Freunde - Spiritualität ja oder nein?

interessant, dass Du Dich zwei geteilt fühlst....

Es ist gut, diesem Gefühl Ausdruck zu geben in meiner Frage hier. Es wurde mir heute so vieles klar, wie fremdbestimmt ich mich in letzter Zeit fühlte. Es ist die notwendige Korrektur einer auf Nebenwegen geratenen Zielrichtung. Irgendwie verlor ich etwas den Fokus und diese Frage war das Alarmsignal meines Unbewussten, weil etwas Gegenläufiges mein Leben beeinflusste und mich zu sehr vereinnahmte. Es geht vor allem darum, wie ich mich zu diesen Freundschaften stelle und damit klarkomme, einen wirklich wichtigen Teil meines Lebens in diesen Beziehungen komplett auszublenden, da ich weiß, dass ich damit auf völliges Unverständnis stoße.

In meiner Familie ist das nicht nötig und es tut mir einfach nicht gut. Da muss ich wirklich auch meine Grenzen beachten und mir vor Augen führen, wie sehr mich solche Freundschaften auch aushöhlen können, wenn ich sie zu eng werden lasse. Und da wäre der Punkt, wo ich zurückrudern werde, weil ich als ganzen Menschen wahrgenommen werden möchte und mich selbst bleiben will. Für mich ist es einfach ein Zeichen, dass eine solche Freundschaft in einer gewissen Oberflächlichkeit bleibt, weil ich nun mal von Kind an ein sehr stark spirituell denkender Mensch bin, der dies auch immer offen ausgelebt hat. Ich mag dieses Versteckspiel nicht, es tut mir nicht gut. Es beengt mich. Dann nehme ich lieber etwas Abstand und gehe nichts Tieferes ein, trotz aller Warmherzigkeit.

Ich gehe zwar auch davon aus, dass jeder Mensch im Grunde genommen spirituell ist, das ja, aber wenn jemand wirklich nur an den äußeren Manifestationen seines Lebens festhält und nicht einmal ein psychologischer Zugang möglich ist, dann ist es wirklich sehr schwierig, den anderen tief im Inneren zu erreichen, obwohl so viel Alltägliches und Persönliches erzählt wird, was mich menschlich berührt. Aber ich kann mich einfach nicht mitteilen, außer über Äußerlichkeiten, die für mich einfach nicht das Wesentliche sind. Wenn ich einen wunderschönen Baum im Wald sehe, so sind es eben für mich weitaus mehr Eindrücke, die ich wahrnehme neben dem rein ästhetischen Empfinden. Ich kann mich auf Dauer nicht so kontrollieren, indem ich einen Teil meiner selbst in Gesprächen derart wegsperre. Es ist so oberflächlich und das war ich nie.
 
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Es wurde mir heute so vieles klar, wie fremdbestimmt ich mich in letzter Zeit fühlte.

...geht mir auch oft so....

Ich mag dieses Versteckspiel nicht, es tut mir nicht gut. Es beengt mich.

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Für mich ist es einfach ein Zeichen, dass eine solche Freundschaft in einer gewissen Oberflächlichkeit bleibt,

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Dann nehme ich lieber etwas Abstand und gehe nichts Tieferes ein, trotz aller Warmherzigkeit.

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dann ist es wirklich sehr schwierig, den anderen tief im Inneren zu erreichen,

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Aber ich kann mich einfach nicht mitteilen,

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Es ist so oberflächlich

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Ich muss vielleicht noch erwähnen, dass ich es einmal getan habe und jemandem, der mir nahesteht, von dem ich aber spürte, dass er nicht wirklich offen ist, meine spirituelle Welt einfach offenzulegen. Das tue ich immer noch, er gibt sich auch alle Mühe, es nachzuvollziehen, weil ihm an mir liegt. Aber es fällt ihm nicht ganz leicht. Er sieht eben auch die Künstlernatur in mir. Da er psychologisch aufgeschlossen ist, fiel es mir etwas leichter. Ich bereue es auch nicht. Aber irgendwie bleibt vieles in der Luft hängen. Deshalb werde ich diesen Schritt nur noch tun, wenn ich weiß, dass eine gewisse Offenheit besteht (solche kenne ich natürlich auch, eher Frauen).
 
wobei ich gleich sagen muss, dass sie sonst sehr intelligent und warmherzig sind, das Menschliche stimmt, aber eben: Das Spirituelle fehlt als Thema.


