Fische/Neptun und Identität

PS: :)

Das ist jetzt schon besser, früher war es viel schlimmer. Jetzt hab ich schon zu meinem Wert gefunden, und wenn mich jemand unter meinem Wert behandelt, kann er mich dadurch nicht mehr runterziehen, sondern ich grenze mich ab. Es war aber ein langer Weg bis dahin.

lange wege ... da halte ich auch gern mal inne und finds gaaaaaaaanz wichtig, einfach mal zurück zu blicken und zu schauen, was man alles schon erreicht hat ... das tut dem selbstwert so gut und dann erleb ich immer trotz aller schwere so viel glück und dankbarkeit und tiefe ergriffenheit *snief

... und das gibt dann auch gaaaaaaaanz viel kraft für den weg, der noch vor einem liegt, oder? :zauberer1
 
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falls wir uns nicht mehr lesen, wünsche ich dir ein leuchtendes und erfülltes weihnachtsfest und danke dir sehr herzlich für die vielen geschenke, die ich von dir durch unseren austausch schon erhalten hab :kiss4:

:umarmen:
Liebe Christina,

ich bedanke mich auch für unsere interessanten Gespräche bis jetzt und wünsche dir ein Frohes Fest.:umarmen:

Die ausführliche Antwort auf deinen Post erfolgt bald.

Bis dahin :kiss4:
Lilith
 
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das klingt superschlüssig, so schlüssig, dass es beinahe wasserdicht ist. mich springen punkte und argumente an, die dieses konzept aushebeln :kiss4:

möchtest du sie (öffentlich oder per PN oder lieber nicht) lesen?
Hallo Christina,

ich würde sie gerne öffentlich lesen. Habe über das Thema wiederholt nachgedacht, und finde irgendwie keine richtige Antwort...



wo liegt der unterschied zwischen besitz- bzw. sicherheitsbedürfnis und verbindlichkeits- / stabilitätsbedürfnis ? *klimperwimper

Gute Frage. Vielleicht meine ich das Bekennen zueinander mit Verbindlichkeit. Ja, das ist mir schon sehr wichtig. Dass jemand dazu steht, dass er mich mag. Da unterscheiden sich vielleicht die Beziehungsmenschen von Affärenmenschen? Oder würde das jeden irgendwie stören?
 
Gute Frage. Vielleicht meine ich das Bekennen zueinander mit Verbindlichkeit. Ja, das ist mir schon sehr wichtig. Dass jemand dazu steht, dass er mich mag. Da unterscheiden sich vielleicht die Beziehungsmenschen von Affärenmenschen? Oder würde das jeden irgendwie stören?

Hallo Lilith,

:confused:
warum ist die Verbindlichkeit so wichtig für dich?
Soll (oder kann) diese Verbindlichkeit mangelndes Vertrauen ersetzen oder einen Verlust verhindern?

Denn auch oft mögen oder lieben sich Affärenmenschen.
Was für ein Wort *kopfschüttel*...könnte man fast Affenmenschen zu sagen:D
Doch meinst du die Affäre oder die liebesaffäre.?

LG
flimm
 
Hallo flimm,


:confused:
warum ist die Verbindlichkeit so wichtig für dich?
Soll (oder kann) diese Verbindlichkeit mangelndes Vertrauen ersetzen oder einen Verlust verhindern?
Das ist einfach so...das ist ein Zeichen von Wertschätzung? Ich kann's nicht erklären, warum das so ist.

Denn auch oft mögen oder lieben sich Affärenmenschen.
Was für ein Wort *kopfschüttel*...könnte man fast Affenmenschen zu sagen:D
:schnl: An Affenmenschen dachte ich aber nicht.:umarmen:
Aber wenn ich jemanden liebe, dann will ich doch wohl mehr als eine Affäre...?

Doch meinst du die Affäre oder die liebesaffäre.?
Freilich die Liebesaffäre...es ist so: vor einiger Zeit war ich echt in Versuchung, mit jemanden, der eine Freundin hat, in so was einzusteigen. Gleichzeitig fühlte ich mich nicht richtig wohl dabei, und ich habe mit meiner Beraterin darüber gesprochen (Astrologin und Kartenlegerin). Und sie hat mich ausdrücklich gewarnt, sie sagte, lass bitte die Finger davon, du bist nicht der Typ dafür. Und ich ließ die Finger davon...bin im Nachhinein heilfroh darüber.
 
ich würde sie gerne öffentlich lesen. Habe über das Thema wiederholt nachgedacht, und finde irgendwie keine richtige Antwort...

