Fleischskandale – laufende Chronik

Kanns nicht lesen, aber die Überschrift sagt schon alles. (n)

Jede absichtliche Art und Form der Tötung von Lebewesen ist geisteskrank, wo es schon unzählige Alternativen gibt. Noch gestörter und perverser sind die Haltungsbedingungen die diese Geschöpfe erleiden müssen.
Ich habe Bilder gesehen, die sich wie ein Trauma eingebrannt haben. Es ist wirklich entsetzlich.
Möge die Massentierhaltung und Tötung in absehbarer Zeit ein Ende finden.
Vor allem weil es oft noch "unnötigere" Tötungen als der Genuss von Fleisch sind.
Zum Beispiel ist es für mich bei Medikamenten teilweise einfach unmöglich, welche ohne Gelatinekapsel zu erhalten, dabei zeigen andere Hersteller, wie gut auch Kapseln auf Zellulosebasis funktionieren. Oder Schildläuse in Lippenstiften, Gummibärchen usw. - wo auch wieder andere Hersteller beweisen, dass und wie gut es ohne funktioniert. Das ist alles an Dekadenz nicht mehr zu überbieten. :(
Oder völlig unnötige Tierversuche - hab letztens erst wieder gelesen, wie sehr sogar die Lebensmittelindustrie (natürlich auch wieder die Fleischindustrie) an Tierversuchen beteiligt ist, nur um zB irgendeinen gesundheitlichen Aspekt auf die Verpackung drucken
Übrigens, ich habe gerade das GEO von 07/2020 gelesen. In einem Artikel wird eine Bio-Sau mit einer aus herkömmlicher Haltung verglichen.

Ein sehr lesenswerter Artikel, den man auch durchaus mal jemandem in die Hand drücken kann! Dieses GEO gibt es natürlich nicht mehr im Zeitschriftenhandel, aber auf eBay bekommt es es eh günstiger.

Der Bio-Sau geht es zwar ungleich besser, das heißt aber noch lange nicht, dass es ihr gut geht. Auch ihre Kinder werden verkauft, um aufgegessen zu werden, und auch sie wird geschlachtet werden, wenn sie keine Kinder mehr bekommen kann. (Eigentlich ein ganz schön perverses System, wenn man es sich genau überlegt.)

Vom Nicht-Bio-Schwein noch ganz zu schweigen. Da ist von Eingriffen ohne Betäubung die Rede (Ringelschwänzchen und Hoden, falls vorhanden, abschneiden. Zähne abschleifen.) ... So gut KANN der Leberkäse oder das Würstchen gar nicht schmecken, dass man so etwas mit finanzieren möchte! Dann lieber Tofu Rosso, der ist auch lecker.
Geo ist echt ne nette Zeitschrift, wusste gar nicht, dass es das im Zeitschriftenhandel nicht mehr gibt :( ...

Ja, das ist das Problematische. Viele denken, weil "Bio" draufsteht, ist nun alles gut - ich habe bis vor 2, 3 Jahren selbst so gedacht und das Leid dank Bio-Siegeln, "Stroh-Schwein" usw. verdrängen können (bis mich Einiges dann wachgerüttelt hatte).
Es wird ja auch wirklich viel mit dem Konsumenten gespielt und ich würde mir als Konsument eigentlich schon sehr veräppelt vorkommen.
Ich war vor einigen Jahren selbst in einem Vorzeige-Biobauernhof, damals noch Schüler. Und während der Bauer und vielleicht auch die Lehrerin dachte, dass sie uns nun irgendwie "artgerechte Tierhaltung" zeigen würden, war ich nur erschüttert: Gänse zwar im Freien, aber in kleinem Gehege, und am schlimmsten war der Schweinestall mal wieder. Sehr groß, sehr dunkel und stickig, die Schweine zusammengepfercht wie in jeder anderen Massentierhaltung auch (ok, vielleicht hatten sie 3 cm² mehr Platz), der einzige Unterschied war: Sie durften auf Stroh schlafen (das fand der Bauer ja sooo erwähnenswert) und die Abteile der Buchten waren nicht aus Metall, sondern aus Holz.
Als Konsument redet man sich das Gesehene dann vielleicht schön (ich tat es damals dann auch irgendwie!), weil man ja auch schlimmere Bilder kennt, und ich hatte sogar den Eindruck, dass sich der - durchaus sympathische - Bauer selbst Vieles schönredete, weil er eigentlich doch ein Gewissen besaß.
Dann sah ich mal einen idyllischen Kuhstall von innen - also ein eher kleiner Stall, mitten am Land am Rande des Dorfes, mit Weiden wie in Image-Filmen. Es war soweit ich mich erinnere Winter, daher standen die Kühe alle im Stall. Sie trugen zwar alle Namen (ist ja auch nicht selbstverständlich), aber drinnen war wie üblich ein abgesondertes Kälbchen, das permanent nach der Mutter brüllte und dann auch noch an meinem Daumen nuckelte :( ... Die Kühe standen dort alle in Anbindehaltung in ihren eigenen Fäkalien herum.
... Aber das Kalbsfleisch und die Milch kommen dann eben vom regionalen idyllischen Bauernhof ... (Wobei das beim Kalb ja nicht sicher ist, da selbst Kleinstbetriebe Tiere weiterverkaufen, und diese ja bekannterweise oft halbtot in Lybien, Ägypten, Saudiarabien, Afghanistan und sonst wo landen).

