Frauen in Afrika und Europa

eva07

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Gestern habe ich in KREUZ UND QUER eine sehr interessante Sendung in ORF2 gesehen, und zwar hat es sich um die Afrikanerinnen gehandelt, die ausgewandert sind und noch immer auswandern wollen.

Dieser Film hat gezeigt, wie die Welt in Afrika und Europa beschaffen ist. Eine grausame Realität.

Ich möchte dieses Thema hier gern diskutieren. Vielleicht ist so manchem User danach.

Ich selber muss mich leider auf eine Weile verabschieden, da ich meine täglichen Pflichten erfüllen muss, komme aber später gern wieder.

Bis dorthin

Liebe Grüße

eva07
 
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wie ist sie denn beschaffen?
und wieso sollte sie auf anderen kontinenten anders sein?



aber schön dass jmd sieht, dass die eigene wohlstandsmauer kein garant für weltweites LUL ist...
 
wie ist sie denn beschaffen?
und wieso sollte sie auf anderen kontinenten anders sein?



aber schön dass jmd sieht, dass die eigene wohlstandsmauer kein garant für weltweites LUL ist...

Es geht um die schrecklichen Zustände in Afrika, sodass diese sehr leicht zu dem bekannten Frauenhandel führen. Auch die Hintergründe, die es dann so schwer machen, die Frauen von ihrem schrecklichen Los zu befreien, werden beleuchtet.

Es geht darum, dass die Frauen aus dieser schrecklichen Armut ausbrechen wollen um besser zu leben, aber von allen Anfang an nur betrogen werden.
Aus dem Freundeskreis rät man ihnen zu "Madam" zu gehen um sich guten Rat zu holen. Diese schickt sie zu einem Woodoo-Priester, der mit ihnen allerlei
grausliche Bräuche, in welchen Blut fließt, betreibt. Dabei müssen sie bei irgendeinen fürchterlichen Geist oder Gott schwören, davon nichts weiter zu erzählen, weil er sie töten würde. Zum Pfand müssen sie irgendetwas von ihrem Körper (Haare z.B.) dort lassen, damit sie zum Schweigen verdammt sind.

Madam nimmt ihnen sämtliche Papiere ab. Somit sind sie ihr und den Menschenhändlern total ausgeliefert. Man verspricht ihnen in Europa gute Arbeit zu finden.

Die jungen Frauen glauben all diese Dinge und nun gehen sie den fürchterlichen Weg nach Europa. Es gibt viele Stationen dazwischen, wo sie immer wieder zur Prostitution gezwungen werden.

So erzählen sie dann doch all diese fürchterlichen Dinge, die ihnen auf dem Weg nach Europa und selbst da passiert sind. Sie wollen natürlich trotz allem in Europa bleiben, doch bald werden sie abgeschoben.

In Afrika haben sie niemanden,an den sie sich halten können. Meistens wollen sogar die Eltern, dass sie ins Ausland gehen um die Familie zu erhalten.

Diese Zustände in Afrika sind so schrecklich, dass ich verstehen kann, dass viele Menschen den gefährlichen Ausbruch wagen.

Auf den Schiffen werden eher die Männer über Bord geworfen, weil Frauen eine kostbarere Beute sind. Die Hälfte des Verdienstes muss an Madame abgeliefert werden.

Ich war nur fürchterlich entsetzt, was sich da so tut, von dem man nicht viel weiß. Das afrikanische Milieu schein von Verbrechen schwanger zu sein.

Ich hatte den Eindruck, dass es für diese Frauen kein Entkommen aus diesem schrecklichen Milieu bedeutet.

Das kann man nicht so ohne Weiteres nacherzählen. Ich wollte vor allem Eure Meinung dazu hören und was Ihr bereits darüber hinaus wisst.
 
Hallo Eva,

ich hab die Doku nicht gesehen, möchte aber trotzdem ein paar Einschränkungen machen.

Es gibt kein Land namens Afrika. Afrika ist ein Kontinent, der sich in viele souveräne Staaten aufgliedert. Wenn die Dokumentation wirklich von "Frauen in Afrika" spricht, dann hat sie sehr grob verallgemeinert. Das ist dann, als würde bspw. in Südafrika eine Dokumentation über Nordirland laufen und darin behauptet werden, es gäbe einen Glaubenskrieg in Europa.

