Finanzcrash und was dann?

Zwar ist die "high time" schon vorbei, aber ein Kurs von ~1700 USD/oz ist nicht so schlecht.
Wenn du dich weiterhin fragst, wovon Waju spricht ... es hat sich in letzter Zeit eine Art "Goldrausch" entwickelt, momentan ist es total "in", in Gold und andere vermeintlich "krisensichere" Werte zu investieren. Natürlich ist das absoluter Schwachsinn, denn die Goldblase wird ebenso platzen wie jede andere Blase. Die Frage ist nur: Wie lange braucht der ungebildete Anleger, bis er das bemerkt? Sobald die Wirtschaft wieder back on track ist, fällt der Goldpreis wieder. Was hingegen momentan wirklich klug ist, ist in Baufirmen zu investieren, denn als eine weitere vermeintlich "krisensichere" Anlage gelten Immobilien - und deren Boom führt logischerweise dazu, dass Firmen, die damit zu tun haben, eine gewisse Blüte erleben.

Wer - so wie ich - mehr darauf steht, den Markt für sich auszunutzen, der steigt natürlich möglichst bald in Aktien ein, denn die gibts momentan im Sonderabverkauf. Mein Portfolio hatte dieses Jahr übrigens eine bessere Performance als Gold, trotz Marktunsicherheit und allem ;)

Ansonsten:
Erstens wird es keinen Wirtschafts-Zusammenbruch geben. Tatsächlich floriert die Wirtschaft momentan und die Kurse steigen, das will nur wegen der drohenden Währungskrise keiner hören.
Selbst ein Worst-Case-Szenario eines Euro-Crashs wird keinen Wirtschafts-Zusammenbruch auslösen.
Und, wie auch vorher schon gesagt: Geld wird nicht abgeschafft. Einzelne Währungen können abgeschafft werden, aber Geld wird bleiben, weil es funktioniert.

Und die Auffassung, dass alles so viel besser wird, wenn kein Geld mehr da ist, zeugt einfach nur von Naivität bzgl. der Wesenheit des Menschen.

:wut2:

manche lernen´s nie und das ist auch gut so :D
 
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Katze1 schrieb:
Danke für die ausführliche Info.
Wo finde ich die Infos über Schuldenstand, Wirtschaftslage und Dividende eines Unternehmens? Und wie weiß ich, ob das Management top oder flopp ist?
Die Kurse finde ich gerade ja noch
Da gibt es sehr viele Seiten dazu im Internet. Eine mit beschränkten Informationsgehalt, die dafür aber sehr nutzerfreundlich und übersichtlich ist ist: markets.ft.com (von der Financial Times).

Da kannst du dann mal eine Firma suchen, sagen wir mal Henkel. Wenn du suchst, kommst du hier an. Bei "business profile" findest du eine Zusammenfassung, was die Firma macht (sehr wichtig, um Unternehmen zu "verstehen"). Bei "Director & dealings" findest du meist die Namen der wichtigsten Leute im Unternehmen. Herauszufinden, wie "gut" die Unternehmensführung ist ist für Anfänger ohne Erfahrung sehr schwer. Man kann sich den Lebenslauf der Chief Officers ansehen, kann ansehen, wie es ihnen in anderen Unternehmen gegangen ist, kann nach Statements von ihnen googlen, ist aber nicht immer leicht. Manchmal hat man auch "Lieblinge", wie ich den Chef von GSK, Andrew Witty.
Bei "Financials" kommen wir der Sache schon näher. Da findest du die wichtigsten Sachen: Revenue (Umsatz), Income (Profit), Dividend per Share (wieviel Dividende du pro Aktie ausgezahlt kriegst), Earnings per Share (Umsatz "pro Aktie"), dann Cash, Debt und Assets - Cash ist klar, Debt sind die Schulden, Assets sind alle Vermögenswerte (Fabriken, Rohstoffe, etc).

Dann gibts noch "Cash Flow". Der ist besonders wichtig. Frag mich nicht warum, aber am Cash Flow kannst du meiner Meinung nach am meisten aus einem Unternehmen rauslesen. Was der Cash Flow genau ist und wie man ihn berechnet, das hat hier keinen Platz. Kurz beschrieben: Cash Flow zeigt an, wieviel Geld insgesamt durch das Unternehmen (also rein und raus) geflossen sind. Der Cash Flow sagt meiner Meinung nach am meisten über die Entwicklung des Unternehmens aus - das ist mein Erfahrungswert.

