Gedanken zur Funktionsweise der Magie

Ach? Schonmal einen gesehen, so einen "wirklich guten Meister"?
Es hat mich selbst überrascht, aber: Ja.
Hätte ich allerdings nicht vorher schon einige Dinge trainiert, wie z.B. eine ziemliche Disziplin darin, mich weder von Angst noch von sonstigen inneren Schweinehunden abhalten zu lassen (und hätte er mir nicht im Vorhinein auch schon auf gewisse Weise geholfen), hätte ich die Gelegenheit nicht wahrnehmen können.
Es ist so, wenn du im Begriff bist, jemandem zu begegnen, der es wirklich vermag, dich weiterzubringen, sehr real, gibt es auch sehr real Kräfte, die dagegen arbeiten. Das sind nicht zwangsläufig äußere (Natur-)Katastrophen, sondern es kommt immer in dem Gewand daher, das auf dich zugeschnitten ist. Bei dir z.B. hätten oder haben "die" meiner Einschätzung nach leichtes Spiel, weil du deinen Skeptizismus offenbar nie auf die Angebrachtheit und emotionale Grundlage deiner, ich nenne es mal, Autoritätskritik anzuwenden scheinst. Dagegen zu setzen hast du meiner EInschätzung nach hauptsächlich deine Neugier und ein sehr ehrliches Interesse daran, mal zu schauen, wie die Wahrheit denn nun wirklich aussieht. Aber sagen wir mal so, wenn du solche Stärken nicht sehr bewusst trainierst und für Positives einsetzt, ist das am Ende Glück, ob es reicht, diese Begegnung in die Wege zu leiten - und ich für meinen Teil würde sowas dem Zufall lieber nicht überlassen ;-)
Wenn du irgendein Gespür für dein Universum hast, wirst du solche Entscheidungspunkte vielleicht kennen. Ich vermute, falls jemand so ein Gespür nicht hat, hat er/sie generell schlechte Karten, weil die betreffende Person dann nie mitbekommt, in welchen Situationen man sich mal wirklich anstrengen und Gelegenheiten nutzen sollte. Was dann sehr bedauerlich ist.

Dann hast Du den Punkt nicht verstanden. Wenn ein Seefahrer daherkommt und erzählt dass da irgendwann Land kommt, dann bezweifle ich nicht, dass der etwas gesehen hat das so ähnlich wie Land aussieht. Was ich bezweifle, ist lediglich, dass es ohne weitere Prüfung gerechtfertigt ist, dieses Land "Indien" zu nennen und seine Einwohner mithin "Indianer".
Naja, was du so an Kritik anbringst, hat aber eher die Qualität von "Wie, du warst wirklich auf Land? ... Also, ich meine, du bist dir auch ganz, gaaanz sicher, dass das nicht bloß Halluzinationen waren? Wenn ich nämlich mal theoretisch berechne, dass du soundsoviele Wochen nichts gegessen hattest etc., hab ich eigentlich wenig Grund, zu glauben, dass du damals in einer Verfassung warst, in der du beurteilen konntest, ob du auf einem Brett stehst oder auf festem Erdboden. ... etc."
Anders ausgedrückt, du machst auf mich den Eindruck, dass dir ziemlich viel daran liegt, dir zu versichern, dass du der Einzige bist, der schonmal tiefgreifende und/oder erschütternde Erfahrungen mit irgendwelchen für spirituell an sich arbeitenden Menschen eigentlich sehr selbstverständlichen Dingen gemacht hat. Was ein massives Hindernis ist, und sehr, sehr schade, wenn man sich ansieht, was für ein Talent du offenbar mitbringst. Aber hey, welcher Seite du den Vorzug gibst, ist am Ende halt immer deine Entscheidung.

Geschenkt - Meditation ist nach unserem Verständnis dasselbe wie Gebet -
Jein, Gebete können ein Mittel sein bzw. sind eine Methode, die du zum meditieren anwenden kannst.

aber Du wirst jetzt bestimmt erklären dass das ganz falsch ist,
s.o. :)

und dass die "einzig wahre Meditation"(TM)
Es gibt ziemlich viele Meditationstechniken, von daher kann man das so nicht ausdrücken. Idealerweise gibt es EIN Ziel, nämlich, Erleuchtung zu erlangen, und da wir als Menschen ähnliche Physiologie und Energiesysteme haben, werden grundlegende Erfahrungen, die man bei der Meditation macht, auch grundsätzlich ähnlich ausfallen und beschreibbar sein. Insofern ist die "einzig wahre Meditation" ganz einfach die, die dich der Erleuchtung näher bringt, und sie wird dich zu den Zuständen führen, die allgemein halt bei ernsthafter Meditation auftreten. Aber mit irgendwelchem "TM"-Wert hat das nix zu tun.

nur von einem "echten Meister"(TM) gelehrt werden kann (und allerlei solcherart elitäres Zeug mehr).
Hey, ich hatte schonmal klargestellt, dass zwischen uns beiden offenbar du derjenige bist, dem Eliten fürchterbar wichtig sind. Mir ist sowas einigermaßen schnuppe.
Ich würde sagen, nur ein erfahrener Praktizierender, um mal von dem "Meisterbegriff" wegzukommen, mit dem du die entsprechende Verbindung hast, und der durch seine Praxiserfahrung und ebendiese Verbindung willens und in der Lage ist, wird dir einen Eindruck von potentiellen "Ergebnissen" der Meditation vermitteln können, um es dir zu erleichtern, selbst dorthin zu kommen.
Letztlich muss aber klar sein, dass der wirkliche Meister dein eigener erleuchteter Geist ist, und ein menschlicher Guru dir immer nur dabei helfen kann, genau DAS zu erkennen/entdecken.
Ich würde meinen, jede Meditationstechnik, die dich weiterbringt, ist in Ordnung, die Frage ist halt nur, ob du in der Lage bist, dich soweit in den Hintern zu treten, dass du sie auch mal benutzt, und dann evtl. nicht nach zwei Tagen Ergebnisse erwartest ;-)

