Fischi fragt nach

Als ich mein Abi in der Tasche hatte, war ich 24. Ich fühlte mich zu alt, um zu studieren, obwohl ich mich immer schon zur Medizin und Psychologie hingezogen fühlte. Also begann ich, in einer Werbeagentur zu arbeiten. Ich hatte die entsprechenden Kontakte, mochte die Chefin supergerne, kann gut texten und das wurde gebraucht. Also fing ich an.
Ein Jahr später hatte ich meinen ersten, richtig fiesen Schub. Ich fiel 3 Monate aus, bekam insgesamt 10.000 mg Cortison und war erst mal platt. Die Werbeagentur war klein; man konnte den Verlust nicht ewig ausgleichen. Nach Rücksprache mit meinem Neuro war klar, ich kann in dem Bereich nicht mehr arbeiten - 10, 12 Stunden täglich arbeiten war die Regel. Und das waren die kurzen Tage.

Also entschloss ich mich, doch zu studieren. Medizin kam nicht in Frage, ich hätte mich permanent übergeben (obwohl ich den Bereich sehr spannend finde) und Psychologie wurde damals schon auf Bachelor umgestellt - den wollte ich nicht. Also begann ich mit Sozialpädagogik im Bachelor. Damit kann man aber nicht soo wahnsinnig viel anfangen, den Master gab es damals nur in Fundraising und Sozialmanagement - nicht interessant für mich. Ich erfuhr, dass es in Wien noch Magisterstudiengänge in Psychologie gab. So bin ich hier gelandet. Einfach ganz alleine,ohne Begleitung, aber MS im Gepäck mit der festen Überzeugung, ich pack das.

Ich studiere auch eigentlich unheimlich gerne. Mir macht es Spaß, mir Wissen anzueignen, ich finde die Zusammenhänge interessant. Aber manche Bereiche machen mich einfach irre, z.B. Statistik. Ich habe das Gefühl, ich bin zu dumm dazu bzw. zu andersbegabt. Mir fällt es schwer, diese Vorgehensweisen einfach zu akzeptieren, ich stelle die Frage nach dem Warum...vollkommen müßig.

Nun wäre das halt ein Teil des Studiums, da muss man sich durchbeissen. Aber ich habe soviel Zeit verloren, dass ich den Magister kaum noch schaffen kann bzw. eher gar nicht. Beim Master ist das Problem, dass ich dort nicht sicher sein kann, auch im Masterstudiengang klinische Psychologie zu landen. Und schlußendlich - die Zeit. Ich habe keine Berufsausbildung gemacht, ich habe nichts vorzuweisen mit 35. Da gerate ich in Panik. Ich weiß nicht, was ich anderes tun soll.[/QUOTE]


Ich hab auch keine Berufsausbildung von der ich jetzt leben könnte.

Du hast doch deine Eltern hinter dir.

Gibt es nichts an Ausbildung die kürzer ist?
Ist der Magister so wichtig?


Ein Bekannter von mir hatte die Studienberechtigungsprüfung gemacht und dann Sozak. Der hatte keine Matura.
 
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Als ich mein Abi in der Tasche hatte, war ich 24. Ich fühlte mich zu alt, um zu studieren, obwohl ich mich immer schon zur Medizin und Psychologie hingezogen fühlte. Also begann ich, in einer Werbeagentur zu arbeiten. Ich hatte die entsprechenden Kontakte, mochte die Chefin supergerne, kann gut texten und das wurde gebraucht. Also fing ich an.
Ein Jahr später hatte ich meinen ersten, richtig fiesen Schub. Ich fiel 3 Monate aus, bekam insgesamt 10.000 mg Cortison und war erst mal platt. Die Werbeagentur war klein; man konnte den Verlust nicht ewig ausgleichen. Nach Rücksprache mit meinem Neuro war klar, ich kann in dem Bereich nicht mehr arbeiten - 10, 12 Stunden täglich arbeiten war die Regel. Und das waren die kurzen Tage.

Also entschloss ich mich, doch zu studieren. Medizin kam nicht in Frage, ich hätte mich permanent übergeben (obwohl ich den Bereich sehr spannend finde) und Psychologie wurde damals schon auf Bachelor umgestellt - den wollte ich nicht. Also begann ich mit Sozialpädagogik im Bachelor. Damit kann man aber nicht soo wahnsinnig viel anfangen, den Master gab es damals nur in Fundraising und Sozialmanagement - nicht interessant für mich. Ich erfuhr, dass es in Wien noch Magisterstudiengänge in Psychologie gab. So bin ich hier gelandet. Einfach ganz alleine,ohne Begleitung, aber MS im Gepäck mit der festen Überzeugung, ich pack das.

