Festhalten am irdischen Dasein, obwohl es Zeit wäre zu gehen

Lieber Jimmy-Voice,

....das ist interessant - habe ich nicht erwartet, dass das Thema meistens nicht zur Sprache kommt....
Auch dass die Wenigsten darüber reden wollen erstaunt mich - ich hätte gedacht, sie wollen genau darüber reden, und brauchen jemanden, der ihnen Beruhigendes darüber sagen kann.....

Über den Kontakt zu einem Hospiz denke ich nach - danke für den Tipp.


Lieben Gruß,
Fischemond
 
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hm, du darfst ihr auch nicht so übel nehmen, dass sie deinem Vater gegenüber so ist.
War bei mir genauso...ich kenn das....
Sie hat mich quasi ständig auf die "Probe gestellt"...oder auf Deutsch gesagt...gereizt...
Ich war rund um die Uhr da, und sie hat sich gegen mich gewehrt bis geht nicht mehr.
Bei allen anderen ging es, sie aß und trank brav, und badete usw...bei mir ging es nie...

Wird oft wirklich so unterbewusst von den Leuten gemacht, vielleicht auch etwas als Verzweiflung...so quasi..."bist du auch noch da, wenn ich dich so und so behandle? Oder gehst du und lässt mich im Stich..."


..... ja, vielleicht.......

Mir fällt es schwer da zuzuschauen, und ich möchte keine Rolle dabei mitspielen. Aber ich glaube, wenn ich mit ihm darüber reden kann und zwischen ihm und mir alles klar ist, dann wird schon alles gutgehen.

Der Besuch heute war sehr wichtig, und ich denke, dass ich mich richtig verhalten habe, was auch immer passieren wird.

Alles Liebe,
Fischemond
 
Ich kann mit dieser Negativität nicht umgehen.
Sie ist eigentlich reif zu sterben, da sie wirklich sehr leiden muss, gleichzeitig das Sich-Verweigern - wie kann man einer Seele helfen, loszulassen?
Woher weißst du das? Wie kannst du beurteilen, ob ein anderer Mensch "reif zum Sterben" ist? Wenn ihre Zeit gekommen ist, wird sie gehen, gar keine Frage, da können andere sie nur begleiten, aber nicht "helfen das Leben loszulassen" - was sie vielleicht noch gar nicht will/kann/soll.

Ich verstehe was du schreibst, wie belastend die Situation für dich ist, aber das einzige was ich dir empfehlen kann ist: Nimm jemanden der sie pflegt, dann bist du nicht ständig konfrontiert, und erwarte keine "Dankbarkeit", die bekommen Mütter von ihren Kindern auch nie, egal was sie für die Kids tun und was sie sich alles von ihnen anhören müssen.

Ich wünsche dir Kraft!
Ruhepol
 
Woher weißst du das? Wie kannst du beurteilen, ob ein anderer Mensch "reif zum Sterben" ist? Wenn ihre Zeit gekommen ist, wird sie gehen, gar keine Frage, da können andere sie nur begleiten, aber nicht "helfen das Leben loszulassen" - was sie vielleicht noch gar nicht will/kann/soll.

Liebe/r Ruhepol,

Ich weiß es nicht. Es war aus einem Gefühl heraus, dass es so sein könnte. Und nach dem seltsamen Erlebnis, das ich am Abend hatte. Ich weiß nicht, ob es wirklich ihre Seele war, die ich spürte, es war in jedem Fall ein sehr besonderer, kostbarer Moment, der meine Einstellung ihr gegenüber wandelte, und ich plötzlich geben konnte. Ich hatte das gefühl, dass ich noch rechtzeitig eine Chance bekomme, meine Gefühle zu ihr ins Reine zu bringen.Und dass es einen Grund hat, warum das JETZT war.

Lieben Gruß,
Fischemond
 
Vielleicht klingt das was ich nun schreibe etwas dämlich, aber man macht sich ja so seine Gedanken.
Mir fällt dazu z.B. ein: wer bestimmt mein Leben auf der Erde, wer bestimmt über meinen Lauf des Lebens und vor allem wer bestimmt über meinen Tod?
Man kann doch als Mensch nicht über das Ableben seines Mitmenschen entscheiden, woher nehme ich mir das Recht zu sagen:" Du hast lange genug gelebt, tritt ab von der Bühne".
Man muss doch Respekt haben vor dem Alter, wir werden schließlich auch älter und möchten dann auch noch respektiert werden, auch wenn wir dann senil, egoistisch und krank sind. Wir sind aber immer noch Menschen.
Dazu gibt es noch das alte Sprichwort: behandele andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
 
