Hi, Star.
Die Maschine hatte jedenfalls technische Probleme.
Wie viel du von Flugunfällen weißt oder verstehst, kann ich nicht beurteilen. Ich habe mich aber als Pilot mit diesen Dingen sehr intensiv beschäftigt (Buchempfehlung: "The Human Factor", ich glaube auf deutsch: Der Faktor Mensch). Da gibt es z.B. einen völlig unverständlichen Unfall eines Nachtflugs: beim Landeanflug kriegen die Piloten nicht die "drei Grün" für erfolgreich ausgefahrene Fahrwerke. Dann schustern sie mit der Prüfung herum, ein Lämpchen fällt runter, der Co sucht es im Fussraum, und die Maschine geht in der eingenommenen Hold Position unbemerkt langsam tiefer, bis sie zum Schluss ins Meer einschlägt und mit allen Passagieren untergeht. Der Auslöser war wohl ein durchgebranntes Birnchen, ein technisches Problem, aber war es tatsächlich die Unfallursache?
Fast immer hat man mit dem Gerät ein technisches Problem, wenn es zu einem Unfall kommt, aber genauso häufig gibt es eben den "human factor", der dieses technische Versagen begünstigt, begleitet oder erst auslöst.
Unabänderlichkeit, ab wann ? Zeit ist doch relativ. Es hätte also zu jedem Zeitpunkt anders kommen können.
Du hast von Schicksal*gesprochen, nicht ich. Und Schicksal ist der Ausdruck, wenn man die Unausweichlichkeit vorherbestimmter Ereignisse bedeuten möchte. Und es hätte - könnte - würde sowieso alles ganz anderes sein, würden - täten die anderen anders als sie es tun. Sie tun es aber nicht, und deswegen betreibst du einfach haltlose Spekulation, wie sie auf der Suche nach Schuldigen gerne betrieben wird -- aber es gibt gar keine Schuldigen, die Welt läuft, wie sie läuft, und nur ab und an gerät jemand bewusst in dieses Rad und wird dann schuldig gesprochen, damit sich der Rest der Menschheit nicht länger fürchten muss.
Das aber ist die Gefahr: wenn es für alles, was passiert, einen Schuldigen gibt, so muss man nur die Gesetze verschärfen, die Kontrollen intensivieren, die Strafen erhöhen, um keine Vorfälle/Unfälle/Tragödien wie diese zuzulassen. So lautet die Diktion, und doch kann niemand solche Tragödien ausschließen, denn es reimt schon Fontane: Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand!. Das gilt auch und vor allem für komplexe Systeme wie Flugzeuge, in denen jede Niete, jede Schweißnaht, jedes Kabel potenziell zum Totalverlust führen können.
Wenn der zweite Start ebenfalls abgebrochen worden wäre und die Passagiere mit einer anderen Maschine heil an ihr Ziel gekommen wären, hätte ich ebenfalls von Schicksal gesprochen.
Ja, klar, nur steht es eben nicht als Schlagzeile irgendwo, wenn eine Maschine nicht wie vorgesehen zum Einsatz kommt, sondern durch eine andere ersetzt wird. Diese Art des Schicksals passiert laufend
Zu dem Link: Ich verstehe kein spanisch, aber sieht so aus als wären da alle spanischen Flugunfälle oder Zwischenfälle verzeichnet.
Ja, das haben diese Statistiken der Unfallermittlungsbehörden so an sich -- die Liste der FAA (USA) ist noch viel länger
Was mich, aufgrund der Menge, gleich schon wieder schockt (sind zwar viele kleine Maschinen bei, aber trotzdem)
Da macht fliegen ja wieder richtig spaß
Weil du (wie wohl die Mehrzahl der heutigen westlichen Bevölkerung) meinst, dass fliegen ein Grundrecht ist. Tatsächlich ist es nur eine besonders sichere Art des Reisens, bei der aber ein Restrisiko bleibt, an einem Unfall beteiligt zu sein. Und wenn es im Flugzeug daneben geht, dann meist mit Titelseiten-Qualität. Was nicht wirklich etwas über die Sicherheit des Fliegens aussagt -- statistisch gesehen bist du mit jedem Individualverkehrsmittel schlechter dran und Fliegen ist, umgelegt auf die Personenbeförderungskilometer, jedenfalls die sicherste Form zu Reisen. Aber nicht losgelöst vom Rest der Welt, sondern mit allen Fehlern, die bei Mensch und Maschine auftreten können, sosehr man sich auch mühen mag, sie zu minimieren.
