Hi Simi!
Simi schrieb:
Hi Condemn
Das "Ich" ist vergleichbar mit einem Computer-Programm, welches glaubt, es sei ein eigenständig denkendes, wollendes und handelndes Etwas. Es nennt sich selber Mensch und sagt: ich denke dieses, ich will jenes, fühle allerlei und tue auch was. Wenn man sich mit Astrologie beschäftigt, kann man lernen, dieses Programm zu lesen. Der gesamte Person ist festgelegt in ihrem Erleben, einen freien Willen gibt es nicht, es gibt ja nich' mal die Person.
Sehe vieles wie Du, bis auf meinen Unglauben was Astrologie angeht und die Schlussfolgerung man habe keinen freien Willen und sei festgelegt. Meiner Meinung nach ist auf der "Ebene des Ich" alles vergleichbar mit Illusion, weil nichts wirklich fest ist, nichts IST SO, man kann auch sagen "Alles ist Glaube", allerdings auch "Alles ist wahr." oder "Nichts ist wahr." Denn weshalb ich Deine Schlussfolgerung so nicht teile, wobei ich auch nicht das Gegenteil als "wahrer" ansehe ist, dass das was Du da formulierst eben auch vom Programm kommt. Früher habe ich an ein "wahrer" geglaubt, das man sagt diese oder jene Aussage sei vielleicht nicht wahr, weil man die Wahrheit nicht kenne, aber sie sei zumindest näher dran. Mittlerweile bin ich nicht mal mehr davon überzeugt. Damit glaubt ich mich natürlich wieder ein Stück näher dran, das berühmte "Ich weiß das ich nicht weiß" als die "Über-Weisheit" gilt, aber ich glaube eben das auch diese Aussage nicht mehr wert ist als "So ist das und nicht anders...". Grundsätzlich paradox eben. Das einzige was ich wirklich glaube ist eine Art "Folgerichtigkeit im Erleben", womit ich nichts anderes meine als das Glaube sich bestätigt, dass es in gewisser Weise "in sich" stimmt, weil das meiner Meinung nach gar nicht anders sein kann.
*schmunzel*
....., weil man sich als seiend erfährt, man ist der Schöpfer, alles entspringt dem eigenen Geist. Davon ist man nicht überzeugt, dessen ist man gewahr. Wenn man sich dessen nicht gewahr ist, erinnert man sich daran, du kennst das. Allerdings ist es anders als die kurzen Augenblicke des Erkennens, die man sonst so kennt vom Weg, es ist ein stundenlanges Gewahrsein. Ich schaff's einfach nicht, es über den Schlaf hinweg zu transportieren, morgens, beim Aufwachen, da ist es vorbei- und der Wille wieder da. Das Denken auch.
Nein, ich kenne eher die kurzen Augenblicke des Erkennens. Ich hatte einmal ein längeres Erleben von einer Art größeren Macht in einer Art Meditation, in der ich unglaublichen Einfluss auf meinen Körper nehmen konnte, jede Intention umgesetzt wurde und weil keine Befürchtung da war, war auf einmal alles sehr leicht. Mir war in dem Moment klar, dass das nicht nur meinen Körper betreffen muss, aber es war dann recht schnell wieder weg.
Mein Freund Marc (voss) hat da eine schöne Metapher: man wird zur Handpuppe Gottes. Gottes Diener, sagt die Bibel. Es ist mir bestimmt- und deshalb ist die Macht allumfassend.
Wenn ich das richtig verstehe ist das irgendwie ähnlich mit dem Paradox: "Gib die Kontrolle auf dann hast Du sie.", obwohl das bei näherem Hinsehen kein Paradox ist. Hat man nicht mehr die große Angst die Kontrolle aufzugeben, hat man sie erlangt, einfach weil keine Angst mehr da ist. Ich spiele mit dem Gedanken zu glauben, das eine Art "Über-Ich"/"hohes Selbst", wie auch immer man das nennen will, voll bewusst und willentlich, einen Teil seiner selbst sozusagen ins Kino setzt und zwar auf eine Seite, das dieser Teil keinen Schimmer davon hat, das jede Wahrnehmung, vom kleinsten Gedanken und leisesten Gefühl, bis zur schmerzvollstens Erfahrung, einfach ALLES von diesem hohen Selbst gewollt ist. Das ICH das sich ich nennt hat keinerlei Macht, denn es selbst gehört zur Show und wird geformt, formt sich nicht selbst. Nur, es ist egal. Mittlerweile geht es mir weniger darum herauszufinden wie es wirklich ist, obwohl ich es schon gerne wüsste, aber ich glaube so langsam, das selbst das Erfahren großer Sicherheit, vielleicht vollkommener Gewissheit, zur Show gehört und theoretisch auch andersherum funktioniert, da Gewissheit ebenfalls eine Frage der Wahrnehmung ist.