Dabei ist das einzige was ein "Meister" tun kann, Dir ermöglichen, unwissend zu bleiben. Schliesslich hast Du Dich ja dadurch, dass Du an "Meister" glaubst, schon dazu entschlossen, selber unwissend und Sklave zu sein.
Hm, wenn das blinder Glaube wäre, wäre dieser Glaube irgendwo ein Hindernis, das ist richtig, soll heißen, irgendwann wirst du den ablegen müssen. Und wenn es blinder Glaube ist, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass du jemanden als Meister betrachtest, der gar keiner ist - dann wird dich das wirklich eher wenig weiterbringen. Man darf durchaus seinen gesunden Menschenverstand einsetzen, und davon wird ein authentischer Meister dich nicht abhalten, ganz im Gegenteil.

Eigentlich brauchts dazu auch gar keinen "Meister" - ein Christenpriester täte es auch.
Das wird dich jetzt evtl. überraschen, aber wenn der entsprechend ausgebildet wäre, hätte ich nichtmal was dagegen. Mein Problem mit dem praktischen Christentum ist, dass das Methodenspektrum ebenso wie ein Verständnis von höherer Ethik recht begrenzt sind, was wiederum daran liegt, dass ich denke, dass niemand aus dem Verein überhaupt nochmal eine solche Entwicklungsstufe erreicht hat wie der Stifter Jesus selbst. Und die paar Mystiker, die sowas wie Ahnung entwickelt hatten, hatten ab einer gewissen Stufe auch keine ordentlichen Lehrer mehr, weil der "Grundlagentext", die Bibel, nunmal von Menschen zusammengestellt wurde, die damit politische und nicht spirituelle Interessen verfolgt haben, und die selbst auch nicht über die entsprechende Weisheit, Weitsicht und Verwirklichung verfügten, um Mystiker weiterbringen zu können. Muss man halt im Gesamtkontext betrachten.

Einen schönen Sonntag und lieben Gruß
 
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Da bin ich ganz mit einverstanden. Und, was noch dazukommt: es gibt dann keinen Weg mehr zurück, keine Möglichkeit, das Erfahrene zu negieren.
das stimmt, da gibts doch diesen Einweihungsroman wo ein Dieb etwas vom Wasser des Lebens klaut und heimlich davon nascht. Er erlangt teilweise Erleuchtung, und ist danach sowohl in der "Matrix" wie außerhalb derselben nicht heimisch.


Ach wie nett. :) Diese Filme sind die ärgste Wilderei in der Gnosis die mir je untergekommen ist. Und ich finds total genial, da ist die ganze systemische Mechanik ganz anschaulich präsent. ("She told you exactly what you needed to hear, that's all. Neo, sooner or later you're going to realize, just as I did, there's a difference between knowing the path and walking the path." - das ding zB wüsste ich nirgendwo sonst dass es brauchbar verständlich gemacht worden wäre.)
Jedenfalls, als ich an diese Filme geraten bin, war ich erstmal völlig sprachlos vor Begeisterung ob dieser geballten Ladung verdeutlichter systemischer Gnosis.

Dann hab ich mir gedacht, da müssen doch auch noch andere Leute, die sich für Spiri interessieren, hellauf begeistert sein - und hab dann ganz eigenartige Beobachtung gemacht: die einzigen die begeistert waren, sind die Computer-Nerds, und Leute die auf gewaltverherrlichende Filme a'la Kung-Fu stehen. Aber niemand der sich für Spiri interessiert, scheint damit was anfangen zu können - weder die Links- noch die Rechtshänder, und schon gar keine Heiden oder Hexen oder Druiden oder Schamanen.
Woraus ich dann folgere: systemische Gnosis wie sie in den Matrix Filmen zelebriert wird, ist offenbar meine persönliches Steckenpferd um die subtilen Zusammenhänge in der Schöpfung zu verstehen - aber mit Spiritualität hat das offenbar nichts zu tun.
ja, das ist zunächst verwunderlich, wie wenige Menschen begreifen, was um sie herum und durch sie passiert. Auch so eine Nebenwirkung des Verlassens des Matrixfilms, dass man merkt, dass die meisten Menschen wie Zombies leben. Die Bibel nennt diese Menschen "tot". Und trotzdem laufen sie herum, leben ihr Leben.

Faszinierend finde ich z.B. wie in Deep Space Nine die Natur der Zeit erklärt wird, genau in der ersten Folge der ersten Staffel, um die 40.ste Minute. Also wenn das kein Erleuchteter produziert hat... aber das ist ja das nächste. Jeder Mensch, ob Zombie oder nicht, lebt in dieser Totalität der Matrix und sein Handeln ist genau betrachtet das eines Erleuchteten, so wie die Esotheoretiker sagen "jeder ist erleuchtet". Nur eben wie du sagst, der Unterschied zwischen Theorie und Erleben.

Es ist nicht so dass die Gesetze nicht gelten. Es erscheint nur mglw. so als würden Gesetze nicht gelten.
ja, klar. Das meinte ich mit dem mathematischen Beispiel.

