Freier Wille

Ach wie spannend. Ich denke an dieser Stelle gerne an den Einwurf eines ehemaligen (ebenfalls phasenweise trolligen Users :D) zurück, der da allerdings richtigerweise sagte, daß das Begriffspaar freier Wille bereits ein Kuriosum ist.

Entweder verfügst du über einen Willen oder du tust es nicht. Was sollte daran also frei sein?

;)

Freier Wille bedeutet frei von Konditionierungen und Programmierungen zu agieren.:)
 
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Manche Menschen zweifeln deshalb an einem freien Willen,
weil es ' reife Schicksale ' gibt, die sie in diesem Leben erfüllen müssen.
Ansonsten stimme ich Dir zu Lizzy :)
Samant
 
Freier Wille bedeutet frei von Konditionierungen und Programmierungen zu agieren.:)



Meine Frage zielte auf etwas anderes hin, aber ich bin es gewohnt, nicht immer oder besser auch mal seltener, in meiner unendlichen Tiefe und Weitsicht verstanden zu werden. Zudem stelle ich keine Fragen, die ich nicht selbst bereits für mich beantwortet hätte.

:D
 
Äh - nein. Der Vergleich ist irgendwie doof. Denn ein Fußballspiel kann man beobachten, man kann empirisch wunderbar Informationen ableiten, z.B.: Ich sehe die Feldspieler und den Torwart. Ich sehe, wie der Torwart einen Ball aufhält. Das ist bei unnserem Beispiel nicht der Fall.
Aber machen wirs so: Nenne mir eine einzige für mich nachvollziehbare Entscheidung, die du absolut losgelöst von allen deinen Erfahrungen, deinem Wissen, deinen Gedankenvorgängen oder deiner körperlichen Prädisposition triffst. Um so eine Entscheidung zu treffen, müsstest du dich von deinem Körper (v.a. Gehirn) vollständig (!) loslösen. Das ist nicht möglich - zumindest nicht vor dem Tod oder nach der Geburt.

es war kein Vergleich, sondern eine Metapher. Die 20 Feldspieler sind die Variablen, die du beobachten kannst, meinetwegen auch alle körperlicher Natur. Ich machte dich nur darauf aufmerksam, dass es Variablen geben kann, die nichtkörperlicher Natur sind, und dass diese Variablen (so wie ein Torwart, der schlussendlich bestimmt, ob ein Tor fällt oder nicht) entscheidenderen Einfluss haben können als alle beobachtbaren körperlichen Variablen.

Und das ist eben auch einfach ein Gedankenmodell, das genauso unwiderlegbar ist wie deines. Und für welches man sich entscheidet... na, wer weiß, ob da nicht doch der freie Wille... ;)

Du behauptest ja, dass alles was den Menschen ausmacht, körperlicher Natur ist. Und ich stellte einfach ein anderes Modell auf. Das brauche ich nicht zu beweisen. Allein die Möglichkeit reicht.

Und was deine Forderung betrifft: Es gibt doch keine objektiven Entscheidungen von mir, die du für dich nachvollziehen kannst. Wenn ich behaupten würde, ich habe mich entschieden hier in dieser Weise zu inkarnieren (wie ich es auch erlebe, weil ich mich daran erinnere), und das vor der Geburt in diesem Körper... dann kannst du es nicht nachvollziehen. Wie solllte das denn gehen? Und dennoch gibt es diese Erinnerung in mir... die ich mir nicht ausgesucht habe, sie kam einfach innerhalb eines bestimmten Prozesses. Ich habe jahrzehntelang gegen bestimmte Umstände meines Lebens gekämpft - bis ich einsehen musste, dass ich mir all das freiwillig ausgesucht hatte. Lecker war die Einsicht nicht. Andererseits kam sie auch nicht zu einem Zeitpunkt, wo es keine andere Möglichkeit der inneren Konfliktlösung gab, sondern zu einem Zeitpunkt, wo ich meinen inneren Konflikt gelöst hatte. Deshalb glaube ich nicht, dass ich mir diese Erinnerung quasi einfach nur eingeredet habe, um mein Schicksal leichter akzeptieren zu können. Und ja, diese Erinnerung kam mir als mein Körper tot war.
 
Es gibt keinen freien Willen, objektiv gesehen.

Die meisten Menschen wissen das nicht, weil es praktisch nicht von Bedeutung ist. Ich bin mir zwar darüber im Klaren, dass es keinen freien Willen gibt, gebe mich aber die meiste Zeit der subjektiven Illusion hin, ich hätte so etwas wie einen freien Willen, weil es das Leben etwas einfacher macht.

Diskussionen über den freien Willen find ich dadurch überflüssig.

Basta! :lachen:
Diskussionen über den „freien“ Willen halte ich trotzdem keineswegs für überflüssig –
Wenn Objekte wie z.B. ein Stein sich „sagen“: „Ich rolle den Berg runter, weil ich es will.“, hab ich natürlich auch immer das Gefühl, da lügt sich einer selbst was in die Tasche.
Selbstbetrachtungen sind für mich da hingegen schon weitaus schwieriger, unter Hypnose meint „man“ (um mal wieder auf uns Hirn-Wesen zurück zu kommen) ja ebenfalls etwas freiwillig zu tun – und sei‘s vermeintlich unterschwellig bloß, um dem Hypnotiseur (der ja sooo sympathisch ist:D) einen Gefallen zu tun.
Ob „man“ jetzt aber die Wahl hat sich seinen jeweiligen „Hypnotiseur“ selbst auszusuchen, bei dem man seinen vermeintlich individuellen Willen an der Garderobe abgibt und sagt: „Dein Wille geschehe!“ – da bin ich mir absolut nicht so wirklich sicher.
Was da z.B. gerade in Afrika abgeht halte ich in diesem Zusammenhang übrigens auch für ein sehr spannendes Thema. :)
 
mit dem freien willen seh ich das so... man soll seinen freien willen solange ausleben, bis man merkt dass man nie nie nie wirklich glücklich, zufrieden oder erfolgreich, was mitbedingt nie gesund zu sein.

jeder kommt in das leben um diese erfahrung zu machen, und um dann sich zu entscheiden... will ich weiter dem ego fröhnen oder will ich es an den nagel hängen um mich auf zu machen in ein besseres erfüllteres und ''gesünderes'' leben!
 
