Fragen zu Familienaufstellung

nina21

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13. Dezember 2006
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Hallo!

Ich bin heute auf der Suche nach Informationen über Familienaufstellungen auf dieses Forum gestoßen. Ich habe mich schon teilweise durch die Threads zu diesem Thema gelesen.
Es ist wirklich unglaublich informativ und aufschlussreich!

Ich habe aber trotzdem noch ein paar Fragen von denen ich hoffe das ihr mir helfen könnt.

Ich werde nächste Woche an einer Familienaufstellung teilnehmen. Ich war vor ein paar Monaten bei einer Dame die eben Familienaufstellungen und Reading macht. Damals haben wir über Aufstellungen gesprochen und sie hat gesagt wenn sie wieder eine macht dann sagt sei mir bescheid weil sie der Meinung ist das es mir bei der „Lösung“ meines Problems helfen könnte.

Vl hilft es, wenn ich mein Problem mal kurz schildere. Ich habe von zweieinhalb Jahren einen Mann kennengelernt. Wir waren kurze Zeit zusammen aber es hat irgendwie nicht sein sollen... Das Problem ist jetzt aber das wir beide nicht „loslassen“ können von einander. Wir haben oft versucht den Kontakt abzubrechen, aber es klappt nicht so recht. Irgendetwas zieht uns trotz allen widrigen Umständen immer wieder zusammen! Als ob wir ohne den anderen nicht könnten, aber miteinander können wir auch nicht.... Es ist ein schwierig zu beschreibende Situation.
Ich habe das Gefühl das nur er mich glücklich machen kann, alle anderen Versuche sind bisher gescheitert. Jetzt würde ich eben gerne verstehen warum dies so ist.


Nun zu meinen Fragen:
- ich habe noch nie an einer Familienaufstellung teilgenommen. Wie ist es wenn man das noch nie gemacht hat aber selber aufstellen möchte? Meint ihr das klappt trotzdem?
- Könnte eine Familienaufstellung hierbei hilfreich sein?


Vielen Dank fürs lesen!

Liebe Grüße, Nina21
 
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1. Ich habe noch nie an einer Familienaufstellung teilgenommen. Wie ist es, wenn man das noch nie gemacht hat, aber selber aufstellen möchte ? Meint ihr das klappt trotzdem ?
2. Könnte eine Familienaufstellung hierbei hilfreich sein ?
Liebe Nina !

Zu 1 : Das ist ja für fast jeden einmal die Ausgangssituation : zum ersten Mal bei einer Aufstellung sein und selbst aufzustellen. Natürlich geht das. Wahrscheinlich ist es sinnvoll, beim Seminar nicht gleich als Erste aufzustellen, sondern erst andere Aufstellungen mitzuerleben und so mit der Methode vertraut zu werden, bevor Du selbst aufstellst. (Man kann natürlich auch erst mal zum Kennenlernen an einem Seminar ausschließlich als Gast teilnehmen - aber notwendig ist das nicht, insbesondere wenn Du die Aufstellungsleiterin bereits kennst und zu ihr Vertrauen gefasst haben solltest.)

Zu 2 : Natürlich - das ist ja geradezu ein Paradebeispiel für ein Anliegen, für das Familienaufstellungen entstanden sind.

Alles Gute,

Reinhard
 
Hallo Reinhard,

vielen Dank für deine rasche Antwort!

Ja, ich werde auf jeden Fall nicht als erste aufstellen und vorher mal sehen wie das so abläuft! Ich bin schon sehr gespannt und hoffe es hilft mir dabei zu verstehen warum es ausgerechnet mit ihm so ist.

Liebe Grüße,
Nina
 
Ich habe mir gestern und heute noch einige Gedanken über das Thema Familienaufstellung gemacht. Ich habe mich entschieden eine zu machen und möchte mich jetzt noch etwas intensiver mit dem beschäftigen was auch mich zukommen wird.

Ich habe mich durch einige Threads gelesen.

Was ich nicht ganz verstehe ist, wie sich die „Lösung“ in der Familienaufstellung dann präsentiert.

In meinem konkreten Fall ist die Situation folgend: wir kommen nicht voneinander los, wir können auch keine Gespräche führen da er sich oft einfach weigert zu antworten. Wenn wir versuchen uns auszusprechen dann endet das oft in schweigen oder Schuldzuweisungen. Ich habe auch große Angst davor von ihm betrogen zu werden und ihm geht es gleich, wobei ich nicht der Typ bin der untreu ist aber er will/kann mir nicht glauben. Er sagt das selbe von sich und auch ich kann das nicht glauben. Wir haben ein großes Vertrauensproblem. Wir haben schon sehr oft versucht den anderen zu vergessen aber irgendetwas zieht uns immer wieder zum anderen zurück. Es gibt auch noch andere Probleme die aber so denke ich aus dem Vertrauensproblem resultieren, z.b. meldet er sich nach einer Meinungsverschiedenheit oft tagelang nicht und tut dann wieder so als ob nie etwas gewesen sei. Ich will aber nicht tage- oder gar wochenlang auf ein Lebenszeichen von ihm warten...etc.