Voodoo kombiniert katholische Elemente mit westafrikanischen religiösen Vorstellungen und konzentriert sich vor allem auf Benin, Togo und Nigeria und ist nicht per se ein monströser Kult - er arbeitet mit Tieropfern und es gibt "weiß-" und "schwarzmagische" Praktiken.

Afrikaner und Europäer haben, seit sie sich begegnet sind, einander jeweils für Kannibalen gehalten - es hieß damals, die Weißen jagten Schwarze wegen des Fleisches -, wobei es nach wie vor keine Beweise gibt, dass es Kannibalen jemals gegeben hat. Kannibalen waren grundsätzlich immer die anderen, und wenn afrikanische Stämme von Kannibalismus in Afrika erzählten, lokalisierten sie ihn immer entweder in der Vergangenheit oder bei einem rivalisierenden Stamm.

Ich glaube also, dass zu Greuelmärchen aufgebauscht wurde, was nicht typisch afrikanisch ist, sondern in bitterer Armut immer vorkommt: dass Menschen so verzweifelt sind, dass sie sich auf die übelsten Dinge einlassen.

Das Elend in Afrika resultiert aber in allererster Linie aus dem Kolonialismus, dann aus der systematischen Ausbeutung, Benachteiligung und Knechtung des Kontinents und dann aus der Marotte diverser afrikanischer Staatsführer, dem Westen nachzueifern, indem sie sich einen Dreck um ihre Leute kümmern, sondern Reichtümer sammeln und Kriege führen, und warum? Weil sich die reichen und mächtigen Weißen genau so präsentieren. Unweigerlich muss man aus dem Verhalten der früheren und der heutigen Kolonialherren schließen, dass, wer reich sein will, ein gieriger und kaltblütiger Bastard sein muss.

Es herrscht extremes Elend in vielen afrikanischen Staaten. Entsprechend viele Menschen neigen zu Verzweiflungstaten. Das ist Wasser auf den Mühlen derjenigen Misthunde, die die von dir genannten "afrikanischen" Frauen so behandeln. Im Elend gedeihen die Monster.

Esoterisch gesagt: Afrika ist Spiegel und Schatten des Westens zugleich.

lg Horla
 
Es geht um die schrecklichen Zustände in Afrika, sodass diese sehr leicht zu dem bekannten Frauenhandel führen. Auch die Hintergründe, die es dann so schwer machen, die Frauen von ihrem schrecklichen Los zu befreien, werden beleuchtet.

Es geht darum, dass die Frauen aus dieser schrecklichen Armut ausbrechen wollen um besser zu leben, aber von allen Anfang an nur betrogen werden.
Aus dem Freundeskreis rät man ihnen zu "Madam" zu gehen um sich guten Rat zu holen. Diese schickt sie zu einem Woodoo-Priester, der mit ihnen allerlei
grausliche Bräuche, in welchen Blut fließt, betreibt. Dabei müssen sie bei irgendeinen fürchterlichen Geist oder Gott schwören, davon nichts weiter zu erzählen, weil er sie töten würde. Zum Pfand müssen sie irgendetwas von ihrem Körper (Haare z.B.) dort lassen, damit sie zum Schweigen verdammt sind.

Madam nimmt ihnen sämtliche Papiere ab. Somit sind sie ihr und den Menschenhändlern total ausgeliefert. Man verspricht ihnen in Europa gute Arbeit zu finden.

Die jungen Frauen glauben all diese Dinge und nun gehen sie den fürchterlichen Weg nach Europa. Es gibt viele Stationen dazwischen, wo sie immer wieder zur Prostitution gezwungen werden.

So erzählen sie dann doch all diese fürchterlichen Dinge, die ihnen auf dem Weg nach Europa und selbst da passiert sind. Sie wollen natürlich trotz allem in Europa bleiben, doch bald werden sie abgeschoben.

In Afrika haben sie niemanden,an den sie sich halten können. Meistens wollen sogar die Eltern, dass sie ins Ausland gehen um die Familie zu erhalten.

