fress und saufbedürfnis

east of the sun schrieb:
Lieber x_y,

ich vermute der Ekel liegt an der Einseitigkeit.
Es fehlt ein wesentlicher Bestandteil in unseren Regionen, um es wirklich Feier zu nennen. Der Tanz.

Ich war vorgestern auf einer Hochzeit, eine unkonventionelle Hochzeit, auf der russische musik live gespielt wurde von einer guten Band.

Das ging ins Blut und die Beine zuckten, Einige getrauten sich sogar ausgelassen zu tanzen. Aber im Allgemeinen hatten die Meisten angst ihre Maske der Gelassenheit abzulegen und mal so richtig ausgelassen zu feiern.

Und so kommt es dass man nur da steht und frißt und säuft ohne Bewegung.


hallo sun :)

du meinst, man frisst lieber sozusagen das ekel (leid) in sich hinein, als zu versuchen, die maske abzulegen ? ein interessanter gedanke. der tanz... du sagst es. traut man sich gar nicht mehr, aus angst, sich frei zu bewegen ?

ich muss dir dazu etwas erzählen. es geht um das singen... mir ist es z.b. unmöglich mal richtig mitzusingen. singen (summen :) tue ich für mich allein... aber nicht im beisein von anderen. komisch ? als der samarpan (http://www.samarpan.de/) mal hier war, wollte ich unbedingt zum satsang. als ich dort war... konnte ich es schon kaum erwarten, dass es endlich los geht. aber leider gottes... so musste ich feststellen, dass dort gesungen werden "sollte". und sobald ich das gefühl bekomme, dass ich mitsingen muss... suche ich sofort das weite. mir blieb nichts anderes überig als den abgang zu machen und mich überkam den rest des tages der frust schlechthin, weil ich eigentlich daran teilhaben wollte... es aber aus mir selbst heraus nicht konnte, wegen diesem "blöden" singen :-(

ich habe mich schon oft dabei beobachtet, dass man sich lieber mit dem leid des lebens abgibt, als einen schritt in die freiheit zu wagen. was ist hier der "freie" wille wert... habe ich mich dann immer wieder gefragt. anscheinend müssen wir erst durch die hölle gehen, um das zu finden, was wir tagtäglich suchen... es muss einfach so sein.

Was sagst Du zu dieser Theorie?

naja.. theorie ? :)

Ich bin ja gespannt wie es Dir diesbezüglich im Ausland ergeht.

East of the sun :)

ich habe inzwischen zweifel... ob von ausland die rede sein kann... und es sich nicht eher um heimat (meer) handelt :)

cu
 
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Route666 schrieb:
Weil Ekel sich ekelhaft anfühlt, und das will ich nicht.

hi route,

aber vielleicht ist es mal angebracht, den ekel zuzulassen ? also ihn anzunehmen und als das anzuerkennen, was er wirklich ist ? denn wer ist es, der sich ekelt... wenn nicht das (wie immer) aufgeblasene ego-monster ?

cu
 
hallo x_y
x__y schrieb:
ja aber darum geht es doch... dass dieser ganze kram der da aufgebaut wurde glücklich machen soll oder ? wir meinen immer... für glück braucht es nicht unbedingt einen sinn, aber dennoch werden umstände geschaffen, die uns zum glück verhelfen sollen.
ja klar, eine art denk/glück-anstoss.
um glücklich zu sein braucht es nichts und niemanden, schon gar nicht von aussen, bestes beispiel du.
wenn du sauer bist oder wütend sind die leute "ekel" haft - egal wo du bist.
aber wenn die "stimmung" stimmt ist es der beste tag in deinem leben oder in diesem jahr.

was lernen wir daraus? wie üblich ist alles eine subjektive meinung/stimmung deiner selbst unterworfen.

die dinge von aussen unterstützen nur deine eigene stimmung.


x__y schrieb:
ich finde das mit dem zwang ist immer leicht gesagt... gerade wenn wir inmitten von gruppen sind. gruppen tendieren nicht nur zu gemeinsamen ideologien sondern auch zu gemeinsamen wahrnehmungen.
das stimmt, in einer gruppe verhält man sich oft ganz anders, als man es eigentlich wollte.