Was ich mich jetzt frage: werde ich in der Aufstellung erkennen warum wir solche Probleme mit dem Vertrauen haben? Warum er nicht offen mit mir sprechen kann?

Zu den Protagonisten habe ich auch noch eine Frage: Wenn ich die Personen aufstelle, wird dann der Protagonist der ihn vertritt mit mir sprechen? Kann ich ihm Fragen stellen? Oder läuft das eher still ab? In den Threads die ich gelesen habe geht es oft um die Aufstellung der Familie an sich, ich möchte aber das Problem zwischen ihm und mir aufstellen bzw eventuell auch noch meinen jetzigen Freund mit aufstellen.

Eigentlich geht es mir darum zu verstehen warum wir nicht voneinander loskommen bzw möchte ich bereifen warum wir solche Probleme haben. Warum er nicht mit mir offen sprechen kann, warum er mich oft warten lässt obwohl er weiss wie sehr mich das verletzt....
Ob das Ziel ist sich von ihm zu lösen oder mit ihm glücklich zu werden kann ich im Moment noch gar nicht sagen. Ist das die falsche Einstellung? Sollte ich schon von vornherein wissen was das „Endergebnis“ sein soll?

Es tut mir leid wenn das alles vielleicht etwas ungeordnet scheint, aber ich habe versucht die Fragen zu formulieren die im Moment in meinem Kopf herumschwirren.


Liebe Grüße,
Nina
 
Hi nina,
ich kann dir nur sagen, wie es bei mir normalerweise läuft
Was ich mich jetzt frage: werde ich in der Aufstellung erkennen warum wir solche Probleme mit dem Vertrauen haben? Warum er nicht offen mit mir sprechen kann?
Kommt drauf an, ob du dich auf das, was du siehst einlassen kannst.

Zu den Protagonisten habe ich auch noch eine Frage: Wenn ich die Personen aufstelle, wird dann der Protagonist der ihn vertritt mit mir sprechen?
Nein, nicht während der Aufstellung selbst

Kann ich ihm Fragen stellen?
Nein, nicht während der Aufstellung selbst

Oder läuft das eher still ab?
Auch nicht, aber die Fragen stellt der Aufstellungsleiter und die Repräsentanten geben ihm Antworten oder sprechen untereinander Lösungssätze. Du als Klient bist in einer Aufstellung die meiste Zeit nur Statist und wirst erst gegen Ende erst eingetauscht und selbst aufgestellt.

In den Threads die ich gelesen habe geht es oft um die Aufstellung der Familie an sich, ich möchte aber das Problem zwischen ihm und mir aufstellen bzw eventuell auch noch meinen jetzigen Freund mit aufstellen.
Abhängig von der Arbeitsweise des jeweiligen Aufstellungsleiter kann eigentlich Alles aufgestellt werden. Und auch eine aktuelle Partnerschaft ist, im weitesten Sinn, Familie.

Ob das Ziel ist sich von ihm zu lösen oder mit ihm glücklich zu werden kann ich im Moment noch gar nicht sagen. Ist das die falsche Einstellung? Sollte ich schon von vornherein wissen was das „Endergebnis“ sein soll?
Gegenfrage: Wenn du das Endergebnis jetzt schon wüsstest, wozu solltest du dann überhaupt noch eine Aufstellung machen sollen?
 
Hallo ChrisTina,

Vielen Dank für deine rasche Antwort!


Stimmt, wenn ich das Endergebnis schön hätte bräuchte die Aufstellung nicht. :)

Also während der Aufstellung sehe ich mir die meiste Zeit die Sache von außen an und ich kann währen dessen keine Fragen stellen? Wie bekomme ich dann eine Antwort auf meine Fragen? Kann man dann nach der Aufstellung darüber sprechen was das bedeutet was gerade passiert ist?

Du hast geschrieben das es drauf ankommt ob ich mich auf das was ich sehe einlassen kann. D.h. also das es sein kann das die Erklärung nicht unbedingt klar und deutlich sein wird?

Sorry das ich so dumm frage aber ich möchte eben gerne, so gut es geht :) "verstehen" was auf mich zukommen wird.


