freundschaftsunfähig

Man könnte es vielleicht so sehen, dass Resignation und Kapitulation 2 verschiedene Arten von etwas annehmen darstellen. Resignieren eher die negative Art etwas anzunehmen, Kapitulieren die positivere Art etwas anzunehmen. Aber was nimmt man denn damit an ? Resignieren ist “ich bin zu schwach um zu kämpfen”, Kapitulieren ist “ich bin zu schwach für meinen Gegner“. Es ist beides das Annehmen einer persönlichen Niederlage. In erstem Falle ziehe ich mich völlig aus dem Handeln zurück und in zweitem Falle kommt es einer Schadensbegrenzung gleich. Aber in beiden Fällen empfinde ich mich selbst als zu schwach und dem (vermeintlichen) Gegner nicht gewachsen. Ich mache den Anderen oder das Andere groß und mich klein.
Wenn ich aber weiß, dass alles nur ein Wachsen und Lernen ist, ein Eingebunden sein in die Hochs und Tiefs im Kreislauf des Lebens und keine Frage von Sieg oder Niederlage, dann brauche ich auch keine Niederlagen annehmen, weil es einfach keine Niederlagen gibt, sondern lediglich Erfahrungen, gute und schlechte (wobei ja wiederum wir selbst es sind, in unserer Subjektivität, die etwas als gut oder schlecht ansehen), aus denen Wachstum, Reife und Persönlichkeit entsteht, wenn man sich ihnen stellt, anstatt die Verantwortung dafür an etwas vermeintlich Stärkeres abzugeben.

Die einzige Kraft, die ich persönlich als über mir stehend betrachte, ist die göttliche. Was mir aber eher ein Gefühl von Vertrauen, Sicherheit, Hingabe und Geborgenheit gibt, als das Gefühl der Schwäche.
Was auch nicht bedeutet, dass ich nun alle Verantwortung für mein Leben an Gott oder das Universum abgebe, es heißt sicher nicht umsonst “Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott”. Vielmehr bedeutet es, dass ich darauf vertraue, dass alles was mir passiert einen tieferen Sinn hat, auch wenn ich manches vielleicht niemals verstehen werde. Es gibt keine noch so schlechte Erfahrung in meinem Leben, aus der ich nicht irgendwann auch etwas sehr Positives für mich herausziehen konnte. Es gibt keinen Verlust in meinem Leben aus dem ich nicht früher oder später etwas sehr Wichtiges hinzugewonnen habe. Und darauf kann ich mich in diesem irdischen Leben einfach verlassen, dass alles 2 Seiten hat und sich diese irgendwie, irgendwo, irgendwann immer wieder ausgleichen werden.

LG
Stern
 
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Hallo sternja,

Ich habe darüber nachgedacht, während ich deinen Beitrag las.
Und den Unterschied sah ich plötzlich noch glasklarer.

Bei dem einen hängt man tief, tief in seiner Identifikation mit sich selbst drin. Bei dem anderen gibt man seine Identifikation auf. ICH verliert nicht mehr, ICH ist nicht mehr schwach, ICH gewinnt nicht mehr. ICH agiert.

Vielleicht war ICH nie da.

Puh.
 
Dann gibt es wohl auch kein ICH, was nicht aus sich raus kommt, nicht offen auf andere zugehen kann, nicht fragen kann was zu tun ist und keine Eigeninitiative zeigen kann, und auch nicht zu langsam arbeitet.
Ich sag das das nächste Mal meinen Vorgesetzten, mal gucken wie die gucken. :D :rolleyes:
 
Hallo sternja,

Ich habe darüber nachgedacht, während ich deinen Beitrag las.
Und den Unterschied sah ich plötzlich noch glasklarer.

Bei dem einen hängt man tief, tief in seiner Identifikation mit sich selbst drin. Bei dem anderen gibt man seine Identifikation auf. ICH verliert nicht mehr, ICH ist nicht mehr schwach, ICH gewinnt nicht mehr. ICH agiert.

Vielleicht war ICH nie da.

Puh.

