Rehkitz
Aktives Mitglied
Auch dir ein Danke für die lieben Worte. Ich mag gar nicht weinen wenn jemand bei mir ist. Gestern Abend war mir zum Weinen, da war aber mein Mann hier. Heute Morgen bin ich alleine und nun ist mir im Moment nicht zum Weinen zumute. Nicht falsch verstehen. Mein Mann ist ein lieber Kerl. Ich mag nicht, dass jemand sieht wenn ich weine.
Liebe Grüße Angie
Ich kenne eine Menge Menschen die nicht weinen können und dennoch hat ein jeder ein Ventil, an denen Emotionen nach außen treten. So denke ich, das auch du sicher einen Weg hast für Dich.
Ich verstehe es auch nicht falsch, das du deinem Mann gegenüber nicht Gefühle zeigen magst und ihn trotzdem liebst. Weil aus eigener Erfahrung gesprochen geht es zu lieben, aber nicht sprechen zu können.
Eine Frage habe ich, hat es mit dem Gefühl zu tun, das er es vielleicht nicht verstehen könnte, oder aber etwas falsches zu dir sagt?
Oder hatte er einfach ein gespaltenes Verhältnis zu deiner Familie, das du Angst hat er bewertet es in irgendeine Art und Weise falsch, oder aber sagt gar, die sind lange verstorbenen warum denkst du jetzt noch darüber nach?
Du musst nicht krampfhaft weinen wollen um zu trauern, auch wenn es für dich vielleicht ein Zeichen der Trauer mit ist, das ein Mensch weint!
Aber dies ist nicht bei jedem Menschen so und nicht jeder Mensch kann weinen, wie du es ja auch von dir schreibst!
Trauer kann viele Gesichter haben und Ausdrücke wie es auch Menschen gibt.
Es gibt die Menschen die her gehen und in ihrer Trauer erst einmal eine lange damit Hand in Hand durch das Leben gehen, das sie nicht wahrhaben wollen das ein geliebter Mensch nicht mehr da ist!
Die Menschen die von Anfang an, der ersten Minute ab der ein Platz an ihrer Seite leer ist, erleben und leben wie alle Emotionen die ihnen liegen aufbrechen und sich einen Platz bahnen auch nach außen, oder gerade nach außen.
Andere Menschen wiederum sind so rational und gehen darin über das sie sich selbst im Leben suchen und einen neuen Weg und auch einen anderen Bezug in ihrem Leben suchen mit dem leeren Platz an ihrer Seite und ihn mit allem möglichen ausfüllen.
Ich habe es Rosiengel schon geschrieben, den Verlust, diese Leere an der eigenen Seite als eine Realität annehmen, den Schmerz zu verarbeiten, sich an eine Welt mit dieser leere anpassen zu müssen, jeden Tag, zu schauen wer man ist, vielleicht eine andere dauerhafte Verbindung für sich zu finden mitten in diesem anderen leben, ist eine schwere Aufgabe die nicht von heute auf Morgen geht und auch nicht unbedingt in einem Jahr.
Viele Menschen sagen anderen die trauern und sich alleine gelassen und einsam fühlen auch noch nach einem Jahr, jetzt reiße dich zusammen. Das Trauer Jahr ist um ...
Aber die Zeit in der ein Mensch trauert, die ist jedem selbst vorbehalten und sie hält sich bestimmt nicht an Zeiten ...
Hast du schon einmal etwas von Phil Bosman gehört?
Ich arbeite in der Altenpflege und irgendwann einmal bin ich angefangen Texte zu sammeln, zum leisen vorlesen, aber auch um sie in Beileidskarten die ich auch schon einmal selber gestaltet habe mit einem Vers versehe, weil ich die Form der käuflichen nicht immer mag und die üblichen Worte dort vorne drauf auch als kühl empfinde und nicht immer das ausdrücken was man einem Menschen mit auf dem Weg geben möchte ...
Aber nun zu den Worten von Phil Bosman...
Scherben
Der Tag gester,
alle Tage und alle Jahre von früher
sind vorbei, begraben in der Zeit.
An ihnen kannst du nichts mehr ändern.
Hat es Scherben gegeben?
Schlepp sie nicht mit dir herum!
Denn sie verletzen dich Tag für Tag,
und zum Schluss kannst du nicht mehr leben.
Es gibt Scherben,
die wirst du los,
wenn du sie Gott in die Hände legst.
Es gibt Scherben,
die kannst du heilen,
wenn du ehrlich vergibst.
Und es gibt Scherben,
die du mit aller Liebe nicht heilen kannst.
Die musst du liegen lassen!
Fang den Tag von heute
nicht mit Scherben von gestern an.
Mit ganz ganz lieben Grüßen vom Rehkitz