x__y schrieb:
doch natürlich, warum nicht ? wie willst du sonst etwas tun was für dich einen sinn ergibt... einen nutzen hat. denn für deine beispiele gibt es ja auch immer die andere seite... wie beim führerschein z.b. aus berufsgründen usw.
richtig, wie gesagt alles eine subjektive betrachtung - wer nie einen führerschein hatte wird sich keinen job suchen wo er ihn braucht z.b.

x__y schrieb:
ich meine damit möglichkeiten die dazu führen, dass man sich in etwas involvieren lässt, was voher für einen unverständlich war und dann einen sinn ergibt. z.b. ist es gestern so gewesen... wir haben uns wieder getroffen. nur dieses mal war es bisher die schönste nacht in diesem jahr... die möglichkeiten haben uns sozusagen involviert. frischere luft... goa & trancemusik... gut riechende körper... marihuanawolken in der luft... kühles bier. es war die nacht der nächte... mit mond und sonnenaufgang :)
hmmmm schööööööööööööön.
x__y schrieb:
nun, wie ist es aufeinmal dazu gekommen ? haben wir wirklich gefeiert... ohne ende, oder haben uns die möglichkeiten gepackt... haben sie für sich gesprochen ?
nun, ich könnte mir vorstellen, dass abgesehen davon, dass diesmal alles mit deinen freunden geklappt hat - treffen und so -, du wohl so ein "ruhigeres"fest im freien "nur" mit auserwählten freunden einfach lieber magst wie ein überfülltes "volksfest".

es geht vielen so wie dir, dass sie plötzlich dinge die sie immer gemacht haben nicht mehr mögen, blöd finden, unsinnig und unvernünftig.

man bekommt dann immer zu hören:" gott sei dank sie wird erwachsen". lol
das mit dem "erwachesn" werden hat übrigens nichts mit dem alter zu tun.



lg sunlight
 
x__y schrieb:
hi route,

aber vielleicht ist es mal angebracht, den ekel zuzulassen ? also ihn anzunehmen und als das anzuerkennen, was er wirklich ist ? denn wer ist es, der sich ekelt... wenn nicht das (wie immer) aufgeblasene ego-monster ?

cu

Und wer ist es, der den Ekel zulässt oder nicht zulässt?
Da ist auf der einen Seite das Objekt, der Ekel oder saufende Menschen, und auf der anderen Seite ist da ein Ich, das Subjekt, welches sich von dem beobachteten Phänomen getrennt glaubt.
Sowohl das Subjekt als auch das Objekt scheinen eine voneinander unabhängige Existenz zu besitzen.
 
sunlight777 schrieb:
was lernen wir daraus? wie üblich ist alles eine subjektive meinung/stimmung deiner selbst unterworfen.

die dinge von aussen unterstützen nur deine eigene stimmung.

hallo sunlight,

ich stimme dir zu wenn du sagst, dass alles einem selbst unterworfen ist. die frage die nun auftauchen könnte wäre, woraus besteht man denn selbst ? wer bin ich ?

nun, ich könnte mir vorstellen, dass abgesehen davon, dass diesmal alles mit deinen freunden geklappt hat - treffen und so -, du wohl so ein "ruhigeres"fest im freien "nur" mit auserwählten freunden einfach lieber magst wie ein überfülltes "volksfest".

es war ja das selbe "volksfest", nur hatte es sich anders entwickelt als am tage zuvor. was mir (uns) lieber war, spielte keine rolle... das war der punkt.

es geht vielen so wie dir, dass sie plötzlich dinge die sie immer gemacht haben nicht mehr mögen, blöd finden, unsinnig und unvernünftig.

man bekommt dann immer zu hören:" gott sei dank sie wird erwachsen". lol
das mit dem "erwachesn" werden hat übrigens nichts mit dem alter zu tun.

ja... es ist wie eine kosmische übung die sich immer wiederholt, bis sie einem neue sichtweisen eröffnet.

cu
 
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Route666 schrieb:
Und wer ist es, der den Ekel zulässt oder nicht zulässt?

das ist eine gute frage, finde ich.

Da ist auf der einen Seite das Objekt, der Ekel oder saufende Menschen, und auf der anderen Seite ist da ein Ich, das Subjekt, welches sich von dem beobachteten Phänomen getrennt glaubt.
Sowohl das Subjekt als auch das Objekt scheinen eine voneinander unabhängige Existenz zu besitzen.

du sagst es, es scheint so. daher kommt wohl auch der vergebliche versuch, ein leben unabhängig der schöpfung führen zu wollen.

cu
 
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