"Ganzheitlich betrachtet..."

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Babylon

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"Ganzheitlich betrachtet...", über diese Phrase stolpert man in der Eso-Szene ja immer wieder einmal. Soll ja soviel heißen wie der Mensch besteht aus Körper, Seele, Geist. Die unhaltbare Unterstellung der Eso-Szene an das Gesundheitssystem lautet ja, dass das Gesundheitssystem den Menschen nicht ganzheitlich betrachtet, sich nur auf den Körper bezieht und sich nicht mit Seele und Geist befasst. "Ganzheitlich betrachtet..." klingt ja supertoll und wird in der Esoterik ja angeblich so gehandhabt. So die Propaganda. Nun frag ich mich halt folgendes. Körper, Seele, Geist. (Erstens einmal, auch wenn man noch so oft behauptet, dass sich das Gesundheitssystem nur mit dem Körper auseinandersetzt wird daraus niemals die Wahrheit.) Also "Ganzheitlich betrachtet..." - Körper, Seele und Geist. Im Gesundheitssystem ist dies meiner Meinung nach großteils der Fall, sonst würden die Krankenhäuser und Co. reihenweise zusperren müssen. Aber wie sieht denn das nun in der Eso-Szene aus, mit jenen die behaupten, sie würden den Menschen "Ganzheitlich betrachten..." - Körper, Seele, Geist. Wie "ganzheitlich" ist denn nun eine Betrachtung, wenn jemand zwar viel, viel über Seele und Geist reden kann, aber wenig bis Garnichts über den menschlichen Körper weiß, über seinen Aufbau, seine Funktionen, welche Krankheiten es überhaupt gibt. So, darf ich bitten, Thema: "Ganzheitlich betrachtet..."
 
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Begeisternder Ansatz! Lieber Babylon!

Ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass jeder, der sich hier "ganzheitlich" betätigt, auch die physische Komponente miteinbezieht!
Ja würde sagen, dass dies absolut notwendig ist.
Schon alleine desswegen, um einen Notfall erkennen zu können.
Um mindestens erste Hilfe leisten zu können.
Um dem Klienten Sicherheit bieten zu können.
Eine Grundausbildung in Anatomie und Physiologie währe meines Erachtens ein minimal Standart, den alle die sich als Heiler oder wie auch immer deklarieren.
Das sind wir unseren Klienten schuldig.
Wie ich es auch betrachten will, ob es nach dem Grundsatz geht: "Wir sind nicht der Körper, wir haben einen Körper" oder "Gott hat uns einen wundervollen Körper geschenkt", dieses Wunderwerk ist recht zerbrechlich und sensibel und bedarf der geistig/seelischen Zuwendung genauso wie der körperlichen.
Wir dürfen wohl keine medizinische Diagnose stellen (Gott sei Dank!!!), sollten aber dem Menschen empfehlen können, wann es besser oder NOTwendig ist, ärztliche Hilfe anzunehmen.
Habe leider in diesem Zusammenhang auch schon den Ausspruch gehört: "Jesus war auch kein Anatom", aber ich denke, dass auch die moderne Medizin der Schöpfung entsprungen ist und so als "dienstbarer Geist" von uns genutzt werden soll.
 
Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen und habe noch nie in meinem Leben einen Menschen nur als Körper betrachtet und damit bin ich alles andere als alleine. Dass Erkrankungen auch seelische Ursachen haben können ist Allgemeinwissen in der Medizin. Ich frag´ mich halt jedes mal, wenn ein/e Esoteriker/in zum Besten geben will, dass man das doch um Himmels Willen "ganzheitlich betrachten..." soll, ob diese Person selbst wohl irgendwelche "Dienste" anbietet und ob sie dabei wenigstens auch nur irgendeine Ahnung von Anatomie, Psychologie, Physiologie, Pathologie hat.
 
Find das einfach ein absolutes Unding. Man kann doch nicht bodenlos dem ganzen Gesundheitssystem mir nix dir nix andichten wollen, nicht "ganzheitlich" zu denken und handeln und selbst macht man halt "Geistheilung" oder was auch immer und kann einem nichtmal das Lymphsystem erklären. Vonwegen Körper, Seele, Geist.
 
Find das einfach ein absolutes Unding. Man kann doch nicht bodenlos dem ganzen Gesundheitssystem mir nix dir nix andichten wollen, nicht "ganzheitlich" zu denken und handeln und selbst macht man halt "Geistheilung" oder was auch immer und kann einem nichtmal das Lymphsystem erklären. Vonwegen Körper, Seele, Geist.

Och, das gibt es selbst bei Hausärzten. Ich wurde mal von einem Hausarzt gebeten, da grad von Ausbildung zurück, doch mal den neuesten Lehrstoff in dem Bereiche ihm freundlicherweise mitzugeben.
Ich fand das damals irgendwie amüsant, aber auch zugleich imposant.


Soll jetzt kein Wasser auf den Mühlen für die Esojunkies sein. Ärzte wissen halt auch nicht alles, sind aber immer bereit dazuzulernen, müssen sie auch einfach.
 
Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen und habe noch nie in meinem Leben einen Menschen nur als Körper betrachtet und damit bin ich alles andere als alleine. Dass Erkrankungen auch seelische Ursachen haben können ist Allgemeinwissen in der Medizin.

