"Gefährliche Toleranz"

viele wussten sicherlich keine genauen details - aber dass menschen aus ihrem umfeld verschwunden sind - juden im speziellen - wussten wohl selbst die hintersten hinterwäldler.
die menschen haben augen und ohren zugemacht - wollten nichts wissen.
verständlich - widerstand war lebensgefährlich.
aber genau darum geht es JETZT.
widerstand wird erst gefährlich wenn die radikale macht die macht an sich gerissen hat.
JETZT haben wir noch die chance eine wiederholung zu verhindern.
 
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Also ich finde das schwierig darüber zu urteilen. Wenn ich auf der Straße sehe, dass jemand misshandelt wird, dann handele ich impulsiv und greife ein. Riskiere evtl. selbst dabei eins auf die Mappe zu kriegen. Die Chance jemand zu helfen, ist groß.
Aber mich auflehnen gegen ein eiskaltes Regime mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst draufzugehen und kaum Aussicht auf Erfolg? So ein Märtyrer ist nicht jeder. Klar kann man natürlich Jahrzehnte später sagen " Ich hätte das gaaaanz anders gemacht". Aber über Flüchtlinge hetzen geht ja auch plötzlich wieder. Und wenn ich sehe, wie man schon bei viel harmloseren Themen gegen Windmühlen kämpft und wie aggressiv Menschen werden, wenn man droht, ihr Weltbild einzustürzen. Da kann ich schon irgendwie nachvollziehen, dass nicht jeder einzelne sich getraut hat gegen eine komplett verblendete Masse zu kämpfen. So, jetzt dürft ihr über mich herfallen, aber so sehe ich es nunmal. Ich glaube nicht, dass unsere Großeltern allesamt böse waren.
Wir können einfach nur hoffen, dass es nie mehr so weit kommt. Denn wenn es mal so weit ist, kommt man kaum noch raus aus der Nummer.
 
Wenn ich auf der Straße sehe, dass jemand misshandelt wird, dann handele ich impulsiv und greife ein. Riskiere evtl. selbst dabei eins auf die Mappe zu kriegen. Die Chance jemand zu helfen, ist groß.
Auch dann, wenn die, die misshandeln der Staatsgewalt (Polizei/Militär) angehören?
Da kann ich schon irgendwie nachvollziehen, dass nicht jeder einzelne sich getraut hat gegen eine komplett verblendete Masse zu kämpfen. So, jetzt dürft ihr über mich herfallen, aber so sehe ich es nunmal. Ich glaube nicht, dass unsere Großeltern allesamt böse waren.
Man darf auch nicht vergessen wie diese Menschen einst erzogen wurden. Sie waren absolut obrigkeitshörig, mit einem anerzogenen Respekt vor Personen/Gruppierungen die exponierte Stellungen innehatten. Nur ganz wenige waren mutig genug öffentlich zu hinterfragen oder zu kritisieren.

R.
 
Ganz einfach: Im Zweifelsfall in volle Deckung gehen und sich bedeckt halten. Wenn @flimm s Vater nie protestiert und sich damit in die Schußlinie der Behörden gegeben hat, hat er mit einiger Sicherheit so seine Familie vor Schaden bewahrt. Und das ist es, was zählt. Ich kenne es nur aus Erzählungen, aber Denunziantentum war damals weit verbreitet. Und in solchen Zeiten gibt es nur eines: Überleben!

Sehe ich auch so.
Meine Mutter war im Krieg eine Jugendliche. Ich fragte sie mal, ob sie denn tatsächlich nicht wußte, was mit den Juden geschah.
Sie antwortete, dass sie und ihre Familie zwar bemerkt hätten, dass die Juden aus der Stadt nach und nach verschwanden, aber sie wäre überzeugt gewesen, dass es sich um eine Art Umsiedlung gehandelt hätte.So wurde es ihnen gesagt und sie hätten keinen Grund gehabt das Undenkbare anzunehmen. Und auch als ihre jüdische Freundin und Klassenkameradin deportiert wurde, gab es nur die Gewissheit, dass diese Familie irgendwo ein neues Zuhause bekommt. Das jüdische Mädchen versprach meiner Mutter zu schreiben, sobald sie sich häuslich eingerichtet hätten. Ein Brief von ihr kam nie. Aber selbst das wurde mit den Kriegswirren begründet.
Viel später dann, gegen Kriegsende, haben sie erfahren, was tatsächlich mit den Juden geschah.
Ich glaube ihr. In der Nazizeit herrschte ein Klima der Angst, es durfte nicht offen geredet werden. Die, die es doch taten verschwanden von einem Tag auf den anderen. Es gab weder eine freie Presse, die von den Vernichtungsaktionen hätte berichten können, noch gab es TV und Handy. Es gab lediglich getürkte Wochenschauen im Kino, die vom Endsieg faselten, aber sicher nicht die systematische Menschenvernichtung thematisierten. Es gab vielleicht Gerüchte hinter vorgehaltener Hand - aber wirklich sicher war nichts. Und in einem totalitären System gehts am Ende nur darum den Wahnsinn zu überleben oder selbst zu sterben.
Ich glaube, wer das nicht miterlebt hat, kann sich kaum vorstellen, wie gefangen die Menschen unter dem Nazi-Hitler-Regime waren.
Aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen, dass es soweit kommen konnte. Jedenfalls bin ich nicht dafür, ein ganzes Volk. für die Nazi-Verbrechen, anzuklagen.
 
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Aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen, dass es soweit kommen konnte.

nein ?

was ist mit den Menschen die sich freuen, klatschen und jubeln wenn Angriffe auf Migranten stattfinden, die anderen die das mit anschauen und nichts tun , vielleicht die Gewalt nicht so toll finden aber das was passiert trotzdem nicht ablehnen?
Weil sie eben auch keine Migranten möchten?

Was , wenn da jetzt ein Charismatischer Mensch auftaucht, der Menschen mit seinem Reden mitziehen kann und gegen bestimmte Menschengruppen sind, glaube mir ich sage dir, sie würden alle hinterherlatschen.
 
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