Feindesliebe

Ich glaube, inhaltlich sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt. Ich finde, ein Feind kann etwas sehr gutes sein, wenn man daran wachsen kann. Mich irritierte nur "das Beste", aber das Ganze dreht sich im Kreis.

Das war bewusst polarisiert, um es hervorzuheben : "das Beste" <-> "der Feind", ich hätte auch "das Gute" schreiben können ;-)

Bei Castanedea war es so gemeint, dass man durch die Erfahrungen mit einem äusseren Feind erst in die eigene Kraft kommt, empfehlenswert!
Steht alles im "Das Feuer von Innen" von Castaneda.

In der Regel ist es sogar so, dass man selbst sein ärgster Feind ist, nur bleibt es unbemerkt, weil kein Zusammenhang zwischen "Innen" und "Außen" hergestellt werden kann, denn scheinbar ist beides voneinander getrennt.
 
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In der Regel ist es sogar so, dass man selbst sein ärgster Feind ist, nur bleibt es unbemerkt, weil kein Zusammenhang zwischen "Innen" und "Außen" hergestellt werden kann, denn scheinbar ist beides voneinander getrennt.

Hm ..., eventuell sollte man einfach einmal versuchen, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen? Das Misstrauen entsteht meist, wenn man etwas nicht verstehen kann? Ich würde auch nicht gleich von Feinden reden, sonder eher von den ungleichen Geschwistern. Wer von den Geschwistern ist also der Feind – die vorlaute Ratio, die alles unter Kontrolle halten möchte oder die Seele, die unser Wesen bestimmt?


Merlin
 
Hm ..., eventuell sollte man einfach einmal versuchen, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen? Das Misstrauen entsteht meist, wenn man etwas nicht verstehen kann? Ich würde auch nicht gleich von Feinden reden, sonder eher von den ungleichen Geschwistern. Wer von den Geschwistern ist also der Feind – die vorlaute Ratio, die alles unter Kontrolle halten möchte oder die Seele, die unser Wesen bestimmt?


Merlin

Die Ratio ist nur ein kleiner Teil, da primär die Gefühle, welche auf Prägungen, Konzepte und Muster aus der Kindheil beruhen, ja sogar teilweise aus Vorleben, eine viel größere Rolle spielen.
 
Wer von den Geschwistern ist also der Feind – die vorlaute Ratio, die alles unter Kontrolle halten möchte oder die Seele, die unser Wesen bestimmt?
Mir scheint, da waren wir in diesem Thread schonmal weiter, als wir uns dazu austauschten, daß Feindesliebe sich auf Menschen bezieht, die sich einem selbst gegenüber feindlich verhalten?

Sicher, das ist auch Auslegungssache. Der eine empfindet als feindliches Verhalten, was der andere gar nicht böse meinte. Aber wenn Menschen geliebt werden, die sich mir gegenüber nach meinem Eindruck feindlich verhalten, ist das vielleicht auch nicht mehr wichtig. Durch die Liebe können sich auch Mißverständnisse aufklären, so wie manche in ihrer Abneigung gegen mich verharren werden.
 
Feindesliebe …
Wenn man es wörtlich nehmen würde und Feine liebt, sind es ja keine Feinde mehr … wenn man keinen Groll auf Feinde hegt, warum hat man dann Feinde; klar, die Feinde mögen sich als Feinde von einem sehen, aber man selbst sieht sie so dann doch nicht …

Für mich persönlich gibt es keine Feindesliebe, weil es ein Widerspruch in sich ist, entweder ist man selbst anderen feindlich, neutral oder freundlich gesinnt…
 
Gut. Was bedeutet das in deiner Lebenspraxis, z.B. wenn dich jemand wiederholt geschlagen hat, wenn er betrunken war?

Ein feind ist eine/r, der den andern klein machen will. Dein bsp. passt vom dem her ganz gut, allerdings sehe ich auch hier hinter dem 'feind' gestörte emotionen, unterenwtickeltes selbstbewusstsein, ev. sogar krankheiten.
Da ich die erfahrung deines bsp. glücklicherweise nicht machen musste und als erwachsene sicherlich auch nicht gemacht hätte, kann ich dir die frage so auch nicht beantworten.
Spontan? Ich würde mir sofort hilfe holen, beretis beim ersten versuch, würde eine therapie für mein gegenüber anstreben, ev. eine anzeige machen. Ich würde nicht schlucken und schubladisieren. Mein handlungsspielraum und meine handlungsmöglichkeiten wären mir eher klar, was ev. beruflich bedingt ist.
 
Nicht zurückzuhassen bedeutet nicht keine Hilfe zu holen, sich nicht zu verteidigen, oder keine Konsequenzen für sein Gegenüber anzustreben (zb.Strafanzeige), oder wenn jemand anderes Hilfe benötigt nicht einzuschreiten und gleichmütig weiterzugehen.
 
Nicht zurückzuhassen bedeutet nicht keine Hilfe zu holen, sich nicht zu verteidigen, oder keine Konsequenzen für sein Gegenüber anzustreben (zb.Strafanzeige), oder wenn jemand anderes Hilfe benötigt nicht einzuschreiten und gleichmütig weiterzugehen.

Sehe ich auch so.
Jemand in seinem inneren nicht als feind zu anerkennen, bedeutet nicht, sich nicht im aussen ganz gezielt gegen ihn zu wehren. Das gelingt meist besser und man ist erfolgreicher, wenn man nicht zurückhassen muss, sondern sich der möglichen gründe bewusst wird, warum jemand so handelt.
 
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