Eine Gesetzmäßigkeit ist dadurch gekennzeichnet dass sie reproduzierbar ist. Das was Neo tut ist nicht reproduzierbar - sondern es wird in-situ in einer einmaligen, kreativen Weise getan - und das auch nicht wahlfrei, sondern aufgrund eines "Belief".
Das einzige, was man noch besser machen hätte können, wäre den Namen. Griechisch "neo" bedeutet eigentlich "neu", aber im Sinne von erstmalig neu auftretend. Besser wäre da eigentlich "kaine", das ist neuartig, so wie die Wandlung von Raupe zum Schmetterling. Der ist auch neu, aber nicht neu aufgetreten, nur in einer neuen Phase.

Reproduzierbar, lustig, ja und nein. Der Schmetterling reproduziert sich ja auch, aber ich weiß was du meinst. Kein Tag ist reproduzierbar, und doch gibt es jeden Tag einen neuen Tag, oder so.

Nimm den Overdrive mal raus.
hehe :banane:

Dann: wenn Du etwas "weisst", dann ist es -soviel ich verstehe- dadurch gesperrt gegen anderweitigen Zugriff. Erst wenn Du es losläßt sodass es ins Unbewusste gleiten kann, kann es von anderer Seite aufgegriffen werden.
wissen, ja, also nicht im wissenschaftlichen Sinne, eher im wissenden. Also im Sinne einer Möglichkeit, dass mein Radio diesen Sender auch jederzeit empfangen kann. Sozusagen eher im Nicht-wissen stehend, ohne Verzerrung und ohne Rauschen klar einen Sender empfangen könnend. Das Radio selbst hat aber kein "Wissen".
 
Na, Matrixeinwürfe hat es in diesem Unterforum von einem genetisch recht ähnlichem User gegeben und wurde ebenso breit auf vornehmlich linken Pfad diskutiert. Dazu muss man die Szene natürlich kennen. Das nur als kleiner Einwurf.
 
Mein Problem mit dem praktischen Christentum ist, dass das Methodenspektrum ebenso wie ein Verständnis von höherer Ethik recht begrenzt sind, was wiederum daran liegt, dass ich denke, dass niemand aus dem Verein überhaupt nochmal eine solche Entwicklungsstufe erreicht hat wie der Stifter Jesus selbst. Und die paar Mystiker, die sowas wie Ahnung entwickelt hatten, hatten ab einer gewissen Stufe auch keine ordentlichen Lehrer mehr, weil der "Grundlagentext", die Bibel, nunmal von Menschen zusammengestellt wurde, die damit politische und nicht spirituelle Interessen verfolgt haben, und die selbst auch nicht über die entsprechende Weisheit, Weitsicht und Verwirklichung verfügten, um Mystiker weiterbringen zu können. Muss man halt im Gesamtkontext betrachten.

Da gibt es auch andere Ansichten dazu, ich zitiere aus der "Confessio fraternitatis":
Dieses müssen wir aber nicht unterlassen, denn da alldieweil noch etliche Adlerfedern unserem Vorhaben im Wege stehen und hinderlich sind, so ermahnen wir eindringlich zu fleissiger und immerwährender Lesung der heiligen Bibel, denn wer an derselbigen all sein Gefallen hat, der soll wissen, dass er sich einen stattlichen Weg gemacht hat, um zu unserer Fraternität zu kommen. Denn so, wie dies die ganze Summe und der Inhalt unserer Regel ist, dass kein Buchstabe in der Welt sein soll, welcher nicht wohl gefasst und in acht genommen werde, geradeso sind diejenigen Menschen uns fast gleich und nahe verwandt, die das einzige Buch, die heilige Bibel, zur Regel ihres Lebens und allen Studierens Ziel und Zweck, ja der ganzen Welt Compendium (Abriss) und Inhalt werden lassen, sodass sie derselbigen Sinn auf alle Zeiten und Alter der Welt anzuwenden und auszurichten wissen. Denn auch unser Brauch ist es nicht, die heilige Schrift zu prostituieren und gemein zu machen, da eine unzählige Menge von Auslegern gefunden wird, welche dieselbe auf ihre eigene Meinung ziehen, etliche aber, die dieselbe verspotten und Boshafterweise einer wächsernen Nase vergleichen, die sowohl den Theologen, Philosophen, Medizinern und Mathematikern dienen könne. Im Gegensatz zu all diesem bezeugen und bekennen wir öffentlich, dass von Anfang der Welt an kein vortrefflicheres, besseres, wunderbareres und heilsameres Buch den Menschen gegeben wurde als eben die heilige Bibel. Selig ist, der dieselbe hat, noch seliger ist, der sie fleissig liest, am allerseligsten ist der, der sie studiert und der sie recht versteht, der ist Gott am aller gleichsten und ähnlichsten.
 
Es hat mich selbst überrascht, aber: Ja.

Ah, sehr schön.

Hätte ich allerdings nicht vorher schon einige Dinge trainiert, wie z.B. eine ziemliche Disziplin darin, mich weder von Angst noch von sonstigen inneren Schweinehunden abhalten zu lassen (und hätte er mir nicht im Vorhinein auch schon auf gewisse Weise geholfen), hätte ich die Gelegenheit nicht wahrnehmen können.

Das ist doch ganz normal. ;)

Es ist so, wenn du im Begriff bist, jemandem zu begegnen, der es wirklich vermag, dich weiterzubringen

Und da haben wir nun etwas ganz entscheidendes. Ich denke, wenn man von einem anderen (zB eben einem "Meister") erwartet, dass er einen "weiterbringt", sollte man doch zuerst wissen ob und in welcher Hinsicht man eigentlich "weiterkommen" will (ob also ein Bedarf oder ein Defizit oder eine Unzufriedenheit vorliegt und welcher Art die ist).
Wenn mein Weiterkommen dann zB so aussieht, dass ich Präsident der USA werden will, dann werde ich mir dafür geeignete Wahlkampfberater suchen - oder wenn ich den Mt.Everest besteigen möchte, dann gibt es auch dafür geeignete Coaches und AdventureConsultants. In keinem dieser Fälle wird ein spiritueller Guru oder "Meister" sonderlich von Nutzen sein.
Man muss da also erstmal fragen, welches Ziel jemand haben mag, bei dem ihn dann ein spiritueller "Meister" irgendwie weiterzubringen vermag.