Kleiner Tip am Schluss: "Krisensicher" ist ein Unternehmen dann, wenn sie zumindest einen Gutteil ihrer Schulden allein mit ihrem Cash bezahlen können (Henkel könnte momentan z.B. 50% seiner Schulden sofort bezahlen, das ist sehr gut) und wenn sie gut mit Schulden umgehen können (wenn die Schulden über die letzten Jahre nicht unmäßig angewachsen sind).

Aber Krisensicherheit ist nicht alles - ein Unternehmen muss auch wachsen, sonst ist der einzige Gewinn, den du hast, die Dividende. Dieses "Wachstumspotential" eines Unternehmens ist natürlich schwer zu evaluieren (wenns einfach wär, wärn wir alle schon reich). Ich persönlich schwöre, wie gesagt, auf den Cash Flow. Außerdem gucke ich, wie sich der Profit im Vergleich zum Umsatz entwickelt (auf gscheit: Profit Margin) - ein Unternehmen, das jährlich mehr Umsatz einfährt, aber keine zusätzlichen Gewinne verbucht, bringt mir als Anleger nix. Der Profit soll nach Möglichkeit steigen.
Problem daran ist, dass Umsatz und Profit leicht "frisiert" werden können und nicht 100% verlässlich, das ist oft eine Zwickmühle. Deshalb bietet sich auch die Kennzahl "Sales per Share" an. Denn an Verkäufen kann man nichts "frisieren", die sind entweder da oder nicht da, und damit viel verlässlicher als der Umsatz.

Das ging jez schon einigermaßen in die Tiefe, aber wie gesagt, wenn es dich wirklich interessiert, kauf dir ein paar Einsteigerbücher oder lass dich mal unverbindlich von deiner Bank beraten (das würde ich persönlich zwar nie machen, weil ich den Banken in der Hinsicht nicht traue, aber ich kenne Leute, die hatten damit Erfolg). Jeder kann an der Börse handeln, und meiner Meinung nach sollte es auch jeder, solange er diszipliniert und kalkuliert handelt. Natürlich kann man auf die Fresse fliegen, und wird man auch (ich warte noch auf meinen ersten echten Rückschlag). Wichtig ist, dass man Spaß dran hat und am Ende unterm Strich ne schwarze Zahl steht.
Denn durch ehrliche Arbeit wird man schon lange nicht mehr reich, schon gar nicht bei 47% Spitzeneinkommenssteuer ;)
 
Danke Tarbagan, das hast du sehr klar und verständlich geschrieben :danke:
Werde gleich mal lesen gehen.

Genau: Banken/Makler und Beratung - kleingedruckt oder dem Mitarbeiter versprochen: Prämie pro Abschluss :D

Im TV war letztes eine Talkshow, wo ein ehemaliger Makler klipp und klar gesagt hat: Ob ein Kunde das richtige Produkt bekommt oder nicht ist reine Glückssache, denn wissen tut es auch ein Makler nicht.
 
Danke Tarbagan, das hast du sehr klar und verständlich geschrieben :danke:
Werde gleich mal lesen gehen.
Nichts zu danken.
Genau: Banken/Makler und Beratung - kleingedruckt oder dem Mitarbeiter versprochen: Prämie pro Abschluss :D

Im TV war letztes eine Talkshow, wo ein ehemaliger Makler klipp und klar gesagt hat: Ob ein Kunde das richtige Produkt bekommt oder nicht ist reine Glückssache, denn wissen tut es auch ein Makler nicht.
Genau das ist das Problem. Unter Börsianern gibt es einen Witz, der geht folgendermaßen:
Kommt ein Kunde zu seinem Broker. Er sagt: "Wegen der IBM-Aktien..."
Der Broker dreht gleich völlig am Rad, springt auf "IBM, Wahnsinnsfirma, der Abschlussbericht letztens, wir sind fast alle an die Decke gegangen, von solchen Zahlen können andere Unternehmen nur träumen, sollten wir sofort einsteigen, die Firma ist ne Goldgrube und-" der Kunde unterbricht ihn: "Nein, ich will meine IBM-Aktien verkaufen!"
Da wird der Broker plötzlich ganz still, zuckt mit den Schultern und sagt: "Oh, okay, verkaufen ist auch gut."
:D

Broker werden auf Basis gehandelter Aktien bezahlt. Was sie dir verkaufen ist ihnen im Prinzip egal. ABER: Wenn du Glück hast, findest du bei deiner Bank einen ehrlichen und tüchtigen Broker. Ein Freund von mir hat so einen, muss selbst nichts machen und sieht seit vielen Jahren Monat für Monat sein Anlagevermögen von ursprünglich 50 000 EUR (Erbe) wachsen.
 