liebe lilith,

Über die bedingungslose Liebe wird ja im Esoforum sehr viel gesprochen. Aber ich glaube, niemand ist schon so weit, dass er das leben kann. wir brauchen schon noch gewisse Bedinungen, dass wir mit dem anderen "können", und die Bedingungen unterscheiden sich bei den Menschen. So sind mir z.B. Zuverlässigkeit und Stabilität sehr wichtig.

ok ...

wenn ich dich richtig interpretiere, dann bist du dir nicht sicher, ob es bedingungslose liebe gibt bzw. du bist der ansicht, dass sie (noch) niemand leben kann ?

also so in der richtung "vielleicht, aber" oder "ja, aber" ist das, was ich darin wahrnehme (natürlich meine wahrnehmung, ohne anspruch auf "richtigkeit" :) ).

ich sehe es ja auch so, dass wir gewissen bedingungen unterliegen, z.b. dass wir als geistige wesen in unseren körpern "gefangen" sind / in dieser realität einen körper haben / brauchen, in dem unser geist wohnt. doch der geist, die gedanken sind frei, wer will sie kontrollieren? extremfall: stell dir vor, du sitzt hinter gittern im gefängnis, nun kannst du deine gedanken davon beeinflussen lassen, von der situation und dem, was andere möchten, dass du denkst und das wird ja auch versucht, auf die gefängnisinsassen einfluss zu nehmen. doch in vielen fällen funktioniert es ja gerade nicht. ich behaupte: wer keine angst vor dem tod hat, der schafft es auch unter den extremsten bedingungen und körperlichen und seelischen qualen, sich selbst das paradies in gedanken zu kreieren und im geiste darin zu leben und auf diese weise trotz der äusseren umstände ein glückliches und wenn auch nicht körperlich, so doch "im geiste" erfülltes leben zu führen.

letztendlich bleibt die realität, die wir wahrnehmen und erleben jene, auf die wir unseren fokus, unsere aufmerksamkeit richten, sprich, für die wir uns entscheiden durch unsere definitionen und wertungen (und urteile), unsere vergangenheit und die darin liegenden erfahrungen ... jeden moment treffen wir entscheidungen, so viele, dass wir uns ihres ganzen ausmasses gar nicht bewusst sind, uns in alten entscheidungen und einmal gemachten erfahrungen "gefangen nehmen", obwohl wir jeden moment die freiheit haben, anders zu entscheiden und damit andere, neue erfahrungen zu machen.

ist die welt, wie wir sie sehen dann tatsächlich realität? oder ist sie nur ein produkt unseres gehirns? diese frage wird sehr umfassend in der

arte doku: wahrheit! alles lüge! wie das gehirn die wirklich kreiert
durchleuchtet und beantwortet, sehr empfehlenswert :zauberer1

entscheidend und wichtig ist m.m. daher "nur", was sehen, erleben wir / das individuum als bedingung - und - ist dies tatsächlich eine bedingung oder ist es doch veränderbar und sei es "nur" durch die individuelle innere haltung, einstellung, wertung dazu. ALLES hat immer zwei seiten, die frage ist m.m., ob wir auch im sog. "schlechten" etwas gutes oder zumindest eine chance (auch im sinne einer höheren sache, des großen ganzen) zu finden vermögen.

nimm den tod als beispiel: wenn man ihn nicht verdrängt, sondern in dem wissen, dass jedes leben mit dem tod endet, jeden moment lebt, erst das unterscheidet m.m. wirklich zu leben von existieren, weil man dann jeden moment ganz anders erlebt, m.m. erst wirklich lebt, wenn man sich seine eigene bedingtheit durch den tod umfassend bewusst macht.

erst der tod ermöglicht das, was wir als leben definieren, nicht nur in der o.g. betrachtung, sondern insgesamt und eben auch rein körperlich. wenn ich den anfang (geburt) akzeptiere, das ende (tod) aber ausblende oder verdränge oder in anderer weise nicht integriere, nur dann bleib ich quasi im geburtskanal stecken und leide dort schrecklich vor mich hin - ganz "real" wie auch im übertragenen sinne auf alles, das ich beginne zu definieren und dem ich hierdurch einen anfang gebe, aber eben kein ende (den "gegen"pol, z.b. bedingung - bedingungslos, schmerz - freude, verlässlichkeit - unzuverlässigkeit ...).

