Hallo greenorange,
ein Finanzcrash steht momentan nicht wirklich zur Debatte.
Was nach einem Finanzcrash passiert, hast du die letzten Jahre eh mehrmals erleben dürfen. 2001 Dotcom-Blase, 2007 Subprime-Krise.
Die Folgen waren Kursabfälle aller tangierenden Finanzprodukte, starke Schwankungen am Währungsmarkt, mögliche Insolvenzen beteiligter Firmen. 2007 war ein zusätzliches Problem (anders als z.B. 2001), dass die beteiligten Firmen wichtig für das Funktionieren der Wirtschaft als solches waren ("too big to fail") und deswegen vom Staat gerettet werden mussten. Dafür ist natürlich Geld notwendig, das irgendwoher kommen muss - eine höhere Staatsverschuldung ist also auch dabei. Das hat Amerika durch eine sehr offensive Geldpolitik "gelöst", und durch das Drucken von Geld den Dollar (und gleichsam ihre Schulden) entwertet - dies führt natürlich zu starker Inflation, Waren des täglichen Gebrauchs werden also teurer.
Natürlich kann (und wird, zumeist) sich der Crash auf die Performance der Gesamtwirtschaft auswirken - es kann also sein, dass einzelne Unternehmen Personalkürzungen vornehmen müssen. Soweit zum Finanzcrash.
Aber der ist momentan nicht unbedingt immanent. Eine viel akutere Gefahr ist eine Währungskrise, die die Eurozone treffen kann. Was sind da die möglichen Folgen?
http://blogs.ft.com/gavyndavies/2011/11/27/thinking-the-unthinkable-on-a-euro-break-up/
Hier ist ein guter Blogpost, der die verschiedenen Szenarien durchleuchtet.
Kurz zusammengefasst?
a) Durch geschickte Währungspolitik und der Hilfe der EZB schaffen wir es, aus der Krise herauszukommen. (best case)
b) Deutschland, Frankreich und andere "starke" Länder steigen aus dem Euro aus. Dann wird der Euro entweder zerbrechen oder zumindest weltwirtschaftlich unbedeutend werden und im Wert extrem fallen. (worst case)
c) Die "Sorgenkinder" verlassen die Währungsunion, und der Euro besteht fort, das würde zu einem Ansteigen des Wertes des Euro und somit zu einem "starken Euro" führen.
Schönen Gruß,
Tarbagan.