Doch, doch, alles, was man wahrnimmt, ist echt.
Dreh' das mal um- ohne die Wahrnehmung existiert nix.
Und alles, was man wahrnimmt, ist absolut festgelegt.
Gottes perfekter Plan. Die Matrix, hehe.
Klar, man kann auch sagen: Alles ist echt. Da alles was Existenz ausmacht irgendwie wahrgenommen wird. Aber wie wäre es, wenn tatsächlich, wie es z.B. in "Ein Kurs in Wundern" gesagt wird eine Art Wirklichkeit gibt, die eine Art Gewahrsein ohne Wahrnehmung ist? Das ist irgendwie schwer vorstellbar und ich weiß auch nicht ob es wirklich so gemeint ist, das NICHTS wahrgenommen wird, oder sich v.a. auf das beschränkt was wir unsere äusseren Sinne nennen. Wenn man z.B. Sri Nisargadatta Maharaj liest, der sich m.M.n. extrem gut ausdrücken konnte, gibt es tatsächlich irgendeinen "wahren Zustand", der ausserhalb der Wahrnehmung liegt. Das ist ein Weder-Noch, Alles-Nichts-Zustand. Er sagt in etwa, er existiere nicht nur "hinter" der Wahrnehmung und sieht diese als Illusion, sondern er spricht ebenso von dem Wahrnehmenden als Illusion, und er sei in einem Zustand der absolut nicht erklärbar sei. Das würde bedeuten, das es eine Art Existenz gibt, die nicht wahrzunehmen braucht, um sich der eigenen Existenz gewahr zu sein. Keine Ahnung.....
Nein, definitiv nicht, Condemn. Ein Mensch mit "Ich" hat dieses Potenzial nicht. Wenn Gott einzieht in den Menschen, dann zieht der Mensch aus. Es ist nicht Platz für beide in einem Körper. Es ist ein Fehler, glauben zu wollen, keinen eigenen Willen zu haben. Man kann auch nicht willentlich den eigenen Willen aufgeben oder das Denken. Das is' ja wie Selbstmord, nur nich' physisch, sondern mental. Jaja, kenn' ich, hab' ich auch versucht.
Na, als dieser Versuch nicht hingehauen hat, da hab' ich dann das Gegenteil ausprobiert. Das is' viel besser, als sich vorzumachen, man wolle nix mehr. Weil man dadurch herausfindet, was man wirklich will. Oder besser gesagt- ersehnt. Man kann das natürlich rein innerlich tun, man muss dazu nich' ins äussere Extrem gehen, nich' wahr?
Ich meinte damit, das ich annehme das die vollkommene Macht etwas ist, das "scheinbar" erreicht werden kann, weil es sich potentiell so darstellen kann, genau wie das Gegenteil. Nur halte ich eben weder das eine noch das andere für wahrer. Meiner Meinung nach ist alles Glaube. Und den eigenen Willen aufgeben, als Intention, halte ich auch für einfach dumm, weil das ja ebenfalls gewollt ist und nach wie vor bliebe die Möglichkeit, das auch das nicht "wirklich" wäre... Ach, ist nen Sch?!ß Thema
Ich halte es mittlerweile so, das ich annehme, das sozusagen alles möglich aber nichts wirklich wahr ist. Es gibt Massenweise Konzepte, das einzige was ich irgendwie als einigermaßen konstant ansehe ist der Glaube, aber manchmal glaube ich selbst das nicht
Viele Grüße,
C.