Wenn man das Reale argumentiert, argumentiert man damit zugleich das Irreale, denn ohne das Irreale könte man das Reale nicht unterscheiden vom Irrealen.
Oft wird die äußere Welt als reale Welt gehandelt, und es wird damit begründet, dass sie fassbar ist, messbar, man ihre Ordnung nachweisen kann, und dass das jeder überprüfen kann, und sie wird unterschieden von einer 'irrealen' Welt, die nicht fassbar ist, nicht messbar, man deren Ordnung nicht nachweisen kann und sie niemand überprüfen kann. Vielleicht könnte man auch sagen, dass das (konditionierte) Verstandesbewusstsein 'ein größeres Vertrauen hat in die äußere Welt gerade wegen ihrer 'Greifbarkeit', als in das, was man als 'das im Inneren Verborgene' (das Esoterische) handelt, und als Komplement zum Realen, als das Irreale bezeichnet.
Nun, das ist sicher eine Sichtweise, die viele Menschen einnehmen, die von sich auch sagen würden, dass sie vernünftig sind.
Wenn man das Reale diskutiert gibt es das Problem, dass es verschiedene Sichtweisen gibt über das Reale, und die obige Sichtweise nur eine Sichtweise von mehreren möglichen Sichtweisen ist. Hierbei ist es wohl auch von Bedeutung, dass notwendig alle Erscheinungen der Natur der Natur angehören (müssen), denn es kann nicht jenseits der Natur angesiedelt werden, weil das zu logischen Widersprüchen führt. So ist die Phantasie oder die Imagination der Menschen sicher etwas, was der Natur angehört, ebenso wie ein bequemer Glaube, der etwas ignoriert, das den bequemen Glauben in Frage stellt.
Auf der einen Seite gibt es aber z.B. das, was Darshan Sing sagt:
"Um den Tod zu überwinden, müssen wir lernen, nach freien Belieben über das Körper-Bewußtsein hinauszukommen. Die Methode um dies zu tun ist eine Wissenschaft: Die Wissenschaft der Spiritualität. Sie ist, in der Tat, eine perfekte Wissenschaft, welche jeder von uns für sich selbst nachprüfen kann. Das einzige Labor, das wir dazu benötigen, ist das des menschlichen Körpers." ,
und auf der anderen Seite das, was z.B.
Hendrik van Hees sagt:
"Physik kann nicht irgendwie ethisch sein. Es ist eine Naturwissenschaft und als solche wertfrei. Sie eruiert Fakten und versucht sie möglichst einfach mit Hilfe der Mathematik als Sprache zu beschreiben. Naturwissenschaften können daher weder "gut" noch "böse" sein. Sie stellen einfach Fakten fest.
Die klassische Mechanik beschreibt mit ziemlich gutem Erfolg, wie die Himmelskörper umeinanderkreisen, aber nicht warum.
Freilich haben Newton&Company die Beschreibung gegenüber dem vorherigen Weltbild bedeutend vereinfacht, indem sie das universelle Gesetz der Gravitationswechselwirkung entdeckt haben.
Die Physik erklärt aber nicht, warum gerade dieses Gesetz gilt. So geht das immer weiter. Es kann sein, daß man irgendwann noch allgemeinere Gesetze findet, die noch mehr Phänomene mit noch einfacheren Gesetzen beschreibt (im gegebenen Kontext ist das der Fall für die ART gegenüber der Newtonschen Mechanik), aber letztlich beantwortet die Physik nie Warumfragen, bleiben doch die fundamentalen Naturgesetze stets empirische Entdeckungen, die nicht "erklärt" werden können. "
(Hendrik van Hees)
Nun, vielleicht zeigt das etwas von dem Problem. Immerhin ist aus dem statement von van Hees erkennbar, dass er neben der Physik die Ethik sieht und sich (selbst) begrenzt auf Fakten, die Mathematik und das Beschreiben von Fakten.
Fakten sind aber immer beweisbare Tatsachen und streng gesehen kann ein Beweis nicht deswegen als ein Beweis beansprucht werden, wenn viele Menschen oder auch vernünftige Menschen etwas (nur) vermuten, wie z.B. dass 2 x 2 = 4 ist.
