Gedanken zu "Seele" und "Inkarnation"

Seelenfluegel

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Donnersbergkreis
Viele Menschen können mit den Begriffen "Seele" und "Inkarnation" nicht viel anfangen. Es liegt daran, dass es sich bei diesen Begriffen um Nicht-Begriffe handelt; also um etwas Nicht-Greifbares. So wird "Seele" für etwas Religiöses-Kirchliches gehalten; ein Ding das irgendwo in uns steckt und nach dem Tod in den Himmel kommt oder in der Hölle schmort. "Inkarnation" wird als gänzlich weltfremder Begriff aus fernöstlichem Gedankengut angesehen. Kurz und bündig gesagt; der westlich-zivilisierte Mensch hat Probleme, mit diesen Begriffen umzugehen.

Da ich hier als Mensch in der westlich-zivilisierten Welt lebe, so lege ich meine Ausführungen im Verständnis unseres kulturellen Gedankenguts aus. Es gibt viele Ansichten über das, was "Seele" ist. Ich bezeichne "Seele" als das in uns, was uns eigentlich ausmacht; unser Sein, unsere Energie; etwas, was kein Anfang und kein Ende hat; also etwas Göttliches: "im Bilde Gottes"; etwas, das ist wie Alles-was-ist; Seele ist die Essenz von Was-Wir-Sind.

Ich sehe "Seele" als das Ewige in uns, dementsprechend sehe ich die Geburt in einem Körper nicht als eine einmalige Angelegenheit. Alles hat Rhythmus; auch alles was das Leben betrifft. Wo etwas entsteht, vergeht etwas und wo etwas vergeht, entsteht etwas. Alles IST Rhythmus. Es gibt nichts, was nicht in irgendeiner Form Rhythmus ist. Wieso sollte dieses Gesetz ausgerechnet beim Thema "Geburt und Tod" ausgehebelt sein? Ich habe Einiges dazu in meinem Text über den Tod geschrieben.

Körper - Seele - Geist

"Seele" ist die Individuation des Göttlichen Geistes. Auch wenn sie in ihrer Struktur grenzenlos ist und bleibt, so macht sie mit Hilfe des "Ich" die Erfahrung subjektiver Begrenzung, wenn sie in einem Körper geboren wird (=inkarniert). Sie schöpft aus der Energie des Universellen Lebens, deren Teil sie ist und welche sie mit zwei anderen Werkzeugen, Körper und Geist, verwendet, um eine bestimmte Erfahrung herauszubilden und zu gestalten.

"Seele" ist das was wir sind, "Körper" und "Geist" sind das, was wir benutzen, um zu erleben und zu erfahren, wer wir im Reich des Relativen sind. Dieses "Sich-Selbst-Erfahren" produziert auf der relativen Ebene das Wesen, das "ich" genannt wird.

Das Reich der Relativität

Die Ebene der Materie ist die Dimension der Relativität, der (Auf-)Spaltung, der Polarität; die Welt der Spiegel. Der Sprung in die Materie ist der Sprung aus dem reinen Sein in die Erfahrung. Reines Wissen ist unvollständig ohne das Erfahrenwerden. So suchen wir (=unsere Seele, unser Selbst) das Reich der Erfahrung aus, um uns einzukörpern und Erfahrung lebendig werden zu lassen.
Da wir als Seele den Wunsch nach bestimmten Erfahrungen haben, so erschaffen wir uns die Plattform dazu; die Umstände, in die wir uns hineingebären lassen und machen die genau individuell auf uns zugeschnittene Erfahrung. Wir geben uns die Chance zur spirituellen Entwicklung; unsere eigentliche Lebensaufgabe.

Inkarnation

Jedesmal, wenn wir hier herkommen, legt sich der Mantel des Vergessens um uns. Wir vergessen, dass wir nicht getrennt sind und nie getrennt sein werden; die Trennung von Gott (Alles-Was-War-und-Alles-Was-Ist-und-Alles-Was-Sein-Wird). Die Trennung ist eine nützliche Illusion und wer diese Illusion durchschaut, erkennt, dass alles Eins ist. Wer erkennt, dass Alles Eins ist; dass auch das Geringste gleich dem Grössten ist, erfährt Liebe. Alle Angst, Kampf, Wut, Zorn hört auf.

Wir inkarnieren wieder und wieder. Und jedesmal nehmen wir etwas mehr erlebte Erfahrung mit. Immer wieder erleben und erfahren wir neue Aspekte. Es ist ein stetiges Wachsen und Reifen. Jeder durchlebt viele Aspekte ... und erfährt so die schönsten Erlebnisse, als auch die tiefsten Abgründe ... mal in aktiver Rolle oder ein andermal passiv. All die Erfahrungen machen wir, um zu leben, was wir sein möchten und um uns zu erinnern, wer wir wirklich sind. Wir probieren in allen Varianten aus, wie es funktioniert und wie es nicht funktioniert.

So wie die Seele zur Individuation in das Reich der Relativität eintritt, so verlässt sie dieses wieder, um dann erneut wieder in individuierter Form in die Relativität einzutreten. Der Prozess des Immer-wieder-eintreten-wollens kehrt immer wieder, weil Das-Was-Göttlich-Ist sich danach sehnt, alle individuellen Aspekte seiner Göttlichkeit zu erfahren. Es möchte Sich Selbst voll und ganz auf der Ebene der Erfahrung kennenlernen und sich erweitern und wieder aufs neue erschaffen. Es ist das Wunder des Lebens, der Göttliche Geist, der sich in unendlicher Menge und Vielfalt unterschiedlichster Ausdrucksformen selbst erfährt.


