frage oder antwort

Gabi schrieb:
Aber Geschichte, die offensichtlich einen pädagogischen Hintergrund haben halte ich nicht nur für überflüssig, sondern sogar schädlich für das Selbstbewußtsein des Kindes.
..aber Märchen sind ja prä-pädagogisch :) wenn ich mir die grimmsche Sammlung anschaue, die arbeitet sehr viel mit Archetypen, deren Kenntnis durchaus eine Bereicherung ist.
Ich habe meine Jungs solche Sachen durchaus vorgelesen, schon deshalb, weil sie Teil unserer Kultur sind und folglich ihren Weg in die Kinderköpfe eh finden (oder möglichweise gar schon dort sind)
Und auch der Aspekt, dass sie brutal sind, schockt Kinder nicht, schließlich ist auf dieser Erde noch wesentlich brutaleres im Gange...


ich brainstorme noch mal kurz:

dumme Frage: ich finde, soetwas gibt es durchaus, auch von Kindern, wobei es sicher auf das Alter ankommt, ob man sie als solches bewerten darf. Für mich ist eine dumme Frage eine, aus der ich ersehen kann, dass der Fragende die Antwort entweder schon in leicht zugänglichem Bereich erkennen könnte, und sich die Mühe ersparen möchte, sie selbst zu erfahren, oder sie bereits kennt. Ein Hinweis darauf hat nichts schädliches, wenn ich ihn plausibel kommentiere.

Warum-Selbstläufer-Fragen: nicht zu übersehen für alle Eltern ist sicher auch eine Phase, in der Fragen nicht ausschließlich auf Beantwortung abzielen, nach meiner Beobachtung so etwa zum Ende der ersten warum-Phase gab es eine Zeit in der sozusagen der Mechanismus des Fragestellens ausgetestet wurde. Ich habe mir angemaßt, es als Hinweis darauf zu deuten, dass sich Fragen für meine Kinder zumindest nicht als frustrierende Geschichte erwiesen hatte :)

...habe noch mal überdacht, was hier zu "ich weiß nicht" gesagt wurde: ich habe das meinen Kindern gegenüber eigentlich nie als Abwehr verstanden, es gibt nun mal (extrem viele) Dinge, die ich nicht weiß. Angenehm ist aber sicher in diesem Zusammenhang das Gespräch darüber, wie sich das ändern lässt, in manchen Fällen, ob es sich ändern lässt.
 
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Saraswati schrieb:
Mein Sohn hatte als Kind ab Ende der dritten Klasse zunehmend und später heftige Depressionen. Die Lehrerin seiner Schulklasse hatte Null Empathie und überfuhr die Kinder mit Lernstoff, den man ganz schnell aufschnappen musste, um mitzukommen. Unser Sohn denkt tief und langsam und am Liebsten das, was er selber für wichtig hält. Das Schulwissen huschte an ihm vorbei und er wurde gemoppt, verachtet und durch drohende Strafen verschreckt. Ein cooler Milamil wollte er auch nicht werden. Vielleicht hat auch sein türkischer Name mitgeholfen, sein Image low zu halten.
Zu Hause aber fing er an zu fragen, um eine Tageszeit, mittags um eins, wenn andre müde sind. Er wollte so viel wissen, was diese Schule nicht vermittelte oder auf unattraktive Weise. (Dann holte er sich plötzlich den Globus, um herauszufinden, wie rum die Erde sich dreht und so...) Das beruhigte mich, dass wenigstens sein Fragen nicht getötet wurde. Trotzdem wuchs seine Angst bis zum Todeswunsch, denn er fühlte, dass er den Ansprüchen dieser Gesellschaft nicht genügen konnte, an denen zu orientieren er sich genötigt fühlte.
Und die ihm immer unwirklicher erschien. Selbst die Freude der Menschen draußen erschien ihm künstlich und oberflächlich...
Ich ermutigte ihn loszulassen, zu vertrauen, in sich zu bleiben, sich selbst zu spüren.
Geheilt aber wurde er von seinem Fluglehrer. Modellflug war der innere Traum.
Und dieser Mann hat mit ihm einen Flieger gebaut, stundenlang, tagelang, in aller Ruhe... auf die Art und Weise wie unser Sohn gerne lernt... und brachte ihm dann die Kunst der Fliegerei bei. Das war vor vier Jahren. Der Junge ist nun vollkommen bei sich selbst und zieht alle Leute an, die sich auch mit solchen technischen Sachen befassen und sich bei ihm was abgucken wollen... Einem Klassenkamaraden, welcher gehänselt wurde und heulend im Klo verschwand sprach er durch die verschlossene Tür Mut zu: Mach dir nichts aus dem blöden Gerede. Such dir ein Hobby, welches dir wirklich gefällt, dadurch findest du die Leute, die zu dir passen...

K.S.


dies sagt mir, dass kinder immer das richtige fragen. ich glaube, dass die frage das werkzeug der wahrheit ist. wo keine fragen mehr gestellt werden dürfen, ist es ja auch bekanntlich mit der wahrheit nicht mehr so gut bestellt. und wenn man permanent antworten auf nichtgestellte fragen erhält, wie ist es dann?
ich denke man sollte immer sehr genau hinhören, wenn jemand etwas fragt.
ganz besonders kinder, denn kinder bringen die wahrheit.
und ich denke auch, dass die bitte die schwester der frage ist.

lg


samedi.
 
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Zitat von samedi:
"das weiss ich nicht"

greenbuddha schrieb:
...würde ich aus dieser Kathegorie von Antworten ausnehmen.



Ja. ich finde allerdings das vorgehen Usuis im umgang mit an ihn gestellte fragen nicht uninteressant in diesem zusammenhang. als er die antwort nicht wusste, hat er sich selbst auf die suche gemacht, und "zack" war rei - ki da.






lg

samedi
 
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