ALLES, das einen anfang hat, hat auch ein ende, jede erfahrung, jeder gedanke, jedes gefühl, "sogar" jedes einatmen und jedes ausatmen.

und genau das ist das einzige in dieser welt, das wirklich sicher und verbindlich ist, stabil und zuverlässig. einzig verbindlich / zuverlässig im leben ist, dass es mit dem tode endet. und spätestens darin wird auch jede beziehung ihr ende finden - wenn wir leben so definieren, wie wir es als kollektiv (derzeit) tun. und in dieser definition endet auch jeder schmerz und jedes andere gefühl im / durch den tod.

daher kann man m.m. auch sagen, dass man jede wahrnehmung "sterben" lassen kann im sinne von diese beenden und eine andere wahrnehmung beginnen zu leben.

definieren wir also das leben als bedingt
und als die dir wichtigen bedingungen stabilität und zuverlässigkeit.

was stabilität und zuervlässigkeit für dich ausmacht, aus deinern sicht ist, kannst konkret nur du definieren. etwas abstrakter betrachtet stellt sich m.m. die frage, ob es stabilität und zuverlässigkeit im streng definierten sinne überhaupt gibt und wenn ja, wo es sie zu 100% gibt, meint, seit millionen von jahren geht aus unserer sicht jeden morgen die sonne auf. es ist auch relativ unwahrscheinlich, dass hier z.b. ein komet einschlägt oder etwas andere geschieht, das unseren planten so sehr aus der seinem eigenen spin oder der umlaufbahn befördert, dass sich hieran etwas ändert. doch es ist möglich. und es ist schon etwas wahrscheinlicher, das ein ereignis eintreten kann, das die menschheit vernichtet. ... das ganze "system" ist in sich zwar seit einer "geraumen" zeit "relativ" stabil und verlässlich, aber eben nicht "absolut", oder? wir wissen ja immerhin, dass iwann unsere sonne erlischt und was das für das leben auf diesem planeten bedeutet ... aber vllt irren wir da ja auch - jedenfalls relativiert sich "wissen" ja auch, da wir noch nicht wissen, was wir nicht wissen, doch wissen wir heute, was die menschen damals noch nicht wussten, die zu wissen glaubten, dass die erde eine scheibe sei oder die sonne sich um die erde drehe.

vielleicht übersehe ich ja etwas, aus meiner sicht ist ganz genau genommen jedoch im leben wirklich nur der tod 100% verlässlich, sicher, eine stabile konstante in allem, was wir leben nennen.

alles, was sich nicht (mehr) weiterentwickeln kann, stirbt.

übertragen auf zwischenmenschliche beziehungen kann man m.m. daher sich allenfalls eine art versprechen geben, sich so weit wie möglich gemeinsam weiter zu entwickeln, doch selbst das schränkt als "bedingung" die entwicklung selbst gerade und wiederum ein, schließt gewisse entwicklungsmöglichkeiten von anfang an aus. stringent logisch betrachtet bedeutet das m.m., dass hierin der tod, die unmöglichkeit einer beziehung im eigentlichen sinne liegt. m.a.w.: beziehungen können durchaus stabil und verbindlich sein, doch ist die unbedingte voraussetzung dafür gerade, das sie alle entwicklungsmöglichkeiten beinhalten, also insbesondere auch jene, unstabil und unzuverlässig zu sein, in dem die verbindung, die man eingeht, eben auch jederzeit wieder gelöst werden kann. NIEMAND wird einem anderen menschen eine garantie für stabilität und sicherheit geben können. das ist wider die natur. man kann es sich versprechen und dieses versprechen um jeden preis einlösen, ja. doch dann ist es wie mit der harmonie, wenn man "um jeden preis" harmonie erhalten möchte in einer beziehung und dafür alles tut, dann ist die schöne harmonie im grunde schon kaputt, weil man es um der harmonie willen getan hat und nicht um seiner selbst willen.

daher auch meine frage zuvor, ob du im kern eher so etwas wie "ehrlichkeit" meinst im sinne von stabilität und verlässlichkeit ...

