Arbeite auch seit über 20 Jahren im Spital, haben in der Zeit einige reanimiert - die meisten waren einfach tot. Wenige haben es überlebt. Apalliker haben wir in der Zeit keinen einzigen "erzeugt".
Also bei uns werden die Angehörigen nur dann gefragt, ob sie Reanimation unbedingt befürworten würden, wenn die Lage eigentlich aussichtlos ist im Fall eines Todes. - Also bei unheilbaren Krankheiten, meist weit fortgeschrittener Krebs. Wo damit ein Leben vielleicht um paar Tage oder wenige Wochen hinausgezögert wird, ohne vorraussichtlicher Lebensqualität.
War selbst lange da auch skeptisch und eher dagegen. - Bis zu einer besonderen Frau:
Sie hatte Krebs. Weit fortgeschritten. Nach der Operation gabs Komplikationen, sie wurde reanimiert, fiel ins Koma. Es hieß, sie würde die Intensivstation nicht mehr verlassen, sollte sie überleben, dann schwerstbehindert.
Die Frau war nicht sympathisch. An allem hatte sie was auszusetzen, nichts konnt man ihr recht machen.
Zwei Wochen später schlug sie die Augen auf. - Und strahlte seither.
Sie strahlte noch 15 Jahre lang. Der Krebs "verschwand wie durch eine wunder" und sie besuchte uns jedes Ostern und Weihnachten und brachte selbstgemachte Sachen mit .... voller Dankbarkeit, voller Liebe. - Mit einem unvergleichlichem Strahlen in den Augen.
Und ich dachte: Wenn alle gemachten Reanimationsversuche nur diese eine Frau so ins Leben zurückgebracht hat - dann waren es alle Reanimationen wert ....
LG Sternwesen