Bewusstsein schaffen

Von der Ebene der Relativität aus gesehen sind wir erkennende Wesen und schaffen erfahrendes Bewusstsein. Ohne uns würde das Göttliche, das reine Sein, weiterhin im unbewegt im ewigen (=zeitlosen) Zustand ruhen. Gott hat uns erschaffen, nach seinem Bild, damit er sich durch uns selbst erkennen kann.
In diesem Gedanken kristalliert sich eine sehr wichtige Aufgabe: erfahrendes Bewusstsein schaffen.
Lernen wir, uns selbst zu lieben und zu achten, so können wir dies nach "draussen" übertragen; zu unseren Mitmenschen und zu unserer Umwelt. Wenn wir uns nicht selbst lieben und achten, können wir auch nicht wirklich das lieben und achten, was um uns ist, denn wir wüssten gar nicht, was "lieben und achten" tatsächlich bedeutet. Wir lernen miteinander und aneinander, denn jeder andere Mensch spiegelt Aspekte unserer Selbst. Es wäre äusserst töricht, diesen Spiegel zerschlagen zu wollen.


Werden wir unseres Potentials bewusst! In uns steckt nicht nur "Gutes", sondern auch tiefste Schatten. Wir können diese unsere Schatten noch so vehement von uns weisen; sie sind trotzdem da. All das Schreckliche, das wir da draussen wahrnehmen, steckt auch in uns; es ist Teil unseres Potentials; wir als Kollektiv haben es erschaffen. Alles ist Erfahrung des Göttlichen. Sich des Potentials bewusst zu sein, bedeutet nicht (oder rechtfertigt nicht), rücksichtslos und achtlos zu sein. Nein, im Gegenteil; das Bewusstsein über dieses Potential und die Einsicht, dass wir alle Eins sind, lässt uns achtsam und liebend werden, denn wir sind mit allem verbunden. Alles was wir anderen antun, tun wir uns selbst an.



Grüsse
Christian
 
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Gabi schrieb:
Hallo Christian,
das hast Du sehr schön geschrieben.
Schönheit entsteht im Auge des Betrachters.

Wer romantisch überladene Texte nicht unreflektiert
hinzunehmen bereit ist, für den ist das Geschriebene
schwer erträglicher Unsinn. Und Unsinn ist unschön.

Gabi schrieb:
Genau so ist es !
Nein, ist es nicht.

Gruss Le Baron
 
LeBaron schrieb:
Wer romantisch überladene Texte nicht unreflektiert
hinzunehmen bereit ist, für den ist das Geschriebene schwer erträglicher Unsinn. Und Unsinn ist unschön.
Also Romantik erkenn ich darin Null. Semantisch betrachtet ist der Text sicherlich sinnvoll. Über den metaphysischen Sinn kann man diskutieren.
Nicht nur Schönheit liegt im Auge des Betrachters sondern auch die Art, wie etwas betrachtet wird. Nämlich aufgrund persönlicher Erfahrungen. Wie schon Konrad Adenauer meinte: "Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont."
Bei einigen ist der Horizont eben weiter und bei anderen enger gefasst. Und je enger der Horizont ist, umso schneller werden die Keulen ausgepackt. Sei das nun ein Krieg oder nur simple Rethorik.

Rundwege Ablehnung ohne Angabe von Gründen, dafür unter Hinzuziehung von Beleidigungen, ist eher das Niveau von gedankenlosen Fanatikern.

Erzähl doch lieber mal, WARUM das Unsinn sein soll! Auf welche Fakten du dich berufst. Wie du zu dieser Sichtweise kommst. Welche Erfahrungen diese Meinung geformt haben. Wo du meinst Beweis oder Gegenbeweis belegen zu können.
 
Der Unterschied liegt darin, das Menschen an die Inkarnation glauben, und die andere Seite, die Seele nicht noch einmal geboren wird, Himmel ein relativer Begriff aber soviel wie bei Gott sein.

LG Tigermaus:)
 
der Text zu meinem Eingangsposting ist tatsächlich kopiert, nämlich aus meiner Homepage, aber mir deshalb dafür gleich einen anonymen roten Punkt zu verpassen...

Also hier die Quelle zu meinem Posting:

http://www.*****************/seeleink.html



Lg
Christian
 
Hi !

Die Schönheit eines Textes ist natürlich nicht maßgeblich. Wichtig ist, ob wir das, was beschrieben wird, als Wahrheit erkennen. Wer die Wahrheit erkennt, für den ist die Schönheit eines Textes ein Bonus sozusagen. Wer die Wahrheit nicht erkennt, den wird es kaum interessieren, wie der Text geschrieben ist ...

Liebe Grüße
Gabi
 
Gabi schrieb:
Hi !

Die Schönheit eines Textes ist natürlich nicht maßgeblich. Wichtig ist, ob wir das, was beschrieben wird, als Wahrheit erkennen. Wer die Wahrheit erkennt, für den ist die Schönheit eines Textes ein Bonus sozusagen. Wer die Wahrheit nicht erkennt, den wird es kaum interessieren, wie der Text geschrieben ist ...

Liebe Grüße
Gabi


nuja, und schade ist es, das ein Thema wie "Seele und Inkarnation" so wenig Interesse in einem Forum zeigt, das sich "Esoterikforum" nennt und tausende von Usern hat...


Lg
C.
 
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nuja, und schade ist es, das ein Thema wie "Seele und Inkarnation" so wenig Interesse in einem Forum zeigt, das sich "Esoterikforum" nennt und tausende von Usern hat...

Liegt wahrscheinlich daran, dass wir das schon so oft hatten.
ein ähnlicher Thread läuft eben auch in " Allgemeine Diskussionen "

Gruß von RitaMaria
 
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