Finanzwelt - Hintergründe

TopperHarley

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Hochinteressant, was Dr. rer. pol. Karl H. Pitz über die Finanzmärkte und die Hintergründe des Investmentbankings preisgibt.

hier sein Paper: Investment Banking - übernimmt die Führung von Global Governance

Seine 7seitige Kurzfassung gibt schon interessante Einblicke und ist sehr lesenswert. Das gesamte Paper besteht aus 89 Seiten ... wer etwas tiefer gehen möchte :)

lg
Topper
 
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erstmal stört es meinen ordnungssinn das ständig neue threats mit der selben thematik eröffnet werden.

nun zu deinem link:brauner scheiß. sorry. seine analyse ist zwar richtig (wahrscheinlich irgendwo abgeschrieben) die schlussfolgerungen sind aber erzkonservativ (das heilige geld) und faschistisch.
leider kann ich dazu keinen belg herrauskopieren da es anscheinen ein anderer code ist. es wird aber schon auf seite fünf deutlich sichtbar.
man erlebt es ja immer wieder das rechte gruppen zu trittbrettfahrern werden um ihre kranke ideologie zu beförden.
ich empfehle:www.inwo.de
 
Der Vormarsch der Banken ...

... das ist es was das Paper sehr deutlich macht. Und wir dürfen gespannt sein, was noch auf uns zukommen wird.

Das Paper erklärt extrem gut, wie absurd die Finanzgeschäfte der (Investment)Banken ablaufen und wie sich das Großkapital auf Kosten der breiten Allgemeinheit bereichert. Standen Gewinne früher immer mit positiven Wachstumsraten der realen, operativen Wirtschaftswelt in Verbindung, so macht das "Advanced Financial Capital" nun sogar Gewinne in Zeiten eines Abschwungs. Das ist dermaßen verwerflich was hier getrieben wird. Auch die Spekulation auf Nahrungsmittelpreise.

Aber schon im ländlichen Bereich sichern sich manche Banken Einflussmöglichkeiten und Gewinne ... Hand in Hand mit willigen Politikern, die sprichwörtlich darauf achten, dass sie auch auf ihre Kosten kommen. Eine gängige Taktik der Banken ist die folgende: Unternehmer als auch Private brauchen oft Fremdkapital um gewisse Investitionen tätigen zu können. Sei es der Hausbau eines Privaten oder die Investition in eine neue Produktionsanlage. Ab diesem Zeitpunkt ist der Kreditnehmer dem Kreditinstitut völlig ausgeliefert und die Banken können auf den Kreditnehmer sehr viel Druck ausüben (Fälligstellung der Kreditsumme) und sehr skrupellos vorgehen, um ihre Interessen durchzusetzen (z.B.: Fall: Stadt Steyr - Staffelmayr - Raika: "Die Raiffeisen hat meine Notlage ausgenutzt").

Interessant in diesem Fall: Noch bevor es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung gekommen ist hat man sich hier zu einem Vergleich geeinigt. Die Raika (Bank) hat dem Grundbesitzer nochmal 1 Mio. € draufgelegt, und somit insgesamt 2 Mio. € bezahlt. Eine gerichtliche Auseinandersetzung hätte wohl noch so manch ungwollte Details ans Tageslicht gebracht und den Ruf der Bank zunehmends beschädigt. Wie es aussieht hat die Bank aber noch immer ein wunderbares Geschäft abgeschlossen und für ein Grundstück das eigentlich 4,45 Mio € wert ist nur 2 Mio. € bezahlt. Obendrein hat man der Stadt Steyr die 600.000 € Ausfallsbürgschaft erlassen. War nett von der Stadt die Umwidmung des Grundstückes erst nach dem Verkauf zu genehmigen. Dadurch ließ sich viel Geld lukrieren. Dennoch ist das ziemlich peinlich, wenn das dann an die Öffentlichkeit gelangt.

lg
Topper
 
@ ayole, Constantus

Ich bin kein Volkswirt aber ich kann viele Argumente des Autors nachvollziehen. Eure leider nicht, weil ihr nur schreibt, dass das falsch ist, ohne weiteres auszuführen.

lg
Topper
 
Der Vormarsch der Banken ...

Das ist nun wirklich nichts neues.

Tatsache ist, dass sie schon längst angekommen sind.

