Für die Einsamkeit bestimmt?

Hi Stefano,

so eine Denke wie du hatte ich bis vor ein paar Jahren auch noch. Kann also gut nachvollziehen wie es dir geht.

Du machst den Fehler, zu schauen, wem du gefallen könntest, anstatt zu schauen, was dir gefällt, was du in einer Partnerin suchst.

Aber so anders ein Mensch auch sein mag, hat er es denn verdient ignoriert zu werden? Will man diesen Menschen dafür bestrafen, dass er etwas anders ist?

In Wirklichkeit sagst du das zu dir selbst, und kein anderer. Du meinst, du hättest es verdient, ignoriert zu werden, und bestrafst dich dafür (wofür eigentlich genau?) selbst.

Tja, was will ich nun mit diesem Beitrag erreichen?

Bedauert werden?

LG Annie
 
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Mit diesem Thema habe ich mich schon so lange beschäftigt.
Als ich aufgehört habe, mich an Kleinigkeiten zu verzetteln, bin ich letztendlich auf eine radikal einfache Antwort gestoßen:
Die Welt ist (zum größten Teile) einfach lieblos. Ende. Traurig aber wahr.

Die Liebe ist nicht kompliziert. Sie ist da oder eben nicht.
Wenn man erst die wahre Liebe findet, wird im selben Zuge die Leidenschaft entfacht.
Also die Bereitschaft für etwas zu Leiden.
Ignoranz, Beziehungsstreit, Selbstsucht, Ehebruch, Trennungen bzw. Scheidungen...
- das sind alles Resultate von mangelnder oder fehlender Leidenschaft und Treue von mindestens einer Seite der beiden Partner.
Folglich empfinden diese Personen keine Liebe.
Diese Personen verpassen den anderen nichts weiter als einen Wert.
Dieser Wert definiert einen Nutzen für seine eigenen Bedürfnisse.
Je nach Busenumfang, Dicke des Geldbeutels oder Karriererang etc. steigt oder sinkt der Wert.
Danach lassen sich dann klare harte Prioritäten setzen, da der Mensch zum reinen Gegenstand geworden ist.
Für manche ist dann das Auto oder gar ein Computerspiel wie World of Warcraft wichtiger als die Beziehung.

In deinem Fall ist es vermutlich so, dass du zur Zeit von niemandem geliebt wirst und dein von anderen Leuten gesetzter Wert ziemlich niedrig ist.

Schopenhauer lehrt, dass man sein Glück nicht in andere Personen verfrachten sollte, da dieses folglich dann auch von diesen Personen abhängig ist.
Diese Einstellung würde ich an deiner Stelle so lange beherzigen, bis du deine Traumfrau triffst.
Lass dich nicht entmutigen, dass es sie nicht geben soll. Ich garantiere dir, es gibt sie doch!
Ich habe beispielsweise meine auch gefunden.
Leider hatte ich damals als Praktikant und (ebenfalls) Außenseiter vermutlich einen zu geringen Wert und demnach gab es für mich kein Happy End... :(
Das hat letztendlich mein Leben zerstört und dennoch bevorzuge ich treu zu Leiden als mit einer Lüge zu Leben.

Odin schrieb:
[...] Daß ärger Übel den Edlen nicht quälen mag, als Liebesleid.
Zudem kann man froh sein, dass man überhaupt Liebe empfindet. Das ist nicht jedem gegönnt.

Auf eine Frau, die aus reiner Langeweile oder Einsamkeit eine Beziehung eingehen möchte, kann ich gut verzichten.
Wahre Worte!
In diesem Sinne wünsch ich dir viel Glück beim Finden. :)
 
Hallo Stefano,

Du schreibst, dass du anders bist, seltsam rüberkommst und dich nicht anpaßt.
Was erwartest du von einer Frau, dass sie sich anpaßt?
Tut mir leid, aber beim lesen kommt mir einfach nur in den Sinn, dass du einen Mutterersatz suchst, der dich genauso liebt wie du bist und dem man nichts zurückgeben muß, weil eine Mutter ihr Kind liebt egal wie es ist oder was es anstellt.
Eine Beziehung bedeutet aber auch Kompromisse eingehen ... solange du dazu nicht bereit bist, bleib lieber Single.
 