Warmherzig und intelligent, das sind doch sehr spirituelle Eigenschaften.

Ich kann dich nur warnen, tausche nicht die netten, warmherzigen, intelligenten Freunde gegen möchtegernspirituelle Schreckschrauben, Spinner und sonstige ungeerdete Leute. Diese Leute sind nämlich ggf viel spiritueller als diese, in der Eso-Szene garnicht so seltenen abgedrehten Spinner, die toll über Tschännelings, Engel und Jenseitskontakte labern können.


Bei sogenannten "spirituellen" Leuten sollte man sehr vorsichtig sein. Ich hab da Unmengen Blender und Verblendete getroffen, da ist mir jede völlig weltliche, aber dafür geerdete Person tausend Mal lieber. (wenn du mal ein paar Jahre in einem buddhistischen Verein zugebracht hast lernst du dieses dumme Geblubber über Inspiration & co von Leuten mit eher unterentwickeltem sozialen Feingefühl einfach nur hassen)
 
@Garfield
Ja, das stimmt schon, dieses Unechte, Nichtspirituelle und Kommerzielle in der Eso-Szene gefällt mir eben auch nicht. Das war der Grund, dass ich auf einmal mehr zu nichtspirituellen Freundschaften tendierte. Na ja, ich werde mal schauen, was das Leben bringt. Mir wäre etwas dazwischen am liebsten, wo zumindest ein gewisses Grundverständnis besteht. Mich zieht es auch in die Philosophie-Ecke.
 
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Was meinst Du konkret? - Das meine ich übrigens: Ich bin jemand, der offen reden will. Keine ... das ist nichts für mich. Da fühle ich mich unwohl dabei.

die "..." Antworten wollte ich erst morgen einfügen, ich wusste grad nicht wie ich es formuliere sollte.

jetzt nur eins, Du fühlst Dich unwohl wenn jemand etwas tut, sagt oder nicht tut oder nicht sagt.
Das Thema Fremdbestimmt....
 
die "..." Antworten wollte ich erst morgen einfügen, ich wusste grad nicht wie ich es formuliere sollte.

jetzt nur eins, Du fühlst Dich unwohl wenn jemand etwas tut, sagt oder nicht tut oder nicht sagt.
Das Thema Fremdbestimmt....

Mm, Du zeigst gut auf, wie ich es nicht möchte. Eben diese Weglassungen, auch in Deinen Sätzen. Genau das möchte ich eben nicht. Vielleicht liegt es Dir, auf diese stückwerkhafte Weise zu kommunizieren mit unfertigen Andeutungen, die eigentlich gar nichts aussagen, sondern nur undefiniert anstoßen. Womöglich genießt Du dieses Undefinierbare und Halbe, das nach Vervollständigung verlangt im Gegenüber. Sprachloser Raum.

Aber genau das liegt mir eben nicht. Dafür bin ich zu rational strukturiert. Und ich liebe die Sprache. Ich fühle mich beengt, wenn ich mich nicht klar ausdrücken kann aufgrund von Umständen, die mir nahelegen, einen Teil meiner selbst nicht offen zu zeigen, obwohl ich das sonst tue und auch lebe.
 
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@alle MitschreiberInnen
Danke für eure Gedanken zum Thema. Ich persönlich weiß jetzt, was für mich das Richtige ist. Künftig werde ich mich mehr Leuten zuwenden, mit denen ich mich zumindest philosophisch austauschen kann. Das wäre für mich so das Mittelding zwischen Erdung und Höhenflug.
 
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