ok, dies alles sind extreme beispiele und sie lassen sich natürlich alle eben so relativieren wie die relativierung der bedingungslosen liebe durch die einschränkung, dass niemand diese leben kann. das darf ja auch (zum glück) jede/r für sich entscheiden, m.m. beginnt genau dort dann das individuelle "konstrukt", eine art erklärung, warum etwas nicht geht und damit das unmöglich werden von möglichkeiten, die durchaus möglich sind, die wir aus ganz individuellen gründen jedoch lieber weiterhin für unmöglich halten - auch das ist ja eine form von stabilität und verlässlichkeit, sprich, man selbst hat sich erklärungen geschaffen, die schlüssig sind und einem erklärungen und rechtfertigungn bieten, sich selbst nicht ändern zu "können", weil die dinge eben "so sind" (obwohl sie, wie durch die extrembeispiele m.m. deutlich wird, eben im kern doch gar nicht so sind/ so sein können) :umarmen:

egal, wie man es dreht und wendet,

dadurch, dass in deinem fall stabilität und verlässlichkeit für dich so wichtig enorm sind, hast du dir ein lebenskonzept erschaffen, das dir in dieser so großen sehnsucht danach das erleben dieser, deiner bedingungen für eine beziehung in einer beziehung selbst unmöglich macht, weil es - wie die extrembeispiele zeigen - diese stabilität und verlässlichkeit (nicht mal in atomaren) verbindungen in der "realität", in der wir leben, gar nicht gibt, ja gar wider die natur ist und ein solches (er)leben faktisch unmöglich ist, denn diese stabilität und sicherheit bietet einzig der tod, d.h. es sind bedingungen, in denen leben / entwicklung / echtes begegnen nicht stattfinden kann.

aus einer anderen perspektive heraus betrachtet erschaffst du dir damit ganz viel stabilität und zuverlässigkeit (auch wieder im extrem betrachtet), eine beziehung - unter dieser bedingung - nicht eingehen zu können.

so gesehen hast du dir ein perfektes konzept von stabilität und verlässlichkeit für dein "alleinsein" geschaffen :)

oder im metaphysischen: all.eins.sein :)

als herrscher von steinbock, dem ersten zeichen des metaphysischen quadranten (und auch herrscher von wassermann im weiteren "verlauf"), finde ich deine saturn-stellung sehr symbolträchtig und be.deutungs.schwanger, wenn man du diesen perspektivwechsel (mal ganz spielerisch) betrachtet.

jake schrieb in diesem im zusammenhang, dass er für die astrologie und im umgang mit saturn "gewohnheitsrealität" für einen äußerst nützlichen ansatz hält, weil dieser begriff (gewohnheitsrealität) suggeriert, dass "realität" ein konstrukt ist, ein produkt der wahrnehmung, und jederzeit veränderbar.

da kann ich ihm nur völlig zustimmen.

ich mach hier jetzt mal nen "brake". die 2. hälfte von deinem absatz @was du zu saturn schreibst, wie du ihn siehst, empfindest (er hat ja auch ebenso viele gute seiten, wie schwere und ernsthafte, aus meiner sicht straft er nicht, sondern "prüft und lehrt" so lange, bis wir unsere aufgabe verstanden haben, macht darin seine sache halt sehr gründlich und gibt den daraus gewonnen erkenntnissen damit bestand und stabilität fürs leben), ist in diesem blick.wechsel aus meiner sicht auch so etwas wie ein netz und doppelter boden für dein konzept zur stabilität und verlässlichkeit und dessen aufrechterhaltung ... und dem darin liegenden potential zur transformation und integration dieser für dich so wichtigen bedingungen in deinem leben, aus meiner persönlich-subjektiven sicht :kiss4:

see?

mehr dazu gerne ein andernmal, wenn du magst ...

alle(s) liebe

:sekt:

christina
 
Ihr Lieben!

Ich misch mich da mal rein, weil es ja ein Aspekt ist, der auch von allgemeinem Interesse ist...
wenn ich dich richtig interpretiere, dann bist du dir nicht sicher, ob es bedingungslose liebe gibt bzw. du bist der ansicht, dass sie (noch) niemand leben kann?
Wenn ich den Konstruktivisten folge - und das tu ich gern -, dann sagt Humberto Maturana: "Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt" und Heinz von Förster ergänzt dann: "Alles, was gesagt wird, wird zu einem Beobachter gesagt". Die bedingungslose Liebe wäre demnach vor allem einmal eine Vorstellung und nicht ein objektiv gegebener Maßstab, an dem ich mein Gelingen oder Versagen in der Liebe messen könnte. Und wie es mit solchen Vorstellungen so ist - ich kann sie funktional ganz unterschiedlich konstruieren: als Peitsche, mit der ich mich permanent selbst kasteie, als Karotte, die ich mir vor die Nase hänge, um mich auf einem Weg voranzubringen, als virtuellen Kontext, der mir sozusagen als innere Begleitung für die Orientierung auf meinen Lebenswegen zur Verfügung steht und dergl. mehr.