@MeinHerz:

Du meinst, bei Beziehungen geht es nicht darum, sich auf menschliche Weise zu begegnen und sich gegenseitig so zu akzeptieren wie man ist, sondern ...

zurückgeben muß[...]

Eine Beziehung bedeutet aber auch Kompromisse eingehen ... solange du dazu nicht bereit bist, bleib lieber Single.

... um einen Deal, um ein Geschäft?

*schauder*
 
@Annie: Ist das umgekehrte Psychologie?

@Mein Herz: Integrität ist für mich das wichtigste im Leben. Verstellst du dich für einen anderen Menschen und dein Partner für dich, dann seid ihr nichts anderes als in Rollenbildern verliebt.
Ich rede nicht davon die ein oder andere schlechte Gewohnheit aufzugeben (wie z. B. das Rauchen für die Familie und das Kind), sondern davon, dass man sich für keine Person auf dieser Welt selbst leugnet und verstellen sollte, denn ein Mensch, der nicht mehr weiß wer er ist, der ist zu vielen üblen Taten imstande. Wie will ein Mensch lernen sich selbst akzeptieren zu lernen, wenn er Teile von sich leugnet? Wie soll er imstande sein zu sich selbst zu finden? Und wie soll er imstande sein andere Menschen zu tolerieren, wenn er nicht mal sich selbst akzeptieren kann?

L. G.
Stefano
 
@MeinHerz:

Du meinst, bei Beziehungen geht es nicht darum, sich auf menschliche Weise zu begegnen und sich gegenseitig so zu akzeptieren wie man ist, sondern ...



... um einen Deal, um ein Geschäft?

*schauder*

Nein. Ich habe nicht von einem Geschäft gesprochen. Aber wenn ich über Jahre Single bin und mit dieser Situation unzufrieden bin, dann sollte ich mal bei MIR schauen und nicht auf die Herzlosen Mitmenschen schimpfen.
Ich sollte mal schauen was ich bereit bin zu geben und nicht nur zu fordern.

@Stefano ... wenn Kompromisse für dich bedeuten, dass du dich selbst verleugnen muß, tut es mir leid für dich.
Vielleicht solltest du erstmal anfangen dich slbst zu akzeptieren bevor du es von anderen erwartest.
Jeder ist anders, da bist du keine Ausnahme. Es gibt auch keinen Katalog wie man zu sein hätte. Aber solange man sich auf seinem anders sein ausruhen möchte und jeden Denkanstoß als Angriff betrachtet, solange wird man auch immer ein Haar in der Suppe finden und dem Rest der Welt lieblosigkeit und und und unterstellen.
 
@MeinHerz: Die Standard-Predigt wie man sie in vielen Esoterikforen sieht und liest: Sich selbst zu akzeptieren und Single zu sein muss sich nicht ausschließen.
Ich kann auch nichts verwerfliches darin finden, einen Tief im Leben zu haben, da muss man nicht gleich mit Moralpredigten kommen, dass alles an einem selber liegt. Willst du das den Kindern in Afrika vielleicht auch vorwerfen? Man kann nicht alle Schuld und Verantwortung auf sich nehmen.
Wenn eine Frau vergewaltigt wird, ist es unangemessen ihr zu sagen, dass sie mal bei sich selbst anfangen sollte, was sie so alles falsch gemacht hat.
Solch eine Denke ist in Esoterikkreisen ins Destruktive entartet...

L. G.
Stefano
 
Nein. Ich habe nicht von einem Geschäft gesprochen. Aber wenn ich über Jahre Single bin und mit dieser Situation unzufrieden bin, dann sollte ich mal bei MIR schauen und nicht auf die Herzlosen Mitmenschen schimpfen.
Ich sollte mal schauen was ich bereit bin zu geben und nicht nur zu fordern.

Liebe fordert nichts. Geben und Fordern gehört für mich zu einem Geschäft.
Wenn man sich in einer Partnerschaft nicht davon beschenkt fühlt dass der Partner so ist wie er ist, sondern Kompromisse als Liebesbeweis braucht, dann läuft da mMn was schief.
 
Liebe fordert nichts. Geben und Fordern gehört für mich zu einem Geschäft.
Wenn man sich in einer Partnerschaft nicht davon beschenkt fühlt dass der Partner so ist wie er ist, sondern Kompromisse als Liebesbeweis braucht, dann läuft da mMn was schief.