, sehr real, gibt es auch sehr real Kräfte, die dagegen arbeiten. Das sind nicht zwangsläufig äußere (Natur-)Katastrophen, sondern es kommt immer in dem Gewand daher, das auf dich zugeschnitten ist. Bei dir z.B. hätten oder haben "die" meiner Einschätzung nach leichtes Spiel, weil du deinen Skeptizismus offenbar nie auf die Angebrachtheit und emotionale Grundlage deiner, ich nenne es mal, Autoritätskritik anzuwenden scheinst.

Du hast mich nicht gefragt, in welcher Hinsicht (und ob überhaupt) ich ggfs. weiterkommen möchte - von daher kann Deine Einschätzung eigentlich nur mißglücken, weil eine Basis dafür gar nicht besteht.

Ich möchte annehmen, dass für Dich eine Situation besteht, in der ein spiritueller "Meister" Dir irgendetwas ermöglichen kann, was Du offenbar selber nicht auf die Reihe kriegst. Du gehst allerdings fehl in dem Moment, wo Du von Dir auf andere schließt und unterstellst, sie wären in derselben Situation.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls in keiner solchen Situation. Ich betreibe extensive Selbstreflektion, ich habe wenn überbaupt dann ganz konkrete Fragestellungen - und von daher keinen Platz für einen "Meister", der mich irgendwie unspezifisch "weiterbringen" wollte, denn ich selber weiss sehr genau was -oder wohin- ich will.

Was nun meine "Autoritätskritik" betrifft, so handelt es sich da korrekt um eine Kritik der Autoritätsgläubigkeit. Diese beruht auf ausgiebiger Erfahrung dahingehend, dass die allermeisten Menschen einen Unterwerfungsreflex haben, und automatisch der nächstbesten Obrigkeit gehorchen, und auch in jedem Umfeld erstmal nach einer Obrigkeit suchen der sie sich unterwerfen können. Sie mögen dann vielleicht unzufriden mit dem Ergebnis sein (und entsprechend meckern), aber sie kommen nicht auf die Idee, dass sie eigentlich frei wären und dass es ihre ganz eigene Entscheidung ist, sich zu unterwerfen.
Das kann man überall beobachten, zuerst natürlich am Arbeitsplatz, wo es als selbstverständlich gilt dass es einen Chef geben muss (auch wenn man sich einig ist dass der keine Ahnung hat), genauso aber auch etwa auf Reisen (wo ein Reiseführer gebraucht wird), in der Fortbildung (wo ein Lehrer da sein muss) und dann gleichermaßen auch in der Spiritualität. Nirgendwo scheint der Mensch auf die Idee zu kommen, dass er frei ist und ebensogut auch in eigener Initiiative das organisieren oder sich verschaffen könnte, was tatsächlich gebraucht wird.
Meine Erfahrung ist nun schon seit Jahrzehnten, dass die Dinge durchweg sehr viel besser verlaufen, wenn ich nicht auf eine Obrigkeit warte, sondern selber entscheide was sinnvoll ist. Daher begründet sich die Angebrachtheit schon aus praktischer Lebenserfahrung.

Nun aber zu Dir - denn was Du hier beschreibst, ist ganz exakt eine christliche Doktrin: Da gibt es einen Heilsweg (der heisst bei Dir Meditation), es gibt einen Erlöser/Heiland/Meister, dem man sich unterwerfen muss, es gibt ein "Böses" (in der Form des "Adversarius", also eben der "Kräfte die dagegen arbeiten"), das listenreich ist und in Verstellung daherkommt, und es gibt das mühsame und ausdauerndes Streben, das erforderlich ist um dem "rechten" Weg zu folgen.
In dieser christlichen Logik gilt allerdings jeder Mensch automatisch als dem Bösen ausgesetzt und mithin als heilsbedürftig, solange er sich nicht dem Meister/Heiland/Erlöser unterwirft. (Die Möglichkeit der Selbstverantwortung wird dabei ja ausgeschlossen - es sind nur Schafe erwünscht.)

Du kannst da nun die Begriffe austauschen, das spielt keine Rolle - denn das darunterliegende Muster bleibt dasselbe, es ist ein christliches Muster der Unterwerfung und Erlösungssuche, in dem alles für böse gilt, was nicht dem vom Meister vorgegebenen Heilsweg entspricht.

Dagegen zu setzen hast du meiner EInschätzung nach hauptsächlich deine Neugier und ein sehr ehrliches Interesse daran, mal zu schauen, wie die Wahrheit denn nun wirklich aussieht. Aber sagen wir mal so, wenn du solche Stärken nicht sehr bewusst trainierst und für Positives einsetzt, ist das am Ende Glück, ob es reicht, diese Begegnung in die Wege zu leiten - und ich für meinen Teil würde sowas dem Zufall lieber nicht überlassen ;-)

Der entscheidende Punkt ist, dass ich gar nicht auf die Idee komme, etwas "dagegenzusetzen", weil für mich schon der Konflikt gar nicht besteht - es gibt also auch nichts zu gewinnen oder zu verlieren.
Das Spiel um "gut" und "böse", das diesem Konflikt zugrundeliegt, ist eigentlich - und das ist Dir ja auch durchaus klar! - ein Spiel im eigenen Bewusstsein, mit den Kräften die einem förderlich sind oder die es weniger sind.
Ich sehe, dass Du diese Art esoterisches Christentum ganz gekonnt zu einer intelligenten Weltanschauung geführt hast, die die wesentlichen Dinge um die Seelenentwicklung erkennt und auf diesem Niveau auch mit den anderen Schulen und Lehren kompatibel ist - ich werd Dir diese Betrachtungsweise nicht ausreden können (und ich will das auch gar nicht). Du wirst aber andererseits bei mir auch keinen Fußbreit gewinnen mit dieser unterschwelligen Angstmache vor dem angeblich Bösen oder Schädlichen.