Das kann man auch sehen wenn man Spezialisten fragt: 'Was ist 2 X 2'?
Der Politiker: "Ich verstehe ihre Frage nicht..."
Der Mathematiker wird sich einen Tag in seine Stube verziehen und dann freudestrahlend mit einem dicken Bündel Papier ankommen und behaupten: "Das Problem ist lösbar!"
Der Buchhalter wird zunächst alle Türen und Fenster schließen, sich vorsichtig umsehen und fragen: "Was für eine Antwort wollen Sie hören?"
Der Jurist: "4, aber ich weiß nicht, ob wir vor Gericht damit durchkornmen." Der Ökonom: "Addieren Sie das, das ist effizienter!"
Der Philosoph: "Suchen Sie Streit?!"
Der Logiker: "Bitte definiere 2 x 2 präziser."
Cultbuster zückt seinen Taschenrechner, rechnet ein bisschen und meint schließlich: "3,999999999"
Der Physiker: "In der Größenordnung von 1*10^1"
Der Psychiater: "Weiß ich nicht, aber gut, das wir darüber geredet haben..."
Im Ernst, ohne das ein lebendiges Bewusstsein die Vorstellung der Zahlenreihe und der Zahlenverhältnisse erkennt und anerkennt hat das keinen Sinn, und wenn sich ein bequemer Glaube diesem Erkennen widersetzt, ist ein gemeinsames Verständnis über z.B. die Mathematik von einem Mathematiker und einem Ungläubigen der Mathematik nicht zu erreichen.
So kann man denn, wenn man will erkennen, dass ein gemeinsames Verständnis erst möglich ist, wenn ein bequemer Glaube aufgegeben wird, wenn eine Wahrheit erkannt wird, und nicht das eine Definition per se über etwas, das sein soll und auch wenn es 'Die Realität' sein soll, bestimmt.
Ich denke vielmehr, dass es Sinn macht, das Erkennbare, aber auch das als Irrtum erkennbare zu diskutieren, als das, was herkömmlich ein Beweis, oder Fakten oder Tatsachen als heilig akzeptiert werden soll und es als real gelten soll.
Nun die äußere Welt wird wie gesagt oft als real gesehen, und ein Verstandesbewusstsein mag sich eingebettet sein, mit seinem Körper
in diese äußere Welt.
Aber wenn es nur eine reale Welt geben kann, dann muss notwendig der, der bereits etwas vorfindet, wie die Mathematik, oder die Logik, oder die Ethik, oder das 'Ich bin', und es nicht selbst erzeugt hat, einschließlich dem, was sonst noch alles erkennbar, aber nicht beweisbar ist, es dann anerkennen als existent, wenn er seinen bequemen Glauben, der daran festhält, dass nur das eine Existenz hat, dass > im Außen ist (und mit sich selbst darinnen)<, aufgibt.
Es besteht eigentlich kein Streit unter Physikern darüber, dass im Kern erscheinende => Grundkräfte, welche durch Elementarteilchen wechselwirken das Eigentliche ist, dass die Physik ausmacht. Und wie es das statement von van Hees erkennen läßt, NIMMT sich die Physik anderes (wie z.B. die Mathematik) zu Hilfe.
Nun, das schließt nicht aus, dass - und wie es ja auch geübt wird - Vorstellungen im lebendigen Bewusstsein erzeugt werden, welche auch schlicht falsch sein können, und 'tatsächlich' gesteht die Physik dies im Prinzip zu.
Das ist ein wichtiger Punkt, der erkennen lässt, dass nicht etwas deswegen schon wahr ist, weil Physiker oder auch alle Physiker an Vorstellungen glauben, welche nicht aus den Grundkräften hergeleitet sind. Mitnichten. Es ist genauso bequemer Glaube, wie jeder andere bequeme Glaube.
Vielleicht mögen manche Physiker das im Innern Verborgene - das Esoterische - als bequemen Glauben sehen, vielleicht weil sie eine äußere Ordnung in der Natur gefunden haben, welche sie nicht sehen in der inneren Ordnung, aber das lässt nicht den Schluss zu, dass es eine verborgene innere Ordnung nicht gibt.