Hallo keoma,

hmm eigentlich denk ich ist es irgendwie immer das ICH das mit dem ICH kämpft. Sei es ICH als Verstand der gegen ICH als Körper antritt, oder sei es ICH als Gefühl, das gegen ICH als Verstand rebelliert oder sei es ICH als Mutter, die mit ICH als Frau um die Vorherrschaft kämpft. Es geht ja irgendwie immer ums ICH und dass sich ICH mit ICH irgendwo nicht einig ist. So wie man das im HK ja am besten an den Oppositionen und Quadraten ersehen kann. Vermutlich an jeder Stellung im HK.
Und solange, das der Fall ist meint man, dass es etwas zu gewinnen oder zu verlieren gibt oder man will sich gleich gar nicht entscheiden, weil man ja irgendwo immer der Verlierer ist. Also ist die eigentliche Frage, was kann ICH tun, damit ICH und ICH sich einig werden, ohne dass ich mich dabei auf irgendeine Art und Weise als Verlierer fühle. Ich persönlich denke halt, dass es da auch noch ein größeres ICH gibt, das durchaus in der Lage ist, sowas wie die Kontrolle über all die ICH`s zu übernehmen, eine Instanz die als Vermittler fungieren kann. Vielleicht der Kreis in der Mitte des Horoskops, der Beobachter und Zuschauer sozusagen, der alles im Überblick hat, der sich das Spektakel, das da um ihn herum aufgeführt wird, erstmal nur ansieht. Der aber durchaus auch in der Lage ist, aus seinem Kreis herauszutreten und einzugreifen, wenn nötig. Vielleicht sowas wie der innere ICH-Therapeut :D, der einzige, der in der Lage ist, das Ganze objektiv zu betrachten, während die anderen ICH`s (Planeten) sich nur um sich selbst drehen und halt ihr Ding durchziehen wollen. Es geht also irgendwie darum, sich selbst davon zu überzeugen, dass die ganzen Kämpfe und Kleinkriege keinem wirklich was bringen, weil man sich einfach nur selbst bekämpft und somit niemals wirklich Gewinner oder Verlierer sein kann. Es ist also irgendwo meine Entscheidung ob ich mich in der Mitte des Kreises aufhalte, beobachte und nach Lösungen suche, oder ob ich mich mit irgendeinem Punkt (Planet) im Horoskop identifiziere und somit eben nicht mehr das Ganze im Überblick habe, sondern alles nur noch aus dieser einen Warte heraus sehe. Ich bin ja immer das Horoskop als Ganzes, was ja schon zeigt, dass ich "eigentlich" mit allem eins (also mit mir einig) bin. Wenn ICH aber nun den Standpunkt der Venus in meinem Horoskop einnehme, dann bekomm ICH ein Problem, weil ICH als Saturn in Opposition dazu stehe, also beginne ich als Venus gegen mich als Saturn zu kämpfen oder andersrum, dass das reichlich aussichtslos ist, brauch ich vermutlich nicht erwähnen.
So etwa seh ich das. :)

LG
Stern
 
Dann gibt es wohl auch kein ICH, was nicht aus sich raus kommt, nicht offen auf andere zugehen kann, nicht fragen kann was zu tun ist und keine Eigeninitiative zeigen kann, und auch nicht zu langsam arbeitet.
Ich sag das das nächste Mal meinen Vorgesetzten, mal gucken wie die gucken. :D :rolleyes:

