Geburt und Tod

Hellenna

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14. Januar 2007
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31
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Spanien, Fuerteventura
So wie unsere Eltern es übernommen haben, uns zu helfen, diese Realität zu betreten, so dürfen wir unseren Eltern helfen, diese Realität wieder zu verlassen. Dazu gehört eine liebevolle Sterbehilfe ohne Angst und Trauer und eine Vorbereitung auf das Licht und das Vertrauen, dass wir sie auf jeden Fall wiedersehen. Auch eine nachträgliche Hilfe, das Licht zu finden, gehört dazu. Meiner Oma durfte ich helfen und bin unendlich dankbar dafür.
 
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So wie unsere Eltern es übernommen haben, uns zu helfen, diese Realität zu betreten, so dürfen wir unseren Eltern helfen, diese Realität wieder zu verlassen. Dazu gehört eine liebevolle Sterbehilfe ohne Angst und Trauer und eine Vorbereitung auf das Licht und das Vertrauen, dass wir sie auf jeden Fall wiedersehen. Auch eine nachträgliche Hilfe, das Licht zu finden, gehört dazu. Meiner Oma durfte ich helfen und bin unendlich dankbar dafür.

Buenes tardes

Ein heikles Thema wie ich meine was aber meine Zustimmung findet.

Sterbehilfe sollte kein Tabuthema mehr sein sondern offen diskutiert werden. In der Schweiz und in den Niederlanden wird Sterbehilfe schon seit Jahren praktiziert und ich befürte das.

Denska
 
Ein heikles Thema wie ich meine was aber meine Zustimmung findet
Sterbehilfe sollte kein Tabuthema mehr sein sondern offen diskutiert werden. In der Schweiz und in den Niederlanden wird Sterbehilfe schon seit Jahren praktiziert und ich befürte das


Ich glaube, da ist jetzt gleich zu Beginn eine Präzisierung nötig. Das, wovon Hellenna spricht, klingt mir nach Sterbebegleitung, das ist grundsätzlich was anderes als Sterbehilfe im medizinischen Sinn. Könntest du so lieb sein, Hellenna, und etwaqs genauer drauf eingehen, was du in deinem Beitrag mit Sterbehilfe meinst?
 
Ja, natürlich meine ich Sterbebegleitung.

Wie oft kommt es vor, dass jemand allein irgendwo im Krankenhaus stirbt und keiner kümmert sich um ihn. Wie oft haben gerade die Kinder Berührungsängste. Ich selbst bemerkte, dass ich zunächst immer auswich, wenn meine "geliebte" Oma über ihren Tod sprach. Immer war meine Antwort, "ach, Du wirst bestimmt 100". Irgendwann fiel es mir auf und ich verhielt mich anders. Bei meinen Eltern war es leider nicht möglich, denn sie starben durch Unfall und Herzversagen sehr unerwartet. Dort konnte ich nur im Nachhinein behilflich sein.

Als meine Oma dann einen Herzschrittmacher eingesetzt bekam (mit 81), erzählte sie mir dann, dass der Arzt ihr gesagt hätte, sie wäre schon kurz weg gewesen. Meine Antwort darauf hatte sie nicht erwartet: "Ach, Oma, erzähl doch mal, was hast Du denn gesehen oder wahrgenommen. War da vielleicht ein Licht"? Sie war etwas irritiert und sagte nur, dass einzige woran sie sich erinnern konnte, war, dass Sterben schwer ist. Danach schloss ich sie immer in meine Meditationen ein und ging mit ihr zum Lichttor in meinen Gedanken. Einige Monate später war es dann soweit. Mein Onkel rief mich an und sagte, dass er jetzt Oma aus dem Krankenhaus nach Hause holt und dass sie von dort nicht wieder weggehen wird, da sie halt Krebs hatte. Sie wusste es bis dato noch nicht, wurde aber von meinem Onkel dann am Dienstag informiert und schlagartig wurde ihr Zustand schlechter. An Donnerstag morgen sprach ich mit ihr per Telefon und sagte ihr: "Oma, am Samstag komme ich, dann bin ich bei Dir" und die Antwort war: "Dann lebe ich nicht mehr". Gesagt und ich packte meine Koffer, schnappte mir am gleichen Tag noch ein Flugzeug und war abends um 22.00 h bei ihr. Sie starb in der Nacht vom Freitag zum Samstag bei liebevoller Musik, einem Zimmer (Wintergarten mit Blick auf den Wald) voller Blumen und Kerzenlicht. Wir begleiteten Sie und freuten uns sehr, dass sie es geschafft hatte. Der Arzt, der ab und zu vorbeischaute, konnte es kaum fassen und brachte selber dann noch Blumen mit. Diesen Dienst würde ich heute jedem erweisen, denn durch die momentane Angstmacherei vor dem Tod, haben viele das Gefühl, Sterben ist schwer. Gerade Trauergedanken und Verlustängste machen diesen Schritt in eine andere Realität alles andere als leicht. Wenn dann schon Erbstreitigkeiten in der Luft schweben, wie soll die Seele dann in Frieden gehen können. Das ist oft der Grund, warum so viele dann auf dem Weg hängenbleiben. Aber selbst dann können die Kinder immer noch helfen, wenn sie bereit sind diese Aufgabe anzunehmen.

Vielleicht ist jetzt klar, was ich meine.

Liebe Grüsse


Hellenna
 
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Vielleicht ist jetzt klar, was ich meine.
:liebe1: Mir war es vorher schon klar. Aber jetzt weiß sicher jeder ganz genau, was du meinst, und das ist ein sehr schönes Thema. Wir haben es bei der Uroma meines Freundes ähnlich gemacht, nur war sie nicht wirklich krank, sondern es ging eben das Leben zu Ende, sie war ja schon sehr alt. Es ist wirklich wichtig, jemanden hinauszubegleiten.

Ich wünsch dir viele sinnvolle Antworten hier, und einen friedlichen Gedankenaustausch.
 
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