Fixerung ans Trauma


so würde ich das nicht sehen. Wer hat dir denn gesagt, dass du kaputt seist
oder dass jemand mit schweren Lebenserfahrungen/Schicksalsschlägen 'kaputt sei'. Das ist ja gruselig, kona :->)

An erster Stelle steht schon mal: eine sanfte, konstruktive und menschliche Herangehensweise -
mit dem Wissen, dass einschneidende Erfahrungen auf einem Lebensweg kaum vermeidbar sind, und auch gar nicht vermieden werden brauchen. Niemand der es leicht hatte ist gereift.
:->) oder?
 
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meiner erfahrung nach kann eine seele ein trauma dann verarbeiten, wenn sie stark genug ist dafür. vorher nicht.
diese stärke und stabilität zuerst aufzubauen kann schon ein rechter job sein, das trauma zu verarbeiten dann der nächste.

..

Aber woher bekommt die Seele diese neue Stärke ?
Eher von innen oder aussen ?

Vielleicht beides im Einklang.

Ein zerbrochener Mensch zu sein oder seelenlos ist eine sehr gruselige Erfahrung.
Und wer das selbst nicht erfahren hat, der kann auch schwierig Ratschläge dazu geben.

Der Weg zurück ins Leben funktioniert ja eben nicht so einfach über verschiedene intellektuelle Strategien.
Das sind sehr ganzheitliche Prozesse und es benötigt sehr individuelle Mosaiksteinchen, nicht einfach nur Therapie xy.

Das Selbstbewusstein zu stärken ist sehr wichtig aber nicht im gebräuchlichen Sinne, sondern zu wissen wer man ganz tief drin als eine Erfahrung .

Niemand ist jemals vollständig kaputt. Da gibt es immer sehr viel Potential welches erweckt und gefördert werden kann.
Das weiss ein traumatisierter Mensch aber nicht mehr.
Er fühlt sich vom Leben vernichtet.
 
Wir werden alle als reine süße Babys geboren, die mit offenen Herzen durchs Leben rennen und Freude mit allem haben.

Wir verlieren leider die Erinnerung an diesen so perfekt heilen Zustand.
Wenn wir es schaffen das inhaltlich zurück zu erlangen haben wir ein Ziel auf das wir zugehen können.

Deshalb sage ich immer man kann so viel von Kindern lernen, einfach nur durch Beobachtung.
Sie bringen uns mehr wichtige Dinge bei als wir ihnen.
 
Der Weg zurück ins Leben...
...darf noch eine Betrachtung finden. Nachher willst du das vielleicht nicht mehr. (zurück ins Leben)


Weder braucht man sich ans Trauma fixieren, noch braucht man zurück gehen. Du brauchst nicht im Stiegenhaus stehen bleiben, und du musst nicht zurück auf die Straße.
Wenn du die Normalität eines Traumas verstanden hast - nämlich, dass jede Persönlichkeitsstruktur auf Traumen, auf Verletzungen, auf Mangel beruht - dann kannst du ruhiger in der Konfrontation dessen bleiben (auch wenn es sehr weh tut) was du bisher gescheut und geflüchtet bist - und einen Schritt weiter gehen.
-> Die neue Haltung ist: Bleibe mit dem Trauma, mit der Angst, mit dem Schmerz ganz NAHE
bis es von selbst verglüht
oder sich verändert
und lass das zu.

L o s l a s s e n entsteht dann von selbst (denn man kann das nicht machen) - als sideeffect, als byproduct, als Nebenerscheinung
des ganz FÜHLENS der Angst etc
Ohne etwas zu tun
ohne etwas verändern zu wollen.



Und das ist sehr interessant: Jedes Trauma findet Verstärkung dadurch, dass es be-handelt wird.


Er fühlt sich vom Leben vernichtet
...und kann das jetzt schätzen.

Vom Leben vernichtet zu sein, ist die spirituelle Erfahrung der ich-losigkeit.
Und viele (nicht alle) Traumapatienten sind an diesem Punkt: einen spirituellen Anspruch in ihrem Leben zu fühlen. (Und wenn da der Therapeut nichts zu bieten hat, dann hört der Weg da auf. Was schade ist.)
 