Nichts zu danken.
Genau das ist das Problem. Unter Börsianern gibt es einen Witz, der geht folgendermaßen:
Kommt ein Kunde zu seinem Broker. Er sagt: "Wegen der IBM-Aktien..."
Der Broker dreht gleich völlig am Rad, springt auf "IBM, Wahnsinnsfirma, der Abschlussbericht letztens, wir sind fast alle an die Decke gegangen, von solchen Zahlen können andere Unternehmen nur träumen, sollten wir sofort einsteigen, die Firma ist ne Goldgrube und-" der Kunde unterbricht ihn: "Nein, ich will meine IBM-Aktien verkaufen!"
Da wird der Broker plötzlich ganz still, zuckt mit den Schultern und sagt: "Oh, okay, verkaufen ist auch gut."
:D

Broker werden auf Basis gehandelter Aktien bezahlt. Was sie dir verkaufen ist ihnen im Prinzip egal. ABER: Wenn du Glück hast, findest du bei deiner Bank einen ehrlichen und tüchtigen Broker. Ein Freund von mir hat so einen, muss selbst nichts machen und sieht seit vielen Jahren Monat für Monat sein Anlagevermögen von ursprünglich 50 000 EUR (Erbe) wachsen.
:lachen:

Genau. Man braucht Glück. Sie haben leider kein Schild auf der Stirn "guter Broker mit Nase für´s Geld"
 
Das düstere Szenarium der Zukunft sollten wir uns erstmal aus dem Kopf schlagen- es würde sowieso unser Vorstellungsvermögen sprengen.
Die derzeit laufende Inflation nicht verdrängen u. am Ende davon leben was übrig bleibt- über dass wie viel darüber gibt es keine Auskunft-die Finanzmenschen der Welt u. ihre Prognosen wie das Wetter zuerst ein Hoch danach fällt das Barometer.
Ich hoffe doch nicht dass wir eines Tages erfrieren müssen.

Trau dich- für was großartig sparen noch besitzt der Euro einen Wert.:rolleyes:
 
Einziger Crash der wirklich ans eingemachte gine wäre einer der Erde selbst, ein Finanzcrash macht mir keinerlei bedenken weils nur ein Kartenhaus von uns selbst ist, bauen wir eben was anderes auf, Finanz ist doch nur solange wichtig wie wir sie uns verordnen, mit dem Leben hat sie nichts zu tun.
 
Welche Branchen sind empfehlenswert?
Aktien habe ich im Auge; den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist eine Kunst.
Das mit dem Gold sehe ich auch so; deswegen haben wir keines gekauft.

Nö ja, seit es damlas ersichtlich war habe ich Aktien verkauft und dafür Gold gekauft.
Die Unze hat damal 6oo Dollar gekostet.
Wenn ich solch wersteigerung mit Aktien gewollt hätte wär ich auf die Nase gefallen. Da muss man sich richtig gut auskennen und einen guten Puffer haben.

Deshalb war für mich ungebildeten das Gold gut.
Der richtige Zeitpunkt zum Verkauf ist noch nicht da. Es wird wieder steigen.

Etwas anderes? Eher noch Kupfer. Es wird in Zukunft sehr stark von den Chinesen aufgekauft werden.
Silber ist auch gut. Doch die Lagerflächen...;)


LG
Lumen
 
au man...
in diesem thread wird so viel scheisse geschrieben, das geht ja auf keine kuhaut...

der einzige grund warum sich die verluste der europäischen aktienindizes (DAX derzet ~10%) dieses jahr in grenzen hält, sind einzig und allein "rettungsmaßnahmen" von politik und zentralbanken, welche die kurse wie z.B. gestern mal kurz wieder 5% oder höher in die Höhe hieven.
welche ausmaße diese maßnahmen mittlerweile annehmen bekommt doch hier gar keiner mehr mit... weil das gar nicht nach außen kommuniziert wird...

ich sag nur target2, smp, CBPP & CBPP2... EFSM, EFSF... demnächst eurobonds...
alles ankaufprogramme die, zusammengezählt, mittlerweile in billionen gehen

das können wir das ganze jahr bereits beobachten (jedes jahr seit 2008)

das ist kein normale, gesunde entwicklung... nur deswegen "funktionieren" doch anleihe-, pfandbriefe-, interbanken märkte noch...

ohne die massiven eingriffe würde schon längst nichts mehr gehen.

und es wird nicht besser werden...
 
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