Deshalb glaube ich auch, dass Astrologie sich absolut nicht zur Zukunftsdeutung eignet. Ich habe mich damals stärker mit dem Thema beschäftigt, zufriedengestellt hat es mich jedoch nie.
Tja, damit stellst du aber nur das allgemein löchrige Wissen über die Zusammenhänge heraus -- was aber nicht heißt, dass bei besserem Verständnis über die Zusammenhänge bessere Prognosen möglich werden. Wie ich gerne anmerke, schafft es die hochwissenschaftliche Meteorologie nicht, für weiter als fünf Tage in die Zukunft halbwegs brauchbare Aussagen zu treffen. Trotz toller Messungen und Computermodelle bleibt die Meteorologie eine höchst unzuverlässige Sache, die trotzdem weiter betrieben und verfeinert wird, wie groß
Bis jetzt überzeugt mich der Absturz in Madrid, astrologisch gesehen, jedenfalls nicht, weil einfach viel zu wage.
Im Grunde müßte man dann auch noch das Horoskop vom Pilot mit einbeziehen.
Also metagnostisch sehe ich da gar nix vages -- wenn du dir die Mühe gemacht hast, meine Ausführungen (die Zeit und Ort des Ereignisses in Verbindung zum Erstflug der Maschine setzen) zu lesen, wärest du nicht so locker mit deiner Aussage.
Ich glaube halt auch nicht, dass dieser Unfall feststand, im Gegenteil...
Von daher kann sich für mich, diese Tragödie, schon gar nicht astrologisch abzeichnen.
Ein interessanter Ansatz, der aber die Astrologie im Ganzen betrifft: wenn nichts im voraus feststeht, kann die Astrologie (und kein Orakel) je etwas schlüssig vorhersagen. Mit diesem Problem müssen sich alle, die Prognose leisten wollen, herumschlagen
*Die Meteorologen nutzen Computermodelle, die Börsenmenschen haben ihre Chart-Technik, die Ökonomen ihre Kennzahlen -- die gesamte Menschheit baut auf die Vorhersagbarkeit von Ereignissen und gewisse Grundmuster sind identifiziert. Während diese wissenschaftlichen Modelle meist mit großem Aufwand Daten sammeln und interpolieren, kommt die Astrologie mit einem deutlich einfacheren Grundmodell daher und will daraus für alles und jedes auf der Welt Aussagen treffen.
Das soll funktionieren?
Mit deiner Skepsis bist du nicht allein
*Es wird auch für meinen Geschmack viel zu viel "zu finden" gehofft. Sprich: je nach Astrologe werden die unmöglichsten Konstrukte als Erklärung dargeboten und dann entscheidet das Marketing oder die persönliche Vorliebe, ob dem geglaubt wird. Das ist der Nachteil einer Pseudowissenschaft wie der Astrologie -- es geht zu oft um Glaube und zu selten um Fakten.
Was ich sehr wohl glaube ist, dass die Umstände
*durchaus zu dem Unfall geführt haben können, sozusagen als Katalysator, aber jedoch nicht unausweichlich mit diesem "Ergebniss" !
Weißt du denn, was ein Katalysator ist? Umstände (wie) sind nie ein Katalysator (was), insofern ist dein Satz schon eine Leiche. Dann führen Konstellationen nie zu einem Unfall -- die Sterne zeigen eine Zeitqualität, und was daraus wird, ist die Frage.
Metagnostisch können wir Kleinigkeiten, die in der Prognose oft als unglaublich weggeschoben werden, leichter akzeptieren und daher erkennen. Der Mensch konstruiert sich sein Umfeld selbst -- lies Paul Watzlawik, das erspart mir einiges an Tipparbeit -- und ist Gefangener seines Weltbildes. Das führt dazu, dass der Astrologe bei seiner Prognose nur im Rahmen seines Erfahrungsschatzes und seiner Präferenzen zu Aussagen kommen wird, etwas völlig Fremdes wird er kaum in der gebotenen Deutlichkeit formulieren können, weil ihm einfach die Begrifflichkeiten fehlen und ihm die Muster "dahinter" nicht vertraut sind.
Das ist aber kein Problem der Astrologie, sondern der Astrologen