Liebe Grüße,
Nina
 
Liebe Nina,

Auf's erste scheint eine Aufstellung gar nicht notwendig - es würde genügen, den Mann so zu sehen, wie er ist. Willst Du Dein Leben mit einem Mann verbringen, der sich ständig entzieht ? Liebst Du ihn genauso, wie er ist ? Oder nur unter der Bedingung, dass er anders wird ? Tut er Dir gut ?

Das "jemanden verstehen wollen" ist eine große Falle. Wenn mir jemand gut tut und ich mich freue, mit ihm / ihr beisammen zu sein, gibt's nichts zu verstehen. Wenn mir jemand schadet, und ich ihn verstehen will - geht es in der Regel darum, sich selbst etwas vorzumachen und das Verhalten des anderen umzudeuten und zu beschönigen. Er ist so, weil ... Nur : die Begründung ändert de facto nichts, destruktives und verletzendes Verhalten bleibt destruktiv und verletzend.

Am Anfang ist das ja sehr reizvoll - um einen Mann mit destruktiven Eigenschaften zu kämpfen. Im späteren Alltag wird das ein einziger und langweiliger Frust. Wenn Du ständig im Stich gelassen wirst, wenn es Probleme gibt : im finanziellen Bereich, bei Erziehungsproblemen etc.

Du spürst, dass Du dem Mann nicht trauen kannst - und er schafft es, in Gesprächen alles so zu verdrehen, dass Du Deinem Spüren nicht mehr traust, dass Du Dir nicht mehr traust. Angriff ist die beste Verteidigung : anstatt sich der eigenen Unglaubwürdigkeit zu stellen beschuldigt er Dich und wirft Dir seine eigenen Fehler vor. Eine meist sehr erfolgreiche Taktik.

Zur Aufstellung : Wenn das Ziel eine Verbesserung der Partnerschaft ist, dürfte sie nur dann sinnvoll sein, wenn Ihr GEMEINSAM hingeht. Wenn BEIDE bereit sind, an sich zu arbeiten und das zu lösen, was einem liebevollen Miteinander im Wege steht.

Falls er sich weigert, ist wahrscheinlich das Ziel zu erkennen, warum Du Dich von einem derartig egozentrischen Mann faszinieren läßt und frei zu werden für einen Mann, zu dem echte Liebe möglich ist.

Die Aufstellung spielt auf der seelischen Ebene. Da geht es nicht darum, etwas mit dem Verstand zu verstehen - sondern zu erkennen, wer / was gut tut bzw. frei zu werden für den, der Dir gut tut.

Es klingt so, wie wenn Du nicht wahr haben willst, was Du mit diesem Mann erlebst. Du möchtest ihn - aber nicht so wie er ist, sondern unter der Voraussetzung, dass er sich ändert. Das hat mit Liebe nichts zu tun, sondern ist ein Machtkampf (den man nicht gewinnen kann). Das ist so, wie wenn Du einen Pinscher haben möchtest, aber in der Erwartung, dass er neben Dir zu einem Bernhardiner wird.

Möchtest Du mit diesem Mann zusammen sein, GENAU SO wie er ist (auch wenn er sich NICHT verändert) ?

Nochmals zur Aufstellung : sie ist sinnlos, wenn Du sie alleine machst, um ihn zu verstehen und um ihn zu verändern. Sie hat dann Sinn, wenn Du sie für Dich und zu Deiner eigenen Veränderung machst.

Liebe Grüße, Reinhard
 
1. Also während der Aufstellung sehe ich mir die meiste Zeit die Sache von außen an und ich kann währen dessen keine Fragen stellen ?
2. ich möchte eben gerne, so gut es geht :) "verstehen" was auf mich zukommen wird.
1. Das scheint zwar so, stimmt aber in Wirklichkeit nicht - es geht nicht darum, etwas mit dem Verstand zu beobachten, es geht um ein "Sehen des Herzens". Es geht darum, sich einem seelischen Prozess zu öffnen und nicht mehr steuernd und mit dem Verstand kontrollierend einzugreifen. Du "siehst Dir nicht etwas an", sondern Du erlebst mit, wie sich Festgefahrenes und Sich-im-Kreis-Drehendes löst und frei wird zu einer lebendigen Weiterentwicklung. Wie Gestautes und Blockiertes frei wird zum Fließen ...

2. Wenn Du die Aufstellung wirklich machen willst, wäre es gut, Dich einfach darauf einzulassen und Dich überraschen zu lassen. Auch wenn Du es mit einem Smiley behübscht geht es eigentlich um Misstrauen und einen Versuch, Dich durch Kontrolle und Vorbereitung abzusichern. Das "verstehen wollen" ist Teil des Problems - nicht Teil der Lösung.

LG, Reinhard
 
Lieber Reinhard,

Erstmal vielen Dank das du dir die Zeit nimmst mir so ausführlich zu antworten!!!