Anders ausgedrückt, du machst auf mich den Eindruck, dass dir ziemlich viel daran liegt, dir zu versichern, dass du der Einzige bist, der schonmal tiefgreifende und/oder erschütternde Erfahrungen mit irgendwelchen für spirituell an sich arbeitenden Menschen eigentlich sehr selbstverständlichen Dingen gemacht hat. Was ein massives Hindernis ist, und sehr, sehr schade, wenn man sich ansieht, was für ein Talent du offenbar mitbringst. Aber hey, welcher Seite du den Vorzug gibst, ist am Ende halt immer deine Entscheidung.

Wie gesagt, in meiner Weltanschauung gibt es keine genuinen Seiten denen man einen Vorzug geben möchte.
Und mir liegt ganz gewiss nichts daran, der einzige zu sein der irgendwelche Erfahrungen gemacht hat - ich bin im Gegenteil auf der Suche nach Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben - was u.a. daran erkennbar sein sollte, dass sie selber zu ihren eigenen Erfahrungen stehen (anstatt sich auf "Meister" oder sowas zu stützen).

Es gibt ziemlich viele Meditationstechniken, von daher kann man das so nicht ausdrücken. Idealerweise gibt es EIN Ziel, nämlich, Erleuchtung zu erlangen, und da wir als Menschen ähnliche Physiologie und Energiesysteme haben, werden grundlegende Erfahrungen, die man bei der Meditation macht, auch grundsätzlich ähnlich ausfallen und beschreibbar sein. Insofern ist die "einzig wahre Meditation" ganz einfach die, die dich der Erleuchtung näher bringt, und sie wird dich zu den Zuständen führen, die allgemein halt bei ernsthafter Meditation auftreten. Aber mit irgendwelchem "TM"-Wert hat das nix zu tun.

Gut, verstehe. An Erleuchtung war ich nie und bin ich nicht primär interessiert. Ausserdem haben mir bereits mehrere Leute erklärt, dass ich schon erleuchtet sei - was mich aber auch nicht weiter interessiert.

Mich interessieren andere Dinge - von daher würde also Meditieren ohnehin nichts für mich bringen, und auch ein Meister würde mich nicht da weiterbringen wo es für mein Leben erforderlich ist, sondern würde mich stattdessen irgendwo hin bringen wo ich gar nicht hinwill.

Letztlich muss aber klar sein, dass der wirkliche Meister dein eigener erleuchteter Geist ist, und ein menschlicher Guru dir immer nur dabei helfen kann, genau DAS zu erkennen/entdecken.

Ja nun, dann kann man doch diesen Guru als erstes aus der Gleichung rauskürzen, und stattdessen gleich mit dem eigenen "erleuchteten Geist" reden!

Das ist ja das geniale, was die Christenpriester ausgeheckt haben: dem Menschen zu erklären dass er selber nicht direkt mit Gott reden darf, sondern seine Beziehung zu Gott nur durch den Priester wahrnehmen darf.
("Gott" kann man hier sinngemäß identisch verstehen mit "höherem Bewusstsein" oder "erleuchtetem Bewusstsein".)
Im Grunde wird dem Menschen damit der wichtigste Teil seines Bewusstseins geraubt, sein eigener Ursprung, sein göttlicher Kern, sein Geburtsrecht als Teil der Schöpfung, und wird als Tribut an die Kirche abgeliefert, um deren Macht zu vergrößern.

Das wird dich jetzt evtl. überraschen, aber wenn der entsprechend ausgebildet wäre, hätte ich nichtmal was dagegen. Mein Problem mit dem praktischen Christentum ist, dass das Methodenspektrum ebenso wie ein Verständnis von höherer Ethik recht begrenzt sind, was wiederum daran liegt, dass ich denke, dass niemand aus dem Verein überhaupt nochmal eine solche Entwicklungsstufe erreicht hat wie der Stifter Jesus selbst.

Das brauchen sie ja nicht mehr. Der Machterhalt funktioniert ja jetzt auch ohne seinen ursprünglichen esoterischen Hintergrund.

lieben Gruss
P.
 
Hi P.,

ich denke, ich fasse mich kurz ;-)

Du hast mich nicht gefragt, in welcher Hinsicht (und ob überhaupt) ich ggfs. weiterkommen möchte
Nein, denn ich hab bestimmt irgendwo erwähnt, dass ich von spiritueller Entwicklung schreibe, und da ist das Ziel eigentlich immer definiert als "Erleuchtung erlangen".
Ansonsten entschuldige ich mich und hole diese Hintergrundinfo hiermit nach ;-)

es ist ein christliches Muster der Unterwerfung und Erlösungssuche
Nein, es geht um Erleuchtung, nicht um Erlösung. Das ist ein Unterschied.

An Erleuchtung war ich nie und bin ich nicht primär interessiert.
Lol ... Gut, danke, das ist eine ehrliche Ansage. Wenn du aber tatsächlich glaubst, das sei nicht der Fall, bist du offenbar nicht in der Lage, mit deinem eigenen erleuchteten Geist zu kommunizieren, denn dass Erleuchtung das ist, wonach sämtliche fühlenden Wesen streben, gehört so mit zu den ersten Dingen, die der dir beibringt, wenn du zu ihm Kontakt bekommst.

