Freiheit und/oder Verantwortung

Chiara-Lena

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11. Juli 2005
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Schweiz
Hallo zusammen

Ich habe letztens den Film Beyond this place gesehen. Ich weiss nicht ob ihr den Film kennt. Es geht darum das ein Sohn seinen Vater aufsucht den er kaum kennt. Der Vater ist ein Hippie der seit 40 Jahren auf Drogen ist. LSD, Marihuana, Pilze... alles mögliche halt. Sein Sohn konfrontiert ihn damit, dass er die Verantwortung für Ihn nicht wahrgenommen hat.
Der Vater rechtfertigt sich damit, dass jeder für sich selber Verantwortlich ist. Jeder sucht sich seine Eltern selbst aus. Also der Sohn hat den Vater selbst ausgesucht und ist an dem Schicksal "selber Schuld."
Wie auch immer. Der Sohn konfrontiert ihn immer wieder und irgendwann mit der Frage: Wie lässt sich Verantwortung und Freiheit vereinbaren?? Als einzige Frage wusste der Vater darauf keine Antwort...

Ich denke ständig an diese Frage und versuche eine Antwort zu finden. Ich bin zu dem Entschluss gekommen das sich Freiheit und Verantwortung nur zu sich selber vereinbaren lassen. Nicht aber gegenüber anderen. Wenn ich komplett frei sein will, dann habe ich nur Verantwortung gegenüber mir selber.

Wie seht ihr das?
 
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Ich bin zu dem Entschluss gekommen das sich Freiheit und Verantwortung nicht vereinbaren lassen. Im einzigen Fall in dem es geht ist zu sich selber. Wenn man nämlich frei ist, dann hat man nur die Verantwortung für sich selber.
So sehe ich das auch (bin aber sicher, dass es dazu noch eine schlauere Antwort gibt, die das "wir" mit einschließt :D).
Für sich selbst entscheiden und Mist bauen ist zwar schlimm genug, aber bei weitem nicht so schlimm, wenn noch jemand anderes beteiligt ist.
Grade wenn Kinder dabei sind, ist es eine verdammt schwere Sache.
 
Hallo zusammen

Ich habe letztens den Film Beyond this place gesehen. Ich weiss nicht ob ihr den Film kennt. Es geht darum das ein Sohn seinen Vater aufsucht den er kaum kennt. Der Vater ist ein Hippie der seit 40 Jahren auf Drogen ist. LSD, Marihuana, Pilze... alles mögliche halt. Sein Sohn konfrontiert ihn damit, dass er die Verantwortung für Ihn nicht wahrgenommen hat.
Der Vater rechtfertigt sich damit, dass jeder für sich selber Verantwortlich ist. Jeder sucht sich seine Eltern selbst aus. Also der Sohn hat den Vater selbst ausgesucht und ist an dem Schicksal "selber Schuld."
Wie auch immer. Der Sohn konfrontiert ihn immer wieder und irgendwann mit der Frage: Wie lässt sich Verantwortung und Freiheit vereinbaren?? Als einzige Frage wusste der Vater darauf keine Antwort...

Ich denke ständig an diese Frage und versuche eine Antwort zu finden. Ich bin zu dem Entschluss gekommen das sich Freiheit und Verantwortung nur zu sich selber vereinbaren lassen. Nicht aber gegenüber anderen. Wenn ich komplett frei sein will, dann habe ich nur Verantwortung gegenüber mir selber.

Wie seht ihr das?

Wenn es um die Vater-Kind-Beziehung geht, sind ganz klar die Eltern verantwortlich. (Denn das Kind ist hilflos, und auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen.)
Dass sich der Vater mit dem pseudo-eso-Satz 'Kind sucht sich die Eltern selbst' aus der Affäre zu ziehen versucht, ist peinlich. Vielleicht soll das der Witz des Films sein, und die Dummheit eines Erwachsenen aufzeigen. ich habe den Film nicht gesehen :))

Bezüglich deiner Frage Freiheit-Verantwortung im Erwachsenenalter. Der Einsiedler hat es da am einfachsten. Im Kontakt mit anderen ist die Frage jedes Mal neu zu klären.
 