Darum bist du wahrscheinlich Single, der dem Rest der Welt die Schuld gibt und ich habe mich vor über 21 Jahren auf ein mieses Geschäft eingelassen.

z.B. Einer mag lieber Berge, der andere das Meer. Nun sollten beide lieber auf den Urlaub verzichten, weil ja keiner Kompromisse eingehen sollte?
Der eine hat Appetit auf Nudeln, der andere hätte heute lieber Reis, also bleibt die Küche kalt, weil Kompromisse bedeuten, dass was schief läuft?

Ich bin raus, weil ich gut mit den Kompromissen klar komme und deshalb weder mich aufgebe noch von meinem Partner verlange, dass er sich verbiegt. Nur wer Kompromisse als ein Versagen oder Verlieren oder Aufgeben seiner Persönlichkeit sieht, der sollte mal überlegen ob er auf dem richtigen Weg ist.

Wünsch euch alles gute
 
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Hallo,
kann man an Vereinsamung sterben? Diese Frage stellten sich ebenfalls die Mediziner während der NS-Zeit und machten mit jüdischen Kindern Experimente: Mehr als Nahrung hat man ihnen nicht gegeben. Sie waren von der Außenwelt isoliert und niemand hat mit ihnen gesprochen. Nicht mal die Pflegerinnen. Das Resultat: Alle Kinder starben ausnahmslos an Einsamkeit!
Für Erwachsene gilt natürlich dasselbe, nur dass sie im Unterschied zu den jüdischen Kindern damals nicht vollkommen isoliert sind. Zuneigung kann man sich auch von Haustieren holen, der Fernseher, das Radio, das Internet etc. sind eine gute Ablenkung. Aber das alles ist nichts anderes als ein Tod auf Raten.
Das Single-Dasein wird heute immer normaler. In Großstädten beträgt die Single-Rate teilweise 50%. Wo soll das nur hinführen?
Ich werde bald 27 und meine letzte Freundin hatte ich mit 20 und die "Beziehung" hielt gerade mal 5 Tage. Davor hatte ich meine letzte Freundin mit 16, wo die Beziehung auch nur etwas länger als 4 Monate hielt.
Ich bin leider nicht der typische Frauenheld und es kommt noch hinzu, dass ich nicht der angepassteste bin und relativ seltsam und anders rüberkomme. Außerdem ziehe ich das Single-Dasein auch falschen Beziehungen vor. Auf eine Frau, die aus reiner Langeweile oder Einsamkeit eine Beziehung eingehen möchte, kann ich gut verzichten. Sie würde mir mehr schaden als gut tun.
Aber so anders ein Mensch auch sein mag, hat er es denn verdient ignoriert zu werden? Will man diesen Menschen dafür bestrafen, dass er etwas anders ist?

Hinzu kommt in meinem Fall, dass eher Männer zur Einsamkeit verdammt sind als Frauen. Sieht ein Mann eine einsame Frau, kommt der Beschützerinstinkt hoch. Eine Frau in diesem Zustand kann sich buchstäblich die Männer aussuchen!
Umgekehrt gibt es für eine Frau nichts unattraktiveres als einen traurigen Mann, geschweige denn einen depressiven. Frauen haben hier den Vorteil, dass sie nicht nur von Männern Hilfe erwarten können, sondern auch vom gleichen Geschlecht! Bei Männern ist das hingegen ein Anzeichen von Schwäche und Versagen und das beste was ein Mann hier leisten kann sind Aufmunterrungssprüche. Mehr ist nicht drin, weil es für Männer unangenehm ist untereinander ehrlich über ihre Probleme/Schwächen zu reden und so ist der einsame Mann auf sich alleine gestellt. Nicht umsonst ist die Selbstmordrate bei Männern 3 mal höher als bei Frauen.

Tja, was will ich nun mit diesem Beitrag erreichen?
Das weiß ich leider nicht, liebe Freunde...

L. G.
Stefano
Hallo,

habe nicht den ganzen thread gelesen....
aber ich denke, wir sind alle einsam.
Dieses Wort wurde nur so negativ besetzt, dass damit eine unschöne Assoziation verbunden wurde.
Wenn wir bereit sind uns in der Einsamkeit zu vergessen, dann sind wir nicht mehr allein.
Erst dann kann man wohl in der Zweisamkeit vergehen ohne Zwistigkeiten und Gefühle der Trennung.

Ist mir auch noch nicht gelungen.....
 
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