Wenn ich das so sehe, dann stellt sich die Frage nicht mehr, ob das jemand leben kann ... es stellt sich nur für mich die Frage, wie ich mit diesem Bild verfahre, ob und wie ich es für mich fruchtbar mache. Und es stellt sich auch nicht die Frage, ob es das gibt - jede Vorstellung hat ihre Realität, ist existent. Solche Vorstellungen, die aus den Grauzonen zwischen kollektivem/systemischem/individuellem Unbewussten und tradierten Bildern aus Spiritualität und Symbolgeschichte stammen, gehören für mich zu den schönsten und fruchtbarsten Ausprägungen des Themenkreises 8/Skorpion/Pluto. Und weil es sich auch anbietet - speziell unter systemischen Aspekten zähle ich auch Lilith dazu, als Ausdruck des Spannungsfeldes zwischen systemischen Mustern und aufsteigenden Urbildern (aber dennoch: Bildern) von Liebe.
ALLES, das einen anfang hat, hat auch ein ende, jede erfahrung, jeder gedanke, jedes gefühl, "sogar" jedes einatmen und jedes ausatmen.
Vor allem das Einatmen und das Ausatmen. Wenn ich das als Ur-Bild des polaren Seins annehme, dann kann ich das übertragen auf praktisch alle Bereiche des Lebens - auch auf Leben und Tod, auch auf die Erscheinungsformen von Liebe. Dann kann ich (muss ich aber nicht) das Leben als permanente Transformation sehen, in der der Vollzug BEIDER Pole, das Einatmen und das Ausatmen, einander bedingen, wobei ich mir dann das umfassendere Ganze schon als unbedingt vorstellen kann.

Wenn es um die Liebe geht, herrscht in der Regel ein kitschig romantisierendes Bild vor, so ca.: Wenn alle glücklich sind, ist die Liebe gelungen, wenn es schmerzt, dann ist die Liebe misslungen. Das halte ich schlicht für dümmlich falsch, das sind die Scheuklappen der Pilcher-Gemeinde. Auch die Liebe ist Einatmen und Ausatmen, tut oft gut und oft weh, und wenn ich auf meine Erfahrungen aus der systemischen Aufstellungsarbeit schaue, dann ist es nicht selten gerade die Liebe, die in teilweise sehr verbogenen, oft sehr verzweifelten Formen auch über Generationen Unheil bringen kann. Da kann ich nun auch hergehen und das Problem definitorisch zu lösen versuchen und sagen: Wenn es so Schlimmes bringt, dann ist es keine Liebe. Ich ziehe es vor, Liebe als äußerst vielschichtiges Phänomen menschlicher Beziehungen zu betrachten, das die unterschiedlichsten Formen des Werdens und Vergehens, der Transformation annehmen kann. Und dann kann ich - hinter all den vordergründigen Ebenen - vielleicht erahnen, dass das, was Menschen im Tiefsten verbindet, Liebe ist, ganz unbedingte, im All-Einen geborgene Liebe. Die neptunische. Die, die manchmal im Verschmelzen von Liebenden für schmerzhaft flüchtige Augenblicke spürbar wird.

Ich hab das mal in ein paar lyrische Happen zu fassen versucht:

meer

einatmen
ausatmen
im wahrnehmen von liebe
das wahrgeben von liebe
jenseits des habenwollens
heißt im fluss sein
der fluss sein
du das ufer
an dem ich ströme
du der strom
den ich berge
halt und bewegung
und irgendwann
sind wir meer

