Frage: Scham überwinden - wie habt ihr das gemacht?

mir fiel beim lesen auf:

"Ich habe innere Kind Arbeit gemacht, Kurs in Wundern, Kurs in Loslassen, Byron Katie, Robert Betz, war bei Heilern und habe Rituale gemacht und erfunden, um mir zu helfen ..... vieles bin ich losgeworden, doch den letzten Rest Scham noch nicht!"

ja.. was ist, wenn genau das die "antwort" ist, die du zwar nicht direkt gesucht hast,
aber die dich er-sucht?

sprich: warum los-werden, wenn du sie noch nicht mal wirklich zu dir hereingelassen hast?

♥
 
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nicht raushelfen. Mensch muss ja runtertrudeln, zurück in der Zeit bis zu diesem Erlebnis - von dem die Scham den Anfang nahm. und sich seit dem vielleicht deshalb hält, weil man natürlich nicht Trudeln will
tut ja weh

wie damals

Aber wie mache ich den Prozeß so, dass es eine erhöhe Bereitschaft gibt, sich dem Prozeß hinzugeben? Wie überwinde ich das Mäuerchen? Wie unterstütze ich den Prozeß bei anderen? Wie könnte eine Einladung lauten, sich dem Schmerz zu stellen und wie sieht diese Einladung 1. ehrlich, wahrhaftig und klar und 2. freundlich, offen und einladend aus?

Ich hatte mal ne Eiterbeule, riesen Teil, wuchs und wuchs und irgendwann wurde die unangenehm, richtig unangenehm und tat weh und ich bekam Fieber und bin ins Krankenhaus und die sprühten Eis drauf, schnitten auf klebten ein Pflaster drauf und fertig. Ich konnte heimgehen. Fieber war sofort weg. Nichts an diesem Prozeß ist irgendwie angenehm oder nett oder so, ausser die Erleichterung am Schluß und doch muß ich durch: Schmerz, Fieber, Spritzendes Blut und stinkender Eiter und Verbandswechsel:rolleyes:.

Also wie kann der Prozeß, der Unvermeidliche, menschlicher begleitet werden?
Bei mir und bei anderen?
 
aber du hast ja auch all deine Kurse gemacht etc. Um dich doch irgendwie langsam (nicht direkt weil zu schmerzhaft) durchzugraben.
...Also, eventuell, nicht raushelfen
eher, vielleicht, durchgeleiten

(und das ist auch deshalb schwer, weil man selbst an seinen Resten kratzt, die aufgewühlt werden - durch den schmerz im andern)


Das ist mir schon klar.
 
mir fiel beim lesen auf:

"Ich habe innere Kind Arbeit gemacht, Kurs in Wundern, Kurs in Loslassen, Byron Katie, Robert Betz, war bei Heilern und habe Rituale gemacht und erfunden, um mir zu helfen ..... vieles bin ich losgeworden, doch den letzten Rest Scham noch nicht!"

ja.. was ist, wenn genau das die "antwort" ist, die du zwar nicht direkt gesucht hast,
aber die dich er-sucht?

sprich: warum los-werden, wenn du sie noch nicht mal wirklich zu dir hereingelassen hast?

♥

Naja, die Scham ist ja schon drin.
Sie kommt ja immer raus, wenn sie will, bzw. die entsprechenden Knöpfe gedrückt werden.
Also: was meinst DU genau?
 
Hey,

ich schließe mich meiner Vorschreiberin an.

Eigentlich gibt es nichts, für das man sich schämen müsste....
aber selbstverständlich kennt jeder das Schamgefühl.

Ich sehe die Scham als etwas selbst Auferlegtes oder Anerzogenes an. Wenn man selbst weiß wer man ist und warum man etwas sagt oder tut, dahinter steht, dann sollte eigentlich kein Schamgefühl aufkommen dürfen.

Wenn man sich fremdschämt, dann identifiziert man sich (meines Erachtens) zu sehr mit der Person, die sich gerade zum Ei macht. "Oh Gott, ist das peinlich! Wenn mir das passieren würde..."
Aber man IST ja nicht diese Person. Die Person handelt eigenverantwortlich und man muss sich nicht dafür verantwortlich fühlen, wenn sie was verbockt.

Man kann die Person darauf ansprechen, ohne zu werten. Man kann nachfragen, warum sie so oder so reagiert hat und seine Sichtweise (die ja auch nicht immer die "Richtige" ist) der Person vermitteln.

Dann kommt es auch darauf an, für was man sich schämt

Vorsprechen in einer Gruppe von Leuten, oder sich nackt zeigen etc kann man Schritt für Schritt überwinden indem man sich langsam heranwagt, immer weiter vortraut und Selbstbewusstsein, also Sicherheit in der jeweiligen Situation gewinnt.

Weiß nicht, ob Dir das jetzt weitergeholfen hat.....aber gut :D


Liebe Grüße,

Love

Eben, da es nicht im Kopf stattfindet, kann mein Kopf zwar verstehen, dass es nix mit mir zu tun hat, aber da übernimmt der Bauch die Führung und führt -- sozusagen gnadenlos -- keine Chance fürs Köpfle -- und wenns alles ganz genau weiß -- und dann genau hier zu spüren, wahrzunehmen und umzukehren, ja, das ist die Herausforderung und wie die zu nehmen, zu meistern ist, das ist ebend meine Frage ......

Ja, und erzähl, wenn Du Scham hattest, wie hast Dus gemacht, umzukehren in Dein Selbstbewußtsein, in Deine Selbstliebe, zu Dir selbst -- in so einer Situation, nicht am PC im Internet......