Diese Zustände in Afrika sind so schrecklich, dass ich verstehen kann, dass viele Menschen den gefährlichen Ausbruch wagen.

Auf den Schiffen werden eher die Männer über Bord geworfen, weil Frauen eine kostbarere Beute sind. Die Hälfte des Verdienstes muss an Madame abgeliefert werden.

Ich war nur fürchterlich entsetzt, was sich da so tut, von dem man nicht viel weiß. Das afrikanische Milieu schein von Verbrechen schwanger zu sein.

Ich hatte den Eindruck, dass es für diese Frauen kein Entkommen aus diesem schrecklichen Milieu bedeutet.

Das kann man nicht so ohne Weiteres nacherzählen. Ich wollte vor allem Eure Meinung dazu hören und was Ihr bereits darüber hinaus wisst.

Hi eva,
ich kann dein Erschrecken schon verstehen. Und die Art deiner Schilderung zeigt dass dich das Thema nicht nur theoretisch berührt.

Das Leben hat schon Zähne. In dem Moment man sich in Bewegung setzt hat man den Aggressiven oder den Flüchtenden Part; den Weg der Mitte zu gehen - oder besser, die Mitte zu sein - ist nicht leicht.
 
Gestern habe ich in KREUZ UND QUER eine sehr interessante Sendung in ORF2 gesehen, und zwar hat es sich um die Afrikanerinnen gehandelt, die ausgewandert sind und noch immer auswandern wollen.

Dieser Film hat gezeigt, wie die Welt in Afrika und Europa beschaffen ist. Eine grausame Realität.

Ich möchte dieses Thema hier gern diskutieren. Vielleicht ist so manchem User danach.

Ich selber muss mich leider auf eine Weile verabschieden, da ich meine täglichen Pflichten erfüllen muss, komme aber später gern wieder.

Bis dorthin

Liebe Grüße

eva07

ich habe leider die sendung nicht gesehen, doch kannst du vielleicht kurz über die sendung erzählen, ein paar details, denn so ist es fast schwer zu diskuttieren.
es gibt kaum hintergrundinfos?
wäre nett, danke.
 
Hallo Eva,

ich hab die Doku nicht gesehen, möchte aber trotzdem ein paar Einschränkungen machen.

Es gibt kein Land namens Afrika. Afrika ist ein Kontinent, der sich in viele souveräne Staaten aufgliedert. Wenn die Dokumentation wirklich von "Frauen in Afrika" spricht, dann hat sie sehr grob verallgemeinert. Das ist dann, als würde bspw. in Südafrika eine Dokumentation über Nordirland laufen und darin behauptet werden, es gäbe einen Glaubenskrieg in Europa.

Voodoo kombiniert katholische Elemente mit westafrikanischen religiösen Vorstellungen und konzentriert sich vor allem auf Benin, Togo und Nigeria und ist nicht per se ein monströser Kult - er arbeitet mit Tieropfern und es gibt "weiß-" und "schwarzmagische" Praktiken.

Afrikaner und Europäer haben, seit sie sich begegnet sind, einander jeweils für Kannibalen gehalten - es hieß damals, die Weißen jagten Schwarze wegen des Fleisches -, wobei es nach wie vor keine Beweise gibt, dass es Kannibalen jemals gegeben hat. Kannibalen waren grundsätzlich immer die anderen, und wenn afrikanische Stämme von Kannibalismus in Afrika erzählten, lokalisierten sie ihn immer entweder in der Vergangenheit oder bei einem rivalisierenden Stamm.

Ich glaube also, dass zu Greuelmärchen aufgebauscht wurde, was nicht typisch afrikanisch ist, sondern in bitterer Armut immer vorkommt: dass Menschen so verzweifelt sind, dass sie sich auf die übelsten Dinge einlassen.