Auch eine Konnotation des Thread-Topics "Fiche/Neptun und Identität".
daher auch meine frage zuvor, ob du im kern eher so etwas wie "ehrlichkeit" meinst im sinne von stabilität und verlässlichkeit ...
Das ist ja auch nur zu verständlich - und rührt zugleich an die faustische Versuchung, sich vom Augenblick zu wünschen, er möge verweilen. Es kommen in solchen Phasen, für die man/frau sich Stabilität und Verlässlichkeit wünscht, ja so viele verschiedene komplexe Strömungen und (oft) Bedürfnisbefriedigungen zusammen, dass es interessant wäre, mal genauer hinzusehen, was da alles über den Fokus des "richtigen Partners" auf den Punkt gebracht wird... und wieviel da an Eigenem dabei ist, wofür ein Partner vielleicht sogar eher benutzt wird. Wobei mir schon klar ist, dass es auch rhetorisch entwickelte Potenziale überfordert, Liebe zu beschreiben. Helm Stierlin hat es einmal etwas ernüchternd so formuliert, dass Liebe als Begriff eine nützliche Reduktion von Komplexität sei. Wir können den Begriff halbwegs tauglich verwenden, ohne uns festlegen zu müssen, in all welchen Details er übereinstimmen muss. Oft und oft stimmt er wenig überein, und wenn ein Part meint, von Herzen und in aller Unschuld zu lieben und der andere Part fühlt sich dadurch vielleicht eher eingeengt oder benutzt, dann mag der Blick auf die wechselseitig im Spiel befindlichen Ego-Bedürfnisse durchaus mal lohnend sein. Und da käme dann m.E. vor allem "Ehrlichkeit" ins Spiel - im Blick auf die eigenen Wünsche, das Habenwollen, die eigenen Ängste und die möglichen Quellen solcher Motive. Ich meine nicht, dass das die Liebe behindert, sondern im Gegenteil, dass dadurch Schichten von Liebe freigelegt werden können, die ansonsten durch den vordergründigen Beziehungsaustausch eher verschüttet werden können. Das bringt unterm Strich vielleicht ein Minus in puncto Stabilität, aber es bringt mit ziemlicher Gewissheit ein Plus an Bewegung, an Entwicklung. Und ich meine, wenn Liebe das scheut, sollten eher ein paar Alarm- und nicht die Hochzeitsglocken läuten.

Und damit verabschiede ich mich aus dem alten Jahr, jetzt geht's ans Feiern und in die Ferien. Wie ich das liebe ;-)

Alles Liebe,
Jake
 
ALLES, das einen anfang hat, hat auch ein ende, jede erfahrung, jeder gedanke, jedes gefühl, "sogar" jedes einatmen und jedes ausatmen.

und genau das ist das einzige in dieser welt, das wirklich sicher und verbindlich ist, stabil und zuverlässig. einzig verbindlich / zuverlässig im leben ist, dass es mit dem tode endet. und spätestens darin wird auch jede beziehung ihr ende finden - wenn wir leben so definieren, wie wir es als kollektiv (derzeit) tun. und in dieser definition endet auch jeder schmerz und jedes andere gefühl im / durch den tod.

daher kann man m.m. auch sagen, dass man jede wahrnehmung "sterben" lassen kann im sinne von diese beenden und eine andere wahrnehmung beginnen zu leben.
Liebe Christina,

um eine andere Wahrnehmung zu bekommen, muss aber schon ein Entwicklungsprozess stattfinden. Indem ich mich entwickle, ändert sich auch meine Wahrnehmung.
Der Tod ist etwas, was mir persönlich keine Angst macht. Wohl aber, dass etwas Schönes mal enden könnte. Jake erwähnt passend das "Augenblick verweile doch, du bist so schön!" Wobei man eben nichts festhalten soll, denn sonst kann gar nichts neues kommen, das auch schön ist. Wenn man's festhält, stirbt es wahrscheinlich.



stellt sich m.m. die frage, ob es stabilität und zuverlässigkeit im streng definierten sinne überhaupt gibt
Eine Mutter ist z.B. zuverlässig für ihr Kind da. Wenn ich ein Haustier habe, muss ich ihm jeden Tag Futter geben, usw. Da gibt es schon Verlässlichkeit und Stabilität. Wenn man sich auf den anderen verlassen kann.




daher auch meine frage zuvor, ob du im kern eher so etwas wie "ehrlichkeit" meinst im sinne von stabilität und verlässlichkeit ...
Ja, ich denke, das ist es. Aber nicht nur; es kann jemand ehrlich sein, aber trotzdem unzuverlässig. Das muss gar nicht böse gemeint sein, sondern dieser jenige ist vielleicht sehr labil, und kann die Verlässlichkeit einem anderen daher nicht geben.



aus einer anderen perspektive heraus betrachtet erschaffst du dir damit ganz viel stabilität und zuverlässigkeit (auch wieder im extrem betrachtet), eine beziehung - unter dieser bedingung - nicht eingehen zu können.
Genau! So lebe ich es schon, dass, wenn gewisse Bedingungen nicht erfüllt werden, ich eine Beziehung nicht eingehe. Was dann natürlich auch bedeutet, auf den anderen verzichten zu müssen. Es gibt auch im Moment jemanden, den ich sehr vermisse, wo aber diese Bedingungen nicht erfüllt sind, und es besser ist, die Sache zu lassen.