:zauberer1
 
Aber wie mache ich den Prozeß so, dass es eine erhöhe Bereitschaft gibt, sich dem Prozeß hinzugeben?
das ist die brennende Frage. wie jemanden (oder auch, sich selbst) in den Schmerz locken - ala: Koom Schatzi, du weißt, nachher gehts dir besser.

Mensch meidet Schmerz.
Nur ein sehr großer Leidensdruck bringt (eher, drückt/zwingt) dich doch dahin, aufzuarbeiten. (Vielleicht könnte das auch ein ausreichendes Quantum an Intelligenz tun. Das habe ich bis jetzt so gut wie nicht erlebt.)

Wie unterstütze ich den Prozeß bei anderen?
nicht, indem du ihn zu aufarbeitungen zwingst, durch die du selbst nicht durch bist.
(das könnte eine ganz üble Beziehungskiste werden. Im Grunde ist es das, was Beziehungen in den meisten Fällen ausmacht.)

Wie könnte eine Einladung lauten, sich dem Schmerz zu stellen und wie sieht diese Einladung 1. ehrlich, wahrhaftig und klar und 2. freundlich, offen und einladend aus?
Dazu musst du das Thema sehr klar sehen.
Wenn du selbst durch bist, ist das kein Problem. Wenn du selbst nicht durch bist, ist das ein hoher Anspruch an deine Ethik, Fairness, Geduld,
und du wirst dir immer wieder Zeit nehmen müssen, Pausen, darüber nachzudenken Was grad abläuft, und was der nächste Schritt (trotz Blindheit) sein könnte.
 
Und nun die Frage an die, die ihre Scham überwunden haben:
Wie habt ihr das gemacht, die Scham überwunden?
Was gibt es denn noch für Tipps?
Und wie helfe ich jemandem, der sich mir gegenüber schämt, aus der Scham?

Ich kann jetzt wirklich nicht behaupten, dass ich meine Scham überwunden hätte und eigentlich ist an Scham ja auch nichts Schlechtes, oder? Sie schützt doch auch. Wenn sie einen im Griff hält, obwohl man es nicht möchte, dann ist`s halt doof.

Eine typische Schamsituation bei mir ist meine Enthemmung nach etwas zuviel Alkoholgenuß. In dem Moment selbst ja kein Ding, aber am nächsten Tag........... Kürzlich ging mir das wieder so und ich habe wiedermal völlig wild und hemmungslos getanzt in so einer Situation auf einem privaten Fest, wo die Leute mich sonst nur ganz korrekt und zuverlässig etc. kennen. Ich sah so die diversen Blicke und dachte noch "Tanita, hör`auf." Aber der Tanzdrang war einfach stärker und am nächsten Tag bin ich in Grund und Boden versunken. Da konnte ich mir im Kopf tausendmal sagen "Mensch, Frau, es ist doch völlig okay, beim Tanz aus sich herauszugehen." Im Fühlen holperte es gewaltig. Das war ein inneres Zusammenziehen, sich Wegdrehen, sich Kleinmachen wollen und schien gar nicht aufhören zu wollen. Ein wirklicher Krampf.
Ich habe dann das gemacht, was ich immer tue. Nämlich nichts! Dabeibleiben und atmen und alles zulassen. Alles! Alles, was sich zeigen will. Irgendwann lässt der Krampf nach und irgendwann hört er auf. Das heißt nicht, dass ich nicht wieder in so eine Situation kommen werde, aber dieses Loslassen übt sich und es flutscht mit der Zeit besser. Steter Tropfen höhlt den Stein:).

Und kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen dafür, wo du jemandem aus der Scham heraushelfen möchtest?

Tanita
 
Ergebnis war: ich schämte mich, für ihn.

Ich habe innere Kind Arbeit gemacht, Kurs in Wundern, Kurs in Loslassen, Byron Katie, Robert Betz, war bei Heilern und habe Rituale gemacht und erfunden, um mir zu helfen ..... vieles bin ich losgeworden, doch den letzten Rest Scham noch nicht!

Tja, was nutzen die ganzen überteuerten Kurse, wenn das Problem nicht wirklich erkannt ist. Hier geht es nicht darum, dass du dich schämst, für irgendwas, das du gesagt/getan hast, sondern darum, dass du anderen Menschen nicht Ihres lassen kannst.

Wenn sich jemand benimmt wie ein Hackklotz, dann ist das nicht dein Problem und somit ganz und gar nichts wofür du dich schämen könntest.

Ich denke du solltest eher danach schauen, wieso du dich meinst für jeden und alles verantwortlich fühlen zu müssen, so dass du dich sogar für wildfremde Leute schämst, weil die sich nicht benehmen können - in deinen Augen, nach deinem Urteil.

Konzentriere dich mehr auf dich und deine eigenen Geschichten, sicher gibt es da auch noch das eine oder andere was peinlich ist (wenn du dich schon unbedingt schämen willst), wir sind nunmal Menschen und stehen ab und zu in Fettnäpfchen.

"Fremdschämen" ist, wenn man's genau nimmt fast übergriffig. Wenn dem Herrn Oberstudienrat nicht selbst peinlich ist wie er sich benimmt, dann geht dich das ganz einfach nichts an. Nicht du hast zu bestimmen was ihm peinlich zu sein hat, sondern lediglich er selbst.

Zu Dtsch - klingt blöde, ich weiß - kümmer dich um deinen eigenen Kram und lass die Peinlichkeiten anderer bei ihnen.

R.
 
ganz schön streng frau oberlehrerin​
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