Frage zum Islam

ratu

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Harz, Germany
da ich für meine Website gerade einen kleinen Text zum islamischen Glauben verfasse und natürlich keinen Blödsinn schreiben will, habe ich da mal eine Frage.

Es gibt ja die 5 religiösen Pflichten für den gläubigen Moslem:
Glaubensbekenntnis
Beten
Almosen
Fasten
Pilgerfahrt


und dann gibt es die 3 Welten:
Gebiet des Friedens: Herrschaft des Islam
Gebiet des Krieges: Herrschaft der Ungläubigen
Gebiet des "Vertrages": Gebiet unter der Herrschaft von Ungläubigen, wo aber Moslems leben, z.B Europa

Meine Frage nun: Gilt die Pflicht der Pilgerfahrt auch für Moslems in einem islamischen Herrschaftsgebiet, wie steht es mit den Gläubigen in Saudi-Arabien, die z.B in der Nähe von Mekka leben. Oder ist diese Pflicht eher ein Kompromiss für Moslems in den Herrschaftsgebieten der "Ungläubigen"??
 
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Lieber Ratu,

und dann gibt es die 3 Welten:
Gebiet des Friedens: Herrschaft des Islam
Gebiet des Krieges: Herrschaft der Ungläubigen
Gebiet des "Vertrages": Gebiet unter der Herrschaft von Ungläubigen, wo aber Moslems leben, z.B Europa

Das gibt mir zu Denken...
Wenn es im Islam so ist, das es nur die "Gläubingen Moslem" und den "Ungläubigen" d.h. alle die nicht Moslem sind gibt und das als Welten dargestellt wird, so erlaube ich mir hier zu sagen, daß das höchst engstirnig ist und sehr gefährlich. Der Vertrag hebt die Wertung nicht auf.
Das finde ich erschreckend.
Ich gehöre keiner Kirche mehr an und bin nicht nur gläubig, sondern auch wissend.
Wir glauben alle an den Einen, den Schöpfer der Welt, oder an den Weg des Buddah, welches wenn man genauer schaut und weiß was so hinter den Begriffen steckt, nicht unbedingt verschieden sind.

In meinem Bekanntenkreis habe ich einige Moslems, mit denen ich offen über religiöse Themen spreche.
Die Pilgerfahrt ist für alle Pflicht. Wer in der nähe Wohnt sollte sogar mehrmals
den Schrein besuchen. Für alle die in entfernteren Ländern leben gilt, dass sie wenigstens einmal im Leben dort hin kommen sollen.

Wir sind alle nicht gläubig und auch nicht ungläubig, wir sind auf der Suche nach unserem höheren Selbst.

Viel Licht und Liebe
Lichtbringerin
 
Meine Frage nun: Gilt die Pflicht der Pilgerfahrt auch für Moslems in einem islamischen Herrschaftsgebiet, wie steht es mit den Gläubigen in Saudi-Arabien, die z.B in der Nähe von Mekka leben. Oder ist diese Pflicht eher ein Kompromiss für Moslems in den Herrschaftsgebieten der "Ungläubigen"??

Hallo Ratu,

Soweit ich weiß (ich bin allerdings kein Religionswissenschaftler), muß JEDER körperlich dazu fähige Moslem einmal in seinem Leben die Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen. Für Gläubige in Saudi-Arabien ist es halt einfacher das zu machen als für Gläubige in Nordamerika beispielsweise.

Einige Ausgangspunkte für eine Recherche (religioustolerance.org ist leider mit veralteten Links verpestet - auf eigene Gefahr):

http://en.wikipedia.org/wiki/Hajj

Islam allg.: http://www.religioustolerance.org/islam.htm
Hajj: http://www.religioustolerance.org/isla1.htm
 
Die Pilgerfahrt ist für jeden Pflicht der dazu in der Lage ist, d.h. körperlich und aus eigenen Mitteln (Geld). Egal wo der Muslim lebt wenn er/sie die Vorraussetzungen erfüllt dann wird die Pilgerfahrt zur Pflicht.

Und die Aufteilung in die Welten wie ratu das erwähnt ist falsch, es heißt nicht Welten sondern „Häuser“: Darul sSalam (Haus des Friedens) und Darul Harb (Haus des Krieges). Diese Aufteilung kam erst später und wurde von den Gelehrten definiert da das islamische Reich rießen groß war und man eine allgemeine Beschreibung gemacht hat. Das aber ist nicht unter den Muslimen üblich,… diese Begriffe sind nicht falsch und werden daher auch benutzt wie aber schon gesagt nicht üblich. Außerdem ist das nicht mehr so aktuell da es kein Kalifat gibt und in den letzten 200 Jahren nicht mehr praktiziert wird. Ratu hat auch nicht unrecht gehabt als er dann von Gebieten spricht, denn es ist genau das gemeint, territoriale Aufteilung. Das gibt es nicht nur in Islam und bei den Muslimen, das gibt es bei allen Religionen und deren Anhängern. Die Christen wenn sie ein Gebiet beanspruchen möchten lassen eine Marienerscheinung in Gang setzen und somit das gesamte Territorium für eigen erklären, Santiago de Compostella, Süd-Frankreich,...usw. komischer Weise ist das irgendwie immer südlich angrenzend. Das finde ich viel schlimmer als die Aufteilung in Häuser, da man ein Haus verlieren kann oder das Haus eben verlassen muss und nicht mehr zurückkehrt. Bei einer christlichen Erscheinung ist der territoriale Anspruch beinahe ewig da das direkt mit der christlichen Glaubensvorstellung an Gott verbunden ist und auf keinem Fall aufgegeben werden darf.
Das mit dem Haus des Friedens und des Krieges ist kompliziert, vergleichsweise mit der Aufteilung in demokratische, teilweisedemokratische und diktatorische Gebiete. Von der Sichtweise eines Demokraten wäre das so… wenn man aber genau hinschaut muss eben viel betrachtet werden und von allen Seiten definiert werden. Ist aber kompliziert, Politik und Interesse, Ressourcen Sicherung, der eigene Lebensstil…usw.

Also, noch einmal: Welten unkorrekt, Häuser korrekt. Denn ohnehin gibt es für den Menschen laut Islam zwei Welten, Diesseits und Jenseits. Das sind Welten.
 
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Erstmal Danke für eure Antworten. Aber ob ich dass nun Häuser, Gebiete, Reiche oder anders nenne, hängt wohl auch mit der Zeit und der Übersetzung zusammen. Auslegung ist eh immer so eine Sache. Und verstanden habt ihr mich ja. Das "Gebiete" mit der Zeit der Kalifen zusammen hängt ist klar. Wenn es nicht von Mohammed stammt, dann von seinen Nachfolgern, den Kalifen. Das ist ja auch das Problem jeder Religion. Der Streit zwischen den Orthodoxen, oft wortgetreu an den alten Texten festhaltenden, und den Reformen, die eine Religion an die Gegenwart (oder Wirklichkeit?) anpassen wollen. Aber dabei geht es meistens ja auch nur um ziemlich menschliche Machtansprüche.
 
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