo,

meinetwegen. aber all diese basisgedanken kommen m.e. aus der unzufriedenheit. die motivation z.b. anderen eine freude bereiten zu wollen ist der gedanke, selbst (als ein) teil dieser freude zu sein. man ist also schon nicht mehr mit der freude an sich zufrieden, sondern unzufrieden, weil man kein teil dieser freude ist. und die anderen gedanken... stossen bei mir auch auf (aus der) unzufriedenheit.

Ich bedaure echt jedes Lebewesen, dass sich nur aufgrund von Unzufriedenheit weiter entwickeln kann und keine anderen Herausforderungen im Leben sieht.

ich nicht.

cu
 
Dann gehörst du halt zu den Leuten, deren Gläser immer halb leer sind. Meine sind halb voll.
Wenns dir so in deiner Welt gefällt bitte. Aber sei auch so grosszügig, deine Sichtweise nicht allen anderen als die Richtigere aufdrängen zu müssen. Es gibt auch schon ohne deine Unterstützung genügend Pessimisten auf der Welt :weihna1

Viel Spass noch im Universum der halbleeren Unzufriedenheit!
 
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Ellinaelea schrieb:
Aber sei auch so grosszügig, deine Sichtweise nicht allen anderen als die Richtigere aufdrängen zu müssen.

hallo,

naja... ich hinterfrage nunmal gerne (aus der unzufriedenheit ;-). ich dränge m.e. auch niemanden meine sichtweise auf. ich versuche mich einfach nur auch zu bemühen wie es möglich ist, überhaupt eine 'richtige' sichtweise zu erlangen.

cu
 
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