Bei deinem vorletzen Post kamen mir fast die Tränen. Es ist genau so wie du schreibst. Ich hab immer versucht den Grund für sein grausames Verhalten mir gegenüber bei mir zu suchen. Ich neige generell dazu die Fehler immer bei mir zu suchen...




Das "jemanden verstehen wollen" ist eine große Falle. Wenn mir jemand gut tut und ich mich freue, mit ihm / ihr beisammen zu sein, gibt's nichts zu verstehen. Wenn mir jemand schadet, und ich ihn verstehen will - geht es in der Regel darum, sich selbst etwas vorzumachen und das Verhalten des anderen umzudeuten und zu beschönigen. Er ist so, weil ... Nur : die Begründung ändert de facto nichts, destruktives und verletzendes Verhalten bleibt destruktiv und verletzend.

Es stimmt, auch wenn ich weiss warum er mich so behandelt, ändert es nichts an der Tatsache das ich darunter leide wie er zu mir ist.

Du spürst, dass Du dem Mann nicht trauen kannst - und er schafft es, in Gesprächen alles so zu verdrehen, dass Du Deinem Spüren nicht mehr traust, dass Du Dir nicht mehr traust. Angriff ist die beste Verteidigung : anstatt sich der eigenen Unglaubwürdigkeit zu stellen beschuldigt er Dich und wirft Dir seine eigenen Fehler vor. Eine meist sehr erfolgreiche Taktik.

Das war immer seine Taktik. Er wirft mir das vor was er gemacht hat. Wenn er keine Zeit hatte dann war das nie ein Problem, wenn ich außnahmsweise mal etwas anderes vorhatte dann war das ein Weltuntergang und ich war die Böse weil ich nie Zeit hatte...


Falls er sich weigert, ist wahrscheinlich das Ziel zu erkennen, warum Du Dich von einem derartig egozentrischen Mann faszinieren läßt und frei zu werden für einen Mann, zu dem echte Liebe möglich ist.

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Weg um mich von ihm zu lösen. Ich will einfach nur frei von ihm sein. Was ich aber bei dem Gedanken von ihm frei zu sein auch fühle ist eine gewisse Angst. Angst davon das mein Traum mit ihm zerplatzt.


Es klingt so, wie wenn Du nicht wahr haben willst, was Du mit diesem Mann erlebst. Du möchtest ihn - aber nicht so wie er ist, sondern unter der Voraussetzung, dass er sich ändert. Das hat mit Liebe nichts zu tun, sondern ist ein Machtkampf (den man nicht gewinnen kann). Das ist so, wie wenn Du einen Pinscher haben möchtest, aber in der Erwartung, dass er neben Dir zu einem Bernhardiner wird.

Möchtest Du mit diesem Mann zusammen sein, GENAU SO wie er ist (auch wenn er sich NICHT verändert) ?

Nein, das möchte ich nicht! Ich möchte mit dem Mann zusammensein der er war als wir uns kennenlernten. Er war aufmerksam und lieb. Aber das hat sich nach kurzer Zeit geändert. Bzw es ändert sich immer dann wenn er sich meiner sicher ist.
Er soll sich so verhalten wie er es mir ständig verspricht.


Nochmals zur Aufstellung : sie ist sinnlos, wenn Du sie alleine machst, um ihn zu verstehen und um ihn zu verändern. Sie hat dann Sinn, wenn Du sie für Dich und zu Deiner eigenen Veränderung machst.

Ja, es ist sinnlos ihn verändern zu wollen. Es steht mir auch nicht zu jemanden zu ändern.
Ich werde die Aufstellung für mich machen um zu verstehen was mich an so an ihm bindet, was mich fasziniert. Vielleicht hilft mir diese Erkenntnis mich zu lösen.


LG, Nina
 
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2. Wenn Du die Aufstellung wirklich machen willst, wäre es gut, Dich einfach darauf einzulassen und Dich überraschen zu lassen. Auch wenn Du es mit einem Smiley behübscht geht es eigentlich um Misstrauen und einen Versuch, Dich durch Kontrolle und Vorbereitung abzusichern. Das "verstehen wollen" ist Teil des Problems - nicht Teil der Lösung.


stimmt, ich habe ein gewisses Unbehagen was Situationen betrifft bei denen ich nicht weiss was auf mich zukommt. Ich werde mich diesmal einfach auf diese unbekannte Situation einlassen und sehen was ich erfahren werde.


Ich glaube ich verstehe jetzt allmählich das es besser ist nicht alles verstehen zu wollen sondern auch einfach mal etwas geschehen zu lassen ohne zu wissen wie es funktioniert.


LG, Nina
 
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