 
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Hallo keoma,

hmm eigentlich denk ich ist es irgendwie immer das ICH das mit dem ICH kämpft. Sei es ICH als Verstand der gegen ICH als Körper antritt, oder sei es ICH als Gefühl, das gegen ICH als Verstand rebelliert oder sei es ICH als Mutter, die mit ICH als Frau um die Vorherrschaft kämpft. Es geht ja irgendwie immer ums ICH und dass sich ICH mit ICH irgendwo nicht einig ist. So wie man das im HK ja am besten an den Oppositionen und Quadraten ersehen kann. Vermutlich an jeder Stellung im HK.
Und solange, das der Fall ist meint man, dass es etwas zu gewinnen oder zu verlieren gibt oder man will sich gleich gar nicht entscheiden, weil man ja irgendwo immer der Verlierer ist. Also ist die eigentliche Frage, was kann ICH tun, damit ICH und ICH sich einig werden, ohne dass ich mich dabei auf irgendeine Art und Weise als Verlierer fühle. Ich persönlich denke halt, dass es da auch noch ein größeres ICH gibt, das durchaus in der Lage ist, sowas wie die Kontrolle über all die ICH`s zu übernehmen, eine Instanz die als Vermittler fungieren kann. Vielleicht der Kreis in der Mitte des Horoskops, der Beobachter und Zuschauer sozusagen, der alles im Überblick hat, der sich das Spektakel, das da um ihn herum aufgeführt wird, erstmal nur ansieht. Der aber durchaus auch in der Lage ist, aus seinem Kreis herauszutreten und einzugreifen, wenn nötig. Vielleicht sowas wie der innere ICH-Therapeut :D, der einzige, der in der Lage ist, das Ganze objektiv zu betrachten, während die anderen ICH`s (Planeten) sich nur um sich selbst drehen und halt ihr Ding durchziehen wollen. Es geht also irgendwie darum, sich selbst davon zu überzeugen, dass die ganzen Kämpfe und Kleinkriege keinem wirklich was bringen, weil man sich einfach nur selbst bekämpft und somit niemals wirklich Gewinner oder Verlierer sein kann. Es ist also irgendwo meine Entscheidung ob ich mich in der Mitte des Kreises aufhalte, beobachte und nach Lösungen suche, oder ob ich mich mit irgendeinem Punkt (Planet) im Horoskop identifiziere und somit eben nicht mehr das Ganze im Überblick habe, sondern alles nur noch aus dieser einen Warte heraus sehe. Ich bin ja immer das Horoskop als Ganzes, was ja schon zeigt, dass ich "eigentlich" mit allem eins (also mit mir einig) bin. Wenn ICH aber nun den Standpunkt der Venus in meinem Horoskop einnehme, dann bekomm ICH ein Problem, weil ICH als Saturn in Opposition dazu stehe, also beginne ich als Venus gegen mich als Saturn zu kämpfen oder andersrum, dass das reichlich aussichtslos ist, brauch ich vermutlich nicht erwähnen.
So etwa seh ich das. :)

LG
Stern

Hallo du Stern :)

wow. Das war erhellend für mich. Kann gerade gar nicht mehr dazu schreiben.


Innerer ICH-Therapeut :D ist für mich das Wort des Tages.
 
dass hat mit Faulheit nichts zu tun, nur mit Glaubenssätzen oder fehlenden Informationen.

Hallo Syndra

Eben faulheit.
Wer sich einen anderen glauben oder meinung die nicht auf eigenen erfahrungen basiert oder es zumindest Parallelen zu eigenen gibt, sondern suggeriert ist, ist zu faul sich selbst eine zu (ver)erschaffen,
man kann sich lediglich denkansätze verschaffen oder Parallelen zwischen den erfahrungen ziehen.
Basiert ein glaube auf fremd fehlinformationen mit dem hintergrund der Kontrolle und Machtausübung, wird so die fehlinformation weitergetragen und es kommt zum stillstand oder dem verharren in einer starre, vielleicht auch eine art Rudeltier verhalten der damit verbundenen Angst vor einsamkeit.
Ich denke eine kollektive Starre ist es wert zu bekämpfen, im marionetten jargon auch intoleranz genannt.


Grüße

Freischnauze
 
Hm, hm.

Aber Stillstand, das Produkt eines leeren Glaubens, ist erfahrbar. Und birgt die Chance zur Erkenntnisgewinnung. Sie ist der Erkenntnisgewinnung des Querdenkers entgegen gesetzt. Wenn man so mag, ist das der Weg des Faulen.

Stillstand wird selten erfahren. Wenn er nicht erfahren und empfunden wird, kann er nicht in blank geputzte Arbeitslust münden. In eine gesunde 'Do it yourself'-Einstellung.
 
Aber Stillstand, das Produkt eines leeren Glaubens, ist erfahrbar. Und birgt die Chance zur Erkenntnisgewinnung.

Sehr schön.

...unter der vorraussetzung das man die veränderung / den umsturz, das ungewisse nicht scheut und etwas totes nicht an die lebenserhaltungsmaschine hängt.
 
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Was ist Angst?
Könnte man auch sagen Angst ist die Abwesenheit von liebe?
Aber ganz ehrlich, so scheisse das auch klingt, ich will kein liebender mensch werden.
ich will einfach nur ein angstfreier mensch werden. Ein normaler mensch. und nicht dieses überschüchterne stück elend.
Ist das nicht möglich?
 
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