Und was deine Forderung betrifft: Es gibt doch keine objektiven Entscheidungen von mir, die du für dich nachvollziehen kannst. Wenn ich behaupten würde, ich habe mich entschieden hier in dieser Weise zu inkarnieren (wie ich es auch erlebe, weil ich mich daran erinnere), und das vor der Geburt in diesem Körper... dann kannst du es nicht nachvollziehen. Wie solllte das denn gehen? Und dennoch gibt es diese Erinnerung in mir... die ich mir nicht ausgesucht habe, sie kam einfach innerhalb eines bestimmten Prozesses.

Da hast Du meiner Meinung nach vollkommen recht.
Siehst Du, ich habe zwar ähnliche „Erinnerungen“, wie Du – die bis zu meinem biologischen Zeugungsakt reichen – allerdings war das bei „mir“ so, dass „ich“ zunächst über einem andern potentiellen „Elternpaar“ rumgeschwebt bin – die „Atmosphäre“ „mir“ dann aber doch nicht so ganz behagte (die Gedanken des Mannes „verrieten“ „mir“, dass er keinen Bock auf ein Kind hatte) – und („ich“) das „Fünkchen“ deshalb weiterflog.
Als ich dann aber „meine mir gemäßeren“ „Erzeuger“ beim Liebesspiel ent-deckte,
empfing ich eine Ausstrahlung der Beiden, für die vielleicht der Begriff Sympathie bzw. „Liebe“ am passendsten ist. Eigentlich wollte „ich“ mir das dann nur noch genauer „anschauen“ – ging „tiefer“ und, Schwups (automatisch-nicht willensfrei), war ich drin und weg in ohnmächtiger Schwärze.

Für mich sind diese Bilder aber (genau wie die an ein diesen vorangegangenes Leben) allerdings keine wirklichen (objektiv) beweisbaren Erinnerungen und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Als mich diese Visionen in jungen Jahren „Heim-Suchten“ konnte ich sie erst im Nachhinein interpretieren (ups, das waren ja meine Mama und mein Papa beim „Liebesakt“:D), der „Funke“ selbst hatte aber kein differenziert erkennendes Bewusstsein, „nur“ so etwas wie ein (eigen-ständiges) Gefühl.
Trotzdem sind diese „Erlebnisse“ für mich (subjektiv) so vollkommen real wie mein letzter Einkauf beim Bäcker. :)
 
es war kein Vergleich, sondern eine Metapher.
Nein, es war ein Vergleich, keine Metapher. Know the difference.
Wenn ich dich zitieren darf: "Deine Behauptung ist analog zu der Aussage, (...)" = Vergleich.

Der Rest ist spirituelles Mumbo-Jumbo, mit dem ich nix anfangen kann.

Wenn Objekte wie z.B. ein Stein sich „sagen“: „Ich rolle den Berg runter, weil ich es will.“,
Ein Stein hat kein Nervensystem. Er kann "sich" nichts "sagen", und er kann nichts "wollen", weil "wollen" eine Funktion des Bewusstseins ist, welches wiederum eine Funktion des ZNS ist.
 
Ein Stein hat kein Nervensystem. Er kann "sich" nichts "sagen", und er kann nichts "wollen", weil "wollen" eine Funktion des Bewusstseins ist, welches wiederum eine Funktion des ZNS ist.

Ja, eine Pflanze hat auch kein Nervensystem.
Du siehst aber zumindest den gemeinsamen Nenner, dass weder ein Stein (unbelebte Materie) noch Du „Willensfreiheit“ besitzen. Ich selbst bin da aber zumindest skeptisch. :)
 
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Nun du bist ja dein Unterbewusstein, deine Seele. Über die Seele hast du immer und zu jederzeit deinen freien Willen. Und wenn du dich entschliesst dich von Konditionierungen frei zu machen agierst du mit dem Unterbewusstsein. Das ist der Weg nach innen in dem du alles äussere fereiwwillig fallen lässt um sich auf das wesentliche zu Konzentrieren. Damit bist du dann auch dein freier Wille und machst ab dann nur noch das was du auch willst. Und das geht nun einmal nur wenn man es auch will. Solange du aber auf das äussere konzentriert bist agierst du mit Konditionierungen und Programierungen. Jetzt besser Verstanden?:)

Nein, ich bin nicht mein Unterbewusstsein, ich habe eins. Ich bin nicht meine Seele, ich habe eine (wobei ich diese nicht finden kann).
Wer entschliesst sich von Konditionierungen freizumachen? Es ist der konditionierte Verstand.
Den Weg nach Innen findet man erst meistens durch Leid. Leid war aber nicht mein freier Wille (wer leidet schon freiwillig?) und die Hinwendung nach Innen ist auch erst durch Impulse entstanden. Niemand, bei dem grad ein schöner Film läuft, wendet sich nach Innen, wozu auch?
Woher kommt der Wunsch sich nach Innen zu wenden? Dieser Wille? Dann müsste ich ja wollen, daß ich will.
Eine Traumfigur wird aber durch Impulse gesteuert und nicht durch einen eigenen freien Willen.Das ist nicht möglich.

Trotzdem hast du auch recht, je nach Ansatzpunkt!
 
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