Hallo,

ich weiß nicht, ob ich hier am richtigen Platz bin, meine Frage passt nirgendwo so richtig rein. Aber es ist mir so wichtig, weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll.
Meine Mutter ist seit vielen Jahren krank, und es geht ihr immer schlechter. Ich habe das Gefühl, sie ist dem Tod nahe, aber sie wehrt sich, verweigert sich, oder klammert an etwas. Sie leidet sehr, verschlimmert alles aber noch dadurch, dass sie (was schon immer eine Charaktereigenschaft war und jetzt immer deutlicher zutage tritt) sich missgünstig, negativ, undankbar und manipulativ verhält und alle damit in Schach hält.
Vor ein paar Wochen spitzte sich ihr Zustand so zu - sie wurde auch dement - dass ich das Gefühl hatte, es geht auf das Ende zu. Ich hatte sogar an einem Abend das Gefühl, dass ihre Seele mich besucht hatte, und das hinterließ bei mir große Wärme und Rührung. Ich war daraufhin zum ersten mal in meinem Leben fähig, ihr einfach nur vorbehaltlos zu geben, Liebe und Wärme, auch aus dem (plötzlichen) Wissen heraus, dass sie mir nichts mehr tun kann, und auch, weil ich meinte ihre Seele, hinter ihrem ganzen Schlamassel aus Ängsten und Psycho-Terror zu spüren.
Ich tat alles, was mir möglich war, um sie meine Liebe spüren zu lassen.
Seither ging es ihr besser, der demente Zustand verbesserte sich, gleichzeitig wird sie wieder fordernd und misgünstig - ich kann damit überhaupt nicht umgehen.
Es ist immer so, dass es ihr nach Kontakt mit mir besser geht, und mir geht es schlecht, wie wenn jemand mich aussaugen würde.
Und sie ist so missgünstig und undankbar, dass sie alle die ihr helfen wollen, vergrault.
Ich kann mit dieser Negativität nicht umgehen.
Sie ist eigentlich reif zu sterben, da sie wirklich sehr leiden muss, gleichzeitig das Sich-Verweigern - wie kann man einer Seele helfen, loszulassen?
Ich muss dazusagen, dass sie sich auch jeglicher Vorstellung von Leben nach dem Tod verweigert, es ist nicht möglich, auf dieser Ebene mit ihr zu kommunizieren; sie klammert sich an das irdische Dasein.

Was passiert mit dieser Seele, wenn sie stirbt? Wie kann ich verhindern, dass sie zur wandernden Seele wird oder kann ich es nicht verhindern?

Es tut mir leid, wenn das alles etwas konfus klingt, ich bin nur so hin- und hergerissen zwischen Geben (mit dem Gefühl, dass sie sich Kraft von mir nimmt) und Ablehnung mit ihr in Kontakt zu treten, weil sie so entsetzlich negativ ist und es nicht möglich ist, ihr Zusammenhänge begreiflich zu machen.

Wie kann ich etwas bewirken?

Liebe Grüße,
FischeMond


Hallo lieber FischMond,

Wie geht es dir jetzt???!
Es ist ja eine lange Zeit vergangen.
Ich hoffe dass Du liebe Menschen um dich hast.
Liebe Grüße und alles Gute wünsch ich dir.
 
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Vielleicht klingt das was ich nun schreibe etwas dämlich, aber man macht sich ja so seine Gedanken.
Mir fällt dazu z.B. ein: wer bestimmt mein Leben auf der Erde, wer bestimmt über meinen Lauf des Lebens und vor allem wer bestimmt über meinen Tod?
Man kann doch als Mensch nicht über das Ableben seines Mitmenschen entscheiden, woher nehme ich mir das Recht zu sagen:" Du hast lange genug gelebt, tritt ab von der Bühne".
Man muss doch Respekt haben vor dem Alter, wir werden schließlich auch älter und möchten dann auch noch respektiert werden, auch wenn wir dann senil, egoistisch und krank sind. Wir sind aber immer noch Menschen.
Dazu gibt es noch das alte Sprichwort: behandele andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest.

Alte Sprichwörter sind oft eine kluge Geschichte.
Sprichwort: Behandele die Anderen - Nächsten so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.
Ich würde sagen das ist sehr gut, aber ein Gebot oder eine Vorschrift.
Gebote und Vorschriften, schließen dann etwas anderes aus und werden dann zu Verbote. Und Verbote geben dann, einen Impuls - Drang sie zu brechen.
Weil wir allzu oft gut gemeinte Gebote, mit Vorschriften verwechseln und was uns persönlich wütend macht. Es macht uns wütend, weil in Wahrheit niemand sich Vorschriften beugen will.
 
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