Ich musste auch erstmal länger drüber nachdenken, ob ich durch die Verantwortung meinem Kind gegenüber "unfreier" geworden bin. Bin durch Rückblick zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit der Entscheidung des "Mutterseins", mich auch für die Verantwortung entschieden habe. Folglich denke ich automatisch "im Doppelpack". Ich habe nichts an Freiheit eingebüßt, denn die Dinge, die mir früher wichtig waren, sind wie von selbst weggefallen. Der Fokus richtet sich, glaube ich, neu aus. Vorausgesetzt man hat sich wirklich für die Verantwortung entschieden, es gewollt. Das ist wohl der springende Punkt dabei, denke ich.
 
Ich musste auch erstmal länger drüber nachdenken, ob ich durch die Verantwortung meinem Kind gegenüber "unfreier" geworden bin. Bin durch Rückblick zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit der Entscheidung des "Mutterseins", mich auch für die Verantwortung entschieden habe. Folglich denke ich automatisch "im Doppelpack". Ich habe nichts an Freiheit eingebüßt, denn die Dinge, die mir früher wichtig waren, sind wie von selbst weggefallen. Der Fokus richtet sich, glaube ich, neu aus. Vorausgesetzt man hat sich wirklich für die Verantwortung entschieden, es gewollt. Das ist wohl der springende Punkt dabei, denke ich.

sehr Schöne Antwort!!
 
ich glaub wenn jemand die verantwortung für jemanden anderen übernimmt ... nimmt er ihm die eigenen verantwortung und freiheit ...

ich sprech hier jetzt von erwachsenen ... das eltern eine verantwortung für ihre kinder übernehmen liegt in der natur des aufwachsens und der eigenart dass der mensch wenn er geboren wird völlig hilflos ausgeliefert ist und so gut wie nich alleine überlebensfähig auf die welt kommt

gibts eigentlich tiere bei denen die neugeborenen sofort alleine überleben?

frösche ... bzw. kaulquappen ... aber sonst ... insekten ...
wobei bei diesen beispielen die jungtiere für andere die reinsten futterquellen sind und nur die wenigsten überleben was ich so beobachtet hab ... und je mehr ungleichgewicht in der natur herscht bzw. der nat. feind fehlt desto eher entsteht dann eine plage... oder beim überhand nehmen sterben sie aus ...

grüße liebe
daway
 
Ich musste auch erstmal länger drüber nachdenken, ob ich durch die Verantwortung meinem Kind gegenüber "unfreier" geworden bin. Bin durch Rückblick zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit der Entscheidung des "Mutterseins", mich auch für die Verantwortung entschieden habe. Folglich denke ich automatisch "im Doppelpack". Ich habe nichts an Freiheit eingebüßt, denn die Dinge, die mir früher wichtig waren, sind wie von selbst weggefallen. Der Fokus richtet sich, glaube ich, neu aus. Vorausgesetzt man hat sich wirklich für die Verantwortung entschieden, es gewollt. Das ist wohl der springende Punkt dabei, denke ich.
Vielleicht sehe ich das auch zu kompliziert, aber auch mit den besten Absichten kann man immer noch ein schlechtes Elternteil abgeben. Davor ist man nie sicher und in manchen Fällen ist es angebrachter, diese Verantwortung abzugeben, als sie auf sich zu nehmen.

Und du darfst es nicht nur von deiner Seite aus sehen, sondern auch von de des Kindes. Du triffst ganz automatisch Entscheidungen für das Kind. Und im Endeffekt kannst du nicht wissen, ob sie immer dem Wohle des Kindes dienen.
(Natürlich keine Kritik an dich persönlich, sondern einfach nur meine Gedanken zum Thema.)



ich glaub wenn jemand die verantwortung für jemanden anderen übernimmt ... nimmt er ihm die eigenen verantwortung und freiheit ...
Irgendwie schon, aber muss man nicht ein Stück weit auch Verantwortung übernehmen, auch für Erwachsene? Z.B. hat der Chef die Verantwortung, für seine Mitarbeiter eine angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen etc. Ganz aus der Verantwortung stehlen kann man sich nicht, weder Erwachsenen noch Kindern gegenüber.

