Das mit der untergeordneten Stellung der Frau in der Bibel stimmt durchaus. Das ist nicht nur bei Moses zu finden. Auch im ersten Petrusbrief ist folgender Text zu finden, der diese dogmatische Unterordnung der Frau verlangt. Wobei ich ergänzend anfügen sollte, daß es im vorhergehenden Abschnitt um die Stellung der Sklaven geht:
Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden... (1. Petrus 3, 1)
Der Verdacht steht also im Raum, daß der Bibeltext in einer patriarchalischen Gesellschaft bewußt verändert wurde, so daß es dem Dogma der damaligen "Herrschaften" wieder paßt. Deswegen habe ich mich mal etwas ausführlicher mit der Geschichte der christlichen Kirche beschäftigt. Das würde ich übrigens jedem empfehlen, der Interesse dazu hat. Ein erster Ansatz dazu liefern Texte zum
ersten Konzil zu Nicäa. Bei diesem Konzil wurde erstmals getrennt zwischen Texten gemäß der Lehre (kanonisch) und wider der Lehre (häretisch). Das Produkt daraus kennen wir, die kanonischen Texte sind in der heutigen Bibel zu finden.
Doch auch die weitere Kirchengeschichte der Frühzeit ist hoch interessant. Es wurde im Lauf der Kirchengeschichte immer mal wieder verschiedene urchristliche Glaubensrichtungen, wie z.B. die Arianer, die Gnostiker, die Marcianer und einige andere mehr, bewußt verfolgt und zum Teil auch ausgerottet. Sogar zwischen der ost- und weströmischen Kirche gabs lange Zeit Streit, was in der Spaltung der Glaubensrichtung in römisch-katholisch und orthodox geendet hat. Der Wunsch nach Vormachtstellung war bei der römischen Kirche enorm. Man bediente sich auch der weltlichen Herrscher (Krönung der Kaiser), um diese Vormachtstellung massiv auszubauen.
Doch zurück zum Thema: seit einigen Jahrzehnten spüren sehr viele Frauen und auch die meisten Männer jedoch, daß es zwar einen körperlichen, doch überhaupt keinen seelischen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Über diese Entwicklung freue ich mich sehr.
Liebe Grüße
Thergana