Artikel, wie der des Prof. Dr. rer. pol. dienen lediglich der weiteren Verwirrung über die tatsächlichen Machtverhältnisse.
Denn selbst wenn sie schon angekommen sind, sind es nicht die "Finanzakteure", die die Macht haben.
Liquiditätsüberschüsse gab es bereits kurz nach WWII, als gewisse Investmentbanken auf ihre Einlagen
mehr als 10% Gewinn pro Tag ! relativ einfach machen konnten.

Allerdings ist die Frage berechtigt, wie es weitergeht mit den virtuellen "Überschüssen"...
 
Das ist nun wirklich nichts neues.

Tatsache ist, dass sie schon längst angekommen sind.

Artikel, wie der des Prof. Dr. rer. pol. dienen lediglich der weiteren Verwirrung über die tatsächlichen Machtverhältnisse.
Denn selbst wenn sie schon angekommen sind, sind es nicht die "Finanzakteure", die die Macht haben.
Liquiditätsüberschüsse gab es bereits kurz nach WWII, als gewisse Investmentbanken auf ihre Einlagen
mehr als 10% Gewinn pro Tag ! relativ einfach machen konnten.

Allerdings ist die Frage berechtigt, wie es weitergeht mit den virtuellen "Überschüssen"...

Das Gute ist, wie mich meine, dass sich solche komplexen Vorgänge sehr schwer vorhersagen lassen und es deswegen immer (positive) Überraschungen für alle Akteure geben wird ... Auch ein Narr macht manchmal Fehler und tut etwas Intelligentes. Und am Ende jeder Illusion gibt es ein Erwachen.

Derzeit spielt es sich total ab auf den Finanzmärkten. Ich glaube, dass der Normalbürger gar nichts vom Ausmaß mitbekommt, um das es hier geht. Wir spüren lediglich eine steigende Inflation, die sich aus der Spekulation um Rohstoffe sowie der Geldmengenerhöhung durch die Zentralbanken (zur Verhinderung der Bankencrashes) ergeben.

lg
Topper
 
ich habe nicht gesagt das es falsch ist ich finde seine schlussfolgerungen schlecht siehe folge2
hab halt nur die zusammenfassung am anfang gelesen werd mich die tage damit befassen bin selbst nur
interessierter laie.:)
was constanstus sagt ist aber auch nicht ganz von der hand zu weisen, komischer inflationstyp aber es ist mir
noch nicht so ganz klar was er damit genau meint meint.
seine zitate weisen aber auf eine neokonservative ausrichtung hin.
aber wie gesagt interessiert mich das thema und auch die argumente der gegenseite wollen verstanden werden
darum danke für die info.melde mich dann wieder.
 
ich denke ja du wartest wirklich nicht auf meine antwort, jetzt sei aber mal
nicht gleich eingeschnappt wir müssen ja nicht die gleiche meinung haben
das beinhaltet ja diskussion. faschistisch ist wahrscheinlich zu hart aber konservativ.
im haupttext geht er auch nicht weiter auf den zufluss von arbeitskräften ein.
sondern widmet sich wichtigerem.
troztdem will ich dir gerne die widersprüche aus meiner sicht erläutern.
warum haben wir so eine hohe arbeitslosigkeit? liegt es nicht an der mangelnden liquidität der masse?
woher kommen ein großteil unserer konsumgüter heutzutage, ist es nicht asien? wie soll so vermögen entstehen?
auf nationaler ebene ist er bei der rente für ein umlagesystem, dieses fließende system möchte er aber nicht für sparsame kleinanleger.
reichtum entsteht nicht durch sparsamkeit sondern durch regen wirtschaftlichen austausch. darum mussten ja die starre bretton woods
regeln aufgeweicht werden es hat ja eine wahnsinns entwicklung stattgefunden. sie gehören aber komplett abgeschafft will
man wirkungsvoll gegen spekulanten vorgehen. bei zinsen geht es auch um machterhalt. man kann nicht das eine wollen und das andere ablehnen.
amerika hat das verstanden und nützt darum seine position im system durch verschuldung die sie nicht zurückzahlen können werden. sie wissen
das man sie nicht absaufen lassen kann da alles von ihrem dollar abhängt und zur not haben sie noch militär. assozial ja aber europa ist mit seinem protektionismus zwar bodenständiger aber nicht wirklich besser und ausserdem ein bisschen doof.
das thema ist vielschichtig darum belasse ich es mal dabei mit meinen ausführungen unterhalte mich aber gerne weiter darüber.
deinen optimismus bezüglich fehler teile ich nicht schaffen wir es nicht politische änderungen herbeizuführen fahren wir gegen die wand ist ja fast schon soweit. so langsam muss man sich wirklich keine gedanken mehr um die rente machen.
aber wie gesagt interessanter text
diese reform soll den finanzsektor wieder auf seine wesentliche aufgabe der externen finanzierung von investitionen und produktion sowie
langfristiger privater vermögensbildung zurückführen, für die er unentbehrlich ist.
dem ich wenn man vermögensbildung durch vermögensschutz ersetzt
zustimmen kann.
ps: was mir noch wichtig geld ist ein tauschmittel und kein wert an sich. warum sollte diese dienstleistung keine kosten verursachen und damit einen preis haben?
 