Gruß,
Diana
 
In der Freiheit kann man sich die Verantwortung aussuchen, die man annehmen will. Im Zwang hingegen bekommt man sie aufgedrückt.
 
Vielleicht sehe ich das auch zu kompliziert, aber auch mit den besten Absichten kann man immer noch ein schlechtes Elternteil abgeben. Davor ist man nie sicher und in manchen Fällen ist es angebrachter, diese Verantwortung abzugeben, als sie auf sich zu nehmen.

Und du darfst es nicht nur von deiner Seite aus sehen, sondern auch von de des Kindes. Du triffst ganz automatisch Entscheidungen für das Kind. Und im Endeffekt kannst du nicht wissen, ob sie immer dem Wohle des Kindes dienen.
(Natürlich keine Kritik an dich persönlich, sondern einfach nur meine Gedanken zum Thema.)

Hmm, natürlich bin ich mir nicht sicher, ob ich immer die richtige Entscheidung getroffen habe zum Besten für mein Kind, da gebe ich dir Recht,
aber zumindest HABE ich mir Gedanken gemacht um das Wohl meines Kindes und somit meine Mutterrolle bestmöglich ausgefüllt. Wenn du sagst, ich solle die Verantwortung abgeben, an wen denkst du da? An die Lehrer, Ämter, Oma... an das Kind selbst?
Solange mein Sohn noch minderjährig ist, und noch in seiner kleinen (meist sehr ich-bezogenen Welt) lebt, behalte ich mir vor, wichtige Entscheidungen für ihn mitzutreffen, da es ihm noch an komplexer Überschaubarkeit fehlt. :)
Alles aus Liebe zu ihm, trifft es da vielleicht besser, als aus Verantwortungsgefühl.
 
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Hallo Chiara-Lena,

Hallo zusammen

Ich habe letztens den Film Beyond this place gesehen. Ich weiss nicht ob ihr den Film kennt. Es geht darum das ein Sohn seinen Vater aufsucht den er kaum kennt. Der Vater ist ein Hippie der seit 40 Jahren auf Drogen ist. LSD, Marihuana, Pilze... alles mögliche halt. Sein Sohn konfrontiert ihn damit, dass er die Verantwortung für Ihn nicht wahrgenommen hat.
Der Vater rechtfertigt sich damit, dass jeder für sich selber Verantwortlich ist. Jeder sucht sich seine Eltern selbst aus. Also der Sohn hat den Vater selbst ausgesucht und ist an dem Schicksal "selber Schuld."
Wie auch immer. Der Sohn konfrontiert ihn immer wieder und irgendwann mit der Frage: Wie lässt sich Verantwortung und Freiheit vereinbaren?? Als einzige Frage wusste der Vater darauf keine Antwort...

Ich denke ständig an diese Frage und versuche eine Antwort zu finden. Ich bin zu dem Entschluss gekommen das sich Freiheit und Verantwortung nur zu sich selber vereinbaren lassen. Nicht aber gegenüber anderen. Wenn ich komplett frei sein will, dann habe ich nur Verantwortung gegenüber mir selber.

Wie seht ihr das?

Ich kenne den Film nicht, aber nach Deiner kurzen Zusammenfassung kann ich die Frage, die dahinter steht verstehen...

...nach meiner Meinung gibt es zu dieser, sowie zu allen anderen Fragen dieser Art --- keine absolute Antwort! Also keine Antwort, die als Regel, oder passend für jede Situation heran zu ziehen ist.
Nach meiner Ansicht hat jeder zu dieser Frage seine eigene Antwort. Schließt Freiheit Verantwortung aus??? --- Freiheit schließt die Entscheidung zur eigenen Wahrheit ein, Freiheit ist die Entscheidung für welche Entscheidung ich mich entscheide, nicht für oder gegen welche Verantwortung ich mich entscheide. Doch für jede Entscheidung hat Derjenige, der sie trifft...

...die Verantwortung zu tragen!

Freiheit bedeutet demnach - nach meiner Ansicht - nicht zwangsläufig den Ausschluss von Verantwortung und Verantwortung schließt nicht zwangsläufig Freiheit aus, doch für meine Freiheit trage ich die Verantwortung.
 
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