So wie ich das mitbekommen habe hatten die Soldaten ja den eindeutigen Befehl von oberster Stelle, Osama auf der Stelle zu erschießen.
Der Grund dafür ist einfach zu erklären: Bei einem Personenkult wie dem um bin Laden hätte es eine riesige rechtlich-politische Hetzjagd gegeben danach, angefangen hätte es mal damit, welches Recht angewendet werden darf bei seinem Verfahren, danach hätte es riesige Aufläufe und Angriffe usw usf gegeben. Das ganze hätte einfach ein gigantisches Fiasko gegeben, dessen Folgen unkalkulierbar sind.
Insofern: Ja, es war eine eindeutige Menschenrechtsverletzung. Aber sie war wohl kalkuliert, und wenn man ein wenig darüber nachdenkt, wurde das richtige gemacht, das bessere Übel gewählt sozusagen.
Ich mein wär ich Verteidigungsminister oder Präsident, hätte ich anders gehandelt; ich hätte alle Anwesenden abknallen und Osama mit einem schwarzen Sack über dem Kopf in ein Geheimgefängnis transportieren lassen, um noch soviele Informationen wie möglich aus ihm rauszupressen, bevor ich ihn übern Jordan schick. Das wäre strategisch gesehen die sinnvollste Lösung gewesen. Das war denen aber wohl aus diversen Gründen ein zu heißes Eisen, auch verständlich.
Die Party-Laune ob seines Todes find ich zwar auf einer Seite verständlich (er gilt ja als DAS Feindbild), andererseits aber als ziemlich blöde. Nicht nur menschlich blöde, sondern auch ganz realistisch betrachtet: Der Tod Osamas wird nichts an der Situation ändern. Das ganze hat, wenn überhaupt, nur symbolischen Wert.
P.S.: Fällt euch auf, dass ich im ersten Satz eines jeden Paragraphen immer eines der Schlusswörter des vorhergehenden Paragraphen verwendet habe? Wie unschön! Sei mir verziehen.