Das Elend in Afrika resultiert aber in allererster Linie aus dem Kolonialismus, dann aus der systematischen Ausbeutung, Benachteiligung und Knechtung des Kontinents und dann aus der Marotte diverser afrikanischer Staatsführer, dem Westen nachzueifern, indem sie sich einen Dreck um ihre Leute kümmern, sondern Reichtümer sammeln und Kriege führen, und warum? Weil sich die reichen und mächtigen Weißen genau so präsentieren. Unweigerlich muss man aus dem Verhalten der früheren und der heutigen Kolonialherren schließen, dass, wer reich sein will, ein gieriger und kaltblütiger Bastard sein muss.

Es herrscht extremes Elend in vielen afrikanischen Staaten. Entsprechend viele Menschen neigen zu Verzweiflungstaten. Das ist Wasser auf den Mühlen derjenigen Misthunde, die die von dir genannten "afrikanischen" Frauen so behandeln. Im Elend gedeihen die Monster.

Esoterisch gesagt: Afrika ist Spiegel und Schatten des Westens zugleich.

lg Horla

:danke:, dem habe ich gerade mal nix hinzuzufügen!


eva hat zwar schon, aber hier nochmals kurz umrissen:



"Meine Hölle Europa" – Ein Film von Lukas Roegler

Der Film erzählt die Geschichte von Faith, Linda, Betty und Queen, vier nigerianischen Mädchen, deren Traum von einem besseren Leben in Europa zu einem Prostitutionsalptraum auf den Straßen Italiens wird. Vom vermeintlichen Reichtum Europas verführt, geraten sie in die Fänge brutaler Frauenhändler und müssen sich zunächst daheim einem okkulten „Juju“-Ritual in einem Schrein unterziehen. Erniedrigt und eingeschüchtert schwören sie ihren Peinigern in einer blutigen Zeremonie bedingungslose Treue. Wer die anschließende gefährliche Reise durch die Sahara, die Einführung in die Prostitution in Mali oder Marokko und die Überfahrt nach Europa überlebt, landet sofort als Sexsklavin auf den Straßen von Turin, Rom oder Verona. Eine Flucht vor Abtragung ihrer individuellen „Schulden“ von bis zu 60.000 Euro ist für die meisten Mädchen unmöglich.
Neuer Sklavenhandel

An der Spitze dieses neuen und brutalen afrikanischen Sklavenhandels stehen die sogenannten „Madames“ – skrupellose nigerianische Zuhälterinnen, die Frauenhandel in Nigeria zu dem einzigen organisierten Verbrechen weltweit machen, das ausschließlich von Frauen kontrolliert wird. Aus der Sicht der Opfer erzählt, konzentriert sich der investigative Dokumentarfilm auf die sehr persönlichen Erlebnisse der jungen Frauen. Durch den Mut, mit ihren Erfahrungen, an die Öffentlichkeit zu gehen, gelingt es erstmals, Licht ins Dunkel einer neuen Form der Sklaverei zwischen Afrika und Ländern wie Italien zu bringen, wo heute jede dritte Prostituierte aus Nigeria stammt. Zu Wort kommen auch Vertreter/innen von Hilfsorganisationen – sowohl einer kirchlichen Schutzorganisation als auch eines EU-geförderten Netzwerks zur Betreuung von Opfern des Menschenhandels und eines staatlichen Reintegrationsprojekts in Nigeria selbst.

http://religion.orf.at/projekt03/tvradio/kreuz/kq090331_fluechtlinge_fr.htm
 
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Mein Mann hat 3 Jahre in Somalia gelebt.

Beschneidungen bei kleinen Mädchen unter sind dort "normal", die Armut wie Gewalt unvorstellbar und die Verzweiflung durch die gesamten Lebensumstände dort wohl ebenso. Wenngleich man das alles auch nur ansatzweise nachvollziehen kann. Für viele von uns ist es nicht vorstellbar.

Das diese Frauen alles machen um eine bessere Lebensqualität zu erreichen, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Verzweiflung schaltet den Verstand aus.

Das geht aber bereits seit Jahrzehntenso - nur eben immer unter anderen Namen. Im Moment sind es eben die "Madams".

So wie Horla es bereits schrieb:

"Afrika ist Spiegel und Schatten des Westens zugleich."

Im Grunde ist es eine Müllkippe. Und wer begibt sich schon freiwillig auf Müllkippen und räumt dort auf?
 
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