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Hey ayole,

ich bin immer für eine Diskussion zu haben. Ist ja schließlich Sinn so eines Forums verschiedene Meinungen wiederzugeben. Und es interessiert mich schon, was du dazu sagst.

Ich hab neulich die ganze Arbeit des Herr Pitz überflogen ... über Beschäftigung schreibt er natürlich kaum etwas. Natürlich werden heute arbeitsintensive Produkte in den Billiglohnländern produziert. Andererseits ergeben sich für unsere heimischen Betriebe durch die steigende Kaufkraft des Ostens gute Exportchancen. In Österreich haben die Exporte mittlerweile ein beachtliches Volumen erreicht. Dadurch entstehen im Inland wiederum Arbeitsplätze. Die Welt steht nie still und die Dinge ändern sich, genauso wie das mit der Phase der Technologisierung (mit dem PC) war. Jobs wurden dadurch vernichtet als auch geschaffen. Ist alles sehr vielschichtig und komplex.

Der Freihandel schafft auf alle Fälle Wohlstand. So hab ichs gelernt und so erscheint es mir auch logisch :) Solange ein freier Wettbewerb herrscht reguliert der Markt sich selbst. Kommt es aber zu Absprachen und zu einer Konzentrierung (z.B. Ölindustrie), dann kann man nicht mehr von einem Funktionieren der Märkte sprechen. Das sehe ich als das große Problem, denn dann geht alles in Richtung Oligopolismus und zuletzt Monopolismus ... und hier sichert sich nur der Monopolist seinen eigenen Wohlstand.

Mir scheint es, dass aber alles in diese Richtung weniger großer Marktplayer abzielt. Die sind schön überschaubar und können sich so viel leichter absprechen ... ob das nun legal oder illegal ist kümmert die oft wenig, denn die schleusen eh ihre eigenen Leute in die Politik und schaffen sich dort gemütliche Bedingungen und beeinflussen die Gesetzgebung. Ist sogar in Deutschland so (vgl. TV-Bericht: Lobbyisten in deutschen Bundesministerien). Die großen Unternehmen/Banken übernehmen die kleinen bis nur mehr wenige dieser großen einflussreichen Gebilde übrig sind. Und die gehen dann her und schaffen Eintrittsbarrieren für neu entstehende Unternehmen, dass die erst gar nicht den Markt auffrischen können bzw. schaffen solche Bedingungen, dass nichts mehr ohne die Großen geht.

Aber das geht jetzt alles zu weit weg von der Arbeit des Herrn Pitz, wo ja das Treiben des Finanzsektors im Vordergrund steht.

Stimmt, Geld hat keinen Wert an sich. Dienstleistungen (Geldverleih, etc.) kann man ja durchaus mit Gebühren versehen. Das kritisiere ich gar nicht. Was mir aber nicht eingeht ist, dass lediglich 3 % der Kapitalströme mit Warenverkehr in Verbindung stehen und die übrigen 97 % reine Finanztransfers sind. Hört sich für mich wie ein Kasino an ... oder eine Blase die irgendwann total explodiert! Damit Geld etwas wert sein kann muss es auch Güter oder Dienstleistungen geben (Wirtschaftskraft eines Landes), die damit in Relation steht. Vereinfacht gesagt: Gibt es auf einem Markt nur Geld und keine Produkte, die produziert werden, dann ist das Papier des Geldes der einzige reale Wert, der vorhanden ist. Dann hat das Papier vielleicht Brennwert oder taugt als Klopapier. Und genau das ist eben ein wichtiger Punkt der aus der Arbeit gut hervorgeht finde ich.

Lies mal ab S. 43 die Umverteilung von Vermögensbeständen mit den 4 Phasen, S. 47 ff. Das ist auch interessant.

lg
Topper
 
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