Ausserdem haben mir bereits mehrere Leute erklärt, dass ich schon erleuchtet sei
Keine Sorge, ich hab das von mir auch mal geglaubt, und wenn ich mich clever angestellt hätte, hätte ich auch andere davon überzeugen können, nur mag ich halt Lügen nicht so besonders, weder mir selbst noch anderen gegenüber, von daher ließ ich Bestrebungen in die Richtung alsbald wieder bleiben.
Sagen wir mal so, es gibt eine absolute Sichtweise, von der ausgehend jedes Wesen schon aufgrund seines eigenen erleuchteten Geistes als erleuchtet betrachtet wird, in der Hinsicht trifft das von daher auf dich wie auf sämtliche andere Wesen zu. Relativ betrachtet, also ins Verhältnis gesetzt zur umgebenden Welt, bist du mit ziemlicher Sicherheit nicht vollkommen erleuchtet. Und nachdem ich mich mit dem Thema schon einige Zeit und recht intensiv auseinandersetze, kann ich das vermutlich besser beurteilen als die Leute, die dich als erleuchtet eingestuft haben. Möglicherweise schmieren die dir nichtmal nur Honig ums Mal, sondern sehen evtl. einfach weniger als du; der Witz an dem System ist nämlich, dass jeder, der einen besseren "Durchblick" hat als ein weniger erleuchtetes Gegenüber (ja, es gibt verschiedene Stufen), diesem weniger erleuchteten Gegenüber als Buddha, also als erleuchtet, erscheinen kann.
Soll heißen, du spielst den Guru für diese anderen Wesen, was eigentlich soweit in Ordnung ist, solange du dabei genuin bist (und das würde ich für meinen Teil dir an und für sich zutrauen). Manko ist bei dir halt, dass dir offenbar der Bezugsrahmen zu Praktizierenden fehlt, die weiter sind/waren als du, und von denen du durchaus noch etwas lernen könntest, was einerseits dazu führt, dass du da stehenbleibst, wo du bist, und andererseits dazu, dass du dich selbst maßlos überschätzt. Auch wenn man Anderen den Gefallen tut, ihnen als Buddha zu erscheinen (wobei das niemals bedeutet, dass man sich so bezeichnet, ganz im Gegenteil, aber wie beschrieben ergibt sich das aus der Wahrnehmung des Gegenüber einfach so), sollte man sich immer der Tatsache bewusst sein, wo man denn nun wirklich steht.
Das mit der Selbstüberschätzung ist übrigens kein Vorwurf und auch absolut nicht persönlich gemeint, das ist wahrscheinlich normal und menschlich, wenn man plötzlich zurecht feststellt, dass man so furchtbar viel mehr Durchblick hat als das Umfeld.
Ich für meinen Teil war dann andereseits aber auch sehr erleichtert, festzustellen, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht war/ist ;-)

Das ist ja das geniale, was die Christenpriester ausgeheckt haben: dem Menschen zu erklären dass er selber nicht direkt mit Gott reden darf, sondern seine Beziehung zu Gott nur durch den Priester wahrnehmen darf.
("Gott" kann man hier sinngemäß identisch verstehen mit "höherem Bewusstsein" oder "erleuchtetem Bewusstsein".)
Im Grunde wird dem Menschen damit der wichtigste Teil seines Bewusstseins geraubt, sein eigener Ursprung, sein göttlicher Kern, sein Geburtsrecht als Teil der Schöpfung, und wird als Tribut an die Kirche abgeliefert, um deren Macht zu vergrößern.
Hmm, naja, jein. Du polarisierst mir das zu sehr, so simpel ist es meiner Ansicht nach nicht (und diese Art Vorgehensweise beschränkt sich auch nicht auf Christenpriester, das gibt es in sämtlichen Religionen). Das Thema ist mir aber für ein öffentliches Forum ehrlich gesagt zu heiß, von daher - können wir per PN machen, falls es dich interessiert.

Grüß dich lieb und wünsch dir einen schönen Abend
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke, ich fasse mich kurz ;-)

Okay. ;)

Nein, es geht um Erleuchtung, nicht um Erlösung. Das ist ein Unterschied.

Ja, das müsste man halt klären, was da gemeint ist. Im christlichen Verständnis gibt es meines Wissens die Idee einer Erleuchtung so nicht. Dennoch bin ich der Auffassung, dass die Religionen alle im Grunde dasselbe anstreben.

Lol ... Gut, danke, das ist eine ehrliche Ansage. Wenn du aber tatsächlich glaubst, das sei nicht der Fall, bist du offenbar nicht in der Lage, mit deinem eigenen erleuchteten Geist zu kommunizieren, denn dass Erleuchtung das ist, wonach sämtliche fühlenden Wesen streben, gehört so mit zu den ersten Dingen, die der dir beibringt, wenn du zu ihm Kontakt bekommst.

Nun, ich hab halt andere Prioritäten.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass Deine Priorität sich auf Erleuchtung richtet, wenn Du zB grade am verdursten bist oder, einfacheres Beispiel, grad die Finger auf die heisse Herdplatte gelegt hast(*) - ich gehe davon aus, dass dann Deine Interessen sich so gar nicht mehr auf Erleuchtung richten, sondern viel mehr darauf, die Finger von der heissen Platte wieder wegzukriegen.
Also entweder Du kannst dann in aller ruhe zugucken wie Deine Finger verkohlen und derweil weiter meditieren - oder wenn nicht, dann komm bitte nicht mir mit Ansprüchen, die Du im Ernstfall selber nicht erfüllen würdest.

