@JustinForAll
Ich unterscheide nicht nach Mensch, Tier und den Rest.
Belebt (lebend, lebendig) sind für mich Organismen die sich selbst reproduzieren und Erbinformationen speichern können, einen Stoffwechsel haben, sich einigermaßen von der Umwelt abgrenzen können... (das reicht von Einzellern bis eben zum Menschen und betrifft Pflanzen, Tiere, Pilze, Algen...).
Auf unserem Planeten basieren lebende Organismen eben auf reaktionsfreudigen Kohlenstoffverbindungen (Gold kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, da es extrem reaktionsträge ist).
Ein „Grenzfall“ sind Viren – die bestehen praktisch nur aus Erbinformation und manchmal einer Hülle – für Vermehrung und Stoffwechsel brauchen sie eine Wirtszelle (die sie dann meist, wie Zechpreller, ausnutzen), aber dann sind sie extrem lebendig.
Eine lebende Zelle, die keinen Stoffwechsel mehr aufrecht erhalten kann, stirbt ab. Betrifft das einen komplexen Organismus in ausreichend großer Zahl, stirbt der gesamte Organismus.
Unbelebt (nicht lebend) sind in meinen Augen alle Erscheinungsformen der Materie, die sich eben nicht reproduzieren können, keine Erbinfo speichern, keinen Stoffwechsel haben...
Das reicht von Wasser über Gestein (eigentlich den gesamten Planeten und nach jetzigem Wissenstand praktisch unser gesamtes Sonnensystem), über alle Elemente in Reinform, bis hin zu sämtlich künstlich hergestellten Erzeugnissen der Menschen.
Beim Wort „organisch“ bin ich im Gebrauch etwas schlampig. Einerseits meine ich damit „Material von (ehemals) lebenden Organismen“, andererseits beziehe ich mich oft auf Kohlenstoffverbindungen insgesamt.
Es gibt also organische (kohlenstoffbasierte) Verbindungen die nicht lebendig (unbelebt) sind – Lacke, Kunststoffe, Seifen, div. Lösungsmittel ..... , lebende organische Verbindungen (sprich Organismen) und nicht lebende (unbelebte) anorganische Verbindungen.
Ich halte die Möglichkeiten der Natur nicht für unbegrenzt – sie unterliegt in ihrer Gesamtheit (organisch und anorganisch) den Naturgesetzen und im lebenden organischen Bereich wird zudem durch den gerichteten Zufall in der Evolution ein erklecklicher Teil an vormals offenen Möglichkeiten verstellt (zumindest für das jeweilig betroffene Lebewesen).
Über sehr viele Dinge stimmen wir überein.
Nur...die Natur ist tatsächlich unbegrenzt in ihren Möglichkeiten.
Ein Mensch mit begrenztem Bewusstsein kann das nur nicht alles wahrnehmen und hält nur das für wahr, was die Menschheit im Kollektiv für wahr anerkennt. Das muss aber nicht stimmen, nur können die meisten Menschen nicht über ihren Horizont hinaus wahrnehmen und lehnen daher alles ab, was nicht in ihrem Geist (Gedanke, Idee) vertreten ist.
Alles, was über den Horizont des Menschen hinaus geht, dafür hat er keine Worte, keine Gedanken, keine Konzepte, die es untermauern könnten, also lehnt er es ab, nach dem Motto: Was ich nicht wahrnehmen kann, kann gar nicht sein.
Und genau das stimmt nicht.
Den meisten Menschen fehlt einfach die Distanz zu ihrem eigenen Geiste, um was anderes wahrnehmen zu können.
Stelle dir vor, ein großer Wissenschaftler, der auf der Welt heiss gehandelt wird, fliegt in den Weltraum. Auf der Erde ist er der große Macher mit einem riesigen Selbstbewusstsein und Stolz. Tritt er aber 2 Schritte zurück und betrachtet den Ort seines Wirkens, so bemerkt er: AH! So klein? So klein bin ich im Sein?
Der Geist hat eine sehr starke Wirkung auf den Menschen. Er braucht daher die nötige Distanz, um mal eine ganz andere Perspektive zu beziehen.
Eine andere Perspektive....da ist die Weisheit.
Lebendig hast du oben richtig beschrieben, doch das Lebendige hat auch eine andere Tugend: Bewusstsein.
Wie ist das Bewusstsein platziert?
Wie breit ist sein Wahrnehmungsspektrum?
Ein Blinder sieht nichts.
Einer mit Brille etwas mehr und
einer ohne Brille (der also besser sehen kann) viel, viel mehr.
Bewusstheit ist auch relativ: Wie viel kann wahrgenommen werden?
Es gibt Dinge im Sein, die kannst du dir kaum vorstellen und doch gibt es sie und es gibt auch entsprechend Wesen, die ein breites Wahrnehmungsspektrum besitzen, um viel, viel mehr wahrzunehmen.
Hubble Space ist nix dagegen.
Forschergeist heisst, für alles Mögliche offen zu sein und sich nicht vom Geist der Beschränktheit einschüchtern zu lassen. Er definiert sich nämlich über seine unstillbare Neugier.
Beim Studium bemerkte ich, dass mich die vielen Theorien der alten Physiker und Mathematiker zwar mässig interessierten....aber doch mächtig langweilten. Ich wollte mehr sehen! Viel mehr! Die Theorien und Definitionen empfand ich daher wie Zeitverschwendung....wie ein Klotz am Bein, eine Bremse, die mich nicht schnell genug voran liess.
Als ich noch 4 Jahre alt war und zum ersten Mal mein Bewusstsein so richtig und leibhaftig spürte, wusste ich, da ist ungemein viel mehr! Das war ein unbeschreibliches Gefühl! Nur fand ich nicht die passenden Gedanken dazu.
Nach denen suche ich noch. Der Geist der Beschränktheit kennt nicht viele Gedanken, die Seele jedoch viel mehr, das habe ich heraus gefunden und es hat mich überzeugt, weil darin keine Kausalität und auch kein Körper ist. Der Geist der Beschränktheit sagt aber: Kausalität ist Gesetz....aber nicht für die Seele.