Fortgelaufen

Wir haben uns getraut, fortzulaufen,
aus der heiligen Gemeinschaft wegzugehen,
in eine dunkle Welt,
ein dunkles Tal des Todes, des Leides, der Krankheit und des Vergessens,
wollten wissen, ob wir auch von dort wieder zurückfinden können,
ob das winzige Stimmchen in der hintersten Ecke unseres Herzens
auch hier noch nicht verstummt, sondern seine zarten Weckrufe aussendet,
obwohl wir wie im Koma liegend, unfähig, uns selbst zurückzubewegen,
uns selbst zurückzuerinnern,
uns selbst zurückbringend,

im Schlaf des geistigen Todes daliegend auch hier noch die Liebe finden könnten,
und wo wäre sie stärker zu empfinden als hier?
wo wäre sie noch größer zu erahnen als hier?

welche Freude wäre noch größer als die ...

des total Verlorenen, den Anfang des Weges zurück zu finden?
des Blinden für alle Freude, alle Glückseligkeit, wieder sehend zu werden?
des Verstörten, der Frieden findet?
des Verdummten, Einsicht zu gewinnen?
des Verachteten, dennoch Achtung zu gewähren?
des Gehassten, trotzdem zu lieben?
des Verängstigten, trotzdem Vertrauen zu verschenken?
des Vereinsamten, in der größten Verlassenheit einem Freund zu begegnen?

und so liefen wir in die Dunkelheit...
schalteten einfach das Licht aus...
verschlossen sicherheitshalber noch die Augen...
und wendeten uns ab von der Heiligkeit und Helligkeit...

Danke, liebe Maria!

So kommt es mir auch immer wieder, wenn ich mich entsetzt frage: Warum das Schreckliche, das erlitten und getan wird? Warum geht Schöpfung mit Unwissenheit einher? - Aus Liebe.

Herzliche Grüße
Marjul
 
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