Erkläre mir, wie ein Arzt in 5 Minuten einen ihn fremden Menschen überhaupt ganzheitlich erfassen soll? Oder in 10 Minuten. Wenn es richtig nett läuft, vielleicht 15 Minuten, inkl. Umkleiden.

Ich habe bislang noch keinen einzigen Arzt erlebt, der sich mehr Zeit für mich nahm. Eine AU gab es teilweise auf Zuruf, weil grad eh "Grippewelle" ist.

LG
Any
 
ähm, das Gesundheitssystem ist deshalb nicht ganzheitlich, weil es keine ganzheitlichen Leistungen vergütet! Da kann der Arzt noch so ganzheitlich eingestellt sein, er bekommt die Behandlung des Körpers vergütet und die Unterrichtung des Patienten (Geist) und die Begleitung bei seiner Erkrankung (Psyche) nicht!

Daher ist die Aussage, unser Gesundheitssystem sei nicht ganzheitlich, allumfassend korrekt und angebracht.

Nicht richtig dagegen ist, daß die moderne Medizin nicht je nach Behandlungsort ganzheitlich orientiert ist. Aber da kann sie orientiert sein, wie sie will: solange das Gesundheitssystem keine ganzheitlichen Leistungen vergütet, kann sie nicht ganzheitlich tätig werden.

lg
 
Dieser gesamte, der Esoterik entstammende Terminus der Ganzheitlichkeit ist Unsinn und natürlich vergütet die Medizin bzw. die Kassen keine Hirngespinste.

Klar ist die Existenz von Psychosomatik und sie ist auch bewusst.
Dass der Körper von einigen wenigen untergewertet wird, zu Gunsten von Hirngespinsten ist nichts, worauf Medizin Rücksicht nehmen kann.
Es wäre auch kontraproduktiv. Nicht weil es eine Lobby so will, sondern weil es ungünstig für den Patienten ist. Auch für den, der daran glaubt. Sonst wäre ja nix dagegen einzuwenden Kasperletheater zu spielen.
 
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Erkläre mir, wie ein Arzt in 5 Minuten einen ihn fremden Menschen überhaupt ganzheitlich erfassen soll? Oder in 10 Minuten. Wenn es richtig nett läuft, vielleicht 15 Minuten, inkl. Umkleiden.

Ich habe bislang noch keinen einzigen Arzt erlebt, der sich mehr Zeit für mich nahm. Eine AU gab es teilweise auf Zuruf, weil grad eh "Grippewelle" ist.

LG
Any

Noch keinen? Dachte eigentlich, du hast viele Hausärzte ausprobiert und dann einen gefunden, der auf deiner Wellenlänge schwingt? Du hast doch deine Liste, ob jemand gut ist. Wie man das in 5-15Minuten macht? Man dankt dem lieben Gott, dass es der Patient in die Praxis geschafft hat, in Panik geraten ist ganz wichtig, dann nimmt man ihn ganz ganzheitlich wahr und hört ihm zu, auch seinem Herzen. Der Patient beschreibt etwas, könnte sich um "Symptome" handeln... Wenn man nicht genau sagen kann, ob er nun an einer Grippe erkrankt ist, so wie du das formuliert hast, überweist man ihn, zB bei Ohrenschmerzen *räusper* an einen HNO-Arzt. Der dankt dann wieder dem lieben Gott... das Umkleiden entfällt beim HNO. Der kann sich das dann vl. 5min länger anhören, Fachkraft in dem Bereich, ob es sich um "Symptome" handelt. Eventuell muss der HNO dann einen Dermatologen oder Neurologen anrufen. usw. Eines kannst du mir glauben, man findet nicht so schnell jemanden, der einem erklären will, dass man die Wahrheit nicht hören will und deshalb selbst schuld ist, dass man Ohrenschmerzen hat.
 
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Dieser gesamte, der Esoterik entstammende Terminus der Ganzheitlichkeit ist Unsinn und natürlich vergütet die Medizin bzw. die Kassen keine Hirngespinste.

Klar ist die Existenz von Psychosomatik und sie ist auch bewusst.
Dass der Körper von einigen wenigen untergewertet wird, zu Gunsten von Hirngespinsten ist nichts, worauf Medizin Rücksicht nehmen kann.
Es wäre auch kontraproduktiv. Nicht weil es eine Lobby so will, sondern weil es ungünstig für den Patienten ist. Auch für den, der daran glaubt. Sonst wäre ja nix dagegen einzuwenden Kasperletheater zu spielen.

Doch, doch, berücksichtigen tut es die Schulmedizin und die Kasse zahlt auch, aber einwenig anders, als man jetzt denken würde.
Nennt sich dann im Endeffekt Psychiatrie und Psychologen und Psychiater dürfen dann wieder geradebiegen, zu Lasten der Allgemeinheit.

Und das ist nun keine Ironie, oder ein Lustigmachen, es ist real die Kehrseite, wenn das Kasperletheater des Ganzheitlichen von Laien in die Hose geht.
Aber, Ironie an, wenn jeder Dritte ja angeblich psychische Störungen haben soll :rolleyes:, fällt es ja nicht auf, Ironie aus.
 
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