frage an die eltern der "kinder der neuen zeit"

Meinem Sohn versuche ich zu vermitteln, dass nicht die materiellen Dinge wichtig sind, sondern dass die inneren Werte von größter Bedeutung sind. Außerdem halte ich Solidarität für einen wichtigen Punkt in unserem Leben.
Nicht weggucken, sich einmischen usw.

Dann ist mir wichtig, dass er eine gute Allgemeinbildung bekommt und weltoffen wird. Sein Vater ist ein "Kosmopolit" und schwirrt beruflich bedingt auf der ganzen Welt umher. Er nimmt unseren Sohn gerne mit, wenn die Möglichkeit besteht. So sieht er, dass es auch Länder gibt, in denen es den Menschen auf der materialistischen Seite viel schlechter geht als uns, dass diese Menschen aber ausgefüllter sind als wir.

Ich hoffe, dass er was für sich mitnimmt und irgendwann mal realisiert: Wichtig ist nicht die neueste Playstation, wichtig ist Zufriedenheit und Glück. Aber, in Anbetracht dessen, dass er erst 8 Jahre alt ist, muß ich wohl damit leben, dass ein Playstation doch noch wichtiger ist, als der Durst des Nachbarn. Warscheinlich müssen unsere Kinder diese Entwicklung durchmachen. Der Wille zur Veränderung zählt....


July
 
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Hallo Fee,

also, ich versuche meinen Sohn (bald 2) zu begleiten beim Großwerden.
Bei den ganz Kleinen find ich es erstmal wichtig, dass sie Geborgenheit erfahren, damit sie ihr Urvertrauen nicht verlieren. Das heißt v.a. viel Tragen, Stillen nach Bedarf und kein Schlaf-Schrei-Programm durchziehen. Es ist nämlich ein Gerücht, dass Kinder verzogen werden, wenn die Eltern ihre natürlichen Bedürfnisse nach Liebe und Geborgenheit befriedigen. Aber damit sag ich Dir ja nix neues :).

Jetzt, wo mein Sohn schon ein bisschen älter ist, merke ich, dass er schon Machtspielchen treibt, manipuliert.

Also, alles erlauben, "antiautoritär" nicht-erziehen ist nicht die Lösung, sondern nur der Gegenpol zur arg autoritären Erziehung. Wenn er etwa auf dem Spielplatz mM zu brutal um eine Plastikschaufel kämpft oder unbedingt Schokolade will, dann sag ich bestimmt und fest "Nein" bzw. greife ein und nehm in weg oder biete ihm eine Alternative an.

Bis jetzt ist diese Erziehung aufgegangen, unser Sohn ist für sein Alter weit und ein warmherziger kleiner Mensch (wenn man mal vom altersüblichem Egozentrikertum absieht...)!

Aber ich muss zugeben, ich bin oft unsicher, wie ich handeln soll. Vom Herzen leiten lassen geht auch nicht immer - es würde mich bei Schaufel-Hau-Aktionen zu schnell eingreifen lassen. Die Kinder müssen ja auch lernen, mit Konfliktsituationen umzugehen: Ich greife nur ein, wenn es brenzlig wird.

LG von Sansara
 
Hallo Fee,
als ich damals mit meiner Tochter schwanger war, habe ich, wie vielleicht viele werdende Mütter, Bücher gelesen und viele "gute" Ratschläge bekommen. Ich habe oft überlegt, ob ich ihr gerecht werden kann. Heute weiss ich, ich kann. Ich habe damals alles für sie getan. Wenn sie spielen wollte, haben wir gespielt. Wenn sie schmusen wollte, haben wir geschmusst. Und wenn sie schlafen wollte, bin ich mit ihr schlafen gegangen. Ich war 24 Std. für sie da. Zwei Jahre lang. Dann wurde es etwas weniger. Viele waren der Meinung, ich würde sie zu sehr verwöhnen.
Heute ist sie 15 Jahre und ein toller Mensch geworden. Sie ist sehr selbstbewusst, tolerant, ergeizig, liebevoll, und ich bin sehr stolz auf sie. Sie setzt sich für Schwächere ein und weiss schon genau, was sie möchte.
Natürlich haben auch wir manchmal Stress. Wegen unaufgeräumte Zimmer, wegen Ausgehzeiten und dem sonst so üblichen Kram, den das Alter so mit sich bringt. Aber wir reden viel und können es so meistens klären.
Inzwischen haben einige Freunde ihre Meinung geändert, was die Erziehung angeht.
Ich bin meinem Verhalten immer treu geblieben, auch wenn es manchmal schwer war. Aber meine Tochter vertraut mir und weiss, dass sie sich immer auf mich verlassen kann.