(*) Frank Herbert, DUNE, erster Band, erstes Kapitel

Keine Sorge, ich hab das von mir auch mal geglaubt

Ich hab das von mir nie geglaubt - sondern Leute sind angekommen und haben es mir erklärt, zu meiner Überraschung, weil das eben nicht das war was ich wissen wollte.

Wenn Du das von Dir selber glaubst, dann ist das natürlich Dein Problem.

, und wenn ich mich clever angestellt hätte, hätte ich auch andere davon überzeugen können, nur mag ich halt Lügen nicht so besonders, weder mir selbst noch anderen gegenüber, von daher ließ ich Bestrebungen in die Richtung alsbald wieder bleiben.

Ach, tu doch nicht so bescheiden... *eg*

Soll heißen, du spielst den Guru für diese anderen Wesen, was eigentlich soweit in Ordnung ist, solange du dabei genuin bist (und das würde ich für meinen Teil dir an und für sich zutrauen). Manko ist bei dir halt, dass dir offenbar der Bezugsrahmen zu Praktizierenden fehlt, die weiter sind/waren als du, und von denen du durchaus noch etwas lernen könntest, was einerseits dazu führt, dass du da stehenbleibst, wo du bist, und andererseits dazu, dass du dich selbst maßlos überschätzt. Auch wenn man Anderen den Gefallen tut, ihnen als Buddha zu erscheinen (wobei das niemals bedeutet, dass man sich so bezeichnet, ganz im Gegenteil, aber wie beschrieben ergibt sich das aus der Wahrnehmung des Gegenüber einfach so), sollte man sich immer der Tatsache bewusst sein, wo man denn nun wirklich steht.

Den Gefallen tu ich bestimmt niemand. Ich brauch nicht zu allem Überfluss auch noch Leute die an mich glauben - das wär dann wirklich zuviel.

Hmm, naja, jein. Du polarisierst mir das zu sehr, so simpel ist es meiner Ansicht nach nicht (und diese Art Vorgehensweise beschränkt sich auch nicht auf Christenpriester, das gibt es in sämtlichen Religionen). Das Thema ist mir aber für ein öffentliches Forum ehrlich gesagt zu heiß, von daher - können wir per PN machen, falls es dich interessiert.

Natürlich ist es nicht so simpel, und freilich gibts das auch in anderen Religionen, und ich muss es auch nicht unbedingt ausdiskutieren - ich halte es lediglich für einen validen Punkt, den ich als problematisch sehe. Ansonsten werd ich dazu mehr sagen, wenn ich da bin wo ich hin will, denn von da aus werd ich auch eine Lösung für dieses Problem sehen (meckern ohne was besseres zu wissen ist ja nicht so das gelbe).

Lieben Gruss
P.
 
Zuletzt bearbeitet:
das stimmt, da gibts doch diesen Einweihungsroman wo ein Dieb etwas vom Wasser des Lebens klaut und heimlich davon nascht. Er erlangt teilweise Erleuchtung, und ist danach sowohl in der "Matrix" wie außerhalb derselben nicht heimisch.

Ah - das kenne ich zwar konkret nicht, aber da gibts mehr solche Geschichten. Maria Szepes' "Roter Löwe" geht ja auch etwa in die Richtung.

ja, das ist zunächst verwunderlich, wie wenige Menschen begreifen, was um sie herum und durch sie passiert. Auch so eine Nebenwirkung des Verlassens des Matrixfilms, dass man merkt, dass die meisten Menschen wie Zombies leben. Die Bibel nennt diese Menschen "tot". Und trotzdem laufen sie herum, leben ihr Leben.

Deswegen "lasset die toten ihre toten begraben" ...

wissen, ja, also nicht im wissenschaftlichen Sinne, eher im wissenden. Also im Sinne einer Möglichkeit, dass mein Radio diesen Sender auch jederzeit empfangen kann. Sozusagen eher im Nicht-wissen stehend, ohne Verzerrung und ohne Rauschen klar einen Sender empfangen könnend. Das Radio selbst hat aber kein "Wissen".

Das wäre noch genauer rauszufinden, was da geht. Ich hab halt schon den Effekt beobachtet, dass ein Gedanke/eine Idee zuerst von der einen Person gleichsam "freigegeben" wird, damit die andere Person ihn auffasst - nebst anderen interessanten Dingen, die darauf hindeuten, dass das eben kein "broadcast" mit wahlfreiem Empfang ist, sondern ein in-beziehung-treten von Sender und Empfänger und einem Austausch, der als solcher ereignishaft ist.
 
Das wäre noch genauer rauszufinden, was da geht. Ich hab halt schon den Effekt beobachtet, dass ein Gedanke/eine Idee zuerst von der einen Person gleichsam "freigegeben" wird, damit die andere Person ihn auffasst - nebst anderen interessanten Dingen, die darauf hindeuten, dass das eben kein "broadcast" mit wahlfreiem Empfang ist, sondern ein in-beziehung-treten von Sender und Empfänger und einem Austausch, der als solcher ereignishaft ist.

In einer kleinen Studiengruppe haben wir mal die telepathischen Effekte näher untersucht. Viel aufschlussreicher als die vollständigen Übertragungen waren dabei die unvollständigen. Wir fanden vier verschiedene teiltelepathische Effekte (es gibt sicher noch mehr, aber anhand dieser kann man schon viel erkennen):

Den Seemann-Effekt
Das Wort Seemann wurde telepathisch gesendet, es kam aber Sämann an. Es wurde also auf der phonetischen Ebene übertragen.

Das Keks-Sack-Phänomen
Der Sender sendete "Das geht mir auf den Sack", es kam "das geht mir auf den Keks".
Es wurde die korrekte Semantik übertragen, aber individuell im Sprachgebrauch angepasst.

