Fundus Refluktus und der verdammte ganze Rest

Das kleine Mädchen

Ein friedliches Bild ist der Spielplatz im Sommer,
wenn Kinder sich tummeln zu Hauf.
Den Müttern entschwinden kurzweilig die Sorgen,
an so einem Tag lebt man auf.

Und laut ist das Echo der frohen Gefühle,
dass es einem warm ums Herz wird.
Doch irgendwo in einer schattigen Kühle
vernimmt man ein schluchzendes Kind.

Das kleine Mädchen weint bittere Tränen,
weil es das Leben heut nicht mehr versteht.
Denn diesem Mädchen wollt jemand erklären,
mit dem, was er tat, wie man liebt, wie es geht.

Ein älteres Paar mit ihrem Hund kommt vorbei,
der schnuppert sanft an seinem Bein.
Es merkt es nicht mal, die Oma setzt sich, sagt Hi,
na, morgen wirds wieder gut sein.

Irgendwas reden ohne vorher zu fragen
ist grausam und niemals ein Trost.
Und so ein Erlebnis ist nicht zu ertragen,
doch sprechen ist schlimmer als Frost.

Das kleine Mädchen weint bittere Tränen,
weil es das Leben heut nicht mehr versteht.
Denn diesem Mädchen wollt jemand erklären,
mit dem, was er tat, wie man liebt, wie es geht.

Der Tag geht zur Neige, es trottet nach Hause,
der Heimweg wird länger als je.
Es bückt sich gekrümmt, macht öfters eine Pause,
der Körper des Mädchens tut weh.

Und in seiner Seele, die völlig zerbrochen,
breitet langsam Leere sich aus.
Erschöpft und sehr müde kommt es angekrochen,
schon lang wartet Mami vorm Haus.

Das kleine Mädchen weint bittere Tränen,
weil es das Leben heut nicht mehr versteht.
Denn diesem Mädchen wollt jemand erklären,
mit dem, was er tat, wie man liebt, wie es geht.

Es muss ihr nichts sagen, die Mutter kann fühlen,
dass heut irgendetwas nicht stimmt.
Sie ist eine Gute, die ihr kleines Füllen
geborgen in die Arme nimmt.

Die gute Mutter weint bittere Tränen,
weil sie das Leben heut nicht mehr versteht.
Denn ihrem Baby wollt jemand erklären,
mit dem, was er tat, wie man liebt, wie es geht.


(2008) - Dieser Text brach mir im letzten Forum das Genick! :zauberer1
 
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