Ich studiere auch eigentlich unheimlich gerne. Mir macht es Spaß, mir Wissen anzueignen, ich finde die Zusammenhänge interessant. Aber manche Bereiche machen mich einfach irre, z.B. Statistik. Ich habe das Gefühl, ich bin zu dumm dazu bzw. zu andersbegabt. Mir fällt es schwer, diese Vorgehensweisen einfach zu akzeptieren, ich stelle die Frage nach dem Warum...vollkommen müßig.

Nun wäre das halt ein Teil des Studiums, da muss man sich durchbeissen. Aber ich habe soviel Zeit verloren, dass ich den Magister kaum noch schaffen kann bzw. eher gar nicht. Beim Master ist das Problem, dass ich dort nicht sicher sein kann, auch im Masterstudiengang klinische Psychologie zu landen. Und schlußendlich - die Zeit. Ich habe keine Berufsausbildung gemacht, ich habe nichts vorzuweisen mit 35. Da gerate ich in Panik. Ich weiß nicht, was ich anderes tun soll.[/QUOTE]


Ich hab auch keine Berufsausbildung von der ich jetzt leben könnte.

Du hast doch deine Eltern hinter dir.

Gibt es nichts an Ausbildung die kürzer ist?
Ist der Magister so wichtig?


Ein Bekannter von mir hatte die Studienberechtigungsprüfung gemacht und dann Sozak. Der hatte keine Matura.


Ich überlege nun, die Psychotherapeutenausbildung mit dem Bachelor zu beginnen. Mit dem, was ich mir dann anrechnen lassen könnte, hätte ich ca. 3 Semester in der Ausbildung gespart, das Fachspezifikum richtet sich dann danach, was ich genau machen will und wie ich es mir zeitlich einteile. Also auf den höheren Abschluss zu pfeifen und direkt mit dem zu beginnen, was sowieso mein Ziel war. Der Vorteil wäre, ich könnte arbeiten gehen und meinen Lebensunterhalt selbst bestreiten, denn die Ausbildung ist auf berufsbegleitende Teilzeit ausgerichtet.

Ich muss nur ehrlich gestehen, in meiner derzeitigen Lage habe ich Bammel, das nicht zu packen, aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung und eventuellen Verschlechterung. Da liegt mein Dillemma; die Eventualitäten machen mir zu schaffen. Und das Blöde ist - ich kann mich nicht mal mit dem Argument zur Ordnung rufen, das sei unrealistisch. Ach ich weiß auch nicht :(

Und meine Eltern stehen hinter mir, sie lieben mich und tun alles in ihrer Macht stehende, mich zu unterstützen. Aber sie sind auch nicht mehr die jüngsten, sie haben sich verdient, ihren Lebensabend sorgenfrei zu gestalten. Und sie sind auch nicht für immer da - ich muss das selbst schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fisch,

Depressionen und das Fatigue gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei MS und sollten ernst genommen werden.
Du verlangst dir scheinbar sehr viel ab - kannst du auch annehmen?
Unter dieser kostenfreien Rufnnummer: 0800 030 77 30 erreichst du Experten, die auf Probleme von Menschen mit MS spezialisiert sind.

Alles Gute!
 
Hallo Fisch,

Depressionen und das Fatigue gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei MS und sollten ernst genommen werden.
Du verlangst dir scheinbar sehr viel ab - kannst du auch annehmen?
Unter dieser kostenfreien Rufnnummer: 0800 030 77 30 erreichst du Experten, die auf Probleme von Menschen mit MS spezialisiert sind.

Alles Gute!


Das ist das MS-Servicecenter, nicht? Die Nummer kommt mir bekannt vor...ich hab dort vor einiger Zeit mal angerufen, aber schon lange nicht mehr. Es ist eine gute Idee, es nochmals zu versuchen, mir dort Rat zu holen. Vielen dank dir :kiss4:

Mit Fatique habe ich schon seit Jahren zu kämpfen - ich fühle mich oft, als hätte ich 30 Kg Steine geschleppt, 24 Stunden, selbst wenn es mir gut geht. Die permantente Müdigkeit ist wirklich eine Sache, die mich unendlich ankotzt.
 
Darf ich mal nachfragen, was du genau mit dem Abschluss dann machen willst?
Ich kenne mich da nicht aus, aber evtl gibt es noch andere Möglichkeiten, wie du auch ohne Magister/Bachelor/Master das tun kannst.

Und darf ich dir noch was kleines auf den Weg geben:
Bitte um Hilfe, egal welches Lichtwesen dir gerade passend erscheint. Man weiß nie, was das alles bewirken kann.

Wünsche dir viel Kraft.
:umarmen:
 
Tag Frau Fisch,

erstmal... ich kann mir nicht vorstellen, wie es dir mit den Symptomen geht und was ich in deiner Lage tun würde.

