Fundamentalistischer Anti-Fundamentalismus

MangoPapaya

Sehr aktives Mitglied
Registriert
17. Dezember 2008
Beiträge
6.193
Hehe ;)

Gedankenkonstrukte und ihre Folgen..

Kann man einen Krieg gegen den Fundamentalismus meinen rechtfertigen zu können ohne Fundamentalist(isch) zu sein?

Auf welchen Fundamenten beruht der Anti-Fundamentalismus?
Pluto-Problem? Jupiter-Problem? Merkur-Versagen? Was meint ihr?
 
Werbung:
Hallo Randalia,

es kommt darauf an, was man unter Fundamentalismus versteht.

Ist es nur der Fundamentalismus der eigenen Meinung?
Oder ist es der Fundamentalismus, der darüber hinaus seine Meinung anderen Menschen mit Gewalt aufzwingen will.

Wenn jemand nur für sich eine fundamentalistische Meinung hat, so ist das nach meiner Ansicht in Ordnung.
Wenn jemand seine fundamentalistische Meinung anderen Menschen mit Gewalt aufzwingen will, so ist das nicht in Ordnung. Insbesondere nicht, wenn der Fundamentalist dieser Gattung andere Menschen umbringt oder beschädigt.
Da es da nun viele Zwischenabstufungen der Beschädigung anderer Menschen gibt, wäre die Frage nach der genauen Grenzziehung zu klären, welche praktische Anwendungen erlaubt sind, und welche nicht.

Ein Vorgehen gegen einen Fundamentalismus, der Gewalt anwendet, ist nicht deswegen auch schon ein Fundamentalismus in der Form des Antifundamentalismus.

In der Mehrzahl der Fälle ist aber so, daß der gewaltanwendende Fundamentalismus von einem entgegengesetzten Fundamentalismus bekämpft wird.
Das ist aber nicht immer so. Die einfache Verneinung des Gewalt anwendenden Fundamentalismus ist nicht per Definition auch ein Fundamentalismus.

Es gibt auch das einfache Recht der Selbstverteidigung.
Und es gibt auch das Recht auf Tyrannenmord.
Es wäre dann die Frage zu klären, wann dieses Recht auf Selbstverteidigung mit der möglichen Folge des Tyrannenmordes tatsächlich gegeben ist.

Beste Grüße

norbertsco
 
ich kann dem sehr gut folgen.
nur in ute kretzschmars büchern heißt es dass ein tyrannenmord genauso ein mord ist und daher abzulehnen.

lg
 
Hallo herzverstand,

die Frage nach dem Ja oder Nein zum Tyrannenmord ist einfach zu beantworten. Entweder ja oder nein.

Viel schwieriger ist die Frage zu beantworten, wodurch ein Tyrann gegeben ist. Da gibt es sehr viele Abstufungen. Und es ist nicht so leicht zu sagen, wo genau die Grenze in den Abstufungen liegt, der einen Tyrann von einem Nichttyrann unterscheidet.

Wie ich Randalia aber verstehe, geht es ihm um den Zwang und dem Fundamentalismus, der sich hinter der vermeintlich harmlosen Maske der Konformität und Übereinstimmung in "moralisch und sozial selbstverständlichen" Begründungen verbirgt.

Beste Grüße

norbertsco
 
Die einfache Verneinung des Gewalt anwendenden Fundamentalismus ist nicht per Definition auch ein Fundamentalismus.
Nein, wobei allerdings das "Anti" als Vorsilbe in der Regel darauf hindeutet, dass jemand des Gegenübers bedarf, um sich selbst zu positionieren. Eine Verneinung von irgendwas braucht existenznotwendig das Verneinte. Insofern hängt auch die einfache Verneinung des Fundamentalismus schon ganz schön dicht dran an selbigem.

Die Alternative liegt m.E. eher dort, wo man sich bemüht, den Fundamentalismus in seinen Kontexten wahrzunehmen und zu schauen, welchen Zielen er dient und welchen Nutzen er einem Fundamentalisten bringt. Das könnte Bewegung in die Begegnung bringen.

Jake
 
Werbung:
Der Threadtitel wäre für eine Kabarettnummer nicht schlecht.

Randalia:
Kann man einen Krieg gegen den Fundamentalismus meinen rechtfertigen zu können ohne Fundamentalist(isch) zu sein?

Wenn man Homöopathie-Anhänger ist, ja. Die Frage der Kriegshandlungsstillmittels gravierend.


Auf welchen Fundamenten beruht der Anti-Fundamentalismus?
Pluto-Problem? Jupiter-Problem? Merkur-Versagen? Was meint ihr?

Pluto für Massenbewegung muß dabei sein, unbedingt.
 
Zurück
Oben