...und kann das jetzt schätzen.

Vom Leben vernichtet zu sein, ist die spirituelle Erfahrung der ich-losigkeit.
Und viele (nicht alle) Traumapatienten sind an diesem Punkt: einen spirituellen Anspruch in ihrem Leben zu fühlen. (Und wenn da der Therapeut nichts zu bieten hat, dann hört der Weg da auf. Was schade ist.)

...siehst du, jetzt sprichst du ja selber von positiven aspekten der kaputtheit :)
is nich gruselig, aber man muss sich dem erst mal stellen (können)
 

...siehst du, jetzt sprichst du ja selber von positiven aspekten der kaputtheit :)
kona, kaputtheit und vernichtung sind Nicht dasselbe. Bei Kaputtheit geht man von einem bestehenden Etwas aus, das dann kaputt daliegt. Bei der Ver-nichtung, im Gegensatz dazu, geht es um die Realisation des Nichtseins (der ich-losigkeit); das heißt, du erkennst, dass du einer Illusion aufgesessen bist
(indem du an deine eigenständige Existenz geglaubt hast.)

is nich gruselig, aber man muss sich dem erst mal stellen (können)
die Angst, der Schmerz der dabei entstehen kann, auch das Fallen in die Leere(!)... das alles kann schon gruselig sich anfühlen. Aber das macht nichts
weil man ja nicht kaputt ist, SONDERN (als ich vernichtet) ins Sein hinein erwachen kann


 

kona, kaputtheit und vernichtung sind Nicht dasselbe. Bei Kaputtheit geht man von einem bestehenden Etwas aus, das dann kaputt daliegt. Bei der Ver-nichtung, im Gegensatz dazu, geht es um die Realisation des Nichtseins (der ich-losigkeit); das heißt, du erkennst, dass du einer Illusion aufgesessen bist
(indem du an deine eigenständige Existenz geglaubt hast.)

die Angst, der Schmerz der dabei entstehen kann, auch das Fallen in die Leere(!)... das alles kann schon gruselig sich anfühlen. Aber das macht nichts
weil man ja nicht kaputt ist, SONDERN (als ich vernichtet) ins Sein hinein erwachen kann



zwischen den scherben liegt das nichts, meiner erfahrung nach...
 
Du hältst genauso unangenehme Gefühle von dir fern, wie der Traumatisierte deines Beispiels. Nur hast du gute Gründe. Viel bessere Gründe.

Oftmals ist sind es psychologische Abwehrmechanismen und/oder unbewusste Schuldgefühle, die eine Fixierung ans Trauma bewirken, um eine psychische Entwicklung, Individuation, Eigenverantwortung und Autonomie zu blockieren.

Ich kenne zwei Sozialphobiker, denen es ausgezeichnet gelingt, das eigene Vermeidungsverhalten aufrecht zu erhalten. Sie erfinden scheinbar unwiderlegbare Rationalisierungen, um die Vermeidungsstrategien zu begründen, zu rechtfertigen und zu verteidigen. Diese Aussagen lauten dann z. B.: "Ja, ich habe doch immer negative Erfahrungen mit Menschen gemacht. Die mögen mich einfach alle nicht." "Ja, ich bin so hässlich, ich bin entstellt, ich bin miserabel.", "Ich kann eh nicht kommunizieren, soziale Interaktion strebe ich nicht mehr an, die Gesellschaft ist so destruktiv, ich möchte mich gar nicht integrieren."

Dabei merken sie oft nicht, dass derartige Äußerungen von Generalisierungen geradezu durchzogen sind. Auch scheint ihnen zu entgehen, dass sie mit der Symptomatik ihrer Sozialphobie und mit der Abwehr vollkommen identifiziert sind. In Wahrheit fürchten sie meiner Meinung nach einen inneren Selbstwertverlust, da sie das eigene Selbstwertgefühl über die Reaktionen anderer Menschen definieren.

Auch in diesem Kontext habe ich schon gehört, dass sie soziale Konfrontationen nicht durchführen könnten, da sie durch zu negative Erfahrungen in der Vergangenheit einfach zu traumatisiert seien und daher keine Kraft mehr besäßen, positive Veränderungen anzustreben.
 
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