Mir ist aber aufgefallen

Ich muss nur ehrlich gestehen, in meiner derzeitigen Lage habe ich Bammel, das nicht zu packen, aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung und eventuellen Verschlechterung. Da liegt mein Dillemma; die Eventualitäten machen mir zu schaffen. Und das Blöde ist - ich kann mich nicht mal mit dem Argument zur Ordnung rufen, das sei unrealistisch. Ach ich weiß auch nicht :(

Meiner Ansicht nach gibts im Leben immer irgendwelche Eventualitäten, manche eher wahrscheinlich, andere nicht. Du weisst ja nicht, ob etwas passiert oder nicht, es bleibt vage. Und sicher steckt auch son bisserl Angst dahinter, was ist, wenn...?
Ich hab seit ich denken kann eine chronische Krankheit. Nicht sehr schwerwiegend, aber dennoch einschränkend. Leider (aus heutiger Sicht) hab ich mich davon stark beeinflussen lassen, indem ich dachte: 'das kann ich nicht'/'das schaff ich nicht, weil...' . Ich hab mir meist viel zu viele Gedanken vorher gemacht, was da an Eventualitäten kommen könnte und hab dann nichts getan. Es gibt einiges, wo ich heute sicher bin, daß ich es gepackt hätte.

Was ich sagen will ist, versuch es doch einfach und schau, wie weit Du kommst. Und laß dir Zeit, geh mit deinem Tempo. Wenn's länger dauert, dann dauerts länger...

LG
ashes
 
Zitat Fantastfisch :


Ich überlege nun, die Psychotherapeutenausbildung mit dem Bachelor zu beginnen. Mit dem, was ich mir dann anrechnen lassen könnte, hätte ich ca. 3 Semester in der Ausbildung gespart, das Fachspezifikum richtet sich dann danach, was ich genau machen will und wie ich es mir zeitlich einteile. Also auf den höheren Abschluss zu pfeifen und direkt mit dem zu beginnen, was sowieso mein Ziel war. Der Vorteil wäre, ich könnte arbeiten gehen und meinen Lebensunterhalt selbst bestreiten, denn die Ausbildung ist auf berufsbegleitende Teilzeit ausgerichtet.

Ich muss nur ehrlich gestehen, in meiner derzeitigen Lage habe ich Bammel, das nicht zu packen, aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung und eventuellen Verschlechterung. Da liegt mein Dillemma; die Eventualitäten machen mir zu schaffen. Und das Blöde ist - ich kann mich nicht mal mit dem Argument zur Ordnung rufen, das sei unrealistisch. Ach ich weiß auch nicht :(

Und meine Eltern stehen hinter mir, sie lieben mich und tun alles in ihrer Macht stehende, mich zu unterstützen. Aber sie sind auch nicht mehr die jüngsten, sie haben sich verdient, ihren Lebensabend sorgenfrei zu gestalten. Und sie sind auch nicht für immer da - ich muss das selbst schaffen.
[/QUOTE]
Deinen Bammel versteh ich gut, dennoch solltest du zuallerst selber wieder stabiler werden, den Druck verringern und auf dich und deine Gesundheit achten,...alles andere wird schon werden,...die liebe Geduld ist da wieder mal im Spiel und ich bin auch net die Geduldigste. :D Du hast BISHER JEDE MENGE geleistet !!! Sieh es dir an, was du schon alles vollbracht hast !

Also , werd schon werden, denn alles hat seine Zeit und es gibt immer eine Lösung. Genieße doch eher die "stillere Zeit" . Für Dich! :) ( ich weiß. leichter gesagt , als getan, vesuch es ) ;)

GLG Asaliah :umarmen:
 
@Aember: mein Ziel war und ist, psychotherapeutisch zu arbeiten. Und ich danke dir sehr für deine lieben Worte.

@ashes: danke für dein posting; ich gebe dir völlig recht. Mir fällt es nur sehr schwer, mich davon zu befreien, dass die Zeit wurscht ist. Es ist absehbar, wann meine Eltern mich nicht mehr unterstützen können - was mache ich dann?

@Asa: :kiss4:
 
@Aember: mein Ziel war und ist, psychotherapeutisch zu arbeiten. Und ich danke dir sehr für deine lieben Worte.

@ashes: danke für dein posting; ich gebe dir völlig recht. Mir fällt es nur sehr schwer, mich davon zu befreien, dass die Zeit wurscht ist. Es ist absehbar, wann meine Eltern mich nicht mehr unterstützen können - was mache ich dann?

@Asa: :kiss4:

Zusätzliche , andere Unterstützung suchen/finden/beanspruchen. Irgendwas muss es ja geben. ;)

:umarmen::kiss4:
 
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