Eine auch ziemlich heftige Augenauswischerei die Bio-Eier und wie sie nicht alle heißen im Supermarkt. Dass die Küken in Massenbrütereien (nur halt Bio) ausgebrütet werden - in Schränken und Kisten ohne Mütter -, auf Förderbändern herumgeschmissen werden und dabei wahrscheinlich gröber als ne Packung Kartoffeln behandelt werden, wissen viele Konsumenten wohl ebenso wenig.
Und spätestens der Weg zum Schlachthof ist dann wegen des "Ausstallens" ohnehin die Hölle auf Erden für jedes einzelne noch so Bio gehaltene Huhn ... wo es dann noch mal Förderbänder sehen "darf" (kennt es ja schon von seiner Geburt).
Glückliches Bio-Huhn.
(Ab und zu komm auch ich leider nicht ganz umhin, im Supermarkt Eier zu kaufen, weil die von unserm Kleinbauer leider laufend alt sind. Und wegen Corona ist es jetzt ein bissl schwer, einen neuen Bauernhof zu finden :( Allerdings kaufe ich 1 Pkg Eier alle 2 Monate oder so).

Und Schweine ... ja. Intelligenter als Hunde, kognitiv wie Menschenkinder, mit eigener Sprache, Familienverbänden, Neugierde, Ich-Bewusstsein, etc. Aber Hauptsache man gaukelt ein bisschen Stroh als "artgerecht" vor und als "ausreichende Beschäftigung", während der Hund sein 20. Spielzeug erhält um bloß nicht zu verkümmern. (Ich gönne es dem Hund selbstverständlich! <3 ).
Am Allerschlimmsten sind dann aber mMn sowieso die Tiertransporte und die Schlachthöfe. Ich glaub, wer einmal sieht, wie die Tiere standardmäßig vergast werden (weil etwas geringere Folter sich wirtschaftlich nicht auszahlt, obwohl es sie gäbe), der bringt den Leberkäse eh nicht mehr runter. Zumindest nicht bis zur nächsten Verdrängung.

Wenn man auf das Schweinefleisch-Feeling nicht verzichten möchte, da gibt es so viele tolle Alternativen:
- Schinken auf Soja-Basis (mein Partner, der wirklich gerne Fleisch aß, ist totaler Fan davon, weil es wie Rohschinken schmeckt - ich mags weniger)
- Extrawurst auf vegetarischer oder veganer Basis (schmeckt 1:1, wurde mir von mehreren Fleischessern bestätigt, und hat auch nicht mehr Zusätze als konventionelle Extrawurst drin)
- Pulled Chunks (gut für Proteinzufuhr)
- Räuchertofu
- veganer "Speck"
- und div. bratenähnliche Saucen (ich mach die immer als gebundene Sauce auf Basis von Soja Sauce, Kümmel, etwas Brühe, evtl. Knoblauch, etwas Zwiebel)

Und auch wenn es hier nicht gänzlich dazu passt: Mich widert diese Doppelbödigkeit und diese Verachtung bei häufig sowieso unnötigen Tierversuchen genauso an.

So, sorry für den genervten Beitrag, meine Stimmung ist heute nicht die allerbeste und Tierleid bessert sie jetzt nicht unbedingt.
 
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Hey, es GIBT natürlich noch GEO im Zeitschriftenhandel! Keine Panik. :LOL:
Aber natürlich nicht das GEO 07/2020! Es gibt das Neue.

Übrigens, das Argument mit den Aliens hat wirklich was. Nun glaube ich zwar nicht, dass irgendjemand sich die Mühe macht, ein interstellares Raumschiff zu bauen und dann tatsächlich bis hierher fliegt, um Menschen zu essen. ABER ... was würden diese Aliens von uns DENKEN, sobald sie begriffen haben, was hier abgeht? :confused:

In der Challenge 22 Graduates Group auf Facebook fragt ab und zu mal jemand, "wie erklärt ihr Leuten in einem Satz, warum ihr vegan lebt?" Ich sage dann immer, "Ich mache das wegen dem Tag, an dem die große Mantis kommt." Ganz ernsthaft - wie kann man einerseits hoffen, mit außerirdischem Leben gut auszukommen, wenn man andererseits nicht einmal mit dem AUCH intelligenten Leben hier auf der Erde zurechtkommt? Macht keinen Sinn. :cautious:
 
Was die Leiharbeit betrifft und leider nicht die Tiere und deren Haltung.
Die Leiharbeiter dürfen sich ja überhaupt nicht aufregen gegen eventuelle Mißstände, können kaum deutsch und wenn sie aufmucken, werden sie rausgeschmissen.
Wenns mal normale Angestellte und Arbeiter gibt und einen Betriebsrat, kann man dann auch Mißstände anprangern, ohne gleich Gefahr zu laufen, gekündigt zu werden.
Ist schon mal ein Fortschritt.
 
Mehr "Tierschutz" am Schlachthof
Forschungsprojekt über tierschutzgerechte Alternativen zur Kohlendioxid-Betäubung von Schlachtschweinen gestartet


http://www.animal-health-online.de/gross/2020/12/02/mehr-tierschutz-am-schlachthof/34456/

"Es sollen in einem jetzt gestarteten Forschungsprojekt unter Koordination des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) alternative Gase und Gasmischungen für eine schonendere Betäubung und eine neue Technik für die Gaszuführung in praxisüblichen Gasbetäubungsanlagen untersucht werden."
 
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"Es sollen in einem jetzt gestarteten Forschungsprojekt unter Koordination des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) alternative Gase und Gasmischungen für eine schonendere Betäubung und eine neue Technik für die Gaszuführung in praxisüblichen Gasbetäubungsanlagen untersucht werden.

"In dem Verbundprojekt arbeitet das FLI mit der Georg-August-Universität Göttingen, der Vion Perleberg GmbH und dem Gase- und Technologielieferanten Air Liquide Deutschland GmbH zusammen."
 
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