LG
Andra
 
Hallo Fee,

als vierfache Mutter versuche ich mal, dir mit meinen Gedanken zur Seite zu stehen :)
Ich möchte aber gleich am Anfang festhalten, dass die Methode, mit der ich meine Kinder aufwachsen lasse, nun bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss ist und auch nicht auf alle Kinder anwendbar ist, o.k. ? :)

Eigentlich ist es ganz einfach:
Ich lasse sie.
Und da wird es schon schwierig mit den Definitionen - ich lasse sie natürlich nicht ohne Grenzen tun und lassen, was sie wollen, aber ich lasse ihnen den Raum, sich zu entfalten, ohne sie einzuengen. Das ist mitunter ein verflixt schwieriger Balanceakt!!
Aber ich respektiere sie und ihre Bedürfnisse, ich respektiere ihre Persönlichkeit.
Gleichzeitig versuche ich, für sie als Vorbild dazusein - aber als ein Vorbild, dass Schwächen und Macken hat und dazu steht.
Von Natur aus bin ich eigentlich ziemlich ausgeglichen und fröhlich, aber es gibt so Tage, da komme ich auch aus der Balance und zicke rum :)
Und dafür erwarte ich dann auch Verständnis - ob ich es dann bekomme, ist ein anderes Thema *seufz*
Ich versuche aber, moralische Werte und Lebensanschauungen vorzuleben und meinen Kindern so als Leitbild zu fungieren.
Wenn ich in meinem bisher 18-jährigen Mutterdasein so Bilanz ziehe, hat es doch schon ganz gut funktioniert :)
Ich liebe meine Kinder und bin bedingungslos für sie da - auch wenn ich natürlich nicht immer neben ihnen stehen kann.
Aber ich vertraue ihnen!

Gruss

Lapislazuli
 
hallo ihr lieben,

vielen, vielen dank für eure antworten!!! :danke:

es ist ja sooo schön, sich mal mit eltern austauschen zu können, die ihre schwerpunkte anders setzen als was ihre kinder schon alles "können" (fängt an mit "schläft es denn schon durch,rollt es sich denn schon?"etc. und endet wahrscheinlich mit "und was will es den studieren"...)

Mir ist es völlig egal, ob meine kleine süße nu´hochintelligent oder besonders begabt ist oder ob sie später mal bundeskanzler wird, ich wünsche mir nur, daß sie ein glücklicher, warmherziger, liebevoller mensch wird, der vertrauen in sich selbst und auch in andere hat und der den mut hat, seinen ganz eigenen weg zu gehen und dabei auf sein herz zu hören.. ich wünsche mir, das sie den zugang findet zu ihrer spiritualität und ihrer schöpferkraft und diesen nicht als erwachsene erst mühsam wiederfinden muß, und ich wünsche mir, daß sie den zauber dieser welt kennenlernt, daß sie umgeben von elfen, feen, engeln aufwächst und ihr der zugang zu dieser "magischen" welt auch als erwachsener nie verlorengeht... es gibt heute soviele menschen, die zwar vielleicht mehr oder weniger erfolgreich sind, dafür aber vergessen haben, wie der wind riecht oder was das meer erzählt-wißt ihr, was ich meine?

wenn ich das beim pekip erzählen würde, würde ich aber wohl doch eher ne menge besorgter blicke ernten, sowas steht da nämlich nicht auf dem stundenplan - lieber noch ne runde "wir ziehen das baby an den händen hoch" und, nicht vergessen : jedes kind kann regeln lernen! :ironie:

deshalb bin ich auch so froh über andere anregungen... :welle:

danke euch allen, :kiss3:
die kleine fee
 
kleine fee schrieb:
es ist ja sooo schön, sich mal mit eltern austauschen zu können, die ihre schwerpunkte anders setzen

wenn ich die Statements hier so lese, da frag ich mich schon, wo denn so ganz anders die Schwerpunkte sind?

Man muss kein Esoteriker sein um zu erkennen, dass man kleinen Kindern mit Nähe Geborgenheit schafft.
Man muss auch kein Esoteriker sein um Geschichten von Feen oder anderen Geisterwesen erzählen zu können. Anderseits kann man Kindern auch damit schaden, wenn man sie zusehr in eine illusionäre welt schickt.
Denn spätestens mit der Schule beginnt der Kampf ums besser sein, ums angepasst sein.
 
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hallo calendula,

ich habe nicht gesagt, daß man dazu esoteriker sein muß!! :)
und wenn ich von eltern spreche, die ihre schwerpunkte anders setzen, dann meine ich damit keine spezielle personengruppe, sondern einfach eltern, denen es in ihrer erziehung um andere werte geht als ich das in meinem umfeld zur zeit häufig erlebe...( keine esoterischen werte, sondern menschliche!)
ich möchte meine tochter auch nicht in eine illusionäre welt schicken, sondern in eine, die facettenreicher ist, in der nicht nur das eine daseinsberechtigung hat, was beweisbar ist. ich möchte, daß sie lernt, "mit dem herzen zu sehen", und ich glaube, das sie das stärker macht für ihren weiteren lebensweg.
bis zur schule haben wir ja gott sei dank noch zeit, und ich hoffe einfach mal, daß das dann für sie keinen kampf bedeutet..

ich verstehe aber, was du meinst (denke ich)....

liebe grüße,
die kleine fee
 
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