Äh - nein. Der Vergleich ist irgendwie doof. Denn ein Fußballspiel kann man beobachten, man kann empirisch wunderbar Informationen ableiten, z.B.: Ich sehe die Feldspieler und den Torwart. Ich sehe, wie der Torwart einen Ball aufhält. Das ist bei unnserem Beispiel nicht der Fall.
Aber machen wirs so: Nenne mir eine einzige für mich nachvollziehbare Entscheidung, die du absolut losgelöst von allen deinen Erfahrungen, deinem Wissen, deinen Gedankenvorgängen oder deiner körperlichen Prädisposition triffst. Um so eine Entscheidung zu treffen, müsstest du dich von deinem Körper (v.a. Gehirn) vollständig (!) loslösen. Das ist nicht möglich - zumindest nicht vor dem Tod oder nach der Geburt.
es war kein Vergleich, sondern eine Metapher. Die 20 Feldspieler sind die Variablen, die du beobachten kannst, meinetwegen auch alle körperlicher Natur. Ich machte dich nur darauf aufmerksam, dass es Variablen geben kann, die nichtkörperlicher Natur sind, und dass diese Variablen (so wie ein Torwart, der schlussendlich bestimmt, ob ein Tor fällt oder nicht) entscheidenderen Einfluss haben können als alle beobachtbaren körperlichen Variablen.
Und das ist eben auch einfach ein Gedankenmodell, das genauso unwiderlegbar ist wie deines. Und für welches man sich entscheidet... na, wer weiß, ob da nicht doch der freie Wille...
Du behauptest ja, dass alles was den Menschen ausmacht, körperlicher Natur ist. Und ich stellte einfach ein anderes Modell auf. Das brauche ich nicht zu beweisen. Allein die Möglichkeit reicht.
Und was deine Forderung betrifft: Es gibt doch keine objektiven Entscheidungen von mir, die du für dich nachvollziehen kannst. Wenn ich behaupten würde, ich habe mich entschieden hier in dieser Weise zu inkarnieren (wie ich es auch erlebe, weil ich mich daran erinnere), und das vor der Geburt in diesem Körper... dann kannst du es nicht nachvollziehen. Wie solllte das denn gehen? Und dennoch gibt es diese Erinnerung in mir... die ich mir nicht ausgesucht habe, sie kam einfach innerhalb eines bestimmten Prozesses. Ich habe jahrzehntelang gegen bestimmte Umstände meines Lebens gekämpft - bis ich einsehen musste, dass ich mir all das freiwillig ausgesucht hatte. Lecker war die Einsicht nicht. Andererseits kam sie auch nicht zu einem Zeitpunkt, wo es keine andere Möglichkeit der inneren Konfliktlösung gab, sondern zu einem Zeitpunkt, wo ich meinen inneren Konflikt gelöst hatte. Deshalb glaube ich nicht, dass ich mir diese Erinnerung quasi einfach nur eingeredet habe, um mein Schicksal leichter akzeptieren zu können. Und ja, diese Erinnerung kam mir als mein Körper tot war.