so gesehen hast du dir ein perfektes konzept von stabilität und verlässlichkeit für dein "alleinsein" geschaffen :)

oder im metaphysischen: all.eins.sein :)
Wobei sich das Alleinsein und All-Eins-Sein im astrologischen unterscheidet: Alleinsein ist ja Steinbock, All-eins-sein ist Neptun. Aber du triffst da wirklich den Nagel auf den Kopf: ich bin lieber allein, als in einer chaotischen Beziehung, wo es mir schlecht geht, weil eben keine Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit gibt.


als herrscher von steinbock, dem ersten zeichen des metaphysischen quadranten (und auch herrscher von wassermann im weiteren "verlauf"), finde ich deine saturn-stellung sehr symbolträchtig und be.deutungs.schwanger, wenn man du diesen perspektivwechsel (mal ganz spielerisch) betrachtet.
Der Saturn steht ja dem 7. Haus gegenüber, das ja auch steinböckisch ist. Er dürfte wohl darauf achten, dass die Steinbockbedingungen bezügl. 7. Haus erfüllt werden, sonst trennt er. Jetzt verstehe ich auch, warum Spielereien bei mir bestraft werden: das ist der Saturn, der mich immer wieder von Menschen trennt, wo gewisse Bedingungen nicht erfüllt werden. Ich mache das so, indem ich mich von gewissen Menschen zurückziehe, oder es dem anderen überlasse, unter meinen Bedingungen in mein Leben zu kommen. Ich muss da an das Zitat denken: "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen." *gg* Das ist eine Funktion Saturns.


Lieben Gruß :umarmen:
Lilith
 
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liebe lilith,

um eine andere Wahrnehmung zu bekommen, muss aber schon ein Entwicklungsprozess stattfinden. Indem ich mich entwickle, ändert sich auch meine Wahrnehmung.

das ist die herrschende meinung glaub ich, ja :)

"mensch" ist darüber hinaus auch in der lage ist, seine wahrnehmung von jetzt auf gleich ändern zu können - es kann dann ein entwicklungsprozess sein, in dieser wahrnehmung zu bleiben, sprich, nicht in alte muster zurückzufallen, doch es ist auch möglich, direkt in der anderen wahrnehmung zu bleiben.

bei schmerzhaften erlebnissen ist das vllt ein wenig offensichtlicher, da braucht es auch keinen entwicklungsprozess, sondern ein (einziges) erlebnis und die wahrnehmung ist eine andere, als sie zuvor war.

m.m. ist für eine andere wahrnehmung "nur" eine entscheidung entscheidend, der wille, in die andere wahrnehmung hineinzugehen und sie für wahr zu nehmen = zu leben. das mag je nach umfeld und erfahrungen sich leichter oder komplizierter gestalten und so ist in unserer welt daran meist ein entwicklungsprozess geknüpft, glaub ich.


Der Tod ist etwas, was mir persönlich keine Angst macht. Wohl aber, dass etwas Schönes mal enden könnte. Jake erwähnt passend das "Augenblick verweile doch, du bist so schön!" Wobei man eben nichts festhalten soll, denn sonst kann gar nichts neues kommen, das auch schön ist. Wenn man's festhält, stirbt es wahrscheinlich.

ja, alles, was sich nicht verändert bzw. sich nicht bewegt stirbt.
so gesehen ist es ja auch etwas schönes, wenn das schöne endet, damit es in uns lebendig bleiben kann und raum für neues schönes, das noch schöner sein kann schafft. hilfreich find ich hier einfach die schönheit in meiner inneren haltung zu dem aussen zu finden. in diesem moment bin ich frei, weil bewusst, dass ich das gefühl selbst in mir erzeuge durch meine sicht auf die dinge und den hiermit einhergehenden gefühlen.


Eine Mutter ist z.B. zuverlässig für ihr Kind da. Wenn ich ein Haustier habe, muss ich ihm jeden Tag Futter geben, usw. Da gibt es schon Verlässlichkeit und Stabilität. Wenn man sich auf den anderen verlassen kann.

ja, das stimmt.
doch besteht auch in diesen verlässlichkeiten immer die möglichkeit, dass z.b. die mutter auf einer bananenschale ausrutscht und sich das genick bricht ... oder das kind oder das tier oder du selbst ...