Den Kaffee-Effekt
Der Sender sendete "Ich habe Lust auf Kaffee", es kam an "ich habe Lust auf Tee". Der Empfänger empfing korrekt die Lust auf etwas zu trinken, passte aber den Inhalt auf seine Vorlieben an.

Den Gem-Trash-Effekt
Der Sender sendete "Das kann man wegschmeißen" und stellte sich dabei vor, wie er eine Datei auf der visuellen Arbeitsoberfläche des alten Atari ST von links oben nach rechts unten in den Papierkorb bewegte. Das kam auch fast genauso an, nur der Papierkorb des Empfängers war links unten auf seinem persönlichen Rechner, und deshalb empfing er zwar die Löschbewegung, aber nach links unten.
 
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Nun, ich hab halt andere Prioritäten.
Ich wage auch zu bezweifeln, dass Deine Priorität sich auf Erleuchtung richtet, wenn Du zB grade am verdursten bist oder, einfacheres Beispiel, grad die Finger auf die heisse Herdplatte gelegt hast(*) - ich gehe davon aus, dass dann Deine Interessen sich so gar nicht mehr auf Erleuchtung richten, sondern viel mehr darauf, die Finger von der heissen Platte wieder wegzukriegen.
Das sind zwei ziemlich unterschiedliche Beispiele. Wenn ich verdurste, weil in meiner Umgebung nichts zu trinken zu bekommen ist, stehen die Chancen ganz gut, dass ich daran nichts ändern kann. In dem Fall ist Meditation eigentlich gar nicht so schlecht, denn wenn mir klar ist, dass ich in Kürze sterben werde und ich daran nichts ändern kann, tu ich gut daran, mich vorzubereiten.
Das gilt übrigens eigentlich jederzeit, weil die wenigsten Menschen vorher abschätzen können, wie lange sie noch zu leben haben.
Das mit der Herdplatte ist ein Fall, in dem ich mir i.d.R. entweder mit ein klein wenig Achtsamkeit die unangenehme Situation ganz ersparen kann, oder zumindest mit einer kleinen Bewegung das Ergebnis für meinen Körper positiv beeinflussen kann. Und da das mit dem Streben nach Erleuchtung sehr deutlich mit der Entwicklung von Achtsamkeit und auch Wertschätzung (in dem Fall Wertschätzung für die Gesundheit des eigenen Körpers) zu tun hat, seh ich eigentlich nicht, wie Selbstschädigung da reinpassen soll. An und für sich ist sowas sogar eher nicht wünschenswert, es sei denn, es gibt einen verdammt guten Grund, wieso du deine Finger verkohlen lassen solltest.
Von daher gibt es zwischen "Finger wegziehen" und "nach Erleuchtung streben" eigentlich überhaupt keinen Widerspruch, ganz im Gegenteil. Überhaupt wäre es dumm, sich nicht auch unangenehme Situationen für die eigene Entwicklung nutzbar zu machen.

Also entweder Du kannst dann in aller ruhe zugucken wie Deine Finger verkohlen und derweil weiter meditieren - oder wenn nicht, dann komm bitte nicht mir mit Ansprüchen, die Du im Ernstfall selber nicht erfüllen würdest.
Hey, darf ich bis zur Meisterschaft bitte noch ein bisschen trainieren, ja? .. Wenn ich wirklich tief in Meditation bin, könnte es schon sein, dass ich sowas erstmal nicht wahrnehmen würde. Kommt aber selten vor, dass ich das erreiche. Und wie ich oben schon dargestellt habe, es könnte dann zwar sein, dass sowas passiert, und im Sinne von Training wäre das vielleicht wünschenswert. Aber eigentlich wüsste ich jetzt nicht, was so toll daran ist, es nicht mitzubekommen, wenn man sich selbst oder anderen Schaden zufügt. Askese mag früher oder später in irgendeinem Sinne eine Rolle spielen, aber sowas ist Methode und hat mit solchem Sadismus oder Masochismus nichts zu tun.

(*) Frank Herbert, DUNE, erster Band, erstes Kapitel
Sorry, hab zu viele interessante Dinge zu lesen, die mich weiterbringen, aber danke für den Hinweis :)

Ich hab das von mir nie geglaubt - sondern Leute sind angekommen und haben es mir erklärt, zu meiner Überraschung, weil das eben nicht das war was ich wissen wollte.
Ich glaub, du machst dir manchmal ganz schön viel vor, weißt, und ich glaube auch, dass du dir keinen Gefallen damit tust.

Ach, tu doch nicht so bescheiden... *eg*
Hey, ich hab nicht behauptet, dass ich nicht davon ausginge, weiter zu sein als du ;-)

Den Gefallen tu ich bestimmt niemand. Ich brauch nicht zu allem Überfluss auch noch Leute die an mich glauben - das wär dann wirklich zuviel.
Ach, das kannst du sowieso nicht verhindern. Wenn du Mitgefühl hast und dich ein bisschen geschickt anstellst, kannst du's dazu nutzen, ihren Weg ein bisschen zu korrigieren, so dass sie begreifen, dass es wirklich auf sie selbst ankommt.

Ansonsten werd ich dazu mehr sagen, wenn ich da bin wo ich hin will, denn von da aus werd ich auch eine Lösung für dieses Problem sehen (meckern ohne was besseres zu wissen ist ja nicht so das gelbe).
Ich frag mich wirklich, wie du an so einen Punkt kommen willst, wenn es dir nicht primär um Erleuchtung geht. Aber jut, jedem seine Zielsetzungen *schulterzuck

Ich wünsch dir einen schönen Abend und grüß dich lieb
 
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