In der äußeren Welt gibt es die Vorstellung von Zeit als ein => Vektor und die Vorstellung von einem Raum als eine Ausdehnung, die Vorstellung das darin Menschen leben, die erst sind, wenn sie gezeugt und geboren werden und nicht mehr sind, wenn sie gestorben sind und begraben. Aber sowohl ist das Meter eine Idee als auch die Sekunde eine Idee, die aus keiner physikalischen Grundkraft hergeleitet werden kann. Wo endet ein Raum? Dort wo viel (!) Energie versammelt ist in Elementarteilchen macht die linerare Zeit schlapp. (?!)
Das biologische Denken des Descartes sagt: "Nun hatte ich beobachtet, dass in dem Satz: Ich denke, also bin ich. überhaupt nur dies mir die Gewißheit gibt, die Wahrheit zu sagen, daß ich klar einsehe, daß man, um zu denken, sein. - Nun, wenn er mich auch täuscht, so ist es also unzweifelhaft, daß ich bin. Er täusche mich, so viel er kann, niemals wird er jedoch fertig bringen, daß ich nichts bin, so lange ich denke, daß ich etwas sei. Und so komme ich, nachdem ich nun alles mehr als genug hin und her erwogen habe, schließlich zu der Feststellung, daß dieser Satz: Ich bin, ich existiere, so oft ich ihn ausspreche oder in Gedanken fasse, notwendig wahr ist. - Indem wir so alles nur irgend Zweifelhafte zurückweisen und für falsch gelten lassen, können wir leicht annehmen, dass es keinen Gott, keinen Himmel, keinen Körper gibt; dass wir selbst weder Hände noch Füsse, überhaupt keinen Körper haben; aber wir können nicht annehmen, dass wir, die wir solches denken, nichts sind; denn es ist ein Widerspruch, dass das, was denkt, in dem Zeitpunkt, wo es denkt, nicht bestehe. Deshalb ist die Erkenntnis: »Ich denke, also bin ich,« (Original lat.: cogito, ergo sum) von allen die erste und gewisseste, welche bei einem ordnungs-mäßigen Philosophieren hervortritt."
Nun, wenn jemand einige Jahre nach seinem Tode nicht denkt oder nicht denken kann, weil das biologische Denken in andere Lebensformen übergegangen ist, dann wäre die Logik des Descartes, das er also nicht ist, wenn er tot ist und das wäre nicht das, was man existent nennen kann.
Schon hier kann man die Frage stellen, ob denn der ist, der denkt, oder ob es nur eine Täuschung ist, wenn Existenz und Nichtexistenz vorkommen. Und wenn man es als eine Täuschung sieht, dann ist dann kaum kompatibel mit dem, was man unter real versteht.
Ein anderer Punkt ist das Kausale. Offensichtlich ist es nur einem lebendigen Bewusstsein möglich z.B. eine Masse zu bewegen z.B. ein Beil, das einen Schädel spaltet, aber es scheint nicht klar, was das Spalten verusacht. Ist es das Beil? Oder ist die Energie, die dem Beil mitgegeben wurde?
Die Frage ist - und dass kann natürlich auch die Ethik berühren - wo,wer,was, ist die Ursache? Da es aber in der Kette der Kausalität nicht ad hoc aus dem Nichts eine Ursache geben kann, weil jede Ursache auch einen Ursprung haben muss, und wenn nur ein lebendiges Bewusstsein Kräfte auslösen kann, nicht aber ein totes Denken das vor Monaten oder Jahren gestorben ist, dann ebenso nicht klar, was, wer,wo,was REAL IST.
Mit dem Studieren der inneren verborgenen Ordnung kann man eine Welt betreten, in der das Ganze gesehen werden kann, und in der es das vermeintlich Reale, Sterbliche, nicht gibt. Aber es sind immer nur Wenige, die sich aufmachen und ihren bequemen Glauben verlassen, der diese äußere Welt als real bestimmt mit einem endlosen Raum, endloser Zeit und in der der Tod keinen Platz hat.
T.