Wobei sich das Alleinsein und All-Eins-Sein im astrologischen unterscheidet: Alleinsein ist ja Steinbock, All-eins-sein ist Neptun. Aber du triffst da wirklich den Nagel auf den Kopf: ich bin lieber allein, als in einer chaotischen Beziehung, wo es mir schlecht geht, weil eben keine Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit gibt.

ja, das geht mir auch so @beziehung, wobei meine stichworte freiheit / abhängigkeit sind ;)
mir ist für mich/uns ganz wichtig, dass zwei eigenständige individuen miteinander leben und keiner eine beziehung braucht, um glücklich sein, also auch oder gerade aus sich selbst heraus glücklich ist.

und ja, das alleinsein und das all-eins-sein unterscheidet sich. aus meiner sicht eröffnet das alleinsein des steinbock die vollendung des neptunischen all-eins-sein. ich glaube, dass wenn wir mit dem steinbockprinzip unseren frieden geschlossen haben, das neptunische all-eins-sein einfach "passiert" durch die daraus gewonnene wahrnehmung, weil dort, wo wir das ohnehin allgegenwärtige all-eins-sein im sinne des großen ganzen nicht so erleben, haben wir einfach bestimmte ich-anteile (die wahrnehmung von trennung, (ab)getrennt sein) noch zu sehr auf dem schirm, die uns die sicht auf das all-eine-sein verschließen.



Der Saturn steht ja dem 7. Haus gegenüber, das ja auch steinböckisch ist. Er dürfte wohl darauf achten, dass die Steinbockbedingungen bezügl. 7. Haus erfüllt werden, sonst trennt er.

:zauberer1

Jetzt verstehe ich auch, warum Spielereien bei mir bestraft werden: das ist der Saturn, der mich immer wieder von Menschen trennt, wo gewisse Bedingungen nicht erfüllt werden. Ich mache das so, indem ich mich von gewissen Menschen zurückziehe, oder es dem anderen überlasse, unter meinen Bedingungen in mein Leben zu kommen. Ich muss da an das Zitat denken: "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen." *gg* Das ist eine Funktion Saturns.

positiv betrachtet bestraft er dich doch gar nicht, sondern hält dich auf deinem weg, auf deinem verständnis von liebe. und diese liebe hat bei dir einen starken metaphysischen aspekt. es geht eben nicht um das durch-aus-zu-er-leben von "ego"anteilen, sondern um die verbindung mit dem grossen ganzen, den kosmischen gesetzmässigkeiten. mit ihnen können wir uns immer verbinden, auch und gerade im alleinsein - und wenn wir sie fühlen, diese verbindung, in ihrer ganzen intensität, dann löst sich jedes getrenntsein auf und es wird mehr und mehr zu illusion. wenn wir dieses verbundensein immerdar in uns selbst finden (können), erlösen wir die bedingtheit der ich-orientierten, bedingten liebe, in der "der persönliche orgasmus wichtiger ist als der des partners / der gemeinsam, mit.einander erlebte". das ist eine ganz andere qualität von liebe. denn es geht nicht um (be)nutzen, (ge)brauchen, sondern um die liebe um ihrer selbst willen, ein wahres geben und nehmen, das in der tiefe unserer herzen und seelen wohnt und das einer höheren instanz dient, als den persönlichen wünschen und trieben einer (1) einzelnen person.

warum solltest du dich (für dich selbst und (d)einen partner / in deinen begegnungen) mit weniger zufrieden geben? weil: "Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist" ? (goethe) :D

ich nehm mir mal die freiheit eines interpretationsversuchs: du bist mit dem metaphysischen schwanger und das macht deine liebe aus. klar ist das eine herausforderung - ein spannungsaspekt - in dem verständnis von liebe, wie es so oft in der noch ich-bezogenen gesellschaft gelebt wird. doch wem bringt das WIRKliche erfüllung? dir nicht - und allen anderen auch nicht. es ist dein "blueprint", dein geschenk, weder dich aufzuopfern noch andere sich aufopfern zu lassen durch vorherrschende, konditionierte erwartungen, die etwas kompensieren, jedoch nicht zuverlässig sind, weil sie etwas im aussen suchen, das nicht dem wahren (unbewussten) inneren wunsch entspringt.

?

:umarmen:

liebe lilith, du trägst so viel wundervolles und besonderes in dir ... wer das nicht zu sehen vermag, der ist weder verbunden mit sich selbst, noch mit der schöpfung - und wird immer versuchen, dich zu determinieren. was willst du dir da dir schlechten ins kröpfchen führen und verdauen (müssen) - sprichwörtlich wäre das ja regelrecht "perlen vor die säue werfen" ! oder ? :D

ich wünsche dir von herzen nur das allerbeste für 2010 - und denk dran: jedem anfang wohnt ein zauber inne :zauberer1

btw., mein motto für dieses JA-hr: liebe dich selbst, dann können die anderen dich gernhaben *gg

:umarmen:
 
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